Wir pfeifen auf den Gurkenkönig
Musiktheater für Kinder ab 7 Jahren von Samuel Penderbayne (*1989)
Libretto von Christian Schönfelder nach Christine Nöstlinger
Auftragswerk des Opernhauses Zürich
In deutscher Sprache. Dauer ca. 1 Std. 05 Min. Keine Pause.
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Januar 2025
23
Jan11.00
Wir pfeifen auf den Gurkenkönig
Geschlossene Schulvorstellung
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Studiobühne
28
Jan11.00
Wir pfeifen auf den Gurkenkönig
Geschlossene Schulvorstellung
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Studiobühne
31
Jan11.00
Wir pfeifen auf den Gurkenkönig
Geschlossene Schulvorstellung
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Studiobühne
Februar 2025
Vergangene Termine
September 2024
15
Sep14.00
Wir pfeifen auf den Gurkenkönig
Oper von Samuel Penderbayne, Uraufführung, Studiobühne
Oktober 2024
Gut zu wissen
Wir pfeifen auf den Gurkenkönig
Kurzgefasst
Wir pfeifen auf den Gurkenkönig
Familie Hogelmann sitzt beim Abendessen. Die Stimmung ist gereizt – Martinas Klamotten passen dem Papa nicht, Wolfi spielt am Tisch iPad und Nick hat sein Zimmer nicht aufgeräumt. Und dann gibt es statt Schnitzel auch noch Salat, nicht schon wieder! Da taucht auf einmal ein äusserst merkwürdiges Wesen auf. Es sieht aus wie eine Gurke, nennt sich «König Kumi-Ori das Zweit», behauptet, von seinen Untertanen aus dem Keller vertrieben worden zu sein, und bittet um Asyl. Martina und Wolfi finden den Gurkenkönig einfach nur eklig, Opa nennt ihn autoritär, Nick scheint er irgendwie interessant, und Mama versucht zu vermitteln. Nur Papa schlägt sich gleich auf die Seite des Gurkenkönigs und erklärt sich bereit, ihn in seinem Bett schlafen zu lassen. Sogar sein Lieblingsessen – alte Kartoffeln mit Trieb – will er ihm besorgen! Das alles bringt die Familie ganz schön durcheinander, und nur weil Martina und Wolfi zusammenhalten und Nick dann endlich doch ein Geheimnis preisgibt, kann eine Katastrophe verhindert werden...
Christine Nöstlingers witzig-hintergründige Geschichte über den herrschsüchtigen, anmassenden und egoistischen Gurkenkönig (Parallelen zu lebenden Personen sind natürlich rein zufällig) wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, verfilmt und für das Sprechtheater adaptiert. Nun haben wir den australisch-deutschen Komponisten Samuel Penderbayne – er komponierte zuletzt Fucking Amål und Die Schneekönigin für die Staatsoper Hamburg bzw. die Deutsche Oper Berlin – damit beauftragt, eine Oper daraus zu machen, die nicht nur Kinder in Atem halten wird. Claudia Blersch, die sich mit Christine Nöstlinger auskennt und bereits Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse auf unserer Studiobühne sehr erfolgreich inszenierte, setzt den Gurkenkönig gebührend in Szene.
Interview
Eine Gurke will König sein
Als Familie Hogelmann beim Abendbrot sitzt, taucht auf einmal ein seltsames Wesen auf: Es sieht aus wie eine Gurke, nennt sich «König Kumi-Ori das Zweit» und bittet um Asyl … Regisseurin Claudia Blersch über eine witzig-hintergründige Geschichte, aus der der Komponist Samuel Penderbayne eine Kinderoper gemacht hat
Claudia, du hast vor einiger Zeit die Idee gehabt, aus dem Kinderbuch Wir pfeifen auf den Gurkenkönig eine Kinderoper zu machen. Warum eignet sich diese Geschichte von Christine Nöstlinger so gut für das Musiktheater?
Ich hatte 2018 hier schon eine Kinderoper inszeniert, die auf einer Geschichte von Christine Nöstlinger beruht, nämlich Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse. In der Vorbereitung hatte ich mich damals viel mit dieser Autorin beschäftigt und fand das äusserst lohnenswert. Und während der Corona-Zeit habe ich mich dann noch mal intensiver auf die Suche nach einem Stoff für eine neue Kinderoper gemacht und fand schon den Titel vom Gurkenkönig wahnsinnig lustig. Da hatte ich sofort eine Fantasie dazu. Natürlich ist das Buch sehr textlastig, es wird sehr viel geredet, und noch dazu ist es sehr politisch. Das mag auf den ersten Blick nicht ganz so geeignet sein für jüngere Kinder. Aber ich war mir sicher, dass man die Geschichte theatralisch spektakulär auf die Bühne bringen kann. Ausserdem mag ich generell Familiengeschichten sehr gern. Beim Inszenieren kann ich da aus eigener Erfahrung schöpfen; ich komme nämlich selbst aus einer Familie, die oft sehr chaotisch funktioniert hat.
Die Familie Hogelmann, um die es hier geht, würde man mit einem modernen Begriff heute wohl als dysfunktional bezeichnen – es gibt jede Menge Konflikte, die alle irgendwie versuchen, allein zu lösen...
...und genau das ist der Grund dafür, dass der Gurkenkönig überhaupt auftaucht! Immer dann, wenn irgendwo Chaos herrscht, kommen diese in unserer Gesellschaft eingeübten patriarchalen – oder besser gesagt autoritären – Strukturen zum Vorschein, wie man zurzeit ja in verschiedenen Ländern wunderbar beobachten kann. Demokratie ist komplizierter, da muss man miteinander reden und vor allem einander zuhören. In dem Moment, in dem die Mitglieder der Familie Hogelmann aufgehört haben, einander zuzuhören, taucht plötzlich dieser Gurkenkönig auf: ein Diktator in einem lächerlichen Kleid, aber mit einer Krone auf dem Kopf und einem dezidierten Machtanspruch.
Auf diesen lächerlichen Gurkenkönig und seinen Machtanspruch reagieren die Familienmitglieder sehr unterschiedlich.
Der Vater sieht die Krone und verhält sich reflexartig unterwürfig. Er findet: Es ist gut, einen König im Haus zu haben. Denn der sagt einem, was man zu tun hat. Und wer weiss, vielleicht hat es auch noch andere Vorteile, wenn man sich mit dem König gut stellt. Der Vater hinterfragt diese Figur also überhaupt nicht; er hat im Gegenteil regelrecht Sehnsucht nach einer Autorität. Mutter ist erst mal zurückhaltend, sagt aber bald sehr deutlich: Die Gurke muss weg, sie macht unsere Familie kaputt! Und Opa hat von Anfang an die klarste Haltung, weil er politisch ganz woanders steht und der Generation entstammt, die sich noch am besten an den letzten Weltkrieg und die Diktatur erinnern kann, die in den Krieg geführt hat. Die Kinder Wolfi, Martina und Nik sind diesen Konflikten erst mal ausgeliefert.
