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The Cellist

Ballett von Cathy Marston

Musik von Philip Feeney nach Edward Elgar, Ludwig van Beethoven, Gabriel Fauré, Felix Mendelssohn Bartholdy, Alfredo Piatti, Sergej Rachmaninow und Franz Schubert

Choreografie Cathy Marston Musikalische Leitung Paul Connelly Musikarrangements und Originalkomposition Philip Feeney Szenarium Cathy Marston / Edward Kemp Bühnenbild Hildegard Bechtler Kostüme Bregje van Balen Lichtgestaltung Jon Clark Dramaturgie Edward Kemp, Michael Küster
Die Cellistin
Das Instrument
Der Dirigent
Die Mutter
Die Schwester
Die Cellistin als junges Mädchen
Oceana Zimmermann*
Die Schwester als junges Mädchen
Amélie Egli*
Die Cello-Lehrer
Die musikalischen Freunde
Anthony Tette
*Schülerinnen der Tanz Akademie Zürich
Die Cellistin
Das Instrument
Der Dirigent
Der Vater
Die Schwester
Die Cellistin als junges Mädchen
Oceana Zimmermann*
Die Schwester als junges Mädchen
Amélie Egli*
Die Cello-Lehrer
Die musikalischen Freunde
Anthony Tette
*Schülerinnen der Tanz Akademie Zürich
Die Cellistin
Das Instrument
Der Dirigent
Die Schwester
Die Cellistin als junges Mädchen
Oceana Zimmermann*
Die Schwester als junges Mädchen
Amélie Egli*
Die Cello-Lehrer
Die musikalischen Freunde
Anthony Tette
*Schülerinnen der Tanz Akademie Zürich
Die Cellistin
Das Instrument
Der Dirigent
Der Vater
Die Schwester
Die Cellistin als junges Mädchen
Zarina Lopato*
Die Schwester als junges Mädchen
Anastasiia Protsenko-Herman*
Die Cello-Lehrer
Die musikalischen Freunde
Anthony Tette
*Schülerinnen der Tanz Akademie Zürich
Die Cellistin
Das Instrument
Der Dirigent
Die Mutter
Die Schwester
Die Cellistin als junges Mädchen
Oceana Zimmermann*
Die Schwester als junges Mädchen
Amélie Egli*
Die Cello-Lehrer
Die musikalischen Freunde
Anthony Tette
*Schülerinnen der Tanz Akademie Zürich
Die Cellistin
Das Instrument
Der Dirigent
Der Vater
Die Schwester
Die Cellistin als junges Mädchen
Zarina Lopato*
Die Schwester als junges Mädchen
Anastasiia Protsenko-Herman*
Die Cello-Lehrer
Die musikalischen Freunde
Anthony Tette
*Schülerinnen der Tanz Akademie Zürich
Die Cellistin
Das Instrument
Der Dirigent
Die Mutter
Die Schwester
Die Cellistin als junges Mädchen
Oceana Zimmermann*
Die Schwester als junges Mädchen
Amélie Egli*
Die Cello-Lehrer
Die musikalischen Freunde
Anthony Tette
*Schülerinnen der Tanz Akademie Zürich
Die Cellistin
Das Instrument
Der Dirigent
Der Vater
Die Schwester
Die Cellistin als junges Mädchen
Oceana Zimmermann*
Die Schwester als junges Mädchen
Amélie Egli*
Die Cello-Lehrer
Die musikalischen Freunde
Anthony Tette
*Schülerinnen der Tanz Akademie Zürich
Die Cellistin
Das Instrument
Der Dirigent
Die Mutter
Die Schwester
Die Cellistin als junges Mädchen
Oceana Zimmermann*
Die Schwester als junges Mädchen
Amélie Egli*
Die Cello-Lehrer
Die musikalischen Freunde
Anthony Tette
*Schülerinnen der Tanz Akademie Zürich

Dauer ca. 1 Std. 05 Min. Keine Pause. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Die Einführungsmatinee findet am 23. April 2023 statt.

Vergangene Termine

April 2023

So

30

Apr
19.00

The Cellist

Ballett von Cathy Marston, Premiere, Premieren-Abo A

Mai 2023

Sa

06

Mai
19.00

The Cellist

Ballett von Cathy Marston, Premieren-Abo B

So

14

Mai
20.00

The Cellist

Ballett von Cathy Marston, Sonntag-Abo C

Do

18

Mai
13.00

The Cellist

Ballett von Cathy Marston, AMAG Volksvorstellung

Sa

20

Mai
19.00

The Cellist

Ballett von Cathy Marston, Ballett-Abo Gross

Juni 2023

Do

15

Jun
19.00

The Cellist

Ballett von Cathy Marston

Fr

16

Jun
19.00

The Cellist

Ballett von Cathy Marston, Ballett-Abo Klein

Di

20

Jun
19.00

The Cellist

Ballett von Cathy Marston, Dienstag-Abo A

Do

22

Jun
19.00

The Cellist

Ballett von Cathy Marston, Misch-Abo A

Gut zu wissen

Kurzgefasst

The Cellist

Kurzgefasst

The Cellist

Trailer «The Cellist»

Pressestimmen

«Marstons choreografischer Stil dürfte am Opernhaus Zürich für Kontinuität sorgen
NZZ, 02.05.23

«Giulia Tonelli tanzt die Rolle mit Leidenschaft und grosser Einfühlungsgabe.»
Tanznetz, 02.05.23

«Wei Chen verleiht dem Cello mit Geschmeidigkeit und Eleganz jene Menschlichkeit, die dem Ton des Instruments von jeher zugeschrieben wird»
Tages-Anzeiger, 02.05.23

«Es ist schlicht wunderschön, wie sich das Cello dem Kind mit fordernden Pirouetten und weichen Bewegungen nähert, die junge Frau umgarnt, motiviert und tröstet.»
Dance for you, 01.05.23

«Cathy Marstons Humanismus scheint in jeder Geste ihrer Choreografie auf.»
CH Media, 02.05.23


Interview


Was das Cello empfindet

Cathy Marston ist seit dieser Saison neue Direktorin des Balletts Zürich. Letzte Spielzeit hatte im Opernhaus mit «The Cellist» ihr erstes eigenes Stück Premiere. Es ist viel mehr als ein Ballett über das tragische Leben der Cellistin Jacqueline du Pré. Es erzählt vom unbedingten Willen zur Kunst, vom Begabtsein, von Höhenflügen der Gefühle und von Liebe und Verlust. Ein Gespräch mit der Choreografin kurz vor der Premiere

Cathy, bevor du mit der neuen Saison als neue Direktorin das Ballett Zürich übernimmst, stellst du dich dem Zürcher Publikum mit dem Ballett The Cellist vor. Es ist 2020 für das Royal Ballet in London entstanden. Was sagt diese Wahl über die Programmatik der künftigen Ballettdirektorin aus?
Es war der Wunsch von Christian Spuck, The Cellist in Zürich aufzuführen. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er mich so generös in seine letzte Spielzeit eingeladen hat und damit einen sehr harmonischen Übergang in der Direktion des Balletts Zürich ermöglicht. The Cellist ist eines meiner jüngeren Stücke. Es ist sehr charakteristisch für meine Art des Choreografierens. Obwohl es kein traditionelles Handlungsballett ist, handelt es sich gleichwohl um ein erzählerisches Stück. Die Vorlage lieferte in diesem Fall kein literarisches Werk, sondern die Biografie der Cellistin Jacqueline du Pré. Schon in Balletten wie Hexenhatz und Victoria habe ich mich seinerzeit mit Biografien historischer Persönlichkeiten auseinandergesetzt, wobei ich mir bei der Recherche über die jeweilige Person immer genau überlege, aus welchem Blickwinkel sie beleuchtet werden soll. Für The Cellist kamen mir Erfahrungen zugute, die ich bei The Suit, einem Stück für das Ballet Black, gemacht habe. Damals habe ich versucht, das Bühnenbild aus den Mitgliedern des Corps de ballet zu entwickeln, also einzig mit den menschlichen Körpern und praktisch ohne gegenständliche Requisiten auszukommen. Auf diesem Weg möchte ich weitergehen.

In The Cellist beschäftigst du dich mit der grossen Cello-Legende Jacqueline du Pré. Wie ist es zu dieser Stoffauswahl gekommen?
Meine Schwester unterrichtet Schauspiel an einer High School. Als sie ein neues Büro bezog, hatte dort jemand ein ausrangiertes Cello zurückgelassen. Sie benutzte es für eine Improvisationsübung mit ihrer Klasse und erzählte mir begeistert davon. Als sie den Namen von Jacqueline du Pré ins Spiel brachte, erinnerte ich mich an eine Idee, die schon lange in meinem Kopf herumspukte. In meinem Ballett Dangerous Liaisons in Kopenhagen gab es eine kurze magische Sequenz, in der ein Tänzer ein Cello verkörpert. Mich hat der Gedanke fasziniert, dem Cello eine choreografische Form zu geben, und ich fand das damals gar nicht schwierig. Das Cello ist das menschlichste aller Instrumente; es sieht aus wie eine Person, es klingt wie eine Person, und man hält es wie eine Person. Sobald ich herausgefunden hatte, was passierte, konnte ich die Choreografie in etwas Poetischeres verwandeln. Vielleicht war das also jetzt die Chance für ein ganzes Cello-Ballett? Hinzu kam, dass unsere Mutter genau wie Jacqueline du Pré an Multipler Sklerose erkrankt war und sich so eine persönliche Beziehung zur Geschichte Jacqueline du Prés ergab. Ich habe viel recherchiert, ob sich dieses Thema wirklich für eine choreografische Umsetzung eignet. Gemeinsam mit meinem langjährigen Mitarbeiter Edward Kemp ist dann das Szenarium zu The Cellist entstanden.

Was prädestiniert Jacqueline du Pré als Hauptfigur eines Handlungsballetts?
Die Biografie von Jacqueline du Pré bietet allein schon Stoff für einen Roman, und sie ist ja auch mit grossem Medienecho verfilmt worden. Der wunderbare frühe Erfolg und der Glanz ihrer Ehe mit dem Dirigenten Daniel Barenboim machten du Pré zu einer Berühmtheit, doch als sie im Alter von 28 Jahren an Multipler Sklerose erkrankte, wurde ihr Leben zur Tragödie. Jackies Geschichte ist so voller Emotionen, so voller Liebe und Verlust. Mehr als ihre Biografie hat mich interessiert, wie man mit der Gabe eines künstlerischen Talents umgeht. Wann ist es wirklich ein Geschenk, wann wird es zum Fluch, welche Verantwortung lädt man sich auf? In Jackies Geschichte gibt es den berühmten Moment, als sie zum ersten Mal ein Cello im Radio hört und sagt: «Mami, ich will diesen Ton machen!». Was wäre passiert, wenn die Mutter damals nicht den Klassiksender eingestellt hätte? Oder wenn Jackie nicht in ihre musikbegeisterte Familie hineingeboren worden wäre? Das alles bleibt Spekulation, aber es hat mich zum Nachdenken gebracht über die Natur des Talents, über Jackies Beziehung zu ihrem Talent. Für mich als ehemalige Tänzerin ist dieser Gedanke nicht so weit hergeholt. Jede Tänzerin kennt diese Hassliebe zu ihrem Talent. An manchen Tagen ist man richtig gut drauf, weil es gut läuft. Man ist für eine neue Rolle besetzt, man fliegt, und es ist ein wunderbares Gefühl. Und an anderen Tagen funktioniert nichts. Dann hat man keine Rolle, der Körper schmerzt, und man möchte die Spitzenschuhe in den See werfen. 

