Tristan und Isolde
Handlung in drei Aufzügen von Richard Wagner (1813-1883)
Libretto von Richard Wagner nach dem
Versroman «Tristan» von Gottfried von Strassburg
In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 5 Std. 10 Min. inkl. Pausen nach dem 1. Akt nach ca. 1 Std. 30 Min. und nach dem 2. Akt nach ca. 3 Std. 30 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
Januar 2015
Februar 2015
Gut zu wissen
Tristan und Isolde
Kurzgefasst
Tristan und Isolde
Tristan und Isolde ist auf faszinierende Weise eng mit Richard Wagners Zürcher Jahren verbunden, genauer mit seiner Beziehung zu Mathilde Wesendonck, der Frau seines Gönners und Muse für dieses Ausnahmewerk, das die Musikgeschichte nachhaltig prägte. Claus Guths packende und psychologisch feinsinnige Inszenierung setzt bei dieser ausserehelichen Leidenschaft an, die der bürgerlichen Moral der Entstehungszeit zuwiderläuft. Die Protagonisten bewegen sich in Räumen, wie sie in der Villa Wesendonck existiert haben könnten. Die Intimität, die diese Lesart dem Tristan abgewinnt, kippt immer wieder in die Enge des gesellschaftlichen Drucks, der die Liebenden zu Aussenseitern macht. Ein Entrinnen gibt es für sie nur im Tod. Nina Stemme, eine der derzeit gefragtesten Wagner-Interpretinnen überhaupt, und Michelle Breedt sind nach ihrem grossen Premierenerfolg auch in der Wiederaufnahme als Isolde und Brangäne zu erleben. Mit Stephen Gould als Tristan steht ihnen ein weiterer erfahrener Wagner-Sänger zur Seite. Matti Salminen als Marke und John Lundgren als Kurwenal vervollständigen die hochkarätige Besetzung.
Die Zeit ist reif für ein neues Ring-Abenteuer in Zürich! Intendant Andreas Homoki hat seine Ring-Pläne, die er seit längerem hegt, in Ruhe reifen lassen. Gemeinsam mit Gianandrea Noseda, dem neuen Generalmusikdirektor des Opernhauses, der im romantischen Opern-Repertoire zu Hause ist und nun mit Wagners Tetralogie seinen Einstand in Zürich feiert, bringt er ihn als Regisseur selbst auf die Bühne.
Die geniale Stelle
Für König Marke bricht eine Welt zusammen: Der Held Tristan, für den er alles getan hat, den er zum Thronerben gemacht hat, auf dessen dringliche Bitte hin er die irische Königstocher Isolde geheiratet hat – der Mensch, dem er am meisten vertraute, hat ihn mit Isolde betrogen. Verzweifelt fragt er seinen Adoptivsohn nach dem Grund für dieses Handeln, und der sagt: «O König, das – / kann ich dir nicht sagen; / und was du frägst, / das kannst du nie erfahren.»
Was für eine kaltschnäuzige Antwort! Nicht nur, dass Tristan die Antwort verweigert, er scheint ihn auch noch zu verhöhnen. Denn die Redundanz der beiden Sätze, die er äussert, kann doch nur Hohn sein. Das wird sichtbar, wenn man seine Antwort leicht paraphrasiert: «Das sage ich dir nicht, also wirst du es nie erfahren.» Warum tut Tristan das? Es ist doch kaum denkbar, dass Wagner seinen Helden als Zyniker entlarven und damit aller Sympathien beim Publikum berauben will, das sein Schicksal doch noch eine lange Strecke mit Interesse verfolgen soll. Lässt sich dieser Antwort also ein anderer, verborgener Sinn abgewinnen?
Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass die oben gegebene Paraphrase den Inhalt unauffällig entstellt. Denn es heisst: «…das kann ich dir nicht sagen», nicht «will» oder «werde». Diese Formulierung ist doppelsinnig: Sie bedeutet entweder, dass etwas nicht in Worten ausgedrückt werden kann, oder aber einfach «ich weiss es nicht». In beiden Fällen verschwindet der Eindruck des Hohns sofort: Wenn Tristan nicht weiss oder nicht in Worten ausdrücken kann, warum das geschehen ist, ist es nicht seine Absicht, es Marke zu verschweigen. Nun kann man ausschliessen, dass Tristan den Grund seines Handelns nicht kennt, es bleibt also nur, die beiden ersten Verse ganz wörtlich zu verstehen: Tristan ist unfähig, den Grund zu nennen.