Aber zumindest die älteren beiden, Wolfi und Martina, spüren sehr schnell, dass dieser Gurkenkönig eine höchst dubiose Figur ist.
Ja, sie spüren es instinktiv, aber sie können es nicht wirklich beurteilen – dafür brauchen sie Bildung, ein ganz wichtiges Thema bei Christine Nöstlinger. Oder wie sie selbst es ausgedrückt hat: «Wer nichts weiss, muss alles glauben.» Nöstlinger spricht von einer Zivilisationshaut, die jeder Mensch neben den sieben Hautschichten als achte Schicht besitzt; diese Zivilisationshaut entsteht aber nicht einfach so, sondern sie muss gepflegt werden, und zwar durch Bildung. Wenn sie zu wenig gepflegt wird, dann ist sie sehr dünn und kann leicht wieder reissen. Wenn sie aber dick genug geworden ist, dann kann sie vor totalitären Machtansprüchen schützen – und davor, dass man alles glaubt. Diese Gedanken sind heute, fast 50 Jahre nach dem ersten Erscheinen des Gurkenkönigs, wieder überaus aktuell.
Das ist alles sehr richtig und interessant – aber ist die Thematik wirklich für ein Kinderstück geeignet?
Gute Kinder- oder besser: Familienstücke funktionieren ja immer auf verschiedenen Ebenen – sie sind auch für die Eltern interessant! Die Kinder können vielleicht nicht alles auf der rationalen Ebene genau verstehen, aber sie begreifen doch sofort, dass da eine lächerliche Figur, eine Gurke mit Krone, einen absurden Machtanspruch erhebt. Und dieser Gurkenkönig ist auf jeden Fall eine ungeheuer pralle, lustige Theaterfigur, erst recht, wenn sie auch noch singt!
Die Vorlage von Christine Nöstlinger stammt ja aus den 70er Jahren, ist also inzwischen über 50 Jahre alt; wie sehr musste sie an unsere heutige Zeit angepasst werden?
Ich bin sehr froh, dass wir gemeinsam mit dem Librettisten Christian Schönfelder und dem Komponisten Samuel Penderbayne eine sehr konzentrierte und natürlich stark gekürzte Fassung erarbeitet haben, in die ein neuerer, heutiger Geist eingezogen ist und die vor allem sehr theatral und spektakulär ist. Das Tolle an einer Uraufführung ist ja, dass ich als Regisseurin schon an der Entstehung des Stücks mitarbeiten kann. Diese Entstehung war in unserem Fall ein sehr lebendiger Prozess, in dessen Verlauf immer noch neue Ideen dazukamen. Den Kinderchor zum Beispiel haben wir erst relativ spät dazugewonnen; aber inzwischen können wir uns das Stück schon gar nicht mehr ohne den Kinderchor vorstellen.
Was gefällt dir an der Musik von Samuel Penderbayne?
Ich finde es grossartig, dass er neue Musik komponiert, die sich nicht davor scheut, auch mal eingängig zu sein und keinerlei Berührungsängste mit der sogenannten U-Musik kennt. Sam arbeitet gern mit Zitaten bereits existierender Stücke, die er in einen anderen Kontext setzt und mit seinem eigenen Stil verbindet. Mir war immer sehr wichtig, dass die Musik auch Spass macht, und das tut sie. Ich habe schon viele Lieblingsstellen! Sehr gelungen finde ich im Umgang mit dem Text die Abwechslung zwischen gesprochenem Text, Rezitativen und Arien und Ensembles. Jede Art der Vertonung hat hier ihre Berechtigung und ihre ganz eigene Wirkung. Sam hat ein sehr gutes Gespür für Klänge, und er hat Humor. Er hat sofort gesagt: Der Gurkenkönig wird vom Fagott begleitet. Das ist doch ein tolles Instrument für eine Gurke!
Das Auftauchen des Gurkenkönigs führt zunächst ja zu noch mehr Spaltung und noch mehr Konflikten in der Familie, aber schliesslich auch dazu, dass die Geschwister Martina und Wolfi zueinander finden.
Die Kinder reagieren ihrem Alter entsprechend auf den Gurkenkönig. Martina, die grosse Schwester, ist schon ein Teenager und mitten in der Pubertät; sie ist die Rebellischste der drei. Wolfi, der Mittlere, hat Probleme in der Schule; seine Noten sind so schlecht, dass er grosse Angst hat, er könnte sitzenbleiben und sein Vater könnte davon erfahren. Nik, der Kleinste, spielt gern mit Stofftieren und hat noch ein ganz ungebrochenes Verhältnis zu seinem Papa; er ist zunächst ganz auf der Seite des Vaters, der den Gurkenkönig sogar bei sich im Bett schlafen lässt und dafür auch einen Streit in der Familie in Kauf nimmt. Jeder ist erst mal allein mit seinen Problemen. Aber durch die neue Situation mit dem Gurkenkönig, der plötzlich in die Familie einbricht, finden Wolfi und Martina zusammen und entwickeln eine grosse Solidarität und Liebe zueinander. Oder anders gesagt: Die Geschwisterliebe bestand wahrscheinlich auch vorher schon, aber nun wird sie durch den gemeinsamen Feind wieder reaktiviert. Wie Opa richtig sagt: Wenn wir eine richtige Familie wären, sprich: Wenn wir miteinander reden und uns füreinander interessieren würden, dann hätte der Gurkenkönig überhaupt keine Chance. Auch der Vater hat ja seine Sorgen, mit denen er allein ist, über die er mit niemandem spricht; er glaubt nun plötzlich, der Gurkenkönig könne seine Probleme lösen. Durch diesen Gurkenkönig kommen alle bisher geheimen Sorgen und Nöte der Familie auf den Tisch. Sie sind gezwungen, sich miteinander auszutauschen, weil sie mit dem Gurkenkönig nicht mehr fertig werden. Und gemeinsam bringen sie den Vater dazu, den leeren Versprechungen des Gurkenkönigs auf den Grund zu gehen.
Worauf kommt es dir an, wenn du für Kinder Theater machst? Inszenierst du für Kinder anders als für Erwachsene?
Nein, es ist für mich kein Unterschied, ob ich für Kinder oder für Erwachsene Theater mache – es muss einfach gutes Theater sein! Wenn ich für Kinder inszeniere, muss ich möglicherweise noch genauer arbeiten, denn Kinder verzeihen Fehler noch weniger als Erwachsene. Was ich aber besonders wichtig finde, wenn ich für Kinder Theater mache – und das ist dann eben doch ein Unterschied: Im Kindertheater sollte die Geschichte ein zuversichtliches Ende haben. Und ich finde es extrem wichtig, dass es sinnliches Theater ist!
Wie sieht denn das Bühnenbild aus?