Nun könnte man es sich leicht machen und sich irgendwie an den biografischen Stationen dieser Ausnahme-Cellistin entlanghangeln. Dein Ballett ist jedoch kein Biopic. Wovon erzählst du?
Mir war sehr schnell klar, dass ich kein biografisches Ballett im engeren Sinne choreografieren wollte. Deshalb sind die Fakten von Jacqueline du Prés Geschichte auf das Wesentliche reduziert, und auch allen Klatschgeschichten über ihr Privatleben gebe ich keinen Raum. Vielmehr wird das Cello selbst zum Protagonisten, durch den Jackies Geschichte erzählt wird. Nachdem ich mir das Cello als Menschen vorgestellt hatte, der von einem Tänzer verkörpert wird, war es ganz natürlich, ihm Emotionen zu geben. Ich habe darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn dieses Instrument Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen hätte. Es ist durch viele talentierte Hände gegangen, ist wahrscheinlich vor allem von Männern gespielt worden. Und plötzlich taucht dieses junge Mädchen mit den strahlenden Augen auf, das mit einer geradezu ungebändigten Leidenschaft spielt und gleichzeitig diese unwiderstehliche Anmut ausstrahlt. Was würde das Cello für sie empfinden? In dem Ballett geht es ebenso sehr darum, wie sich das Cello an Jackie erinnert, wie es um sie als Person geht. Das Cello ist nicht nur das Instrument, das sie spielt, es ist der Geist ihrer Musik und die Verkörperung ihrer Gabe. Es ist auch die Figur, die den Verlust ihrer Gabe am stärksten spürt, als ihre Finger zu taub zum Spielen werden und sie es zurückweist. Aber natürlich gibt es noch einen richtigen Menschen, der involviert ist, nämlich den Dirigenten. Das Vorbild für diese Figur ist Jackies Ehemann, der Dirigent Daniel Barenboim. Wir haben das für das Ballett abstrahiert und nennen die Figuren nicht bei ihren tatsächlichen Namen. Die Dreierbeziehung zwischen Cellistin, Dirigent und Instrument findet ihren tänzerischen Ausdruck in der Form des Pas de trois. Meistens benutzt man diese Form im Handlungsballett ja, um Spannungen oder Eifersucht auszudrücken, aber in diesem Fall wollen alle drei das Gleiche. Sie sind in der Musik miteinander verbunden und schaffen in ihrer Verbindung immer wieder magische Glücksmomente.

Wenn man dokumentarische Aufnahmen von Jacqueline du Pré anschaut, dann fällt die starke Körperlichkeit auf, mit der sie musiziert. Die starke Bewegung des Oberkörpers ist geradezu ein Markenzeichen ihres Spiels, auch wenn das sogar lange Zeit als Sakrileg wahrgenommen wurde. Wie hast du das Verhältnis von Instrument und Interpretin in deinem Stück eingefangen?
Natürlich gibt es keinen «Bogen», mit dem die Cellistin auf dem personifizierten Instrument herumstreicht. Als wir angefangen haben, das Bewegungsvokabular für den Cello-Mann zu entwickeln, haben wir alle möglichen Positionen ausprobiert. Ihr zugewandt, sitzend, stehend, knieend, gebeugt. Letztlich geht es um Jackies völlige Hingabe an ihr Instrument, das man auch in den Dokumentaraufnahmen immer wieder ungläubig zur Kenntnis nimmt. Diese Körperlichkeit in Verbindung mit ihren Augen, die in eine imaginäre Welt zu blicken scheinen. Das Cello ist ihr Partner dabei, und für mich fühlt es sich fast so an, als würden sie gemeinsam auf einem Drachen reiten. Sie sind sich sehr nahe.

Nicht nur Daniel Barenboim, sondern auch andere grosse Musiker wie Mstislaw Rostropowitsch, Itzhak Perlman oder Pinchas Zukerman sind in das Ballett eingeflossen…
Es geht nicht darum, beim Anschauen des Balletts herauszufinden, wer Rostropowitsch ist, wer Perlman oder wer auch immer. Ich wollte in der Verbindung zu Jackie kontrastierende Charaktere schaffen und sie in ihrer musikalischen Familie darstellen. Wir sehen sie also am Anfang als junges Mädchen, das seine erste Cellostunde bei seiner Mutter hat. Wir erleben, wie sie ihr erstes Konzert spielt, und wir werden Zeuge, wie sich ihre Welt immer weiter ausdehnt und sie all jene fabelhaften Musiker trifft, mit denen sie in einen musikalischen Dialog tritt. Dabei ist es nebensächlich, wer genau das jetzt sein könnte. Für die Choreografie allerdings war es wichtig, jedem Tänzer mit kleinen Details eine Unverwechselbarkeit zu geben. Ich finde es wunderbar zu sehen, wie Jackie im Kontakt zu ihren Musikerkollegen zu jener freien, lebenslustigen und humorvollen Person wird, als die wir sie in Erinnerung haben.

Die Tragödie im Leben von Jacqueline du Pré ist ihre Erkrankung an Multipler Sklerose, die ihrer musikalischen Karriere ein jähes Ende setzen wird. Wie ändert sich das Verhältnis zu ihrem Instrument?
Nach der Diagnose hat Jacqueline du Pré noch vierzehn Jahre gelebt. Die Zeit ihrer Ungewissheit davor hat mich sehr beschäftigt. Sie ist eine lebhafte, quirlige Person, und plötzlich fühlt sie sich extrem müde. Wie erlebt sie die ersten Anzeichen körperlicher Dysfunktion, die tauben Hände, das Zittern? Damals hat man das nicht notwendigerweise sofort mit der Krankheit in Verbindung gebracht. Vielleicht dachte sie, mit ihrem Mann nicht mithalten zu können, vielleicht fühlte sie sich dem Druck der Musikerinnenkarriere nicht gewachsen. Und vielleicht hat sie sogar ihrem Cello die Schuld dafür gegeben! Im Film Hilary and Jackie gibt es die sehr eindrückliche Szene, in der sie das Cello nachts auf den Balkon stellt. Für den Zustand des Instruments ist das natürlich schrecklich, und die Musik zeichnet da in einer übertriebenen Geräuschhaftigkeit nach, wie sich das Holz in der Kälte zusammenzieht. Was macht man mit seinem besten Freund, wenn etwas schiefläuft? Manchmal schlägt man auf die Menschen ein, die einem am nächsten stehen, und in diesem Fall bekommen das Cello und auch ihr Mann Jackies Ausbrüche zu spüren. Bei der schubweise verlaufenden Erscheinungsform dieser Krankheit wechseln sich Phasen der Verbesserung und der Verschlechterung des Gesundheitszustandes ab. Du weisst nicht: Wirst du nächste Woche spielen können oder nicht? Du gehst auf die Bühne, setzt den Bogen an und spürst, es geht nicht. Finger und Arme versagen ihren Dienst. Wie schrecklich und niederschmetternd muss dieser Moment sein! Und wie erlebt sie es, in den ihr verbleibenden Jahren mit ihrer eigenen Kunst konfrontiert zu sein, die eigenen Aufnahmen zu hören? Jacqueline du Pré hat bis zum Schluss am künstlerischen Leben teilgenommen, bis zu jenem Moment, in dem sie ihr Cello ein letztes Mal in den Armen hält. Die sich immer weiterdrehende Schallplatte in meinem Ballett erzählt davon, dass Jacqueline du Pré in ihrer Kunst weiterlebt und bis heute Inspiration für eine junge Cellistengeneration darstellt.

Multiple Sklerose in einem Ballett zu thematisieren, könnte als Verletzung eines Tabus wahrgenommen werden. Welche Bedenken sind im Entstehungsprozess des Balletts aufgetaucht?
Ich habe mir tatsächlich die Frage gestellt, ob und wie sehr man da möglicherweise eine Grenze verletzt. Von Anfang an war mir klar, dass man gespielte Krankheitssymptome nicht in Verbindung mit bestimmten tänzerischen Figuren wie etwa einer Arabeske bringen kann. In London haben wir mit einer ehemaligen BBC-Journalistin zusammengearbeitet, die seit Jahren mit der Krankheit lebt. Sie hat uns von ihrem Leben und ihrem Alltag mit MS erzählt und insbesondere die Jackie-Tänzerinnen sehr für die Problematik sensibilisiert. Wir sind in Kontakt mit weiteren MS-Patienten getreten, weil es mir wichtig war, deren Erfahrungen in die Choreografie einfliessen zu lassen. Die Londoner Aufführung wurde in Kinos übertragen und war während des Corona-Lockdowns für längere Zeit per Stream abrufbar. Ich habe viele positive Rückmeldungen von Menschen bekommen, die entweder selbst mit der Krankheit leben oder deren Angehörige davon betroffen waren. Dass sie sich in dem Ballett ernst genommen und repräsentiert sahen, war ein schönes Echo auf unsere Arbeit. 

Die grosse emotionale Amplitude ist eine Herausforderung an die Tänzerin der Hauptrolle in The Cellist. Welche Qualitäten muss sie mitbringen?
Sie muss Herz und Seele in ihre Interpretation legen und sich vorstellen, wie sich dieses Leben in jeder Situation angefühlt hat. Als ich das Stück mit den Tänzerinnen und Tänzern des Royal Ballet kreiert habe, haben wir die Geschichte von Jacqueline du Pré sehr verinnerlicht. Die Geschichte steckt in den Schritten und Bewegungen. Ich bin sicher, dass es auch der Zürcher Besetzung gelingt, in die Momente dieses Lebens einzutauchen und sie mit uns zu teilen. Es ist etwas anderes, eine Person zu verkörpern, die es wirklich gegeben hat. Das kann man nicht mit einer Giselle oder Julia vergleichen. Die Leute im Publikum könnten Jacqueline du Pré tatsächlich gekannt haben. Jackies Schwester Hilary hat zum Beispiel eine Vorstellung des Balletts in London besucht. Man hat da also eine ganz andere Verantwortung, derer man sich bewusst sein muss. 

