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Tannhäuser

Handlung in drei Aufzügen von Richard Wagner (1813-1883)
Dichtung vom Komponisten
Die Zürcher Aufführung folgt der Fassung der Wiener Aufführung vom 22. November 1875

Musikalische Leitung Marc Albrecht Inszenierung Harry Kupfer Bühnenbild Hans Schavernoch Kostüme Yan Tax Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Video-Design Timo Schlüssel Choreinstudierung Ernst Raffelsberger Choreografie Philipp Egli
Tannhäuser
Elisabeth
Hermann, Landgraf von Thüringen
Jan-Hendrik Rootering
Wolfram von Eschenbach
Markus Eiche
Walther von der Vogelweide
Clemens Bieber
Heinrich der Schreiber
Reinmar von Zweter
Ein junger Hirt
1. Edelknabe
Alissa Davidson
2. Edelknabe
Isabel Kriszun
3. Edelknabe
Rebecca Zöller
4. Edelknabe
Claire Schurter

In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 4 Std. 25 Min. inkl. Pausen nach dem 1. Akt nach ca. 1 Std. 15 Min. und nach dem 2. Akt nach ca. 3 Std. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Vergangene Termine

Januar 2013

So

13

Jan
14.00

Tannhäuser

Oper von Richard Wagner, Sonntag-Abo B

So

20

Jan
17.00

Tannhäuser

Oper von Richard Wagner, Deutsche Oper-Abo

Sa

26

Jan
18.00

Tannhäuser

Oper von Richard Wagner

Februar 2013

Sa

02

Feb
18.00

Tannhäuser

Oper von Richard Wagner, AMAG Volksvorstellung

Gut zu wissen

Fotogalerie

 

Szenenbilder «Tannhäuser»


Volker Hagedorn trifft …


Stephen Gould

Er trägt schwere Schuhe mit Spikes, um im Schneematsch vor der Semperoper nicht auszurutschen. Ein Mann von dieser Grösse und mit diesem Job darf auf keinen Fall ausrutschen. Stephen Gould ist sehr gross, wie seine Stimme. Die Fachbezeichnung lautet Heldentenor, dramatisches, schweres, deutsches Fach.

Er zählt zu den wenigen, die damit international unterwegs sind, auf grossen Bühnen von Dresden bis New York: Tannhäuser, Tristan, Siegfried. Und noch weniger sind es, die mit den Texten dieser Wagnerhelden derartig sensibel umgehen wie er. Gould steuert das Café Schinkelwache an. «Ein Stück Kuchen?», fragt die Kellnerin. «Absolut! Man muss das haben!» Er lacht tief, körnig und tragend. «Gibt es noch die Waldfruchtbuttermilchtorte?...Okay.»

Das Tortenstück bleibt dann noch lange intakt, weil Gould gern weit ausholt, mit seiner Stimme mühelos sich behauptend im Geklimper aus den Boxen, dem Geschirrklappern, den Gesprächsfetzen von den Nebentischen. Die Dresdner Inszenierung des Tannhäuser, die Peter Konwitschny vor nun schon 22 Jahren ersann, gefällt ihm immer noch, er sieht sie als Vorläufer des legendären Hamburger Lohengrin, mit dem ihn dieser Regisseur restlos überzeugt hat. «Besonders der dritte Akt ist hier stark. Die Gesellschaft ist krank, ehe Tannhäuser sie verlässt, und Konwitschny macht sich auch über die kindische Seite der Menschheit lustig.» Auf die Inszenierung von Harry Kupfer in Zürich ist er gespannt, er, der schon fast hundert Mal den Tannhäuser gesungen hat.

Vielleicht weiss niemand so viel über diese Gestalt wie Stephen Gould, und das nicht, weil er besonders früh angefangen hätte, Wagner zu singen. Er war schon 38 Jahre alt, als er Heldentenor wurde. Er hat lange suchen und kämpfen müssen. 1962 als Sohn eines Methodistenpastors in Virginia geboren, mit einer Pianistin als Mutter, wollte er zur Oper, seit er zum ersten Mal eine gesehen hatte, mit Siebzehn, La bohème. Stephen Gould studierte in Boston Gesang und kam dann ins Nachwuchsprogramm der Lyric Opera von Chicago. «Sie sagten mir, ich sei ein dramatischer Rossinitenor, und ich war in der Lage, das mit Kopfstimme und beinahe Falsett hinzukriegen. Aber das war das falsche Fach. Ich musste lyrischer Bariton werden. Und niemand brauchte einen.»

Um Geld zu verdienen, heuerte er beim Phantom der Oper an, acht Jahre auf Tour quer durch die USA. Das hat schon das Format einer heroischen Irrfahrt. Nebenrollen, tausende von Vorstellungen, alle nicht mit der Stimme, die in ihm schlummerte. Dann traf er John Fiorentino, einen Gesangslehrer, der lange an der MET gesungen hatte. «Er sagte, wir können dich zu einem dramatischeren Bariton machen, aber dann bist du a dime a dozen, man kriegt zwölf von denen für zehn Cent. Oder wir lassen deine Stimme entscheiden, wo es hingeht.» Gould kündigte beim Phantom und wurde Angestellter der New Yorker Telecom, während er sich drei Tage pro Woche bei John Fiorentino alles abgewöhnte, was er bis dahin mit seiner Stimme gemacht hatte. «Ich hatte nie daran gedacht, Wagnersänger zu werden. Wagner fand mich. So war er schon immer. Er fand die Sänger, die seine Musik machen konnten.»