Mein Bühnenbildner Giulio Bernardi und ich haben uns gefragt: Was könnte die Übersetzung der Situation bei Familie Hogelmann sein, wie könnte man ein Bild für diese Situation finden? Wenn es in der Familie Probleme gibt, kann man sich gut vorstellen, dass alle gesenkten Blickes am Tisch sitzen und auf ihren Teller starren; denn oft ist es ja so, dass die Konflikte beim Essen so richtig eskalieren. Deshalb hat sich auf unserer Bühne ein Teller albtraumhaft vergrössert. Das wird – hoffentlich – den Kindern grossen Spass machen, diesen riesigen Teller mit den überdimensionierten Salatblättern anzuschauen, zumal der auch noch anderes kann, als nur Teller zu sein; er hat Klappen, in denen man verschwinden kann, und er kippt nach hinten weg – dann ist man plötzlich im Keller, wo die Kartoffeluntertanen des Gurkenkönigs wohnen… Es gibt also viel zu sehen und zu erleben in unserer Inszenierung!
Das Gespräch führte Beate Breidenbach
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 104, September 2024.
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Zwischenspiel, 11.09.2024
Er komponiert nicht nur Kinderopern
Der australisch-deutsche Komponist Samuel Penderbayne hat aus dem Roman «Wir pfeifen auf den Gurkenkönig» von Christine Nöstlinger eine zauberhafte Kinderoper für unsere Studiobühne gemacht. Im Podcast spricht Samuel Penderbayne darüber, was ihn am Musiktheater reizt, warum er besonders gern für Kinder und Jugendliche komponiert und trotzdem nicht nur in diese eine Schublade gesteckt werden will – und weshalb ein Fagott die Gurke verkörpert. Zum Podcast
Fragebogen
Martin Zysset
Martin Zysset ist seit mittlerweile über 30 Jahren am Opernhaus Zürich engagiert. Zu den zahlreichen Rollen, die er in dieser Zeit verkörperte, gehörten u. a. Pedrillo in Mozarts «Entführung aus dem Serail», Tamino und Monostatos in der «Zauberflöte» und Alfred in der «Fledermaus», aber auch die Titelrolle in «Simplicius», der wiederentdeckten Operette von Johann Strauss. Zuletzt war er u.a. als Teufel/Erzähler in «Die Geschichte vom Soldaten» und als Feri in der «Csárdásfürstin» zu erleben.
Aus welcher Welt kommen Sie gerade?
Ich bin mitten in den Proben zur Uraufführung unserer neuen Kinderoper Wir pfeifen auf den Gurkenkönig von Samuel Penderbayne.
Sie spielen darin, sozusagen, die Titelfigur. Wie spielt man denn eine Gurke?
Menschlich!
Und was ist dieser Gurkenkönig für eine Figur?
Ein selbstverliebtes Grossmaul, das jedoch ohne Untertanen nicht lebenstauglich ist.
Auf was freuen Sie sich in dieser Produktion?
Am allermeisten freue ich mich auf die Kinder. Dass die Magie des Theaters immer noch funktioniert, macht mir Hoffnung.
Woran merkt man, dass Sie Schweizer sind?
Ich bin überpünktlich!
Was bringt Sie zum Lachen?
Im Moment lache ich viel über und mit meinem Enkel.
Welches Buch würden Sie niemals aus der Hand geben?
Ich habe kein Lieblingsbuch, aber ich mag Schrifsteller wie Peter Bichsel (er stammt wie ich aus Solothurn), Robert Seethaler und und…
Welche CD hören Sie immer wieder?
Rockmusik der 60er und 70er Jahre, aber auch Tom Waits, Louis Armstrong und viele andere.
Welchen überflüssigen Gegenstand in Ihrer Wohnung lieben Sie am meisten?
Eine alte Motorradjacke, die ich einfach nicht wegwerfen kann.
Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne mal zu Abend essen?
Mit Oliver Sacks, der leider nicht mehr lebt. Er war ein sehr berühmter Neurologe und hatte noch dazu die gleichen Interessen wie ich: Motorrad fahren und Krafttraining.
Was wollten Sie als Kind unbedingt werden?
Ich wollte Musiker werden im Glenn Miller Orchestra, ich spielte damals Klarinette und Saxophon.
In welche Zeitepoche würden Sie gerne reisen?
Ich reise am liebsten jetzt und heute. Zug, Motorrad und Auto sind schon sehr komfortabel. Und auch die heutigen, modernen Unterkünfte möchte ich nicht missen.
Nennen Sie drei Gründe, warum das Leben schön ist!
Gesundheit, Familie und ein grosser Freundeskreis.
Wie wird die Welt in 100 Jahren aussehen?
Vielleicht werden wir ja die Meere bewohnen, unter Wasser? Ich hoffe jedenfalls nicht, dass die Medizin in 100 Jahren so weit ist, dass ich dann immer noch hier sein muss.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 104, September 2024.
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Biografien
Thomas Barthel, Musikalische Leitung
Thomas Barthel
Thomas Barthel ist stellvertretender Leiter des Internationalen Opernstudios (IOS). Seine Ausbildung erwarb er am Hope College und an der Yale University, wo er bei Donald Currier, Claude Frank und Adele Marcus Klavier studierte. Die Ausbildung zum Dirigenten erhielt er bei Otto-Werner Müller. Nach drei Jahren als Mitglied des IOS wirkte er von 1994 bis 2003 als Solokorrepetitor am Opernhaus Zürich. Als Dirigent stand er in Zürich beim Ballettabend Concertante/Alte Kinder, bei Brittens Wir machen eine Oper und Albert Herring, bei Humperdincks Hänsel und Gretel, bei der Zauberflöte für Kinder und beim Kinderfüchslein am Pult. Er war musikalischer Leiter der IOS-Produktionen La Pietra del Paragone, Der Konsul, Die Heirat/Les Mamelles de Tiresias, Die Bettleroper, La Didone, Die lustigen Nibelungen, A Midsummer Night’s Dream, Trouble in Tahiti sowie Zweimal Alexander. Zuletzt dirigierte er am Opernhaus Zürich Die Gänsemagd von Iris Ter Schiphorst, Der Schauspieldirektor, Häuptling Abendwind und Das tapfere Schneiderlein.