… zumal einige der beteiligten Personen noch am Leben sind. Wir haben schon kurz über Daniel Barenboim gesprochen. Wie war seine Reaktion auf dieses Projekt? 
Nachdem feststand, dass wir The Cellist mit dem Royal Ballet herausbringen wollten, bin ich mit Kevin O’Hare, dem Ballettdirektor, nach Berlin geflogen, um Barenboim zu treffen. Er war überrascht von der Idee, Jacqueline du Prés Geschichte in einem Ballett zu erzählen, hat uns dann aber geradezu ermutigt und uns auch mit einigen weiterführenden Informationen versorgt. Ich musste ihm versprechen, dass er ein sehr gutaussehender Mann sein würde, und das Versprechen habe ich gehalten.

Die Musik zu The Cellist stammt von dem englischen Komponisten Philip Feeney. Er hat dafür verschiedene Kompositionen aus Jacqueline du Prés Repertoire verwendet. Welche Auswahlkriterien haben dabei eine Rolle gespielt?
Vor allem das Cellokonzert von Edward Elgar ist bis heute untrennbar mit dem Namen von Jacqueline du Pré verbunden. Ihre Aufnahme mit dem Dirigenten John Barbirolli gilt als Referenzaufnahme des Stücks. Meine ursprüngliche Idee war es, Philip Feeney um eine neue Partitur zu bitten, in die verschiedene Elgar-Anklänge eingebettet sind. Aber je weiter wir mit der Arbeit am Szenarium fortschritten, desto mehr wurde uns klar, dass wir uns nicht auf das Elgar-Konzert beschränken können würden. Das Repertoire von Jacqueline du Pré war ja viel umfangreicher, und so entschieden wir uns für eine Collage aus Stücken von Rachmaninow,  Fauré, Mendelssohn, Elgar und Beethoven, die Philip Feeney in einem Arrangement mit seiner eigenen Musik verwoben hat. 

Das Bühnenbild von Hildegard Bechtler nimmt die Cello-Thematik auf. Welche Ideen habt ihr dafür umgesetzt?
Ich habe mir für das Stück einen «Erinnerungsraum» gewünscht, in dem jeder Schauplatz der Erzählung, ob Konzertsaal, Garderobe oder Krankenstation, ohne ein schwerfälliges, buchstäbliches Bühnenbild evoziert werden kann. Hildegard stiess bei ihren Recherchen auf faszinierende Innenansichten von Cellos. Die eleganten Kurven in Verbindung mit dem Licht, das durch die Schalllöcher fällt – das hatte eine grosse Poesie. Das daraus resultierende Bühnenbild mit drei geschwungenen Wänden, die gedreht werden können, erwies sich als der richtige Raum für dieses Künstlerinnenleben. Es ist sehr feminin, voller Echos und Resonanzen.

Dein eigenes Künstlerinnenleben, Cathy, hat in den Neunzigerjahren im Ballett Zürich begonnen. Was bedeutet es, jetzt als Direktorin an deine einstige Wirkungsstätte zurückzukehren?
Es ist ein sehr schönes Gefühl von Vertrautheit, und es hat etwas von Nach-Hause-Kommen. Ich bin damals mit 18 nach Zürich gekommen und habe hier für zwei Spielzeiten getanzt. Damals sind wunderbare Freundschaften entstanden, und ich erinnere mich gern an diese Zeit. Jetzt wieder hier zu stehen, auf den See und das Opernhaus zu schauen, gibt mir das Gefühl, wieder 18 zu sein. Dass ich einmal diese wunderbare Aufgabe mit dem Ballett Zürich vor mir haben würde, hätte ich mir nicht träumen lassen, aber inzwischen fühlt es sich gut an.

Das Gespräch führte Michael Küster
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 101, April 2023.
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Fotogalerie

 

Fotogalerie «The Cellist»

Zwischenspiel vom 20.04.2023


Getanzte Cellolegende – Giulia Tonelli

Mit ihrer Professionalität und ihrem Charisma weiss Giulia Tonelli immer wieder zu begeistern. In Cathy Marstons Ballett «The Cellist» tanzt die Erste Solistin des Ballett Zürich die Hauptrolle. Im Gespräch erzählte sie 2023 sie von ihrer An­näherung an die Cellistin Jacqueline du Pré, vom Geheimnis ihrer Bühnen­präsenz und vom Leben zwischen Ballett und Familie. Zum Podcast


Fragebogen


Wei Chen

Wei Chen stammt aus den USA. Nach einem Engagement beim Royal Ballet of Flanders ist er seit 2013 Mitglied des Balletts Zürich und war hier in verschiedensten Rollen zu sehen. In Cathy Marstons Ballett «The Cellist» verkörpert er das Cello von Jacqueline du Pré.

Aus welcher Welt kommst du gerade?
Das Ballett beansprucht den grössten Teil meiner Zeit. Den anderen Teil verbringe ich in einer völlig anderen Welt, die ich mit den Augen meiner kleinen Tochter zu sehen versuche. Meine Frau Mélissa tanzt ebenfalls am Opernhaus. Gemeinsam jonglieren wir ständig mit den Bedürfnissen dieser zwei Welten, die beide absoluten Einsatz und Konzentration erfordern. 

Was macht das Ballett Zürich für dich so besonders?
Trotz der vielen unterschiedlichen Charaktere innerhalb unseres Ensembles finden wir uns immer wieder in dem gemeinsamen Bemühen, das Beste aus unserer Kunst herauszuholen. Das schweisst uns zusammen, und nur so ist es möglich, das sehr weit gespannte Repertoire des Balletts Zürich in höchster Qualität zu präsentieren.

Worauf freust du dich in Cathy Mars­tons Ballett The Cellist?
Zum ersten Mal werde ich ein Instrument verkörpern! Das ist eine sehr vielfältige Aufgabe. Zum einen steht dieser Cello-Tänzer wirklich für das Instrument, aber er steht auch für ein Talent, das darauf wartet, entdeckt zu werden. Er verkörpert die Liebe zur Musik, wird zum Zufluchtsort in schwierigen Situationen und symbolisiert die Erinnerung an die grosse Cellistin Jacqueline du Pré.

Welches Bildungserlebnis hat dich besonders geprägt?
Nach Abschluss meiner Tanzausbildung war es nicht einfach, ein Engagement zu finden. Beim Juniorballett des Houston Ballet entdeckte ich dann, wie bewegend Kunst sein kann. Dort habe ich gelernt, dass Talent sich für wahre Kunst immer mit Leidenschaft verbinden muss.

Welches Buch würdest du niemals aus der Hand geben?
Ein Buch, das ich von meiner Schwester bekommen habe: Tuesdays with Morrie von Mitch Albom. Es sind die Memoiren eines erfolgreichen Sportjournalisten, der seinen ehemaligen Soziologieprofessor wiedertrifft, als bei ihm ALS diagnostiziert wird. Morrie hält seinem einstigen Studenten eine letzte Vorlesung über das Leben. Es ist ein hoffnungsvoll stimmendes Buch mit einer grossartigen Perspektive.

Welche Musik kannst du immer wieder hören?
Ein Album, das ich immer wieder höre, ist Hush von dem einzigartigen Vokalkünstler Bobby McFerrin und dem Cellisten Yo-Yo Ma. Obwohl beide einen ganz unterschiedlichen Background haben, gelingt ihnen gemeinsam eine geistreiche und humorvolle Sicht auf die klassische Musik.

Mit welchem Künstler würdest du gern essen gehen?
Im Grunde mit jedem Künstler, der eine leidenschaftliche Botschaft zu vermitteln hat.

Wie wird die Welt in 100 Jahren aus­sehen?
Ich würde mir wünschen, dass die Welt bis dahin einige ihrer brennendsten aktuellen Probleme überwunden haben wird. Dass Menschen mit anderen Ansichten nicht vorverurteilt werden, sondern empathische Gespräche führen können und sich endlich besser verstehen. Wir werden die Dinge niemals alle auf die gleiche Weise sehen, aber vielleicht gelingt es uns irgendwann, eine andere als die eigene Meinung gelten zu lassen. 


Dieser Artikel ist erschienen in MAG 101, April 2023.
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Wie machen Sie das, Herr Bogatu?


Die hohe Kunst des Verfolgens

Das Bühnenbild von «The Cellist» besteht aus zwei dunklen Wänden im Hintergrund, einem schwarzen Tanzboden und einer breiten, drehbaren Holzwand, die recht mittig auf der Bühne steht. Obwohl sie sich nur drehen kann, ist diese Wand manchmal total präsent und manchmal unsichtbar im Dunkeln. Doch so dunkel die Bühne auch wird: die Tänzerinnen und Tänzer sind immer gut zu sehen. Auch wenn sie wild tanzen, allein, zu zweit oder zu dritt, folgt ihnen doch wie von Geisterhand das Licht. Das ist für einmal keine technische Raffinesse, sondern die nicht wahrnehmbare aber deswegen umso grossartigere Leistung von fünf Beleuchterinnen und Beleuchtern, die in jeder Vorstellung als sogenannte Verfolger eingesetzt werden.

Das Verfolgen von Personen auf der Bühne erfordert grosse Konzentration und ist beim Tanz eine hohe Kunst. Der Verfolger muss nicht nur mit dem Lichtkegel die Person treffen, er ist auch dafür zuständig, den Lichtkegel zu dimmen und ihn in der Grösse, der Farbe und der Schärfe einzustellen.

In The Cellist werden die Verfolger an vier verschiedenen Orten eingesetzt: Zwei über dem Kronleuchter im Zuschauerraum, in der sogenannten «Kuppel». Von dort kann man den vorderen Teil der Bühne sehen und beleuchten – weiter nach hinten auf der Bühne kommt man mit dem Lichtstrahl des Verfolgers nicht, weil das Bühnenportal im Weg ist. Weitere Verfolger sind in den obersten Logen links und rechts im Zuschauerraum. Hier kommt man zwar sowohl vorne auf die Bühne als auch bis zur Hinterbühne, doch leider kann man vom rechten Verfolger nur die linke Bühnenhälfte sehen und beleuchten, und vom linken nur die rechte. Deswegen braucht es noch einen fünften Verfolger, der für alle Positionen zuständig ist, die weder die Kuppel-, noch die Logenverfolger erreichen können.