Aber warum dann noch die nur leicht variierte Wiederholung dieser Aussage? Wenn Tristan es ihm nicht sagen kann, wird Marke es nie erfahren. Warum muss das noch einmal betont werden? Bei wiederholtem Lesen fällt ein Wort mehr und mehr auf, das ebenfalls doppeldeutig ist: «erfahren». «Etwas erfahren» kann heissen, dass man eine Information empfängt, oder aber, dass man etwas erlebt – eine Erfahrung macht. Versteht man das Wort in diesem letzteren Sinne, ist offensichtlich, dass die beiden Sätze keineswegs dasselbe besagen, sondern grundsätzlich verschiedene Aspekte des Gedankens beleuchten.
Tristans Handeln liegt eine alles verändernde Erfahrung zugrunde: Als Isolde und er glaubten, Gift genommen zu haben und dem Tod unmittelbar gegenüber zu stehen, erkannten sie blitzartig, dass ihre Selbstidentifikation mit ihren sozialen Rollen ein Irrtum war: «Ich bin ja gar nicht die gedemütigte Königin, ich bin ja gar nicht der gepriesene Held, ich bin meine Liebe, die ich fast verraten hätte.» Mit dieser Erkenntnis sind die beiden den Konventionen des höfischen Lebens, der Welt des Tages für immer entronnen: «Trennen konnt’ uns sein Trug, doch nicht mehr täuschen sein Lug.» Die Erkenntnis, dass die Welt, die sie bisher bewohnten, eine Täuschung ist, befreit sie, trennt sie aber auch unwiderruflich von allen, die ihre neu gewonnene Gewissheit nicht teilen. Tristan kann diese Erfahrung nicht in Worten vermitteln, Marke müsste selbst erfahren, also selbst erleben, was Tristan und Isolde erfahren haben, und das ist dem König nicht möglich. Man kann von Wagners poetischen Leistungen halten, was man will, man wird aber nicht bestreiten können: Wer diese, die Grenzen menschlichen Verstehens transzendierende, Idee in vier knappe und präzise Verse zu fassen vermag, ist unbestreitbar ein Dichter.
Text von Werner Hintze.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 93, Juni 2022.
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Preludes and Interludes
Diese CD bietet einen Querschnitt durch Richard Wagners orchestrales Schaffen und präsentiert unseren ehemaligen Generalmusikdirektor Fabio Luisi am Pult eines der profiliertesten Opernorchester Europas – der Philharmonia Zürich. mehr
Biografien
John Fiore, Musikalische Leitung
John Fiore
John Fiore wurde in New York geboren. Von 2009 bis 2015 war er Musikdirektor der Oper Oslo. 1999 bis 1909 war er Chefdirigent der Deutschen Oper am Rhein, 2000 bis 2008 Generalmusikdirektor der Düsseldorfer Symphoniker. Ab 1986 arbeitete er für Zubin Mehta beim Maggio Musicale Fiorentino und für Daniel Barenboim bei den Bayreuther Festspielen. Prägend war für ihn die Arbeit mit Leonard Bernstein. Seit seinem ersten Dirigat im Jahr 1991 ist er gern gesehener Gast an der Metropolitan Opera in New York. Zu den weiteren zahlreichen Opernbühnen, an denen Fiore weltweit zu Gast war und ist, gehören u.a. die Bayerische Staatsoper München, die Deutsche Oper Berlin, die Semperoper Dresden, das Savonlinna Festival in Finnland, die Lyric Opera of Chicago und die Australian Opera in Sydney. Herausragende Produktionen an der Deutschen Oper am Rhein waren u.a. Puccinis Trittico, Wagners Ring des Nibelungen, Mozarts Don Giovanni, Strauss’ Elektra, Wagners Parsifal, die Uraufführung von Christian Josts Vipern sowie die Janáček-Opern Jenůfa, Katja Kabanowa, Das schlaue Füchslein, Die Sache Makropulos und Aus einem Totenhaus. John Fiore arbeitete u.a. mit den folgenden Konzertorchestern: Boston Symphony, Los Angeles Philharmonic, Staatskapelle Dresden, Bamberger Symphoniker, Gürzenich-Orchester Köln, Konzerthausorchester Berlin, Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia und Orchestre National de Lyon. 2015/16 ist er u.a. Gast am Grand Théâtre de Genève (Falstaff), an der Semperoper Dresden (Der fliegende Holländer) und an der Oper Oslo (Turandot). In Zürich war er zuletzt am Pult von Tristan und Isolde zu erleben.