Drei Jahre dauerte die Arbeit am Fachwechsel zum Heldentenor. Dann sagte der Alte: «Such dir in Europa einen Job. Geh an ein deutschsprachiges Haus. In der Praxis lernst du das, was man nicht üben kann.» Gould flog über den Atlantik, Sommer 1998, er sang vor, wo immer er konnte und durfte, «ich wurde nirgendwo akzeptiert. Ich war bereit, aufzuhören und den wirklich guten Job bei der Telecom in New York zu machen. Ich wollte einen Platz im Leben finden. In der letzten Woche, schon im Juni, bekam ich ein Angebot aus Linz. Und das war’s.» Es gab einen wagemutigen Intendanten in Linz, Michael Klügl, der liess einen unbekannten Norweger den Tannhäuser inszenieren und gab die Titelrolle einem unbekannten Amerikaner. In der Regie von Stefan Herheim war Stephen Gould der Kracher. Das fiel nicht nur in Linz auf.

«Klügl», sagt Gould heute, «ist einer der wenigen Intendanten, die Sänger verstehen. Ich konnte meine Vorstellungen in seinem Haus geben und ebenso an anderen Theatern singen.» Die meldeten sich immer häufiger. Es ging steil aufwärts. 2004 debütierte Gould als Erik in Dresden und als Tannhäuser in Bayreuth. «Ich liebte die Produktion von Philippe Arlaud, er interessierte sich wirklich für jeden einzelnen Choristen. Es war ein fantastisches Ensemble, mit grossem Zusammenhalt. So etwas nimmt man mit für immer.» Auch Inszenierungen von Claus Guth und Robert Carsen haben ihn beeindruckt. Bei allen entwickelte sich sein eigener, innerer Tannhäuser weiter. «Reist er wirklich nach Rom? Wie kann der Papst oder Gott dir vergeben, wenn du dir selbst nicht vergeben kannst? Und ist nicht auch etwas Venus in Elisabeth?» Zugleich fndet er Tannhäuser und Tristan sehr shakespearisch. «Alle berühmten Schauspieler, die den Lear gespielt haben, sagen, nach zwanzig Jahren verstehen sie die Rolle immer weniger. Das geht mir mit diesen Partien auch so. Aber genau deswegen ist da immer etwas Neues, wenn du wagst, es auszuprobieren. Es muss ja nicht immer funktionieren. Aber es muss immer der Blick auf etwas sein, das in der Musik schon existiert.» Als «Desaster» hat er den Bayreuther Ring in Erinnerung, den 2006 Tankred Dorst inszenierte: «Ein wunderbarer Künstler, aber kein Opernregisseur. Und mir war nicht klar, dass man total die Technik wechseln muss, wenn man beide Siegfrieds singt, im Siegfried und in der Götterdämmerung. Das hätte beinahe meine Karriere gestoppt…»

Jetzt sorgt er sich vor allem um den Rest der Branche. «Man möchte jüngere, schönere Sänger, und selbst für hochdramatische Stücke werden Leute gecastet, die stimmlich nicht soweit sind.» Als Student stand er neben Carol Vaness auf der Bühne, «sie sang Mozart mit dem schönsten Legato und Kern und Klang. Jetzt haben wir Spezialisten, die singen mit weniger Vibrato, great, aber du kannst sie nicht hören! Nun wird ja schon an vielen Häusern indirekt verstärkt. Der Tag wird kommen, an dem ein Radamès auftritt, fantastisch aussehend, nur einen Lendenschurz tragend, 25 Jahre, Muskeln und alles, mit einem kleinen Mikro am Kopf, und mit der Stimme eines Experten für Alte Musik Celeste Aida singt.» Auch sonst sieht Stephen Gould mit wenig Optimismus in die Zukunft der Oper: zuwenige Häuser, an denen Sänger in Ruhe wachsen können, Dirigenten, die mit Sängern nichts anfangen können, Komponisten, «die unsingbare Linien schreiben und in 150 Jahren keine Rolle mehr spielen.» Umso mehr freut er sich auf die Elisabeth im Zürcher Tannhäuser. «Lise Davidsen ist dabei, eine der Grossen zu werden. Sehr stark, sehr klug, wirklich hochdramatisch.» Sie wird auf einen Kollegen treffen, dem es nicht nur um schöne Töne geht. «Tannhäuser ist in der Romerzählung bitter, müde, erschöpft, zornig, boshaft, ja zynisch, all das auf der Kippe zum Wahnsinn. Das musst du in der Stimme hören, in den Farben. Ich bin kritisiert worden, weil mein Legato durch die Emphase auf bestimmten Worten gestört wird. I don’t care. Wenn man expressiv ist, auf den Text konzentriert, verzeiht einem Wagner gern kleine Brüche im Legato.»