Während der Beleuchtungsproben werden zur Szene passende Lichtstimmungen (englisch: «cues») erarbeitet und durchnummeriert. Dort wird dann auch festgelegt, ab wann ein Verfolger eingesetzt wird. Das kann z.B. dann sein, wenn das Bühnenbild möglichst dunkel, die Tänzer:innen jedoch in helles Licht getaucht sein sollen. Die Nummer des «cues» wird in der Partitur notiert. Kommt die entsprechende Stelle, gibt die Beleuchtungskapellmeisterin über Funk die Nummer durch. Der Verfolger muss dann selbst wissen, was er zu tun hat: Er oder sie muss mit dem Scheinwerfer das Ziel anvisieren, mit viel Fingerspitzengefühl das Licht hochdimmen, den Lichtkegel auf die richtige Grösse einstellen und die sich sehr schnell bewegende Tänzerin von Kopf bis Fuss einfangen. Verlässt die Tänzerin den Bereich des einen Verfolgers, muss ein anderer sie bereits fliessend übernommen haben, das heisst, dimmt der zweite Verfolger seinen Scheinwerfer hoch, muss der erste Verfolger seinen Scheinwerfer parallel herunterdimmen, damit die Helligkeit der angeleuchteten Person konstant bleibt. Gleiches gilt für das Treffen von zwei oder drei verfolgten Personen: Sobald sie auf der Bühne zusammenkommen und sich zu einem Ensemble vereinigen, verschmelzen auch die beiden Verfolger zu einem Lichtkegel und beide müssen die Helligkeit reduzieren, oder einer der beiden dimmt seinen Scheinwerfer aus. Das alles klingt schon komplex genug, doch richtig heftig wird es, wenn mehrere Personen über die ganze Bühnenbreite und -tiefe tanzen. Da brauchen auch die Verfolger viele Proben. Und wenn dann noch Dekorationen auf der Bühne stehen, die nicht vom Lichtkegel getroffen werden sollen, wird das Spiel der Lichtkegel zur ganz grossen Kunst. Unsere Verfolger beherrschen sie.

Sebastian Bogatu ist Technischer Direktor am Opernhaus Zürich.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 102, Mai 2023.
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Hintergrund


Schwindelerregende Schönheit

Im Ballett «The Cellist» geht es um das Schicksal der Jahrhundert-Cellistin Jacqueline du Pré. Wer war die legendäre Musikerin, die jung verstarb, deren Celloton aber auch Jahrzehnte nach ihrem Tod noch unvergessen ist? Biografische Stationen einer ebenso faszinierenden wie tragischen Künstlerkarriere

Am Weihnachtsabend 1966 erscheint Jacqueline du Pré nach einer Probe auf einem Fest bei Freunden. Sie ist 21 Jahre alt und bereits eine gefeierte Cellistin, wirkt aber eher wie ein schüchternes Schulmädchen. «Sie sehen nicht aus wie eine Musikerin», verabschiedet sich der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim, als er die Party verlassen will. Da holt du Pré ihr Cello aus dem Kasten, und Barenboim erlebt jene Verwandlung, die immer wieder ihre Zuhörer in den Bann zieht: Am Cello wird Jacqueline zu einem anderen Menschen – elektrisierend, ausdrucksstark, mit einer Leidenschaftlichkeit, die sich direkt überträgt. Der 24-jährige Barenboim bleibt und spielt mit ihr die Nacht durch. Mit ihm findet du Pré den idealen Partner – für die Kammermusik und fürs Leben. Sieben Monate später heiraten sie in Israel. Für die Musikerin ist das eine Befreiung. «Mit Daniel», erzählt sie später, «lernte ich, mit anderen Menschen zusammen zu sein.»

Es ist die behütete Welt der Universitätsstadt Oxford, in die Jacqueline du Pré am 26. Januar 1945 hineingeboren wird. Der Vater gibt eine Steuerzeitschrift heraus. Die Mutter, eine hochbegabte Pianistin, arbeitet als Klavier- und Musiklehrerin. Alle drei Kinder, Hilary, Jacqueline und der Sohn Piers, zeigen früh musikalisches Talent. Zunächst scheint Hilary als Pianistin und Flötistin der Star in der Familie zu werden. Doch als Jacqueline zum fünften Geburtstag ein Dreiviertel-Cello bekommt, wendet sich das Blatt. Eine Freundin der Mutter erinnert sich an ein erstes Vorspiel: «Sie sass auf ihrem Stühlchen, die Noten vor sich auf dem Ständer, und kaum hatte sie das riesige Instrument ergriffen, war sie wie verwandelt, wie hypnotisiert. Da sass kein fünfjähriges Mädchen mehr vor mir.»

Die Reife ihres Spiels wirkt auf die Erwachsenen fast unheimlich. Ihr sei bereits damals klar gewesen, erzählt du Pré später, «dass ich ganz gut war. Das zeigten mir die erstaunten Gesichter der Zuhörer. Ich hatte ein gutes Gefühl für die Tonlagen des Instruments. Cellospielen war für mich das Natürlichste der Welt.» Diese Natürlichkeit fördert die Mutter auf ehrgeizige, aber spielerische Weise. Nachts komponiert sie kleine Stücke, den Fortschritten ihrer Tochter entsprechend, die sie mit Zeichnungen versieht und «Jackie» morgens ans Bett legt. Als Erwachsene leidet du Pré allerdings darunter, dass ausserhalb der Musik bei ihr kaum weitere Interessen gefördert wurden. Selbst Sport war tabu, weil sie sich die Hände hätte verletzen können. 

Zu Beginn ihrer Karriere war sie ein schüchterner, pummeliger Teenager
Das Cello ist ein schwieriges Instrument, besonders für Kinder. Es verlangt wie die Geige ein feines Gehör, aber mehr Körpereinsatz. Die Saiten sind dicker, man braucht Kraft zum Greifen, und die Töne liegen auf dem Griffbrett weit auseinander – je tiefer, desto weiter. Jackie bewältigt diese Schwierigkeiten mühelos und gewinnt erste Auszeichnungen. Am Musikfestival in Westminster nimmt sie im Alter von acht Jahren teil, viele ihrer Konkurrenten sind doppelt so alt. Mit einer Komposition ihrer Mutter gewinnt sie auch an diesem Tag den ersten Preis. Lampenfieber kennt sie weder jetzt noch später – zumindest nicht auf der Bühne. Im täglichen Leben ist sie weniger selbstbewusst. Gerade zu Beginn ihrer Karriere ist du Pré ein schüchterner, pummeliger Teenager. Zu Hause wird sie noch wie ein Kind behandelt, überall sonst wie eine Erwachsene – und wie ein kommender Star. Kurz vor ihrem Solodebüt am 1. März 1961 in der Londoner Wigmore Hall erhält sie von einem Mäzen ihr erstes Stradivari-Cello als Geschenk. Ihr Selbstbewusstsein als Cellistin ist da schon stark entwickelt. Im Sommer 1960 nimmt sie als 15-Jährige an einem Meisterkurs von Pablo Casals teil, lehnt seine Ratschläge jedoch ab – der berühmteste Cellist des Jahrhunderts ist ihr zu dogmatisch. 

Umso mehr vertraut du Pré ihrem Londoner Lehrer Bill Pleeth. Er bringt sie weiter, weil ihm die Spieltechnik weniger wichtig ist als die Kreativität seiner Schülerin. Er ist es auch, der sie 1956 zum Suggia-Wettbewerb anmeldet, was wichtige Türen öffnet: Siebenmal hintereinander, von 1956 bis 1962, gewinnt sie das begehrte Stipendium, das die Finanzierung ihrer Ausbildung bei Bill Pleeth in London sichert. Und gleich im ersten Jahr lernt sie den Dirigenten Sir John Barbirolli kennen, der ihr die Musik ihres Lebens nahebringen wird: das Cellokonzert von Edward Elgar. Als gelernter Cellist hat Barbirolli bei der Uraufführung 1919 selbst im Orchester gesessen und Elgar als Dirigenten erlebt. Im März 1962 spielt Jacqueline du Pré dieses Konzert erstmals in der Royal Festival Hall in London. Der gefürchtete Kritiker Neville Cardus schreibt im Guardian: «Ein Schwanengesang von seltener und schwindelerregender Schönheit. Am ersten Tag des Frühlings wurden die Anwesenden Zeugen des frühen Erblühens von Miss du Prés Spiel. 

Das Cello-Wunderkind schafft den Weg ganz nach oben
So ein wunderschönes Blühen werden wir nicht mehr so schnell erleben, weder in diesem noch in kommenden Jahren.» Ende des Jahres wird sie vom Daily Express zur Solistin des Jahres gewählt. Ein Kritiker stellt fest: «Sie ist auf dem Weg nach ganz oben.» Doch so gerade verläuft der Weg nicht. Wie viele Wunderkinder gerät auch du Pré an der Schwelle zum Erwachsenenalter in die Krise. Pablo Casals ging es so, der mit 15 krank und depressiv wurde. Yehudi Menuhin musste sich bewusst neu erarbeiten, was er zuvor instinktiv auf der Geige vollbracht hatte. Und du Pré fühlt sich in dieser Phase zutiefst gespalten zwischen der Welt der Musik und dem Wunsch nach dem ganz normalen Leben, das sie erst jetzt entdeckt. Mit 17 fährt sie zum ersten Mal mit der U-Bahn; ihre Allgemeinbildung ist mangelhaft, da sie bereits mit 14 die Schule verlassen hat. Vor allem zweifelt sie plötzlich, ob sie als Cellistin wirklich gut genug ist. Ihr Wunsch, noch einmal zu studieren, führt sie im Frühjahr 1966 zu Mstislaw Rostropowitsch ans Moskauer Konservatorium. Der mildert einige ihrer Extravaganzen, wie sie selbst sagt, aber wichtiger noch: Er gibt ihr neuen Glauben an ihr Können mit auf den Weg. In Moskau beschliesst du Pré endlich, Cellistin zu sein. 

Oder begreift, dass sie es längst ist. Denn schon Ende 1965 erscheint die Plattenaufnahme von Edward Elgars Cellokonzert mit Sir John Barbirolli und dem London Symphony Orchestra. Die bis heute nicht übertroffene Leidenschaftlichkeit ihrer Interpretation reisst das oft unterschätzte Werk aus dem Schatten und macht du Pré endgültig berühmt. Mit dem BBC Symphony Orchestra geht sie erstmals auf Amerika-Tournee. Die Herald Tribune schreibt über ihr Konzert in New York: «Man muss schon in die Glanzzeiten von Casals zurückgehen oder zu einem einzigartigen Künstler wie Rostropowitsch, um einen angemessenen Vergleich zu finden.» Nicht nur die Kritiker, auch andere Musiker schätzen sie. Stephen Bishop wird der erste Pianist, mit dem sie Duo spielt. Yehudi Menuhin holt sie zu seinen privaten Kammermusika benden. Auch im Haus von Menuhins Tochter Zamira geht sie ein und aus – und lernt dort auf der besagten Weihnachtsparty 1966 Daniel Barenboim kennen. In den Swinging Sixties ist London auch für klassische Musik eine aufregende Stadt. Eine neue Generation von Musikern belebt die Szene: John Ogdon, Janet Baker, Vladimir Ashkenazy, Martha Argerich und natürlich Barenboim, der eng mit Zubin Mehta und Itzhak Perlman befreundet ist. Man kennt sich, schätzt und inspiriert sich gegenseitig. 1967 kommt der Geiger Pinchas Zukerman dazu, mit dem du Pré und Barenboim fünf Jahre lang Trio spielen: ein intimes und intensives Miteinander. Du Prés intuitives, unintellektuelles Spiel setzt ihr allerdings auch Grenzen: Zugang zur Musik ihrer Zeit findet sie nicht. «Weiter als Bartók gehe ich nicht», sagt sie. 