Claus Guth, Inszenierung
Claus Guth
Der Regisseur Claus Guth ist einer der renommiertesten Künstler seiner Generation. Geboren in Frankfurt am Main, schloss er sein Studium in München ab, bevor er die Regie einer Reihe von Produktionen in München, Mannheim und Hamburg übernahm. Sein internationaler Durchbruch kam 1999, als er die Uraufführung von Luciano Berios Cronaca del Luogo bei den Salzburger Festspielen inszenierte. Im folgenden Jahr kehrte er für eine Produktion von Glucks Iphigénie en Tauride nach Salzburg zurück und ist seitdem häufiger Gast des Festivals. Claus Guth wurde gleich zweimal mit dem renommierten Faust-Preis ausgezeichnet und ist regelmässiger Gast an den wichtigsten Opernhäusern und Festivals der Welt. Er ist besonders für seine Produktionen der Opern von Richard Wagner bekannt. So inszenierte er u.a. Der Ring des Nibelungen für die Hamburgische Staatsoper, Die Meistersinger von Nürnberg an der Staatsoper Dresden, Tannhäuser für die Wiener Staatsoper, Lohengrin für das Teatro alla Scala sowie Tristan und Isolde und Parsifal in Zürich. Darüber hinaus gilt Claus Guth als Spezialist für das zeitgenössische Musiktheater und hat eine Reihe bedeutender Uraufführungen konzipiert und produziert, darunter Peter Ruzickas Celan in Dresden, das Wagner/Oehring Pasticcio SehnSuchtMeer in Düsseldorf und Lazarus mit Musik von Franz Schubert und Charles Ives am Theater an der Wien. Höhepunkte der letzten Zeit beinhalten zahlreiche Uraufführungen wie Berenice am Palais Garnier, Violetter Schnee an der Staatsoper unter den Linden, Heart Chamber an der Deutschen Oper Berlin sowie seine Inszenierungen von Jenůfa am ROH in London und Salome am Bolschoi-Theater.
Christian Schmidt, Bühnenbild und Kostüme
Christian Schmidt
Christian Schmidt studierte Bühnenbild bei Erich Wonder an der Wiener Akademie der Bildenden Künste. 1992 arbeitete er zum ersten Mal mit Claus Guth zusammen, woraus sich eine intensive künstlerische Partnerschaft entwickelte. Zahlreiche Inszenierungen Guths hat er mittlerweile als Bühnen- und Kostümbildner ausgestattet, darunter Iphigénie en Tauride und Le nozze di Figaro (Salzburger Festspiele), Der fliegende Holländer (Bayreuther Festspiele), Fierrabras, Radamisto, Ariane et Barbe-Bleue, Tristan und Isolde und Parsifal für das Opernhaus Zürich sowie Mozarts Lucio Silla (Wiener Festwochen). Auch durch Uraufführungen hat sich das Team einen Namen gemacht, darunter Czernowins Pnima und Stauds Berenice für die Münchener Biennale, Ruzickas Celan in Dresden, Oehrings Unsichtbar Land in Basel und Czernowins Heart Chamber an der Deutschen Oper Berlin. Für Hans Neuenfels’ Inszenierungen von Zemlinskys Der König Kandaules an der Wiener Volksoper (1997) und Die Entführung aus dem Serail in Stuttgart (1998) entwarf Schmidt die Ausstattung (Auszeichnung «Inszenierung des Jahres» durch die «Opernwelt»). 2003 kürte ihn die «Opernwelt» zum «Bühnenbildner des Jahres», 2005 zum «Kostümbildner des Jahres». Für das Bühnenbild zu Simon Boccanegra in Hamburg erhielt er 2006 den Rolf-Mares-Preis. 2010 arbeitete er erstmals mit Christof Loy zusammen (Die lustige Witwe in Genf). Für Christian Spuck schuf er in Stuttgart das Bühnenbild zu Glucks Orphée et Eurydice sowie zu Romeo und Julia und Messa da Requiem in Zürich. Seit 2011 arbeitet er auch mit Andreas Homoki zusammen (Das schlaue Füchslein, Komische Oper Berlin und Juliette, Opernhaus Zürich) und verantwortet mit ihm den neuen Zürcher Ring.