Ann-Katrin Stöcker, Musikalische Leitung
Ann-Katrin Stöcker
Ann-Katrin Stöcker studierte Klavier, Solorepetition sowie Dirigieren in Frankfurt und ergänzte ihre Ausbildung mit einem Studium der Korrepetition, Liedbegleitung und Kammermusik am Conservatorio di Santa Cecilia in Rom. Sie ist mehrfach ausgezeichnete Bundespreisträgerin des Wettbewerbs «Jugend musiziert» und erhielt den Förderpreis für junge Musiker:innen des Lions-Clubs, war Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes und wurde von Yehudi Menuhins «Live Music Now» gefördert. Neben einer regen Konzerttätigkeit als Solokünstlerin und Kammermusikpartnerin war sie bereits während ihres Studiums als Solorepetitorin am Theater Augsburg, dem Staatstheater Braunschweig und der Oper Frankfurt engagiert. Von 2012 bis 2014 war sie am Staatstheater Braunschweig als Solorepetitorin mit Dirigierverpflichtung und als Assistentin des Generalmusikdirektors Alexander Joel tätig. Ihr Debüt als Dirigentin gab sie 2013 mit Mozarts Zauberflöte und der künstlerischen Leitung der Kinder- und Jugendkonzerte am Staatstheater Braunschweig. Sie arbeitet regelmässig als Assistentin mit Simone Young bei Projekten mit dem Orchestre de chambre de Lausanne und dem Orchestre de Paris und war im Sommer 2020 als Assistant Conductor bei den Bayreuther Festspielen engagiert. 2022 war sie Gast beim Jerusalem Lyric Opera Festival und brachte dort Mozarts Così fan tutte zur Aufführung. Sie ist dem Opernhaus Zürich seit 2014 verbunden und hat neben einer Stelle als Solorepetitorin auch die stellvertretende Studienleitung inne. Zuletzt leitete sie hier u.a. die Produktionen Gold!, Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse, Coraline, Odyssee, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer und zuletzt Das Land des Lächelns.
Claudia Blersch, Inszenierung
Claudia Blersch
Claudia Blersch ist Spielleiterin am Opernhaus Zürich und hat hier u.a. die Barockoper Der geduldige Sokrates sowie die Familienopern Das verzauberte Schwein und Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse inszeniert. Sie hat mehrere Produktionen aus Zürich an die Opernhäuser in Madrid, Barcelona, Turin und Shanghai übertragen und regelmässig eigene Opernprojekte und Uraufführungen in der Schweiz und in Deutschland realisiert. Zusammen mit dem Bühnenbildner Giulio Bernardi war sie 2003 Preisträgerin des Ring-Awards 2003 in Graz. 2007 erhielt die Operninstallation Slotmachine/Tosca eine Auszeichnung beim Festival der Künste in Zürich. 2017 erarbeitete sie eine halbszenische Fassung von Rossinis La Cenerentola und tourte mit Cecilia Bartoli und den Musiciens du Prince der Oper Monte-Carlo durch Frankreich, Deutschland und die Niederlande. Im selben Jahr inszenierte sie diese Oper noch einmal mit Absolvent:innen des South African College of Music im Baxter Theatre in Capetown. Im Januar 2018 realisierte sie Kurt Weills Die sieben Todsünden in Zusammenarbeit mit der Organisation Isla Victoria im Theater Rigiblick in Zürich, im August 2018 inszenierte sie für die Cape Town Opera im Baxter Theatre Donizettis Don Pasquale; im gleichen Jahr entstand die halbszenische Aufführung von La Cenerentola beim Lucerne Festival im KKL Luzern.
Giulio Bernardi, Bühnenbild
Giulio Bernardi
Giulio Bernardi, Bühnenbildner und Multimedia-Regisseur, wurde in Como geboren und wuchs in Mailand auf. Während seines Studiums war er als Szenograf an der Akademie der Künste von Brera tätig, wo er später auch unterrichtete; am Piccolo Teatro und Teatro alla Scala arbeitete er als Maler und Bühnentechniker. 1988 gründete er zusammen mit dem Choreografen Bunnami Nishioeda die Tanztheater Kompanie “Samadhi Nomadhi” (Tokyo). Seine Zusammenarbeit mit Claudia Blersch begann 1994 in Zürich mit mehreren Uraufführungen und Opernprojekten, darunter Così fan tutte (Mozart), Aschenbrödel von Martin Derungs, Der Geduldige Sokrates von Telemann (Opernhaus Zürich) und Don Pasquale von Donizetti (Cape Town Opera). Bei der Uraufführung von Lebewohl, Gute Reise von Martin Derungs und Gertrud Leutenegger führte er 2019 am Rigiblick Theater Regie. Seit 2000 lebt Giulio Bernard in der Schweiz und pendelt nach Berlin und Paris, wo er auch als Lichtdesigner tätig ist: z.B. am Berliner Ensemble für Luc Bondy (Botho Strauss), ausserdem in Kampnagel für Malte Ubenauf und an der Ruhrtriennale für Romeo Castellucci (Morton Feldmann). Als Multimedia-Regisseur arbeitete er u.a. für Novartis, Credit Suisse, FIFA und Hoffmann – La Roche.
Selina Tholl, Kostüme
Selina Tholl
Die Kostümbildnerin Selina Tholl wurde in Aachen geboren und wuchs am Bodensee auf. Parallel zu ihrem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur Damenschneiderin. Anschliessend studierte sie in England «Costume with Performance Design» und realisierte währenddessen bereits eigene Kostümbilder. Für ihre Abschlussarbeit entwarf sie das Kostümbild zur Dreigroschenoper am Lighthouse Poole. Es folgten Kostümassistenzen am Schauspielhaus Zürich, an der Deutschen Oper Berlin, am Opernhaus Zürich und bei den Salzburger Osterfestspielen. Sie arbeitete u.a. mit den Ausstatter:innen Michael Levine, Annabelle Witt, Aino Laberenz und Ben Baur zusammen. Eine langjährige und enge Zusammenarbeit verbindet sie mit der Ausstatterin Annemarie Woods. Eigene Arbeiten führten sie an verschiedene Theaterhäuser und in die freie Szene. Zu ihren Projekten zählen u.a. die Kostümbilder für Übergewicht, unwichtig: Unform am Schauspielhaus Zürich, Frauengold am Theater Neumarkt, Planet Tabu in der roten Fabrik, Fidelio in der Tonhalle Zürich unter der musikalischen Leitung von Paavo Järvi sowie Eine Sonne, eine Welt und Die bitteren Tränen der Petra von Kant am Stadttheater Giessen.
Dino Strucken, Lichtgestaltung
Dino Strucken
Dino Strucken stammt aus Zürich. Er absolvierte nach seiner Ausbildung zum Elektromonteur den Meister für Veranstaltungstechnik in Hamburg. Seit 2011 arbeitet er als Beleuchtungsmeister am Opernhaus Zürich, wo er bisher Lichtdesigns für u.a. Hexe Hillary geht in die Oper (Regie: Anja Horst), Der geduldige Sokrates und Konrad oder das Kind aus der Konservendose (Regie: Claudia Blersch), Fälle (Regie: Jan Essinger), Der Traum von dir, Die Gänsemagd und Gold (Regie: Nina Russi), Last Call (Regie: Chris Kondek), Das tapfere Schneiderlein (Regie: Kai Anne Schumacher), Il mondo della Luna (Regie: Tomo Sugao) und Jakob Lenz (Regie: Mélanie Huber) kreierte. Ausserdem entwarf er Lichtkonzepte und Designs von Events, beispielsweise für das Kostümfest am Opernhaus Zürich. Mehrere Opernproduktionen aus Zürich betreute er lichttechnisch an den Opernhäusern in Napoli, Madrid, Monte Carlo und Paris.