Kritiker bemängeln immer wieder ihren exzessiven Körpereinsatz auf der Bühne. Einige finden es unangemessen und extravagant, wie sie ihre langen blonden Haare zurückwirft. Aus heutiger Sicht erscheint diese Kritik sehr zeitbedingt. In England galt es bis in die vierziger Jahre noch als unfein, wenn Frauen das Cello zwischen die Beine nahmen. Schaut man sich den BBC-Filmmitschnitt ihres Elgar-Konzerts aus dem Jahr 1967 an, wirken du Prés Bewegungen jedenfalls so natürlich wie musikalisch. 

Ihr Konzertkalender ist dicht gefüllt. Anfang 1967 spielt sie in Osteuropa und der Sowjetunion. Im April gibt sie ihr erstes Konzert mit Barenboim als Orchesterchef. Nach Ausbruch des Sechs-Tage-Kriegs fliegen beide nach Israel, um in Konzerten ihre Solidarität mit dem jüdischen Staat zu bekunden. Zwischendurch heiraten sie, du Pré konvertiert zum Judentum. Danach geht es weiter nach Amerika. Der Dokumentarfilm Du Pre in Portrait von Christopher Nupen zeigt sie im Flugzeug mit dem Cello auf dem Nebensitz, der jeweils auf den Namen Miss Stradivarius gebucht wird. Es sind fröhliche Bilder einer ungemein attraktiven Frau, die menschlich wie künstlerisch auf dem Höhepunkt ist. Hinter dem strahlenden Lachen – ihre engsten Freunde nennen sie Smiley – sind weder ihre stetig wachsende Flugangst noch die Symptome der langsam ausbrechenden Krankheit zu erkennen: Müdigkeit, Doppelbilder, plötzliches Stolpern.

Die Diagnose: eine besonders aggressive Form von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose ist am Anfang schwer zu diagnostizieren. Die Ärzte tun du Prés Beschwerden als psychische Erkrankung ab, bis die sensible Musikerin selbst daran glaubt. 1971 ist die Krise handfest. Sie pausiert und trennt sich kurzzeitig von Barenboim. Die Depressionen werden auch nach einem längeren Landaufenthalt bei ihrer Schwester Hilary und Schwager Christopher Finzi nicht besser. Über diese Zeit erzählt die Schwester 1997 in ihrem Buch Hilary und Jackie von einer Affäre zwischen Jackie und Finzi – das Geständnis hat zuerst einen kleinen Skandal und später einen Kinofilm zur Folge. 

1972 gelingt der Cellistin noch einmal ein kurzes Comeback. Sie spielt, als hätte es keine Unterbrechung gegeben, doch die Symptome kehren zurück. Das Brahms-Doppelkonzert am 26. Februar 1973 mit Geiger Pinchas Zukerman unter der Leitung von Leonard Bernstein wird ihr letztes Konzert. Hände und Arme fühlen sich so taub an, dass sie die Töne nicht mehr trifft. Bernstein bringt sie am selben Abend zu einem Arzt, aber es wird noch sieben Monate dauern, bis die Diagnose gestellt wird: eine besonders aggressive Form von multipler Sklerose, die am Ende zu völliger Lähmung führt. Der Schock ist unermesslich – mit der Fähigkeit, Cello zu spielen, stirbt ein wesentlicher Teil ihrer Identität. Aber sie zeigt sich tapfer, gründet 1978 einen MS-Forschungsfonds und tritt einige Male als Sprecherin in Peter und der Wolf auf. So-lange es geht, gibt sie Meisterklassen und Einzelunterricht. Die Ehe besteht auf dem Papier weiter, doch feste Beziehungen hat sie am Ende nur noch zu ihrem Psychoanalytiker und zu der Krankenschwester, auf die sie rund um die Uhr angewiesen ist. Am 19. Oktober 1987 stirbt Jacqueline du Pré im Alter von 42 Jahren.

Dieser Artikel ist erschienen in MAG 101, April 2023.
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Audio-Einführung zu «The Cellist»

Programmbuch

The Cellist

The Cellist

Biografien


Cathy Marston, Choreografie

Cathy Marston

Die international renommierte Choreografin Cathy Marston besitzt sowohl die britische als auch die schweizerische Staatsbürgerschaft. Seit August 2023 ist sie Direktorin des Balletts Zürich. Ihre Tanzausbildung erhielt sie in Cambridge und an der Royal Ballet School London. Zwischen 1994 und 1999 tanzte sie im Ballett Zürich, im Ballett des Luzerner Thea­ters und beim Konzert Theater Bern. Von 2002 bis 2006 war sie Asso­ciate Artist des Royal Opera House London und von 2007 bis 2013 Ballettdirektorin am Konzert Theater Bern. Seit Jahren höchst erfolgreich als freischaffende Choreografin tätig, wurde Cathy Marston von einer Vielzahl namhafter internationaler Compagnien und Institutionen eingeladen. Kreationen entstanden unter anderem für das Royal Ballet, das Hamburg Ballett, das Königlich Dänische Ballett, das English National Ballet, das Nor­thern Ballet, das Finnische Nationalballett, das Ballet Black, das National Ballet of Cuba sowie für die Opera Australia und die Hong Kong Academy of Performing Arts. In den letzten Jahren arbeitete sie vermehrt in den USA, so für das San Francisco Ballet, das American Ballet Theatre, das Houston Ballet und das Joffrey Ballet Chicago. In ihren choreografischen Arbeiten lässt sie grosse literarische Vorlagen im Tanz lebendig werden, ausserdem nähert sie sich bedeutenden historischen Persönlichkeiten auf ungewohnte und originelle Weise. Grosse Erfolge feierte sie mit ihren Ballettadaptionen Mrs. Robinson (nach Charles Webbs Roman The Graduate), Snow­blind (nach Edith Whartons Roman Ethan Frome), Charlotte Brontës Jane Eyre und John Steinbecks Von Mäusen und Menschen. Ungewöhnliche Sichtweisen prägen auch ihre bio­grafisch inspirierten Werke The Cellist, Victoria und Hexenhatz. Für ihr choreografisches Schaffen wurde Cathy Marston mehrfach ausgezeichnet, darunter mit einem South Bank Sky Arts Award und dem britischen National Dance Award. 2020 verlieh ihr das Internatio­nal Institute for Dance and Theatre einen Preis für Exzellenz im internationalen Tanz. Höhepunkt ihrer ersten Saison als Zürcher Ballett­direktorin war 2024 die Uraufführung von Atonement nach dem gleichnamigen Roman von Ian McEwan (Koproduktion mit dem Joffrey Ballet). Ausserdem waren in Zürich Cathy Marstons Stücke The Cellist und Snowblind zu sehen.

Clara11, 15, 20, 27, 30 Okt; 01, 02, 09, 10, 15 Nov 2024 Countertime10, 11, 16, 23, 25 Mai; 05, 25, 27 Jun 2025 Atonement14, 18, 20, 22 Jun 2025 The Butterfly Effect16, 23 Feb 2025


Paul Connelly, Musikalische Leitung

Paul Connelly

Paul Connelly debütierte 23-jährig als Dirigent mit Gershwins Porgy and Bess im Rahmen einer Tournee der Houston Grand Opera. 1980 wurde er auf Einladung von Michail Baryshnikov Erster Kapellmeister des American Ballet Theatre und arbeitete dort mit Choreografen wie Jerome Robbins, George Balanchine und Anthony Tudor. Während dieser Zeit di­rigierte er auch Vorstellungen des New York City Ballet sowie Gala-Veranstaltungen wie Nureyev and Friends und Baryshnikov and Co., aus­ser­dem war er Gastdirigent beim National Ballet of Canada. Während der Zeit beim ABT war er an zahlreichen Film- und Fernsehprojekten beteiligt (u.a. Don Quixote). Zu seinen Opernaktivitäten in dieser Zeit gehören Brittens Death in Venice, Debussys Pelléas et Mélisande sowie Purcells Dido and Aeneas. Nach der musikalischen Leitung einer Ballettgala an der Wiener Staatsoper wurde ihm dort Rossinis Barbiere di Siviglia anvertraut, ein Erfolg, der den Anfang einer intensiven Dirigententätigkeit in Europa markiert. Einladungen führten ihn zum Staatsballett Berlin, das Ballett der Opéra Paris (Verfilmungen von Neumeiers Sylvia, Balanchines Jewels, Giselle, Roland-Petit-Abend), zum Orchestre Colonne in Paris, an das Opernhaus Nizza, ans Teatro di San Carlo in Neapel, an die Oper Oslo, zum Royal Ballet in London und in Birmingham, zum Het Nationale Ballet in Amsterdam, zum Tokyo Ballet, zum Semper­oper Ballett Dresden und an die Mailänder Scala, wo er auf Einladung von Riccardo Muti die Opern Il turco in Italia, Die Zauberflöte und Don Giovanni dirigierte. An der Scala leitete er auch eine Reihe von Bal­lett­aufführungen, unter anderem Giselle, die auch verfilmt wurde. Auf DVD erschienen Mauro Bigonzettis Caravag­gio mit dem Staatsballett Berlin und Nureyews Nussknacker mit dem Ballett der Wiener Staatsoper. Unlängst dirigierte er Kenneth MacMillans Mayerling an der Staatsoper Budapest. Geplant sind The Cellist von Cathy Marston beim Ballett Zürich sowie eine Neuproduktion von Coppélia in der Choreografie von Alexei Ratmansky an der Mailänder Scala.



Hildegard Bechtler, Bühnenbild

Hildegard Bechtler

Die international tätige Bühnenbildnerin Hildegard Bechtler lebt in London. Ihre Arbeit in den Bereichen Oper und Ballett umfasst Produktionen für die Metro­politan Opera, die Santa Fe Opera, die Canadian Opera Company, das Sydney Opera House, die Opera National de Paris, die Mailänder Scala, das Glyndebourne Festival, das Edinburgh International Festival, die Staatsoper München und das Amsterdamer Muziektheater. Dazu gehören die Uraufführungen von Cathy Marstons The Cellist für das Royal Ballet und Thomas Adès’ Oper The Exterminating Angel, die bei den Salz­burger Festspielen, an der Metropolitan Opera und am Royal Opera House aufgeführt wurde. Weitere Arbeiten sind La Damnation de Faust (Regie: Terry Gilliam) am Schillertheater Berlin, eine Wiederaufnahme der preisgekrönten ENO-­Produktion, sowie Dido and Aeneas und Acis and Galatea, choreografiert und inszeniert von Wayne McGregor, für das Royal Opera House und die Mailänder Scala. Hildegard Bechtler gewann den australischen Green Room Award für das beste Operndesign für Lady Macbeth von Mzensk am Sydney Opera House. Ausserdem arbeitete sie für die Royal Shake­speare Company, das Old Vic, das Donmar Warehouse, am Broadway und im Londoner West End. Top Hat und Oresteia waren für den Olivier Award nominiert. Für das Royal Na­tional Theatre entstanden Antony and Cleopatra, Hansard, After the Dance (Olivier Award) und Iphigenia at Aulis (Evening Standard Award-Nominierung). Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören: Hamlet, Oresteia und Enemy of the People in der Park Avenue Armory, New York, Four Quartets mit Ralph Fiennes im West End, Judas, Nora und Oedipus für das International Theatre Amsterdam, The Doctor im West End, am Wiener Burgtheater und beim Adelaide Festival sowie Iwanow am Staatstheater Stuttgart. Geplant sind Oedipus und Dr Strangelove im Londoner West End.