Jürgen Hoffmann, Lichtgestaltung
Jürgen Hoffmann
Jürgen Hoffmann arbeitete nach seiner Ausbildung zunächst an der Deutschen Oper in Berlin. 1971 wechselte er ans Opernhaus Zürich. Er wurde dort 1992 zum Leiter der Beleuchtung ernannt und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 für die Lichtgestaltung von etwa 8 Neuproduktionen und bis zu 20 Wiederaufnahmen pro Jahr verantwortlich. Neben seiner Arbeit am Opernhaus Zürich war er weltweit als Lichtgestalter an zahlreichen führenden Opernhäusern tätig. Er arbeitete mit vielen namhaften Regisseuren und Bühnenbildnern zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Regisseuren Harry Kupfer, Sven-Eric Bechtolf und Claus Guth sowie den Bühnenbildnern Rolf Glittenberg und Christian Schmidt. Seit seiner Pensionierung ist er als freier Lichtgestalter tätig. Seine letzten Arbeiten waren u.a. Rusalka an der Staatsoper Wien, Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier an den Salzburger Festspielen sowie die Händel Oper Poro an der Komischen Oper in Berlin in der Inszenierung von Harry Kupfer. Jüngst war seine Lichtgestaltung in u.a. La Cenerentola an der Wiener Staatsoper und Ariadne auf Naxos an der Scala in Mailand zu sehen.
Ernst Raffelsberger, Choreinstudierung
Ernst Raffelsberger
Ernst Raffelsberger stammt aus Gmunden, Oberösterreich. Er studierte Musikpädagogik und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien (Chorleitung bei Prof. Erwin Ortner) und anschliessend Chordirigieren am Salzburger Mozarteum bei Prof. Walter Hagen-Groll. Von 1983 bis 1986 war er Kapellmeister der Wiener Sängerknaben. In dieser Zeit leitete er das Ensemble in Wien und auf Tourneen durch Europa, Südafrika, Kanada und die USA. Ab 1986 war Ernst Raffelsberger Chordirektor und Kapellmeister am Landestheater Salzburg (Mitwirkung bei der Salzburger Mozartwoche und den Salzburger Festspielen). 1989 wurde er von Donald Runnicles als Chordirektor und Kapellmeister an das Theater in Freiburg/Breisgau berufen. Seit Herbst 1993 ist Ernst Raffelsberger am Opernhaus Zürich als Chordirektor engagiert. Hier hat er inzwischen über 100 Premieren betreut und mit vielen namhaften Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Vladimir Fedoseyev, Sir John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta und Franz Welser-Möst zusammengearbeitet. Gastspiele mit dem Opernhaus Zürich führten ihn nach Wien, London, Paris und Tokio. Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren diese Arbeit. Im Sommer 2012 begann zusätzlich seine Tätigkeit als Chordirektor der Salzburger Festspiele. Er ist dort für die Produktionen der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor verantwortlich. In seiner ersten Festspielsaison kam es u. a. zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Riccardo Muti und Sir Simon Rattle.
Nina Stemme, Isolde
Nina Stemme
Nina Stemme stammt aus Schweden und ist heute weltweit eine der gefragtesten Sopranistinnen. Auf ihr Debüt als Cherubino in Italien folgten Einladungen an die Opernhäuser von Stockholm, Wien, Dresden, Genf, Zürich, Neapel, Barcelona, New York, San Francisco und an die Festivals von Bayreuth, Salzburg, Savonlinna, Glyndebourne und Bregenz. Ihr Repertoire umfasst Wagner- und Strauss-Partien wie Eva (Die Meistersinger von Nürnberg), Elisabeth (Tannhäuser), Elsa, Senta, Sieglinde, Brünnhilde, die Titelrollen in Elektra und Salome, Marschallin (Der Rosenkavalier), Ariadne und Arabella sowie u.a. Leonore (Fidelio), Tosca, Tatjana (Eugen Onegin), Katerina (Martinůs Griechische Passion), Gräfin (Le nozze di Figaro), Euridice (Orfeo ed Euridice), Marguerite (Faust), Marie (Wozzeck) und Jenůfa. Isolde (Tristan und Isolde) sang Nina Stemme in Glyndebourne und Bayreuth, in der EMI-Aufnahme mit Plácido Domingo, am Opernhaus Zürich, am ROH Covent Garden, an der Deutschen Oper Berlin, an der New Yorker Met und an der Wiener Staatsoper. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen gehören der Titel «Sängerin des Jahres 2012» der Zeitschrift Opernwelt sowie 2016 eine Ehrung für herausragende Leistungen für Schweden im Ausland. Zu Nina Stemmes jüngsten Erfolgen gehören die drei Ring-Brünnhilden in Washington, Stockholm und München, Elektra an der Met, der Deutschen Oper Berlin und an der Wiener Staatsoper, Katerina Ismailowa (Lady Macbeth von Mzensk) bei den Salzburger Festspielen sowie ihr Debüt als Kundry in der Neuproduktion von Parsifal der Wiener Staatsoper. Am Opernhaus Zürich war sie zuletzt als Salome, als Isolde und als Turandot zu erleben.