In dieser Welt wird viel gereist. Seine Wohnung in Wien braucht er nur acht Wochen im Jahr, sein Haus in Connecticut vier Wochen. Familie hat er nicht, «da wäre diese Karriere nicht möglich gewesen.» Zum Abschied stehen wir vor dem Café, und Gould, einen Kopf grösser als ich, blickt mit seinen hellen, klaren, türkisfarbenen Augen über den Platz vor der Oper, als stünde er ganz woanders vor weitem Horizont. Als sei die ganze Heldenwelt in ihm, die Essenz all dieser grossen Typen. Man stelle sich vor, dieser Mann sässe an einem Bildschirm der New Yorker Telecom! Unmöglich. Vielleicht sind ja all diese Rollen, Siegfried, Tristan, Tannhäuser, auch geschrieben worden, damit für solche wie ihn die Welt nicht zu eng wird. Dann stapft er durch den Schnee zur Probe.


Text von Volker Hagedorn.
Foto von Kay Herschelmann.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 66, Februar 2019.
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Die geniale Stelle


Der Liebe reinstes Wesen

Eine Stelle aus Richard Wagners «Tannhäuser»

Wie seltsam: Wolfram von Eschenbach, der beste und beliebteste Sänger unter den Wartburgrittern, scheint der Aufgabe, das Wesen der Liebe zu ergründen, nicht gewachsen zu sein. Ziemlich blass und unsicher wirkt sein Lied, das zunächst nur eine Reihung abgegriffenster Beschreibungen der lauschenden Wartburggesellschaft bringt: Die Männer sind natürlich «tapfer, deutsch und weise» und werden mit einem grünen Eichwald verglichen, die Frauen sind «hold und tugendsam» und bilden einen duftenden Blumenkranz. Fast scheint der Sänger vor der Aufgabe zu kapitulieren. Wenn er nach einigem nervösen Klimpern auf der Harfe doch fortfährt, ist nicht mehr von Wald und Blüten die Rede, sondern von einem Stern, dann von einem Gebet – und schon scheint die Inspiration erneut zu versiegen.

Ein neuer Anlauf, und nun scheint endlich die Grundtonart des Liedes erreicht zu sein, das Tempo festigt sich, die Melodie schwingt weiter aus: Der Sänger hat den Punkt gefunden, von dem aus er das Thema angehen kann. Er lässt auch das Bild des angebeteten Sterns unvermittelt fallen und singt nun von einem «Wunderbronnen», dessen reines Wasser die Liebe, wie er sie versteht, symbolisiert. Dann scheint sich der Sänger einen Ruck zu geben: Überraschend verdunkelt sich der Klang, die Tonart wechselt abrupt nach Moll, die Gesangslinie gewinnt an Schwung und Sicherheit, der Sänger spricht nun bündig aus, was er zu sagen hat: «Und nimmer möcht’ ich diesen Bronnen trüben, / berühren nicht den Quell mit frevlem Mut!»

Wer Wolfram dieser Worte wegen zu einem Fürsprecher der platonischen Liebe macht, überhört den leidenschaftlichen Ton, in dem sie vorgetragen werden. Hier wird keine lebensferne Ideologie der Entsagung verkündet, hier wagt ein Liebender sein Innerstes herauszukehren, und das ist auch die Erklärung für seine anfängliche Unsicherheit. Er singt von seiner schmerzlichen Lebensentscheidung, die er traf, als er Tannhäuser zu Elisabeth zurückbrachte, zu Elisabeth, auf die er damit aus Liebe zu ihr für immer verzichtet hat. Seine Worte richten sich direkt an die Geliebte und ausser ihr ist wohl niemand im Saal, der sie versteht. Tannhäuser jedenfalls ist viel zu sehr von seiner künstlerischen Sendung eingenommen, als dass er wahrnehmen könnte, was hier gerade geschehen ist. Man darf bezweifeln, dass er, der in seiner unbeherrschten Arroganz den Skandal heraufbeschwört, der Elisabeth vernichten wird, wirklich mehr von der Liebe versteht, wie er lautstark spöttelnd behauptet. Gewiss erfasst er, indem er zum Schrecken der wohlerzogenen Wartburgleute die sexuelle Lust zum Wesen der Liebe erklärt, einen wichtigen Aspekt, den Wolfram ausgelassen hat, aber dem Kern der Sache scheint sein Rivale doch näher zu sein, dessen Leidenschaft nicht besitzergreifend und zerstörend ist, sondern auf Zuwendung, Mitgefühl und Respekt für den anderen Menschen zielt.