Clara11, 15, 20, 27, 30 Okt; 01, 02, 09, 10, 15 Nov 2024


Bregje van Balen, Kostüme

Bregje van Balen

Bregje van Balen wurde im niederländischen Haarlem geboren und an der Nationalen Ballettakademie in Amsterdam zur Tänzerin ausgebildet. Achtzehn Jahre war sie Mitglied des Nederlands Dans Theaters. Schon während ihrer aktiven Zeit als Tänzerin war sie wiederholt als Kostümbildnerin tätig und absolvierte nach ihrem Abschied von der Bühne die Amsterdamer Baruch Fashion Academy. Sie entwarf Kostümbilder für Tanz und Theater, so u.a. für das Nederlands Dans Theater, das Norwegische Nationalballett, das Gothenburg Ballet, das Hamburg Ballett, Introdans, Aterballetto, das Győr Ballett, das Royal Swedish Ballet, das Royal Danish Ballet , das Bolschoitheater, das Stanislavski-Theater Moskau, die Opéra de Lyon, Les Grands Ballets Canadiennes, das Alvin Ailey Dance Theatre, das Staatstheater Mainz, das Theater am Gärtnerplatz und das Nationaltheater Mannheim. Dabei arbeitete sie mit Choreografen wie Patrick Delcroix, Jorma Elo, Medhi Walerski, Cathy Marston, Alexander Ekman, Johan Inger und Jo Strømgren zusammen.

Clara11, 15, 20, 27, 30 Okt; 01, 02, 09, 10, 15 Nov 2024 Countertime10, 11, 16, 23, 25 Mai; 05, 25, 27 Jun 2025 Atonement14, 18, 20, 22 Jun 2025


Edward Kemp, Dramaturgie

Edward Kemp

Edward Kemp hat mit Cathy Marston bei über zwanzig Balletten zusammengearbeitet, da­run­ter sieben für das Bern Ballett. Zu den jüngs­ten Kooperationen gehören Sum­­mer & Smoke (Hou­ston/American Ballet Theatre), Of Mice and Men (Joff­rey), Mrs. Robinson (San Fran­cisco), The Cellist (Ro­yal Ballet), The Suit (Ballet Black), Lady Chat­ter­­ley’s Lover (Les Grands Ballets Canadiens de Montréal), Liaisons Dangereuses (Royal Danish Ballet) und ein Drehbuch für Disney +. Er hat Texte für Komponisten wie Sally Beamish, Victoria Bo­risova Ollas, Jason Carr, Tansy Davies, Terry Davies, Peter Eötvös, Stuart MacRae, Julian Philips und Gary Yershon verfasst.  Für die Büh­ne entstanden u. a. King James Bible (Na­tio­nal Theatre), The Mysteries (Royal Shakespeare Com­pany) sowie Dramatisierungen von Bulga­kows Meister und Margarita (Chichester/Com­plicite/Avignon), Lessings Nathan der Weise (Chichester/Off-Broadway/Shaw Festival) und Faulkners As I Lay Dying (Baton Rouge). Ausserdem übertrug er Werke von Brecht, Goldoni, Kleist, Lorca, Prokofjew, Molière, Racine und Sibelius und übersetzte Romane von Paul Auster, Eca De Queiros, Charles Dickens, Knut Hamsun, Ted Hughes, Salman Rushdie und WG Sebald. Er schrieb Dramen und Komödien für BBC Radio und führte Regie bei Theaterstücken und Musicals in Grossbritannien und in den USA, u. a. am National Theatre, Royal Court und Chichester, von Autoren von Gertrude Stein bis Shakespeare, Alan Bennett bis Stephen Sondheim. Von 2008 bis 2021 war er Direktor und Chief Executive der Royal Academy of Dramatic Art (RADA). Heute ist er Chief Executive des Royal Literary Fund, der ältesten literarischen Wohltätigkeitsorganisation Grossbritannien. 

Clara11, 15, 20, 27, 30 Okt; 01, 02, 09, 10, 15 Nov 2024 Countertime10, 11, 16, 23, 25 Mai; 05, 25, 27 Jun 2025 Atonement14, 18, 20, 22 Jun 2025


Michael Küster, Dramaturgie

Michael Küster

Michael Küster stammt aus Wernigerode (Harz). Nach dem Studium der Germanistik, Kunst- und Sprechwissenschaft an der Universität Halle war er Moderator, Autor und Sprecher bei verschiedenen Rundfunkanstalten in Deutschland. Dort präsentierte er eine Vielzahl von Klassik-Programmen und Live-Übertragungen wichtiger Konzertereignisse, u. a. aus der Metropolitan Opera New York, der Semperoper Dresden und dem Leipziger Gewandhaus. Seit 2002 ist er Dramaturg am Opernhaus Zürich, u. a. für Regisseure wie Matthias Hartmann, David Alden, Robert Carsen, Moshe Leiser/ Patrice Caurier, Damiano Michieletto, David Pountney, Johannes Schaaf und Graham Vick. Als Dramaturg des Balletts Zürich arbeitete Michael Küster seit 2012 u. a. mit Cathy Marston, Marco Goecke, Marcos Morau, Edward Clug, Alexei Ratmansky, William Forsythe, Jiří Kylián und Hans van Manen, vor allem aber mit Christian Spuck zusammen (u. a. Romeo und Julia, Messa da Requiem, Winterreise, Dornröschen). An der Mailänder Scala war er Dramaturg für Matthias Hartmanns Operninszenierungen von Der Freischütz, Idomeneo und Pique Dame.

Clara11, 15, 20, 27, 30 Okt; 01, 02, 09, 10, 15 Nov 2024 Of Light, Wind and Waters18, 19, 23, 24, 26, 30 Jan; 07, 14, 22 Feb; 20 Mär 2025 Countertime10, 11, 16, 23, 25 Mai; 05, 25, 27 Jun 2025 Atonement14, 18, 20, 22 Jun 2025


Lev Sivkov, Violoncello

Lev Sivkov

Lev Sivkov, 1990 in Russland geboren, begann seine musikalische Ausbildung in der frühen Kindheit mit seinen Eltern. Im Alter von fünf Jahren besuchte er die Musikschule in Nowosibirsk. Von 2006 bis 2009 studierte er an der Musikakademie Basel bei Ivan Monighetti. 2009-2013 setzte er sein Studium fort an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart bei Conradin Brotbek. Im Sommer 2010 hat er an der ‘‘Summer Music Academy‘‘ bei Janos Starker, Indiana University, USA, teilgenommen.

Er studiert zurzeit bei Jean-Guihen Queyras an der Musikhochschule in Freiburg.

2016 wirkte er al Solocellist der Dänischen Königlichen Oper in Kopenhagen.

Seit Saison 2017 ist Lev Solocellist der Philharmonia Zürich.

Lev Sivkov ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe: Erste Preise gewann er an der "W. Naumburg International Music Competition 2015" in New York, am "Concours International des Cordes 2015" in Gerardmer, Frankreich, am "Julio Cardona International String Instruments Competition 2015" in Covilha, Portugal (auch zwei Publikumspreise), am „Cello Domnick Preis 2009“ in Stuttgart und an der „International Valery Gavrilin International Competition 2005“ in Vologda, Russland.

Zahlreich sind auch seine zweiten Preise an Wettbewerben in Russland, Tschechien, Polen, Schweden, Portugal und Südkorea.

Lev Sivkov spielt ein Cello von Vincenzo Postiglione (1894) gestiftet von der Landessammlung für Streichinstrumente Baden Württemberg.

Strauss12 Jan 2025


Claudius Herrmann, Violoncello

Claudius Herrmann

Claudius Herrmann wurde 1967 in Mannheim geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung bei Hans Adomeit in Mannheim und an der Musikhochschule Lübeck bei David Geringas.

Seit 1992 ist er Solocellist in der Philharmonia Zürich und arbeitete dort mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Georg Solti, Christoph von Dohnányi, Riccardo Chailly, Bernhard Haitink und Franz Welser-Möst.

2013 wurde er als Solocellist zu den Bayreuther Festpielen eingeladen.

Claudius Herrmann ist seit 2009 Cellist des Gringolts Quartetts, mit dem er mehrere Preise, u.a. den ECHO Klassik Preis gewann. Vorher war er 15 Jahre lang Mitglied des Amati Quartetts Zürich, mit dem er in den wichtigsten Konzertsälen wie der Carnegie Hall, dem Concertgebouw, der Wigmore Hall, dem Theatre Champs Elysées, dem Wiener Musikverein und der Berliner Philharmonie aufgetreten ist.

Als Solist war er u.a. mit den Hamburger Symphonikern, den Stuttgarter Philharmonikern, dem Tschaikowsky Sinfonieorchester Moskau sowie dem Orchester der Oper Zürich (Strauss Don Quixote unter Franz Welser-Möst) zu erleben.

Neben über 20 Kammermusik CD Aufnahmen hat er auch mehrere CDs mit Cello-Sonaten von Brahms, Reinecke und Herzogenberg veröffentlicht.a

Le nozze di Figaro15, 18, 20, 22 Dez 2024; 02 Jan 2025


Kateryna Tereshchenko, Klavier

Kateryna Tereshchenko

Kateryna Tereshchenko wurde in der Ukraine geboren. Sie studierte bei B. Fedorov an der Kiewer Lysenko-Musikschule und von 2007 bis 2009 bei Konstantin Scherbakov an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK (Master Specialized Musik Performance – Solistin). Von 2011 bis 2013 war sie Masterstudentin bei Ulrich Koella (Master Specialized Musik Performance – Kammermusik und Lied). 2011 und 2012 wurde sie mit dem Studienpreis des Migros-Kulturprozent-Wettbewerbs in Zürich ausgezeichnet. Von 2013 bis 2016 war sie Mitglied der Orchester-Akademie am Opernhaus Zürich. Zahlreiche Konzerte als Solistin (Klavierabende und Konzerte mit Orchester), als Kammermusikerin in verschiedenen Formationen sowie als Liedbegleiterin führten Kateryna Tereshchenko in die Ukraine, nach Deutschland, Polen, Tschechien, Italien, Österreich, Argentinien und in die Schweiz. Seit 2019 ist sie als Korrepetitorin (Bereich PreCollege Musik) an der Zürcher Hochschule der Künste angestellt. Daneben spielt sie an diversen Festivals und im Opernhaus Zürich als Solistin (The Cellist, Walkways) und in Brunchkonzerten.