Michelle Breedt, Brangäne
Michelle Breedt
Michelle Breedt stammt aus Südafrika und studierte an der Guildhall School in London. Vom Opernstudio in Köln wurde sie ans Staatstheater Braunschweig engagiert, wo sie zahlreiche Rollen des Mozart- und Belcanto-Repertoires, aber auch Partien wie Diana/Giove (La Calisto), Anna (Die sieben Todsünden) und Mélisande (Pelléas und Mélisande) sang. Bald gastierte sie an den Opernhäusern von Dresden, Hamburg, Berlin, Paris, Amsterdam, Lissabon, Ferrara und Modena sowie in Tokio und Hongkong. 2000 debütierte sie als Magdalene (Die Meistersinger von Nürnberg) bei den Bayreuther Festspielen unter Christian Thielemann und sang dort in der Folgezeit Fricka und Brangäne. Seit 2000 verbindet sie zudem eine enge Beziehung mit der Wiener Staatsoper, wo sie Cherubino, Stephano (Roméo et Juliette), Octavian und Brangäne sang und mit der Eberhard-Waechter-Medaille ausgezeichnet wurde. Seit 2004 ist sie freischaffend tätig und war regelmässig in Zürich zu Gast mit u.a. dem Komponisten (Ariadne auf Naxos), Brangäne (Tristan und Isolde), Octavian (Der Rosenkavalier), der fremden Fürstin (Rusalka) und Baba the Turk (The Rake’s Progress). Konzerte und Liederabende führten sie in die Londoner Wigmore Hall, die Carnegie Hall New York, in die Berliner Philharmonie und das Berliner Konzerthaus sowie in den Wiener Musikverein und das Wiener Konzerthaus. Sie arbeitet mit Dirigenten wie Gerd Albrecht, Nikolaus Harnoncourt, Mariss Jansons, Jeffrey Tate und Franz Welser-Möst. In den vergangenen Spielzeiten sang sie u.a. Venus (Tannhäuser) in Dresden und Bayreuth, Mère Marie (Dialogues des Carmélites) in Amsterdam, Brangäne in München und am Théatre des Champs-Elysées sowie Fricka in Bari.
Stephen Gould, Tristan
Stephen Gould
Stephen Gould stammt aus den USA. Er studierte am New England Conservatory of Music und vervollständigte seine Ausbildung am Lyric Opera Center for American Artists in Chicago. Die ersten Jahre seiner Karriere verbrachte er in den USA als Opern- und Konzertsänger, vor allem aber als Musicaldarsteller in Webbers The Phantom of the Opera. Sein Europadebüt gab er als Florestan (Fidelio) in Linz und legte damit den Grundstein zu seiner internationalen Karriere. Seither tritt er an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt auf. Stephen Gould gehört mittlerweile zu einem der gefragtesten Wagnersängern weltweit. Den Siegfried in Wagners Ring sang er u.a. an den Staatsopern Wien und München, bei den Bayreuther Festspielen, in Tokio und an der Semperoper Dresden. Zu seinem Repertoire gehören ausserdem Rollen wie Parsifal, Tristan, Siegmund (Die Walküre), Tannhäuser, Lohengrin, Erik (Der fliegende Holländer), Peter Grimes, Otello, Bacchus (Ariadne auf Naxos) und der Kaiser (Die Frau ohne Schatten). Er arbeitete mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Ivor Bolton, Pierre Boulez, Riccardo Chailly, Adam Fischer, Daniele Gatti, Philippe Jordan, Fabio Luisi, Zubin Mehta, Ingo Metzmacher, Simon Rattle, Donald Runnicles, Esa-Pekka Salonen, Christian Thielemann, Franz Welser-Möst und David Zinman. 2015 wurde Stephen Gould an der Wiener Staatsoper der Titel «Kammersänger» verliehen. In Zürich war er zuletzt in Tristan und Isolde zu erleben.