Tannhäusers Egomanie mag einer Gesellschaft, die sich die rücksichtslose Selbstverwirklichung des Individuums auf die Fahnen geschrieben hat, vorbildlich scheinen. Wagner schwebte etwas anderes vor, und darum hebt seine Komposition das Bekenntnis zu einer Liebe, die bis zur Aufopferung für den anderen geht (das übrigens genau in der Mitte des Werkes platziert ist), so stark hervor, dass man in ihnen das utopische Moment entdeckt, dessen Verwirklichung der Komponist sich von der Revolution erhoffte: Es ist der Traum von einer Welt der Liebe, der gegenseitigen Achtung und Solidarität, in welcher der Mensch nicht mehr des Menschen Wolf ist.


Text von Werner Hintze.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 66, Februar 2019.
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Meine Rolle


Erste Liebe

Die junge Norwegerin Lise Davidsen über ihren Weg ins Wagnerfach und über die hingebungsvolle Liebe Elisabeths zu Tannhäuser.

In Zürich gebe ich mein Rollendebüt als Elisabeth in Richard Wagners Tannhäuser. Es ist ein weiterer wichtiger Schritt für mich in die Welt von Wagners Musikdramen, denn in diesem Sommer werde ich die Elisabeth auch in der Neuproduktion singen, die bei den Bayreuther Festspielen herauskommt. Gleichzeitig bereite ich die Partie der Sieglinde vor, die ich auch bald auf der Bühne präsentieren möchte. Wie man sieht, nimmt das Wagnerfach einen immer wichtigeren Stellenwert in meinem Repertoire ein.

Ich stehe zwar mit Anfang Dreissig noch eher am Beginn meiner Karriere, aber viele Leute in meinem künstlerischen Umfeld sagen mir schon seit Jahren, dass meine Stimme für Wagner wie gemacht ist. Ich dachte dann oft: Ihr könnt mir viel erzählen, aber was wirklich zu mir, meiner Stimme und meiner Persönlichkeit passt, muss ich erst einmal selbst herausfinden. Ich gehöre nämlich nicht zu den Menschen, die einfach machen, was man ihnen rät. Ich kann nur gut singen, wovon ich auch wirklich überzeugt bin, ich muss eine innere Einstellung und ein Gefühl für die Rollen und die Musik entwickeln, damit ich sie auf der Bühne verkörpern kann. Bei den Werken von Richard Strauss und insbesondere bei Ariadne, die ich sehr gerne singe, ist mir das leichter gefallen. Bei Wagner hat das eine Weile gedauert. Für mich war das zunächst gar nicht so klar, dass ich in diese Richtung gehen muss. Aber inzwischen habe ich diesen Weg gefunden und fühle mich wohl mit den Wagnerpartien.

Ich habe bereits kleinere Partien im Ring des Nibelungen gesungen, Freia etwa, und mich so dem Wagnerkosmos immer mehr angenähert. Jetzt kommt Elisabeth dazu, genau zur richtigen Zeit. Die Partie verlangt einen für Wagner-Massstäbe eher leichteren Sopran und ist nicht ganz so umfangreich und kraftraubend wie die ganz schweren Partien. Es gibt ja immer Leute, die davor warnen, zu früh ins Wagnerfach einzusteigen, aber ich halte diese Sorge für überbewertet. Es ist bei anderen Komponisten nicht weniger gefährlich, wenn man zu früh die falschen Sachen singt. Man muss halt genau hinsehen und ein Gefühl dafür entwickeln, was man sich zutrauen kann. Wer zu früh eine Brünnhilde singt, kann sich tatsächlich seine Stimme ruinieren. Das wäre so, als ob man einen Marathon läuft, obwohl man gar nicht dafür trainiert ist. Ich werde das jedenfalls nicht machen.

Mit der Rolle der Elisabeth habe ich mich schon ganz früh beschäftigt. Ihre Arie «Dich, teure Halle, grüss’ ich wieder» war die erste, die ich von Wagner während meines Studiums studiert habe. Meine Gesangslehrerin gab sie mir sozusagen als Türöffner in die Wagnerwelt, und ich konnte musikalisch gleich etwas damit anfangen. Was ich besonders finde am Charakter dieser Rolle, ist die Entschiedenheit in ihrer Liebe zu Tannhäuser. Elisabeth ist jung und aufrichtig, wahrscheinlich ist Tannhäuser sogar ihre erste Liebe überhaupt, sie will keinen anderen. Es mag uns heute ein bisschen alt modisch vorkommen, dass eine Frau ihr Leben so rückhaltlos einem Mann widmet. Wir leben in wechselnden Beziehungen, trennen uns und verlieben uns neu. Aber in dem Augenblick, in dem man einen Partner wirklich liebt, will man auch heute noch für  immer mit ihm zusammen sein, und ist bereit, das Äusserste dafür zu tun – wie Elisabeth. Moderne Frauen könnten über sie sagen: Wie kann man nur so naiv sein. Ich aber glaube, dass alle Liebenden diese Ausschliesslichkeit schon einmal erlebt haben, die Elisabeths Charakter in Tannhäuser offenbart.