Janko Kastelic, Choreinstudierung
Janko Kastelic
Janko Kastelic ist ein kanadisch-slowenischer Dirigent, Chorleiter, Pianist und Organist. Er begann seine musikalische Ausbildung in Kanada am Royal/Western Conservatory of Music und der St. Michael‘s Choir School. Er hat einen Abschluss in Dirigieren, Komposition und Musiktheorie von der Universität Toronto und setzte sein Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien fort. Seit 2017 ist er Chordirektor am Opernhaus Zürich. Er war einer der Kapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle, Studienleiter des JET-Programms für junge Sänger am Theater an der Wien und Assistent bei den Bayreuther Festspielen sowie Gastchordirektor an der Hamburgischen Staatsoper. Zu den Positionen, die er im Lauf seiner Karriere bekleidet hat, gehört auch die Stelle des Generalmusikdirektors und Operndirektors am Slowenischen Nationaltheater Maribor, des Zweiten Chordirektors an der Wiener Staatsoper sowie des Korrepetitors an der Opéra National de Paris. Er war Assistenzprofessor an der Universität Ljubljana und Mentor an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Seine künstlerischen Leistungen sind dokumentiert auf mehreren Live-Aufnahmen, darunter Tschaikowskis Pique Dame und Schönbergs Moses und Aron. Er arrangierte und dirigierte auch Werke für die Feierlichkeiten zum Mozartjahr 2006. Zu seinen Arbeiten beim Klangbogen-Festival in Wien gehört die europäische Erstaufführung von Blochs Macbeth. Janko Kastelic ist auch ein engagierter Pädagoge, der sich der Förderung der nächsten Generation von Musikerinnen und Musikern verschrieben hat.
Beate Breidenbach, Dramaturgie
Beate Breidenbach
Beate Breidenbach studierte zuerst Violine, dann Musikwissenschaft und Slawistik in Nowosibirsk, Berlin und St. Petersburg. Nach Assistenzen an der Staatsoper Stuttgart und der Staatsoper Unter den Linden Berlin wurde sie als Musikdramaturgin ans Theater St. Gallen engagiert, drei Jahre später wechselte sie als Dramaturgin für Oper und Tanz ans Theater Basel. Anschliessend ging sie als Operndramaturgin ans Opernhaus Zürich, wo sie bisher mit Regisseurinnen und Regisseuren wie Calixto Bieito, Dmitri Tcherniakov, Andreas Homoki, Herbert Fritsch, Nadja Loschky, Kirill Serebrennikov und anderen arbeitete und die Entstehung neuer Opern von Pierangelo Valtinoni, Michael Pelzel, Samuel Penderbayne und Jonathan Dove betreute. Gastdramaturgien führten sie u.a. an die Potsdamer Winteroper (Le nozze di Figaro, Regie: Andreas Dresen), zum Schweizer Fernsehen (La bohème im Hochhaus) und 2021 an die Opéra de Génève (Krieg und Frieden, Regie: Calixto Bieito). Mit Beginn der Spielzeit 2026/27 wird sie als Chefdramaturgin an die Deutsche Oper Berlin wechseln.
Liliana Nikiteanu, Mama
Liliana Nikiteanu
Liliana Nikiteanu studierte am Konservatorium in Bukarest. Ihr erstes Festengagement erhielt sie 1986 im Musiktheater Galati. Sie gewann zahlreiche Preise, und im Jahr 2000 wählte sie die Opernwelt zur «Besten Nachwuchssängerin des Jahres». Ihr Repertoire umfasst über 80 Rollen, die sie in Zürich, wo sie seit 1991 Ensemblemitglied ist, oder in anderen Opernhäusern gesungen hat, u.a. Octavian (Der Rosenkavalier) an der Bastille, der Wiener und Hamburgischen Staatsoper, Ježibaba (Rusalka) in Montreal, Sesto (La clemenza di Tito) in Dresden, Rosina (Il barbiere di Siviglia) in Wien und München, Dorabella (Così fan tutte) in Dresden, München, Salzburg und Aix-en-Provence, Fjodor (Boris Godunow) in Salzburg, Margarethe (La damnation de Faust) in Brüssel und Dulcinée (Don Quichotte) im Theater an der Wien. In Zürich verkörperte sie alle Mozartpartien ihres Fachs sowie Partien wie Ljubascha (Die Zarenbraut), Amme (Dukas’ Blaubart) und Fricka (Das Rheingold). Als Konzertsängerin reicht ihr Repertoire von Bach bis Berio. In Bamberg sang sie Berenice von Haydn unter Adam Fischer, in Paris Berlioz’ Les nuits d'été unter Heinz Holliger, in Kopenhagen Verdis Requiem und in Tel Aviv und Haifa Bruckners Te Deum unter Zubin Mehta. Zu den Dirigenten, die sie geprägt haben, gehören Nikolaus Harnoncourt, Claudio Abbado, Fabio Luisi, Franz Welser-Möst, John Eliot Gardiner, René Jacobs und Philippe Jordan. Zuletzt war sie in Zürich u.a. als Beggar Woman (Sweeney Todd), Teresa (La sonnambula), Marthe Schwertlein (Faust), Larina (Jewgeni Onegin), Tisbe (La Cenerentola), Frau Waas / Frau Mahlzahn (Jim Knopf) und Praškowia (Die lustige Witwe) zu erleben.
Irène Friedli, Mama
Irène Friedli
Irène Friedli ist in Räuchlisberg, Schweiz, aufgewachsen und schloss an der Musik-Akademie Basel mit dem Solistendiplom ab. Die Altistin ergänzte ihre Studien in der Interpretationsklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin, nahm an Meisterkursen von Brigitte Fassbaender teil und bildete sich bei Helen Keller weiter. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Liedwettbewerben. Seit 1994/95 ist sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich. Hier sang sie u.a. 2. und 3. Dame (Die Zauberflöte), Mercédès (Carmen), die Titelrolle in Ravels L’Enfant et les sortilèges, Elsbeth in Schlafes Bruder (UA), Lily in Harley (UA), Annina und Flora (La traviata), Flosshilde (Rheingold, Götterdämmerung), Marcellina (Le nozze di Figaro), Emilia (Otello), Lucia (Cavalleria rusticana), Olga in Peter Eötvös’ Drei Schwestern, Marthe in Gounods Faust, Margret (Wozzeck), Lovis in Ronja Räubertochter von Jörn Arnecke, Blumenmädchen und Stimme aus der Höhe (Parsifal), Gertrud/Knusperhexe (Hänsel und Gretel), Clotilde (Norma), Mutter/Andermutter (Coraline), Kartenaufschlägerin (Arabella) und Amme (Boris Godunow). In der Uraufführung der Familienoper Odyssee verkörperte sie Eurykleia/Mutter und in Girl with a Pearl Earring Tanneke. 2012 gastierte sie an der Opéra Bastille in Paris. Zuletzt trat sie in Zürich u.a. als Herzkönigin in Alice im Wunderland, Filipjewna in Jewgeni Onegin, Tisbe in La Cenerentola, Miss Bentson in Lakmé, Frau Waas/Frau Mahlzahn in Jim Knopf, Die Oberköchin in Amerika und Ninetta in I vespri siciliani auf.