Matti Salminen, König Marke
Matti Salminen
Matti Salminen wurde in Turku (Finnland) geboren. Seine Ausbildung erhielt er an der Sibelius-Akademie Helsinki sowie in Italien und Deutschland. 1972 bis 1980 war er an der Kölner Oper engagiert. 1972 gastierte er als Sarastro erstmals in Zürich. Seit seinem Gremin (Eugen Onegin) zu Beginn der Ära Drese war Matti Salminen in Zürich ständiger Gast. Von 1984/85 bis 2011/12 war er Ensemblemitglied. Er trat hier u.a. in drei Zauberflöten-Neuproduktionen, als Seneca, in zwei Produktionen von Boris Godunow, in zwei Produktionen von Tristan und Isolde, als König Heinrich in zwei Produktionen von Lohengrin, als Osmin, Rocco, Kaspar, Daland, Iwan Sussanin und Gurnemanz hervor. Zwischen 1976 und 1988 sang Matti Salminen regelmässig bei den Bayreuther Festspielen, und zwischen 1967 und 1998 war er jeden Sommer in Savonlinna zu erleben. Daneben gastiert er an sämtlichen grossen Opernhäusern der Welt. Nachdem er in Helsinki im Jahr 2000 die Titelrolle in Aulis Sallinens Oper Lear gesungen hat, hob er im September 2003 eine neue finnische Oper aus der Taufe: Rasputin von Einojuhani Rautavaara. Matti Salminen wurde 1995 zum Berliner Kammersänger, 2003 zum Österreichischen und zum Bayerischen Kammersänger ernannt und erhielt 2011 den Zürcher Festspielpreis. 2001 wurde ihm der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) verliehen. Zu seinen neueren Verpflichtungen zählen u.a. Boris Godunow am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, König Marke an der finnischen Nationaloper Helsinki und an der Deutschen Oper Berlin, Fasolt an der Staatsoper Berlin und Daland bei den Münchner Opernfestspielen 2016. An der Staatsoper Berlin ist er in dieser Spielzeit als Rocco zu erleben.
John Lundgren, Kurwenal
John Lundgren
John Lundgren, geboren und aufgewachsen in Schweden, wurde noch während seiner Studien an der Opera Academy Copenhagen in das Solisten-Ensemble des dortigen Royal Theatre aufgenommen, wo er sein Debüt als Schaunard in La Bohème unter dem Dirigenten Dietfried Bernet gab. In Kopenhagen interpretierte er mehrere wichtige Partien des dramatischen Baritonfachs, darunter Paolo Albioni (Simon Boccanegra), Heerrufer (Lohengrin), Conte di Luna (Il trovatore), Enrico Ashton (Lucia di Lammermoor), Giorgio Germont (La traviata), Posa (Don Carlo)und an der Seite von Roberto Alagna den Amonasro in der Eröffnungspremiere von Aida am neuen Opernhaus in Kopenhagen. Kürzlich debütierte John Lundgren in so verschiedenen Rollen wie Escamillo (Carmen), Scarpia (Tosca), in der Titelrolle von Bergs Wozzeck, Tarquinius in Brittens The Rape of Lucretia und Kurwenal (Tristan und Isolde). 2006 sang John Lundgren die Titelpartie in Nabucco in der Open Air Arena des grossen Hedeland Theaters. An der Dänischen Nationaloper war er 2007 Pizarro in der Jonathan Miller-Produktion von Beethovens Fidelio. 2008 kehrte er dorthin zurück für sein erfolgreiches Debüt in der Titelpartie von Wagners Der fliegende Holländer. Das Teatro Pérez Galdós lud ihn 2010 ein, diese Partie auch in Las Palmas zu singen. Ausserdem gab er 2009 sein Debüt an der Tokyo Opera als Scarpia. 2011 sang er Carlo Gérard in Keith Warners Andrea Chénier-Produktion bei den Bregenzer Festspielen. Er war Jack Rance in Christof Loys Produktion von La fanciulla del West zusammen mit Nina Stemme als Minnie an der Königlichen Oper Stockholm. Und erst kürzlich gab er ein sehr erfolgreiches Debüt als Amfortas (Parsifal)in Kopenhagen. Zeitgenössische Opern bilden ebenfalls einen wichtigen Teil seines Repertoires. 2005 sang John Lundgren die Partie des Prospero in Thomas Adès The Tempest, die der Komponist selber dirigierte. In Cecilia and the Monkey King von Reine Jönsson interpretierte er vier verschiedene Rollen. 2006 wurde John Lundgren mit dem renommierten Birgit Nilsson-Preis ausgezeichnet und 2010 ernannte ihn die dänische Königin zum «Ridder af Dannebrogordenen» (Ritter von Dannebrog). Künftige Engagements umfassen Barak (Die Frau ohne Schatten) sowie Prus (Die Sache Makropulos) an der Bayerischen Staatsoper München, Alberich in Genf, Telramund (Lohengrin) sowie Jack Rance (La fanciulla del West) an der Deutschen Oper Berlin.