 
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 66, Februar 2019.
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Audio-Einführung zu «Tannhäuser»

  1. Audio-Einführung zu «Tannhäuser»
    Unsere Dramaturgin Beate Breidenbach gibt einen Einblick in die Oper «Tannhäuser» (gesprochen von Michael Küster). Live-Einführungen finden jeweils 45 Minuten vor der Vorstellung im Opernhaus statt.

Programmbuch

Tannhäuser

Tannhäuser

Synopsis

Tannhäuser

Synopsis

Tannhäuser

Biografien


Marc Albrecht, Musikalische Leitung

Marc Albrecht

Marc Albrecht ist international als Dirigent des spätromantischen Repertoires von Wagner über Strauss bis zu Zemlinsky, Schreker und Korngold gefragt und pflegt darüber hinaus die ganze Bandbreite von Mozart bis zur zeitgenössischen Musik. Bisherige Stationen beinhalten das Staatstheater Darmstadt, das Orchestre Philharmonique de Strasbourg sowie das Nederlands Philharmonisch Orkest und das Nederlands Kamerorkest. Während seiner Amtszeit als Chefdirigent wurde die Dutch National Opera 2016 zum «Opernhaus des Jahres» ernannt. Seit 2020 arbeitet Marc Albrecht freischaffend mit verschiedenen Klangkörpern und Opernhäusern auf allen Kontinenten. Er dirigierte u.a. Opern von Berlioz, Messiaen, Strawinsky, Mussorgsky, Martinů, Zemlinsky, Berg, Henze und Wagner, u. a. an der Deutschen Oper Berlin, in Brüssel, Paris und Barcelona, am Royal Opera House Covent Garden, bei den Salzburger Festspielen und von 2003 bis 2006 bei den Bayreuther Festspielen. Seine künstlerische Arbeit wurde mehrfach gewürdigt: 2021 erhielt er für die Einspielung von Zemlinskys Die Seejungfrau mit dem Netherlands Philharmonic Orchestra einen Opus Klassik als «Dirigent des Jahres», 2020 wurde er zum «Ritter des Ordens des Niederländischen Löwen» ernannt und mit dem «Prix d'Amis» der Dutch National Opera ausgezeichnet. Einen weiteren Opus Klassik erhielt er in der Kategorie «Beste Operneinspielung 20./21.Jhd.» für die DVD von Korngolds Das Wunder der Heliane an der Deutschen Oper Berlin. Gastdirigate führen Marc Albrecht in der Saison 2023/24 an die Opernhäuser in Berlin, Köln, Rom und Dresden; er gastiert ausserdem u.a. bei der Philharmonia Zürich, der Oslo Philharmonic, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Orquesta de Valencia und beim Taiwan Philharmonic.



Harry Kupfer, Inszenierung

Harry Kupfer

Harry Kupfer wurde in Berlin geboren und studierte an der Theaterhochschule «Hans Otto» in Leipzig; erste Engagements in Halle, Stralsund, Chemnitz und Weimar folgten. 1972 wurde er Opern­direktor der Staatsoper Dresden; 1981 bis 2002 war er Künstlerischer Leiter der Komischen Oper Berlin. Harry Kupfer inszenierte in London, Amsterdam, Wien, San Francisco, Köln, München und an der Berliner Staatsoper, wo er mit Daniel Barenboim einen Wagner-Zyklus erarbeitete. 1978 debütierte er in Bayreuth (Der fliegende Holländer), 1988 folgte dort Der Ring des Nibelungen; 1986 Debüt bei den Salzburger Festspielen mit der Uraufführung von Pendereckis Oper Die schwarze Maske. Harry Kupfer hat über 200 Werke inszeniert, sein Spektrum reicht von Händels Opern bis zum zeitgenössischen Musiktheater und zum Musical (Elisabeth im Theater an der Wien). Harry Kupfer wurde für seine Arbeit mit vielen Preisen ausgezeichnet, ist seit 1981 Professor an der Musikhochschule «Hanns Eisler» in Berlin, Mitglied der Akademien der Künste in Berlin und Hamburg sowie Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste.



Hans Schavernoch, Bühnenbild

Hans Schavernoch

Hans Schavernoch, geboren in Gmunden/Österreich, absolvierte sein Bühnenbildstudium in Wien. Seit 1983 ist er als freier Bühnenbildner an bedeutenden Theatern innerhalb und ausserhalb Europas tätig, z.B. an der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper, am Royal Opera House, Covent Garden, London, an der Metropolitan Opera New York sowie in Amsterdam, Chicago, Florenz, Los Angeles, Madrid, Tokio, Zürich, Paris und Barcelona. Seit Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit mit Harry Kupfer an der Komischen Oper Berlin, in Hamburg, Köln, bei den Salzburger und Bayreuther Festspielen (Der Ring des Nibelungen) und an der Berliner Staatsoper (Ring und Parsifal). Für seine Arbeiten erhielt er internationale Preise, u.a. einen Laurence Olivier Award und internationale Kritikerpreise. Ab 1995 war er Professor für Bühnen- und Kostümgestaltung an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz.