Philipp Mayer, Papa
Philipp Mayer
Der österreichische Bass-Bariton Philipp Mayer begann seine Ausbildung in klassischem Schlagwerk und klassischem Gesang an der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz. In Berlin studierte er anschliessend bei Roman Trekel, Anneliese Fried und Albert Pesendorfer an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler» und der Universität der Künste Berlin. Seit der Spielzeit 2021/22 gehört er zum Musiktheater-Ensemble des Staatstheaters Cottbus. Er ist zweifacher Preisträger der Kammeroper Schloss Rheinsberg und debütierte beim Festival der Opernakademie Bad Orb als Kaspar in Der Freischütz. Weitere solistische Engagements folgten an der Deutschen Oper Berlin (Unsichtbare Fronten, Robert Krampe), in der Berliner Philharmonie mit den Berliner Philharmonikern (Das Telefon, Gian Carlo Menotti) und an der Staatsoper Berlin (A Monteverdi Project unter Saar Magal). Von 2017 bis 2019 verpflichtete das Staatstheater Wiesbaden Philipp Mayer für fünf Gast-Engagements und er sang unter anderem den Zuniga in Carmen. Am Konzert-Theater Bern übernahm er Rollen wie Uberto (La serva padrona), Kezal (Die verkaufte Braut) und Bartolo (Il barbiere di Siviglia). Als Konzertsänger war er bereits im Berliner Dom und im Konzerthaus Berlin zu erleben und sang das Mozart-Requiem unter Erwin Ortner. Liederabende mit der Pianistin Justine Eckhaut, die Gründung des Vokalensembles Walhalla zum Seidlwirt, eine Ausbildung im zeitgenössischen Tanz, die Leitung mehrerer Festivals und die Arbeit als Regisseur und Dramatiker spiegeln die Vielseitigkeit des Sängers wider. 2023 gründete er das Opern-Fest Schärding.
Stanislav Vorobyov, Papa
Stanislav Vorobyov
Stanislav Vorobyov stammt aus Russland und studierte am Moskauer Konservatorium. Er war Mitglied des Internationalen Opernstudios (IOS) und ist seit der Spielzeit 2018/19 Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich. Er war hier u.a. als Colline (La bohème), Alidoro (La Cenerentola), Oberpriester (Nabucco), Notar (Der Rosenkavalier), Reinmar von Zweter (Tannhäuser), Faust (Der feurige Engel), Zaretsky (Eugen Onegin), Cesare Angelotti (Tosca), Fünfter Jude und 1. Nazarener (Salome), Lord Rochefort (Anna Bolena), Dottor Grenvil (La traviata), Prospero Salsapariglia (Viva la mamma), Crébillon (La rondine) und Zuniga (Carmen) sowie als Roberto (I vespri siciliani) und Roucher (Andrea Chénier) zu hören. Ausserdem sang er Don Basilio (Il barbiere di Siviglia) bei den Bregenzer Festspielen, Nourabad (Les Pêcheurs de perles) an der Oper Vlaandern und in Luxemburg sowie Ombra di Nino (Semiramide) im Concertgebouw Amsterdam. An den Bregenzer Festspielen 2022 war er als Onkel Bonzo in Madama Butterfly und als Il capitano/L’ispettore in Umberto Giordanos Siberia zu erleben. 2023 kehrte er erneut als Onkel Bonzo nach Bregenz zurück.
Valeriy Murga, Opa
Valeriy Murga
Valeriy Murga studierte an der Ukrainischen Nationalen Musikakademie Kiew. Sowohl beim 41. Concours International de Chant in Toulouse 1996 als auch beim 7. Julian-Gayarre-Wettbewerb in Pamplona 1998 gehörte er zu den Finalisten. 1997 gewann er den zweiten Preis beim Maria Callas Grand Prix in Athen und konnte 1999 am Cardiff Singer of the World-Wettbewerb (BBC) teilnehmen. 1997 bis 1999 war er Solist der Ukrainischen Nationaloper Kiew, wo er u.a. die Rollen Figaro, Don Giovanni, Germont, Escamillo, Onegin, den Fürsten Igor und Schaunard verkörperte. In seinem Repertoire befinden sich ausserdem Partien wie der Marchese di Posa (Don Carlo) und Schaklowity (Chowanschtschina). Am Opernhaus Zürich trat Valeriy Murga noch als Mitglied des IOS u.a. in Tosca (Sciarrone, Schliesser) und Rigoletto (Monterone) auf. Seit Beginn der Spielzeit 2000/01 ist er hier fest engagiert und war u.a. in Pique Dame (Jelezki), Carmen (Moralès), Salome (2. Soldat), Il barbiere di Siviglia (Fiorello/Ufficiale), La sonnambula (Alessio), Rigoletto (Marullo und Monterone), L’italiana in Algeri (Ali), Faust (Wagner) sowie in Familienopern wie u.a. Das Gespenst von Canterville (Dr. Bürkli), Robin Hood (Little John), Das verzauberte Schwein (Schwein) und Jim Knopf (Halbdrache/Oberbonze Pi Pa Po) zu hören. In Tiefland gastierte er am Liceu Barcelona und in L’italiana in Algeri an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Zuletzt war er in Zürich u.a. in Die Odyssee (Eurylochos), Dialogues des Carmélites (Le Geôlier), La bohème (Dottor Grenvil), Alice im Wunderland (Schlafmaus/Zwiddeldum), La rondine (Butler) und Die lustige Witwe (Bogdanowitsch) zu erleben.
Gary Martin, Opa
Gary Martin
Gary Martin, Bariton, stammt aus den USA und war von 1993 bis 1995 Mitglied des Young Artists Program der Chicago Lyric Opera. Später kehrte er als Gast an dieses Haus zurück, u.a. an der Seite von Placido Domingo in Fedora. Sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York erfolgte in der Spielzeit 1998/99 in Lohengrin und Carmen. Im Jahr 2000 kam er aus den USA für ein Festengagement am Staatstheater am Gärtnerplatz in München nach Europa. Bis 2012 sang er dort Partien wie Don Giovanni, Figaro (Il barbiere di Siviglia), Il Conte (Le nozze di Figaro), Escamillo (Carmen), Giorgio Germont (La traviata), Ford (Falstaff), Tonio (Baiazzo), Jaroslav Prus (Die Sache Makropulos), Marcello (La bohème), The Traveller (Death in Venice), Nick Shadow (The Rake’s Progress), Leander (Die Liebe zu den drei Orangen) sowie 2015 die Titelrolle in Detlev Glanerts Josef Süss. Im Juli 2013 gab er sein Debüt als Wotan, Wanderer und Gunther in Der Ring an einem Abend in Bayreuth. Im Oktober 2013 sang er Carmina Burana in Berlin mit den Berliner Symphonikern, 2014 die Titelrolle in Sweeney Todd am Gärtnerplatztheater. 2015 trat er in der Verdi-Trilogie an einem Abend (Rigoletto, Il trovatore, La traviata) am Theater an der Rott auf; 2016 folgte am Theater Münster Ford in Verdis Falstaff. Zu seinem Repertoire im Konzertbereich gehören zudem Partien in Verdis Requiem, Händels Messias und Beethovens 9. Sinfonie. Am Opernhaus Zürich war er zuletzt in Alice im Wunderland und Jim Knopf zu hören.