Cheyne Davidson, Melot
Cheyne Davidson
Cheyne Davidson erhielt seine musikalische Ausbildung an der Case Western Reserve University, dem Cleveland Institute of Music und der Manhattan School of Music. Unmittelbar nach seinem Studium wurde er eingeladen, als Escamillo mit Peter Brooks Tragédie de Carmen auf Europa-, Japan- und Israel-Tournee zu gehen. Nach Auftritten in den USA und Europa war er ein Jahr lang Mitglied des IOS. Seit 1992/93 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo er u.a. als Marcello, Schaunard und Benoît (La bohème), Escamillo (Carmen), Silvio (Pagliacci), Amfortas (Parsifal), Paolo Albiani (Simon Boccanegra), Donner und Gunther (Der Ring des Nibelungen), Alfio (Cavalleria rusticana), Faninal (Rosenkavalier), Lescaut (Manon Lescaut), Marco (Gianni Schicchi), Barone Douphol (La traviata), Enrico (Lucia di Lammermoor), Werschinski (Drei Schwestern), Eisenhardt (Die Soldaten), Chang (Das Land des Lächelns), als Le Bailli in Massenets Werther, Bill (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), Jonas Fogg (Sweeney Todd), Eurylochos (Die Odyssee) und als Benoît (La bohème) auftrat. Gastverträge führten ihn u.a. an die Opernhäuser Stuttgart, Köln und Hamburg, nach Basel und Luzern, an das Théâtre du Châtelet in Paris, die Oper Nancy, zur Hamburger Opernwoche, nach Belgrad und Budapest, zu den Bregenzer Festspielen und zum Classic Open Air Solothurn. Bei der ZKO Opera Box war er in Die schöne Galathée, in Il campanello di notte sowie in Il signor Bruschino zu erleben. Sein Salzburger Festspieldebüt gab er zu Pfingsten 2016 als Doc in der West Side Story; im Sommer 2016 war er ebenfalls in Salzburg in der Uraufführung von Thomas Adès’ Oper The Exterminating Angel zu erleben.
Spencer Lang, Hirt
Spencer Lang
Spencer Lang stammt aus Sandy/Oregon und studierte an der Juilliard School in New York sowie am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Am Curtis Opera Theatre interpretierte er u. a. Nemorino (L’elisir d’amore), Goffredo (Rinaldo), Lechmere in Brittens Owen Wingrave und Monostatos (Die Zauberflöte). Zu hören war er ausserdem am Opera Theatre of St. Louis als Liederverkäufer (Puccinis Il tabarro), sang Flute / Thisbe in Brittens A Midsummer Night’s Dream am Aspen Opera Theatre und trat als Solist mit dem Juilliard Orchestra, Juilliard 415, und der Northwest Sinfonietta auf. Von 2014-2016 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war hier zunächst als Daniel (Robin Hood), Hirt (Tristan und Isolde), Fay-Pu (Rote Laterne) sowie in Lohengrin, Luisa Miller und Fälle von Oscar Strasnoy zu erleben. 2015/16 sang er Monsieur Vogelsang (Der Schauspieldirektor), Don Luigino (Il viaggio a Reims) und Medoro (Orlando paladino). 2015 war er Finalist in der Wigmore International Song Competition in London. Spencer Lang gehörte zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u. a. Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), Arcas (Médée), Graf Gustav (Das Land des Lächelns), Jaquino (Fidelio), Mister Bobo/Ander-Bobo (Coraline), Tobias Ragg in der Musical-Neuproduktion Sweeney Todd, Tisiphone/Seconde Parque in Hippolyte et Aricie, Graf Boni (Die Csárdásfürstin), Andrès / Cochenille / Frantz / Pitichinaccio in Les Contes d’Hoffmann, Basilio in Le nozze di Figaro sowie Le Remendado in Carmen.