Giulia Tonelli, Die Cellistin

Giulia Tonelli

Giulia Tonelli stammt aus Italien. Ihre Ausbildung absolvierte sie beim Balletto di Toscana und an der Ballettschule der Wiener Staatsoper. Nach einem Engagement an der Wiener Staatsoper tanzte sie von 2002 bis 2010 beim Royal Ballet of Flanders in Antwerpen, ab 2004 als Halbsolistin. Dort tanzte sie u. a. Giselle (Petipa) sowie Solopartien in Choreografien von Forsythe, Balanchine, Kylián, Haydée und Spuck. Seit 2010/11 ist sie Mitglied des Balletts Zürich, wo sie in Balletten von Spoerli, Goecke, McGregor, Lee, Kylián und Balanchine auftrat. In Choreografien von Christian Spuck tanzte sie Julia in Romeo und Julia, Lena in Leonce und Lena, Betsy in Anna Karenina sowie in Messa da Requiem. Weitere Höhepunkte waren Alexei Ratmanskys Schwanensee-Rekonstruktion, Quintett von William Forsythe, Emergence von Crystal Pite, Gretchen in Edward Clugs Faust sowie die Titelrolle in The Cellist von Cathy Marston. Bei den «Jungen Choreografen» präsentierte sie gemeinsam mit Mélissa Ligurgo die Arbeiten Mind Games und Klastos. 2013 wurde sie mit dem GiulianaPenzi-Preis ausgezeichnet. 2017 erhielt sie den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».



Francesca Dell'Aria, Die Cellistin

Francesca Dell'Aria

Francesca Dell’Aria stammt aus Italien. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Elmhurst School und beim Birmingham Royal Ballet. Nach Engagements beim Slowakischen Nationalballett und beim Bayerischen Staatsballett ist sie seit der Saison 2014/15 Mitglied des Balletts Zürich. Sie war u. a. in Choreografien von William Forsythe, Jiří Kylián, George Balanchine, Hans van Manen, Jacopo Godani, Douglas Lee, Edward Clug (Peer Gynt), Marco Goecke (Nijinski), Crystal Pite und Marcos Morau zu sehen. Ausserdem tanzte sie Titelrollen in Cathy Marstons The Cellist und Christian Spucks Anna Karenina sowie Myrtha in Patrice Barts Giselle. 2019 wurde sie mit dem «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich» ausgezeichnet.

Clara11, 15, 20, 27, 30 Okt; 01, 02, 09, 10, 15 Nov 2024


Wei Chen, Das Instrument

Wei Chen

Wei Chen stammt aus den USA und erhielt seine Ausbildung an der Boston Ballet School, der Margo Marshall’s School of Ballet, der Walnut Hill School sowie der Houston Ballet’s Ben Stevenson Academy. Im Royal Ballet of Flanders tanzte er in Marcia Haydées Schwanensee (Siegfried) und Dornröschen (Prince Desiré) sowie in Crankos Onegin (Lenski). Ausserdem war er in Choreografien von Balanchine, Bournonville, Dawson, Forsythe, Godani, McGregor, Nureyev, Pite, Stevenson und Wheeldon zu sehen. Seit der Spielzeit 2013/14 ist er Mitglied des Balletts Zürich und war hier u.a. in Choreografien von Douglas Lee, Jiří Kylián, Marco Goecke, Edward Clug, William Forsythe und Crystal Pite zu erleben. Ausserdem tanzte er Romeo und Mercutio in Spucks Romeo und Julia, Benno in Ratmanskys Schwanensee, Coppelius in Spucks Sandmann, Albrecht in Patrice Barts Giselle sowie das Cello in Cathy Marstons The Cellist. 2023 erhielt er den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Clara20 Okt; 09 Nov 2024


Jan Casier, Das Instrument

Jan Casier

Jan Casier wurde in Belgien geboren. Er studierte an der Königlichen Ballettschule in Antwerpen. Von 2008 bis 2012 war er Mitglied des Royal Ballet of Flanders und tanzte dort in Balletten von John Cranko, William Forsythe, David Dawson und Christian Spuck. In Dawsons Faun(e) gastierte er beim English National Ballet. Von 2012 bis 2014 war er Mitglied des Balletts Zürich und war hier in Balletten von Christian Spuck zu sehen: als Leonce in Leonce und Lena, als Paris in Romeo und Julia und in der Titelrolle von Woyzeck. Ausserdem tanzte er in Choreografien von Edward Clug, Sol León/Paul Lightfoot, Marco Goecke und Wayne McGregor. Von 2014 bis 2016 war er Mitglied im Semperoper Ballett Dresden. Dort trat er in Choreografien von Aaron Watkins (Prinz in Der Nussknacker), William Forsythe, Alexei Ratmansky, David Dawson und Ale­xander Ekman auf. 2016 kehrte Jan Casier zurück zum Ballett Zürich. Er tanzte u.a. in Forsythes Quin­tett, Go­danis rituals from another when und war in den Titelrollen von Edward Clugs Faust und Marco Goeckes Nijinski zu sehen. Ausserdem tanzte er Drosselmeier in Spucks Nussknacker und Mausekönig. 2019 wurde er von der Zeitschrift tanz zum «Tänzer des Jahres» gekürt, ausserdem wurde er mit dem «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich» ausgezeichnet.



Esteban Berlanga, Der Dirigent

Esteban Berlanga

Esteban Berlanga stammt aus Spanien. Nach seiner Ausbildung am Royal Conservatory of Albacete und am Professional Dance Conservatory of Madrid tanzte er von 2006 bis 2013 im English National Ballet. Dort wurde er 2012 zum Ersten Solisten ernannt. U. a. tanzte er Prinz Siegfried in Schwanensee von Derek Dean, den Prinzen in Kenneth MacMillans Dornröschen, Albrecht in Giselle von Mary Skeaping, den Nussknacker in der Choreografie von Wayne Eagling und Frédéric in L’Arlésienne von Roland Petit. Für Faun(e) von David Dawson wurde er für den «Benois de la Danse» nominiert. Von 2013 bis 2018 war er Principal Dancer in der Compañia Nacional de Danza de España. Dort war er solistisch u. a. in Choreografien von William Forsythe, Itzik Galili und Roland Petit zu erleben. Seit der Saison 2018/19 ist er Mitglied des Balletts Zürich, seit 2022 Erster Solist. Er war in der Titelrolle von Marco Goeckes Nijinski zu erleben und tanzte Hauptrollen in Choreografien von Christian Spuck (u.a. Dornröschen; Anna Karenina), Cathy Marston (The Cellist; Snowblind) u.v.a.. In Spanien gründete er die Esteban-Berlanga-Stiftung zur Förderung junger Talente. 2024 erhielt er den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Clara11, 15, 27, 30 Okt; 01, 02, 10, 15 Nov 2024


Matthew Knight, Der Dirigent / Die Cello-Lehrer

Matthew Knight

Matthew Knight ist Brite. Seine Ausbildung absolvierte er an der Elmhurst School und an der Royal Ballet School in London. Nach einer Spielzeit im Junior Ballett ist er seit der Saison 2014/15 Mitglied des Balletts Zürich. In der Reihe «Junge Choreografen» präsentierte er die Choreografien Jane Doe und Mocambo. Er tanzte in Choreografien von Mats Ek (Kavalier in Dorn­röschen), William Forsythe, Marco Goecke (Mohr in Petruschka), Jiří Kylián, Douglas Lee, Sol León/Paul Lightfoot, Hans van Manen, Wayne McGregor, Ohad Naharin, Crystal Pite und Filipe Portugal. Er war als Leon­ce in Christian Spucks Leonce und Lena, als Nathanael in Spucks Sandmann und als Clown in Spucks Nussknacker und Mausekönig zu erleben. Ausserdem tanzte er die Titelrollen in Faust von Edward Clug und Nijin­ski von Marco Goecke. 2016 wurde er mit dem «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich» ausgezeichnet.



Mélanie Borel, Die Mutter

Mélanie Borel

Mélanie Borel stammt aus Frankreich. Sie studierte an der École Nationale Supérieure de Danse in Marseille und an der École de Danse de l’Opéra de Paris. Engagements führten sie ans Ballet de l’Opéra National de Bordeaux sowie von 2005 bis 2008 ans Peter Schaufuss Ballet in Dänemark. Seit der Saison 2008/09 ist sie Mitglied des Balletts Zürich und war solistisch in Choreografien von Heinz Spoerli, Twyla Tharp, George Balanchine, Patrice Bart, Marco Goecke, Jiří Kylián, Wayne McGregor, William Forsythe, Martin Schläpfer, Hans van Manen und Edward Clug zu erleben. Ausserdem tanzte sie die Königin in Mats Eks Sleeping Beauty, den Hofmeister in Christian Spucks Leonce und Lena sowie die Mutter in Cathy Marstons The Cellist.

Clara15, 20, 27 Okt; 09, 10 Nov 2024


Elena Vostrotina, Die Mutter

Elena Vostrotina

Elena Vostrotina stammt aus St. Petersburg. Ihre Ballettausbildung erhielt sie an der Vaganova Ballet Academy. 2003 wurde sie Mitglied des Mariinsky-Balletts. Dort tanzte sie u. a. Odette/Odile in Schwanensee (Petipa/Iwanow), Myrtha in Giselle (Coralli/Perrot), Königin der Dryaden in Don Quixote (Gorsky) und Approximate Sonata (Forsythe). 2006 wurde sie von Aaron S. Watkin ans Semperoper Ballett Dresden engagiert. Hier wurde sie zur Solistin ernannt und tanzte in Choreografien von Forsythe, Ek, Neumeier, Dawson, Naharin, Ekman und Celis. Sie gastierte am Stanislawski-Nemirowitsch-Dantschenko-Theater in Moskau, am Staatstheater Nowosibirsk, bei der Gala «Roberto Bolle and Friends» sowie bei den Ballets Bubeníček. Sie wurde mit dem Preis «Hope of Russia» des Vaganova-Wettbewerbs sowie mit dem Mary-Wigman-Preis 2014 ausgezeichnet. Seit der Saison 2017/18 ist Elena Vostrotina Erste Solistin des Balletts Zürich. Hier tanzte sie u. a. Odette/Odile in Ratmanskys Schwanensee-Rekonstruktion, die Amme in Christian Spucks Romeo und Julia, Myrtha in Patrice Barts Giselle sowie in Christian Spucks Nussknacker und Mausekönig, Winterreise und Nocturne. 2023 erhielt sie den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Clara15 Okt; 02, 10 Nov 2024


Mélissa Ligurgo, Die Mutter

Mélissa Ligurgo

Mélissa Ligurgo stammt aus Belgien und studierte an der Königlichen Ballettschule in Antwerpen. Im Royal Ballet of Flanders tanzte sie in John Crankos Onegin (Tatjana) sowie in Balletten von Forsythe, Kylián, Daw­son und Robbins. Beim Ballett Basel war sie 2011/12 in Preljocajs Romeo und Julia (Julia) zu erleben. Seit der Saison 2012/13 gehört sie zum Ballett Zürich und tanzte u. a. Lena in Leonce und Lena von Christian Spuck und Frau Mauserinks in Nussknacker und Mause­könig. Ausserdem trat sie u.a. in Choreografien von Wayne McGregor und Douglas Lee auf. Im Rahmen der Vorstellungsreihe «Junge Choreografen» präsentierte sie die Stücke Mind Games, Individuo und Klastos.