Martin Zysset, Gurkenkönig
Martin Zysset
Martin Zysset ist in Solothurn geboren und aufgewachsen. Er liess sich im Fach Klarinette ausbilden und absolvierte gleichzeitig ein Gesangsstudium, das er mit Meisterklassen bei Ernst Haefliger und Edith Mathis abrundete. 1990/91 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und im gleichen Jahr Stipendiat des Migros-Genossenschaftsbundes sowie Preisträger des Pro Arte Lyrica-Wettbewerbs in Lausanne. Seit 1992 ist er ständiger Gast der Sommerspiele in Selzach. Am Opernhaus Zürich ist er seit 1991/92 engagiert. Hier konnte er sich ein breites Repertoire von buffonesken wie dramatischen Rollen erarbeiten, u. a. Pedrillo, Monostatos, Spoletta, Incredibile (Andrea Chénier), Jaquino, Kudrjasch (Katja Kabanowa), Cassio, Peppe, Alfred (Die Fledermaus), Spalanzani, Tamino, Tybalt, Dancaïro, Arturo, Knusperhexe, Brighella sowie die männliche Hauptrolle in Udo Zimmermanns Weisse Rose. Mit grossem Erfolg verkörperte er die Titelrolle Simplicius in der wiederentdeckten Operette von Johann Strauss, die auch auf CD und DVD veröffentlicht wurde. Gastspiele führten ihn durch ganz Europa, nach Shanghai sowie mit der Zauberflöte, Le nozze di Figaro, Fidelio und Tannhäuser (Walter) nach San Diego. Für den Bayerischen Rundfunk hat er die Lehár-Operette Paganini aufgenommen. Am Opernhaus Zürich sang er zuletzt u. a. Don Basilio (Le nozze di Figaro), Tschekalinski (Pique Dame), Triquet (Jewgeni Onegin), den Obereunuchen (Land des Lächelns), Goro (Madama Butterfly), Spoletta (Tosca), Dormont (La scala di seta), den weissen Minister (Le Grand Macabre), den Teufel/Erzähler (Die Geschichte vom Soldaten), den Dritten Juden (Salome), Schmidt (Werther) und Feri (Die Csárdásfürstin).
Carl Hieger, Gurkenkönig
Carl Hieger
Der in California aufgewachsene Tenor Carl Hieger ist ein vielseitiger Künstler, dessen Repertoire Oper, Operette, Musical, Jazz und Pop sowie sakrale Musik umfasst. Als Sohn zweier Berufsmusiker:innen erhielt er Klavierstunden von seiner Mutter, Geigenunterricht vom Vater und die ersten Gesangstunden von seiner Schwester. Seine Gesangsausbildung absolvierte er am Los Angeles City College mit Weiterbildungen im Musical- und Opern-Fach an der University of California. Er ist international in zahlreichen Opern, Konzerten und Musicals aufgetreten, u.a. als Tamino in Die Zauberflöte (Europa-Tournee) und als Doctor in Philip Glass‘ Fall of the House of Usher im Lincoln Center in New York. Von 1990 bis 2022 war er Mitglied des Chors der Oper Zürich und trat daneben solistisch auf, u.a. als Big-Band-Sänger mit der Swiss Army Band, in der Swiss Musical Nacht beim SRF und als Gast-Solist mit dem Symphonischen Orchester Zürich in der Zürcher Tonhalle. Am Opernhaus Zürich war er u.a. in La bohème, La fille du régiment, Hérodiade, Szenen auf Goethes Faust und Der Rosenkavalier solistisch zu hören. 2012 übernahm er an der Seite von Thomas Hampson und unter der Leitung von Zubin Mehta die Solopartie in Noam Sheriffs Mechaye Hametim (Das Wiederbeleben der Toten) in einer Konzertreihe des Israel Philharmonic Orchestra in Tel Aviv, bei den Salzburger Festspielen und in der New Yorker Carnegie Hall. Ab 2014 übernahm Carl Hieger am Opernhaus Zürich die Titelrolle in der Kinderoper Rumpelstilzchen und ist seit 2017 als Knusperhexe in Hänsel und Gretel sowie als Teil des Weihnachtsprogramms im Elfendörfli zu erleben.
Christian Sturm, Wolfi
Christian Sturm
Christian Sturm studierte u.a. bei Christian Gerhaher an der Hochschule für Musik und Theater München und erarbeitete an der Bayerischen Theaterakademie August Everding zahlreiche Partien für die Opernbühne. Im Konzertbereich gehören die Passionen Bachs ebenso zu seinem Repertoire wie Werke von Händel, Mozart, Haydn, Mendelssohn und Britten. Von 2009 bis 2014 war er festes Ensemblemitglied der Wuppertaler Bühnen und kehrt regelmässig als Gast dorthin zurück. In Wuppertal war er u.a. als Fenton (Falstaff), Conte di Almaviva (Il barbiere di Siviglia), Oronte (Alcina) und jüngst als 1. Tenor (Three Tales) zu erleben. Gastengagements führten ihn u.a. als Tamino (Die Zauberflöte) an die Deutsche Oper am Rhein, als Nerone (L’incoronazione di Poppea) ans Staatstheater Wiesbaden, als Aeneas (Dido and Aeneas) nach Basel und Winterthur, als 1. Jude (Salome) an das Nationaltheater Mannheim, als Alfred (Die Fledermaus) nach Stuttgart und Heidelberg, als 2. Jude an die Israeli Opera und an die Oper Leipzig, als Junger Diener (Elektra) an die Oper Frankfurt, als Janek (Die Sache Makropulos), Mastro Trabuco (La forza del destino) und Edrisi (Król Roger) an das Anhaltische Theater Dessau, als Nerone an das Theater Trier und als Heinrich der Schreiber (Tannhäuser) an das Teatro Reggio Emilia sowie nach Modena und zu den Opernfestspielen in Heidenheim. Seit 2009 ist er regelmässiger Gast beim Richard Wagner-Festival im österreichischen Wels, u.a. als Knappe in Parsifal, Steuermann (Holländer) und als Walther von der Vogelweide (Tannhäuser). Am Opernhaus Zürich war er zuletzt in der Titelrolle von Das tapfere Schneiderlein zu erleben.