Yan Tax, Kostüme

Yan Tax

Yan Tax hat Modedesign an der Akademie für Bildende Künste im niederländischen Breda studiert. Nachdem er vier Jahre lang als Modedesigner tätig war, arbeitet er seit Mitte der siebziger Jahre als Kostümbildner für Film, Fernsehen, Oper und Theater vor allem in den Niederlanden, Belgien und Frankreich. So zeichnete er sich für die Kostüme bei so unterschiedlichen Filmen wie Paul Verhoevens Spetters (1980), dem Thriller Amsterdamned, dem humorvollen Road Movie Le huitième jour (1996) oder dem Familiendrama Kalmans Geheimnis (1998) verantwortlich. Darüber hinaus entwarf er die Kostüme für Produktionen der Theatergruppe Amsterdam, des Nationaltheaters sowie für zahlreiche Opern in Berlin, Dresden, Florenz, Sydney San Francisco und Helsinki. Mit Harry Kupfer arbeitete er an renommierten Häusern in ganz Europa, u.a. an der Wiener Staatsoper, der Staatsoper Berlin, der Komischen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper, an der Scala in Mailand und bei den Salzburger Festspielen. Für seine Arbeit an dem Broadway Musical Cyra­no: The Musical wurde er 1994 für den renommierten Tony-Award nominiert. 2008 erhielt Tax eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis für seine Kostümgestaltung bei Paul Verhoevens Black Book.



Jürgen Hoffmann, Lichtgestaltung

Jürgen Hoffmann

Jürgen Hoffmann arbeitete nach seiner Ausbildung zunächst an der Deutschen Oper in Berlin. 1971 wechselte er ans Opernhaus Zürich. Er wurde dort 1992 zum Leiter der Beleuchtung ernannt und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 für die Lichtgestaltung von etwa 8 Neuproduktionen und bis zu 20 Wiederaufnahmen pro Jahr verantwortlich. Neben seiner Arbeit am Opernhaus Zürich war er weltweit als Lichtgestalter an zahlreichen führenden Opernhäusern tätig. Er arbeitete mit vielen namhaften Regisseuren und Bühnenbildnern zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Regisseuren Harry Kupfer, Sven-Eric Bechtolf und Claus Guth sowie den Bühnenbildnern Rolf Glittenberg und Christian Schmidt. Seit seiner Pensionierung ist er als freier Lichtgestalter tätig. Seine letzten Arbeiten waren u.a. Rusalka an der Staatsoper Wien, Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier an den Salzburger Festspielen sowie die Händel Oper Poro an der Komischen Oper in Berlin in der Inszenierung von Harry Kupfer. Jüngst war seine Lichtgestaltung in u.a. La Cenerentola an der Wiener Staatsoper und Ariadne auf Naxos an der Scala in Mailand zu sehen.



Ernst Raffelsberger, Choreinstudierung

Ernst Raffelsberger

Ernst Raffelsberger stammt aus Gmunden, Oberösterreich. Er studierte Musikpädagogik und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien (Chorleitung bei Prof. Erwin Ortner) und anschliessend Chordirigieren am Salzburger Mozarteum bei Prof. Walter Hagen-Groll. Von 1983 bis 1986 war er Kapellmeister der Wiener Sängerknaben. In dieser Zeit leitete er das Ensemble in Wien und auf Tourneen durch Europa, Südafrika, Kanada und die USA. Ab 1986 war Ernst Raffelsberger Chordirektor und Kapellmeister am Landestheater Salzburg (Mitwirkung bei der Salzburger Mozartwoche und den Salzburger Festspielen). 1989 wurde er von Donald Runnicles als Chordirektor und Kapellmeister an das Theater in Freiburg/Breisgau berufen. Seit Herbst 1993 ist Ernst Raffelsberger am Opernhaus Zürich als Chordirektor engagiert. Hier hat er inzwischen über 100 Premieren betreut und mit vielen namhaften Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Vladimir Fedoseyev, Sir John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta und Franz Welser-Möst zusammengearbeitet. Gastspiele mit dem Opernhaus Zürich führten ihn nach Wien, London, Paris und Tokio. Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren diese Arbeit. Im Sommer 2012 begann zusätzlich seine Tätigkeit als Chordirektor der Salzburger Festspiele. Er ist dort für die Produktionen der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor verantwortlich. In seiner ersten Festspielsaison kam es u. a. zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Riccardo Muti und Sir Simon Rattle.