Daniel Mulligan, Der Vater

Daniel Mulligan

Daniel Mulligan stammt aus Grossbritannien und studierte an der Royal Ballet School in London. Nach zwei Spielzeiten im Junior Ballett ist er seit 2009/10 Mitglied des Balletts Zürich. Er tanzte in Stücken von Mats Ek, William Forsythe, Marco Goecke, Johan Inger, Jiří Kylián, Sol León/Paul Lightfoot, Hans van Manen, Marcos Morau, Ohad Naharin, Crystal Pite und Heinz Spoerli. Wichtige Rollen waren Mercutio/Benvolio in Romeo und Julia, Fritz/Clown in Nussknacker und Mausekönig, Stiwa in Anna Karenina und Grüne Fee in Dornröschen von Christian Spuck, Mephisto in Faust und Tod in Peer Gynt von Edward Clug sowie Vater in The Cellist von Cathy Marston. 2022 erhielt er den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».



Jesse Fraser, Der Vater

Jesse Fraser

Jesse Fraser wurde im kanadischen Saskatoon geboren. Ausgebildet an der Royal Winnipeg Ballet School, wurde er 2010/11 Mitglied des Stuttgarter Balletts. Dort tanzte er in Choreografien von Cranko, MacMillan, Spuck, Haydée, Neumeier, Béjart, Forsythe, Cherkaoui, Goecke, Clug, Volpi und Stiens. In der Reihe «Junge Choreografen» der Noverre-Gesellschaft entstanden eigene Choreografien. Seit der Saison 2015/16 ist er Mitglied des Balletts Zürich. U. a. war er als Paris in Christian Spucks Romeo und Julia, als Hilarion in Patrice Barts Giselle, als Hirsch in Edward Clugs Peer Gynt sowie in Choreografien von William Forsythe, Jacopo Godani, Jiří Kylián, Hans van Manen, Cathy Marston, Marcos Morau und Crystal Pite zu sehen.



Inna Bilash, Die Schwester

Inna Bilash

Inna Bilash stammt aus der Ukraine. Ihre Ballettausbildung absolvierte sie an der Kharkov Choreographic School, am Perm State Choreographic College und an der Perm State Academy of Arts and Culture. Sie war Solistin im Ballett Perm und tanzte hier u. a. Julia in Kenneth MacMillans Romeo und Julia, Odette/Odile in Natalia Makorovas Schwanensee, Giselle in der Choreografie von Perrot/Coralli/Petipa, die Braut in Kyliáns Les Noces und Masha in MacMillans Winter Dreams. Ausserdem war sie solistisch in Choreografien von Jerome Robbins, George Balanchine und Douglas Lee zu erleben. Sie war Gewinnerin des Arabesque-Wettbewerbes in Perm und des Fernsehwettbewerbs des Bolshoi Ballet. 2017 wurde sie mit dem Preis des Ballettmagazins The Soul of Dance ausgezeichnet. Seit der Saison 2018/19 ist Inna Bilash Mitglied des Balletts Zürich und war hier u. a. als Briony in Cathy Marstons Atonement sowie in der Titelrolle von Patrice Barts Giselle zu sehen. 2024 erhielt sie den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».

Clara11, 15, 20, 27, 30 Okt; 01, 02, 09, 10, 15 Nov 2024


Rafaelle Queiroz, Die Schwester

Rafaelle Queiroz

Rafaelle Queiroz stammt aus Brasilien. Ihre Ausbildung absolvierte sie in Rio de Janeiro und – mit einem Stipendium der Birgit-Keil-Stiftung – an der Akademie des Tanzes in Mannheim. Sie war Finalistin beim «Prix de Lausanne» und gewann den Langham Award beim Youth American Grand Prix 2009. Von 2009 bis 2019 war sie Mitglied des Badischen Staatsballetts Karlsruhe. Hier tanzte sie u.a. Odette/Odile in Schwanensee von Christopher Wheeldon, Myrtha in Giselle von Peter Wright, die Titelrolle in La Sylphide von Peter Schaufuss, Katharina/Bianca in Crankos Der Widerspenstigen Zähmung, Julia in Kenneth MacMillans Romeo und Julia und die Titelrolle in Rusalka von Jiří Bubeníček. Ausserdem trat sie in Choreografien von Hans van Manen, Heinz Spoerli, Davide Bombana und Reginaldo Oli­vei­ra auf. Seit der Saison 2019/20 ist sie Mitglied des Balletts Zürich.



Michelle Willems, Die Schwester

Michelle Willems

Michelle Willems ist Französin. Sie studierte an der Bolshoi Ballet Academy und am Atelier Rudra-Béjart in Lausanne. Nach zwei Spielzeiten im Junior Ballett ist sie seit der Saison 2016/17 Mitglied des Balletts Zürich. Nach solistischen Aufgaben in Giselle und Schwanensee tanzte sie Kitty in Christian Spucks Anna Karenina, Marie in Spucks Nussknacker und Mausekönig, Gretchen in Edward Clugs Faust – Das Ballett und in Christian Spucks Das Mädchen mit den Schwefelhölzern. Ausserdem trat sie in Choreografien von William Forsythe, Jiří Kylián, Marco Goecke, Crystal Pite, George Balanchine, Ohad Naharin, Douglas Lee und Filipe Portugal auf. 2018 erhielt sie den «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich».



Kevin Pouzou, Die Cello-Lehrer

Kevin Pouzou

Kevin Pouzou ist Franzose. Seine Ausbildung absolvier­te er an der Ecole de Danse de l’Opéra de Paris und am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Paris. 2007 wurde er Mitglied des Staatsballetts Berlin, wo er 2015 zum Ersten Solisten ernannt wurde. U.  a. trat er als Benno in Patrice Barts Schwanensee, als Paris in John Crankos Romeo und Julia sowie in Choreografien von George Balanchine, Nacho Duato, Stanton Welch, Angelin Preljocaj, Alexei Ratmansky, Ohad Naharin, Vladimir Malakhov und Jiří Kylián auf. Seit der Saison 2017/18 ist er Mitglied des Balletts Zürich. U.a. tanzte er Prinz Siegfried in Ratmanskys Schwanensee, Diaghilew in Marco Goeckes Nijinski und Albrecht in Patrice Barts Giselle.



Lucas Valente, Die Cello-Lehrer

Lucas Valente

Lucas Valente stammt aus Brasilien. Er studierte Performing Arts und Philosophie an der Universität São Paulo. Nach Engagements im Ballett Laura Alonso in Havanna, in der São Paulo Companhia de Dança und bei Richard Siegals Ballet of Difference ist er seit der Spielzeit 2017/18 Mitglied des Balletts Zürich. Er war u. a. in Choreografien von J. Inger, C. Pite, W. Forsythe und Christian Spuck (Monteverdi, Winterreise, Messa da Requiem) zu erleben. Nach mehreren Arbeiten in der Reihe «Junge Choreografen» choreografierte er Sacre für die Tonhalle Zürich, Rex für das Ballet du Rhin, Sal für die São Paulo Companhia de Dança sowie Cain beim Origen Festival. Seine Choreografie Umbra wurde 2022 mit dem Preis für die beste Choreografie beim Choreografiewettbewerb Biarritz ausgezeichnet.

The Butterfly Effect16, 23 Feb 2025


Cohen Aitchison-Dugas, Die Cello-Lehrer

Cohen Aitchison-Dugas

Cohen Aitchison-Dugas ist Kanadier. Seine Ausbildung erhielt er an der École Supérieure de Ballet du Québec und an Canada’s National Ballet School. In der Spielzeit 2015/16 tanzte er im Nussknacker mit den Grands Ballets Canadiens. Nach zwei Spielzeiten im Junior Ballett ist er seit 2018/19 Mitglied des Balletts Zürich. U. a. tanzte er in Jacopo Godanis rituals from another when, in Filipe Portugals Behind the mirror und den Mausekönig in Christian Spucks Nussknacker und Mausekönig. 2018 wurde er mit dem «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich» ausgezeichnet.



Mlindi Kulashe, Die Cello-Lehrer / Die musikalischen Freunde

Mlindi Kulashe

Mlindi Kulashe hat die südafrikanische und die britische Staatsbürgerschaft. Seine Tanzausbildung absolvierte er an der English National Ballet School. Beim Margot-Fonteyn-Wettbewerb 2011 gewann er die Bronzemedaille. Von 2013 bis 2023 tanzte er im Northern Ballet in Leeds. Dort war er in Hauptrollen in Balletten von Cathy Marston (Jane Eyre, Victoria), David Nixon (Dracula, The Little Mermaid, The Great Gatsby, Der Nussknacker), Jean-Christophe Maillot (Romeo und Julia) und Kenneth MacMillan (Gloria) zu erleben. Seit Anfang 2023 ist er Mitglied des Balletts Zürich.

Clara20 Okt; 09 Nov 2024


Mark Geilings, Die musikalischen Freunde

Mark Geilings

Mark Geilings stammt aus Australien, wo er an der Australian Ballet School ausgebildet wurde. Von 2012 bis 2015 tanzte er im Leipziger Ballett und trat dort in Choreografien von Uwe Scholz, Mario Schröder (Titelrolle in Otello), Meryl Tankard (Cinderella) und Ohad Naharin auf. In der Saison 2015/16 war er Mitglied von Gauthier Dance in Stuttgart, dort war er u.a. in Marco Goeckes Nijinsky zu erleben. Seit der Spielzeit 2016/17 ist er Mitglied des Balletts Zürich. U.a. war er in Petruschka von Marco Goecke, Kammerballett von Hans van Manen, Gods and Dogs von Jiří Kylián, Lady with a Fan von Douglas Lee und als Mercutio in Spucks Romeo und Julia zu sehen.



Leroy Mathibe Mokgatle, Die musikalischen Freunde

Leroy Mathibe Mokgatle

Leroy Mokgatle stammt aus Südafrika und wurde in seiner Heimat bei «Art of Motion» sowie an der European School of Ballet in Amsterdam ausgebildet. Von 2019 bis 2022 tanzte Leroy im Béjart Ballet Lausanne und trat u.a. in Béjarts Feuervogel und La Porte sowie in Choreografien von Gil Roman auf. Leroy gewann eine Bronzemedaille beim Youth America Grand Prix, die Goldmedaille und den Publikumspreis beim Margot Fonteyn Wettbewerb (2015) sowie den Publikumspreis beim Prix de Lausanne (2016). Seit dieser Saison ist Leroy Mitglied des Balletts Zürich.