Indyana Schneider, Martina
Indyana Schneider
Indyana Schneider, Mezzosopran, wuchs in Australien auf und studierte am Magdalen College der University of Oxford und an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Sie war Mitglied der Akademie der Wiener Staatsoper, wo sie in Olga Neuwirths Orlando und im Semichor von Händels Ariodante auftrat. Auf einer Tournee mit der Kent Chamber Opera verkörperte sie die Carmen und am Theater für Niedersachsen die Mercédès (Carmen). 2021 war sie Finalistin beim Joan Sutherland und Richard Bonynge Bel Canto Award und gewann 2022 den 2. Preis beim Walter und Charlotte Hamel Opernwettbewerb in Hannover. In der Spielzeit 2022/23 sang sie die Rolle der Meg Page (Falstaff) in einer Produktion der Hochschule in Hannover, die Rolle des Komponisten (Cover) in der Garsington Opera-Produktion von Ariadne auf Naxos und die Rolle der Zita in Gianni Schicchi mit Sir Bryn Terfel in der Titelrolle und unter der Leitung von Domingo Hindoyan. Jüngst sang sie die 2. Dame in der Zauberflöte am Sydney Opera House. Seit der Spielzeit 2023/24 ist sie Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich und sang hier seither in Iphigénie en Tauride, A Midsummer Night’s Dream und im jährlichen Opernstudio-Galakonzert.
Céline Akçağ, Martina
Céline Akçağ
Die Mezzosopranistin Céline Akçağ wurde in Zürich geboren. Sie studierte an der Musikhochschule in Freiburg im Breisgau, an der Royal Academy of Music, Theaterakademie August Everding, Hochschule für Musik und Theater München sowie an der Universität Mozarteum Salzburg. Sie absolvierte Meisterkurse bei Vesselina Kasarova, Thomas Hampson, Melanie Diener, Ian Bostridge, Alessandro De Marchi, Anne Le Bozec, Prof. Claudia Visca, Tobias Kratzer, Gerd Uecker und Nadine Secunde. Opernengagements führten sie u.a. ans Opernhaus Zürich, Saarländische Staatstheater, die Komische Oper Berlin, Staatsoper Hannover, in die Royal Liverpool Philharmonic Hall, an das Landestheater Linz, Theater Ulm, Theater Lüneburg, Cuvilliés-Theater München, Theater Erlangen und an die Osterfestspiele Baden-Baden. Dabei sang sie Partien wie die Titelrolle in Carmen, Hänsel (Hänsel und Gretel), Dorabella (Così fan tutte), Cherubino (Le nozze di Figaro), Sesto (Giulio Cesare), Goffredo (Rinaldo), Dido (Dido und Aeneas) sowie unbekanntere Rollen und Uraufführungen. Im Konzertfach war sie u.a. im Herkulessaal München, der Tonhalle Zürich und der Allerheiligen-Hofkirche München zu hören und nahm mit dem Münchner Barockensemble La Banda eine CD auf. Sie ist zweifache Studienpreisträgerin des Migros Kulturprozent, gewann den Anerkennungspreis im Lied-Duo mit Rebeka Stojkoska am Internationalen Liedwettbewerb Karlsruhe des 20. und 21. Jahrhunderts und war Finalistin beim Bundeswettbewerb Gesang sowie am Internationalen Anton Rubinstein Wettbewerb. 2024 war sie «Alvarez Young Artist» beim Garsington Opera Festival und sang dort Juno in Platée.
Sylwia Salamonska, Nick
Sylwia Salamonska
Sylwia Salamońska, Sopran, studierte bei Wojciech Maciejowski in Posen. Während ihres Studiums sang sie Rollen wie Susanna (Le nozze di Figaro), Donna Anna (Don Giovanni), Lauretta (Gianni Schicchi) und Zosia (Stanisław Moniuszkos Die Geister). In der Spielzeit 2023/24 war sie Teil des Opera Academy Young Talent Development Programme an der Nationaloper in Warschau. Dort debütierte sie als Erste Begleiterin Dircés in Luigi Cherubinis Medea. Ausserdem sang sie Frasquita (Carmen) an der Baltischen Oper in Gdańsk. 2024 sang sie neben Luca Pisaroni beim Festival «Stars and Rising Stars» in München. Sie ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe, darunter der Internationale Halina Słonicka Gesangswettbewerb in Polen (1. Platz), der 21. Internationale Juventus Canti Gesangswettbewerb in Vrable in der Slowakei (3. Platz und Sonderpreis), der Internationale Gesangswettbewerb Riccardo Zandonai in Riva del Garda (Finalistin) und der Internationale Gesangswettbewerb Mikuláš Schneider-Trnavský in Trnava in der Slowakei (Finalistin). Ab der Spielzeit 2024/25 ist Sylwia Salamońska Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich.
Rebeca Olvera, Nick
Rebeca Olvera
Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Sie studierte am Conservatorio Nacional de Musica in Mexiko City und war von 2005 bis 2007 Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Anschliessend wurde sie hier festes Ensemblemitglied und sang u.a. Adina (L’elisir d’amore), Norina (Don Pasquale), Berenice (L’occasione fa il ladro), Giulia (La scala di seta), Rosina (Paisiellos Il barbiere di Siviglia), Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Madame Herz (Der Schauspieldirektor), Dorinda (Orlando), Isolier (Le comte Ory), Adalgisa (Norma) und Zaida (Il turco in Italia). Dabei arbeitete sie mit Dirigent:innen wie Ralf Weikert, Vladimir Fedoseyev, William Christie, Marc Minkowski, Nello Santi, Adam Fischer, Fabio Luisi, Diego Fasolis, Franz Welser-Möst, Emmanuelle Haïm und Alessandro De Marchi. Mit José Carreras gab sie Konzerte in Südamerika und Europa (Carreras-Gala 2007 in der ARD) und mit Plácido Domingo in Mexiko. 2016 sang sie Adalgisa in Norma neben Cecilia Bartoli im Théâtre des Champs-Élysées, beim Edinburgh Festival und im Festspielhaus Baden-Baden. In Zürich war sie als Despina, Musetta, Frasquita in Carmen, Mi in Das Land des Lächelns, Zaida in Il turco in Italia, Komtesse Stasi in Die Csárdásfürstin, Waldvöglein in Siegfried und Contessa di Folleville in Il viaggio a Reims zu hören – letztere Rolle sang sie auch an der Royal Danish Opera. Sie sang Isolier an der Opéra de Monte-Carlo und Clorinda (La Cenerentola) an der Wiener Staatsoper. Ausserdem trat sie als Berta (Il barbiere di Siviglia) und im Galakonzert Carmencita & Friends bei den Salzburger Festspielen auf.