Don Pasquale18, 22, 24, 31 Mai; 03 Jun 2025 Die tote Stadt21, 25 Apr; 02, 06, 09, 17, 21, 29 Mai; 01 Jun 2025 Leben mit einem Idioten03, 08, 10, 14, 16, 22, 29 Nov; 01 Dez 2024 Madama Butterfly22, 26, 29 Dez 2024; 01, 04 Jan 2025 Roméo et Juliette31 Dez 2024; 03, 08, 11, 17, 26 Jan 2025 Manon Lescaut09, 13, 16, 19, 23 Feb; 01, 06, 13, 16, 22 Mär 2025 Die lustige Witwe04, 08, 16, 21, 26 Mär 2025 Elias09, 13, 17, 19, 21, 24, 26, 29 Jun; 02, 06 Jul 2025 Benefizkonzert für das Internationale Opernstudio unter Mitwirkung von Cecilia Bartoli15 Jun 2025 Le nozze di Figaro15, 18, 20, 22 Dez 2024; 02 Jan 2025 Il viaggio a Reims28 Feb; 02 Mär 2025 «Leise rieselt der Schnee» Weihnachtskonzert des Kinderchors und der SoprAlti der Oper Zürich15 Dez 2024


Philipp Egli, Choreografie

Philipp Egli

Philipp Egli agiert seit über 25 Jahren im Berufsfeld des künstlerischen Tanzes. Er mischt dabei im In- und Ausland als Performer, Choreograf, Company Leiter, Ballettdirektor oder Studiengangsleiter die freie wie die etablierte Szene immer wieder überraschend auf. Egli begann seine tänzerische Laufbahn bei der Compagnie Philippe Saire in Lausanne, ist dann während 4 Jahre bei ROSAS unter der Leitung von Anne Teresa de Keersmaecker in Brüssel engagiert, bevor er seine eigene Tanzkompanie MOLTeNi in Zürich gründet und 1995-2000 leitet. 2001-09 war Egli Direktor der Tanzsparte am Theater St. Gallen und initiiert neben Handlungsballetten mit grossem Orchester auch die vielbeachtete Serie Raumgriffe. Sein Tanz in der Lokremise hat Signalwirkung und bewirkt die Renovation und Umgestaltung derselben zum neuen Kulturzentrum St. Gallens.
2009 gründet Egli das Label egli_items und schafft in den letzten Jahren unter anderem Arbeiten wie das Tanztheater Frida Kahlo für die Tanzkompanie Theater St. Gallen oder Quattro stagioni ein Bühnenstück für Physikprofessor, Slam Poetin und drei Musiker im Rahmen der internationalen Physikolympiade 2016. In seinen jüngsten Werken mitohni – Ein KonzerTanz für drei Körper, la danse des étoiles oder in der Kollaboration Sehnsüchte mit dem Musikkollegium Winterthur ist Egli auch als Tänzer zurück auf der Bühne.
Von 2012-16 war Philipp Egli als künstlerisches Leitungsmitglied und Performer mit den legendären Mummenschanz weltweit auf Tournee und erwirbt fundierte Erfahrungen auf dem Gebiet des Figuren- und Maskenspiels.



Peter Seiffert, Tannhäuser

Peter Seiffert

Peter Seiffert ist in Düsseldorf geboren und erhielt seine Gesangsausbildung an der Musikhochschule seiner Heimatstadt. Seine Bühnenlaufbahn begann er 1978 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/ Duisburg, wo er u.a. als Baron Kronthal (Der Wildschütz), Lorenzo (Fra Diavolo) und Marquis von Chateauneuf (Zar und Zimmermann) erste Erfahrungen sammelte. 1982 debütierte er an der Bayerischen Staatsoper, gleichzeitig wurde er Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin. Seinem Debüt als Matteo (Arabella) folgten hier u.a. Tamino (Die Zauberflöte), Ottavio (Don Giovanni), Lenski (Eugen Onegin), Hans (Die verkaufte Braut) und die Titelpartien in Oberon, Faust und La clemenza di Tito. 1988 sang Seiffert am Royal Opera House Covent Garden seinen ersten Parsifal, 1989 in München seinen ersten Lohengrin. Mit dem 1990 von Götz Friedrich inszenierten Lohengrin an der Deutschen Oper Berlin errang Seiffert einen Sensationserfolg, der für seine Karriere wegweisend wurde. Die Kritik sprach von einem «Weltereignis des Wagner-Singens», und Seiffert erhielt Einladungen an alle bedeutenden Opern­häuser. 1992 folgte die Ernennung zum Münchener Kammersänger sowie das Debüt bei den Salzburger Festspielen als Narraboth in Salome. 1996 debütierte er als Stolzing in Wolfgang Wagners Bayreuther Inszenierung der Meistersinger. Peter Seiffert zählt heute zu den bedeutendsten Wagner-Interpreten seiner Generation. Er ist zudem ein gefragter Konzertsänger. Seine umfangreiche Diskographie umfasst u.a. Beethovens 9. Sinfonie (Muti, Sawallisch), Liszts Faust-Symphonie (Rattle), Wagners Rheingold (Sawallisch) und Tannhäuser (Barenboim) sowie diverse Rezitals. Unlängst sang er Otello in München und Wien sowie Tannhäuser in Toulouse. Geplant sind Tristan und Isolde in Wien und Otello an der Deutschen Oper Berlin.