Ivan Thirion, Steuermann
Ivan Thirion
Ivan Thirion stammt aus Belgien. Er studierte in Brüssel und in Genf. Sein Operndebüt gab er als Papageno in Liège, worauf dort weitere Engagements als Marcello (La bohème), Tomaso (Un ballo in maschera) und Antonio (Le nozze di Figaro) folgten. Ivan Thirion sang zudem Papageno in Rouen, Frank (Die Fledermaus) in Marseille sowie Maharadjah (Messagers L’Amour masqué) an der Oper Avignon. Weitere Engagements der vergangenen Jahre umfassen die Titelpartie in Le nozze di Figaro in Montpellier, Nîmes und Perpignan sowie Don Carlo di Varga (La forza del destino) und Lord Cecil (Maria Stuarda) an der Opéra de Liège. Konzertengagements führten ihn nach Belgien, in die Niederlande, die Schweiz, Italien, Georgien, Russland und die USA. Er gewann beim Belvedere Hans Gabor Wettbewerb 2013 in Amsterdam die Auszeichnung «Will Keune Prize for Young Singer with Real Potential». 2015 war er Mitglied des Young Singers Project der Salzburger Festspiele. 2014-16 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und u. a. als Bello (La fanciulla del West), Lakai (Ariadne auf Naxos), Steuermann (Tristan und Isolde), Ping (Turandot) sowie in Die Frau ohne Schatten und Fälle von Oscar Strasnoy zu sehen. An der Oper in Liège sang er zuletzt Enrico (Lucia di Lammermoor). In der aktuellen Spielzeit ist er in Lyon als Knecht/Wirt in Der feurige Engel, in Liège als Comte de Toulouse (Verdis Jerusalem), am Aalto-Theater Essen als Belcore (L’elisir d’amore) sowie auf Konzerttournee in China mit dem Salzburg Young Singers Project zu erleben.
Mauro Peter, Stimme des Seemanns
Mauro Peter
Der Tenor Mauro Peter wurde in Luzern geboren und studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in München. 2012 gewann er den ersten Preis und den Publikumspreis beim Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau und gab sein umjubeltes Liederabenddebüt bei der Schubertiade in Schwarzenberg mit Schuberts Die schöne Müllerin. Seither tritt er in führenden Konzert- und Opernhäusern auf der ganzen Welt auf. Mit seinen vielseitigen Liedprogrammen gastierte er im Musikverein Wien, im Wiener Konzerthaus, im Pierre-Boulez-Saal in Berlin, der Kölner Philharmonie, im Münchner Prinzregententheater, in der Hamburger Laeiszhalle, beim Verbier Festival, beim Lucerne Festival, in der Wigmore Hall in London und bei den Salzburger Festspielen. Mit letzteren verbindet Mauro Peter eine langjährige Zusammenarbeit. So hat er dort neben zahlreichen Konzerten und Liederabenden 2016 den Ferrando in Così fan tutte, 2017 den Andres in Bergs Wozzeck sowie 2018 und 2022 den Tamino in der Zauberflöte gesungen. Nach einer Live-Aufnahme von Schuberts Die schöne Müllerin aus der Wigmore Hall erschien 2015 sein Debütalbum für Sony Classical mit einigen Goethe-Vertonungen von Schubert, gefolgt von einer Aufnahme der Dichterliebe und einer Auswahl anderer Schumann-Lieder im Jahr 2016. Jüngst feierte Mauro Peter zwei wichtige Rollendebüts: Im Musikverein für Steiermark sang er erstmals den Eisenstein in einer konzertanten Aufführung von Strauss’ Fledermaus, und mit Concerto Köln den Loge in Wagners Rheingold unter der Leitung von Kent Nagano.
Clément Noël, Solo-Englischhorn
Clément Noël
Clément Noël wurde in Nancy geboren. Er studierte Oboe am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Lyon bei Jérôme Guichard und bei Jean-Louis Capezzali, bei letzterem auch an der Haute École de Musique de Lausanne.
Seit 2010 ist er Mitglied der Philharmonia Zürich.
2014 gründete er zusammen mit KollegInnen aus dem Orchester das Labyrinth Ensemble, welches bisher mit Künstlern wie Alain Altinoglu, Julie Fuchs, Anna Stéphany und Benjamin Bernheim konzertiert hat. Regelmässig spielt er beim Budapest Festival Orchestra und beim Mahler Chamber Orchestra.
Clément Noël unterrichtet am Conservatorio della Svizzera Italiana als Assistent von Fabien Thouand.