Anja Harteros, Elisabeth

Anja Harteros

Anja Harteros ist eine der gefragtesten Sopranistinnen unserer Zeit. Ihre internationale Karriere führte sie u.a. an die Met, die Scala, das ROH London, die Staatsopern in München, Wien, Berlin, Hamburg und Dresden, die Opernhäuser in Florenz, Amsterdam, Paris, Genf, Tokyo sowie zu den Salzburger Festspielen. Ihr Repertoire umfasst Partien von Händel (Alcina), Mozart (Contessa, Fiordiligi, Donna Anna, Elettra), Weber (Agathe) sowie hauptsächlich von Verdi, Puccini, Wagner und Richard Strauss. Anja Harteros arbeitet mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Riccardo Chailly, Sir John Eliot Gardiner, Bernard Haitink, Fabio Luisi, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Kent Nagano, Antonio Pappano, Kirill Petrenko und Christian Thielemann zusammen. 1999 gewann sie den ersten Platz des Wettbewerbs BBC Cardiff Singer of the World. 2007 wurde ihr der Titel der «Bayerischen Kammersängerin» verliehen. Ihre Diskographie umfasst u.a. die Grammy-nominierte Traviata unter Zubin Mehta, La forza del destino und Lohengrin aus München sowie Aida aus Rom unter Antonio Pappano. Ihre Lieder-CD Von ewiger Liebe mit Wolfram Rieger wurde mit dem «Orphée d’Or» ausgezeichnet. Jüngst sang sie u.a. Tosca, Donna Leonora (La forza del destino), Kundry (Parsifal), Desdemona (Otello) und Isolde (Tristan und Isolde) an der Bayerischen Staatsoper sowie Kundry (Parsifal) und Maddalena di Coigny (Andrea Chénier) an der Deutschen Oper Berlin. In der Kritikerumfrage der Zeitschrift «Opernwelt» wurde sie zur Sängerin des Jahres 2017 gewählt. In Zürich war sie zuletzt als Tosca, Elisabetta (Don Carlo) und Donna Leonora (La forza del destino) zu erleben.



Vesselina Kasarova, Venus

Vesselina Kasarova

Vesselina Kasarova aus Stara Zagora (Bulgarien) ist eine der bedeutendsten Mezzosopranistinnen unserer Zeit. Bereits im Alter von vier Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht. Nach dem Konzertdiplom studierte sie Gesang bei Ressa Koleva an der Musikakademie in Sofia. Im Jahre 1989 gewann sie den Ersten Preis beim internationalen Gesangswettbewerb «Neue Stimmen» in Gütersloh und wurde Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich, wo sie schnell zu einem Publikumsliebling avancierte. Ihre Debüts als Annio (La clemenza di Tito) bei den Salzburger Festspielen 1991 unter Sir Colin Davis und kurz darauf als Rosina (Il barbiere di Siviglia) an der Wiener Staatsoper bereiteten den Weg zu einer internationalen Karriere. Seither gastiert die vielseitige Sängerin und aus­gewiesene Mozart- und Belcanto-Spezia­listin an allen grossen Bühnen weltweit, u.a. am Royal Opera House Covent Garden London, am Liceu in Barcelona, an der Bayerischen Staatsoper München, an der Opéra National de Paris, an der Metropolitan Opera New York, an der Lyric Opera of Chicago und immer wieder bei den Salzburger Festspielen. Ihre Engagements führten sie mit namhaften Dirigenten wie Sir Colin Davis, Nikolaus Harnoncourt, Riccardo Muti, Donald Runnicles, Seiji Ozawa, Daniel Baren­boim, Roger Norrington, Ivor Bolton, Marc Minkowski und Franz Welser-Möst zusammen. Konzerte und Liederabende gibt sie in ganz Europa und Japan.



Michael Nagy, Wolfram von Eschenbach

Michael Nagy

Michael Nagy, Bariton mit ungarischen Wurzeln, war zunächst Ensemblemitglied der Ko­mi­schen Oper Berlin, wechselte dann an die Oper Frankfurt, wo er sich mit Papageno, Guglielmo (Così fan tutte), Graf Almaviva (Le nozze di Figaro), Hans Scholl (Die weisse Ro­se), Wolfram (Tannhäuser), Valentin (Faust), Jeletzki (Pique Dame), Marcello (La bohème), Albert (Werther), Frank/Fritz (Die tote Stadt), Owen Wingrave, Jason (Medea) und Dr. Falke (Die Fledermaus) wichtige Partien seines Repertoires erarbeiten konnte. Gast­engagements führten ihn u.a. als Wolfram (Tannhäuser) an das Opernhaus Oslo, als Ford (Falstaff) an die Deutsche Oper Berlin, als Graf Luna (Palestrina) an die Bayerische Staatsoper München und als Nardo (La finta giardiniera) ans Theater an der Wien. Unter Simon Rattle sang er bei den Pfingstfestspielen Baden-Baden Papageno mit den Berliner Philharmonikern. Konzert-Engagements führten ihn zum Kon­zert­hausorchester Berlin, Museumsorchester Frankfurt, Gewandhausorchester Leipzig sowie dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Philippe Herreweghe, Helmuth Rilling, Adam Fischer, Paavo Järvi, Christoph Eschenbach und Riccardo Chailly zählen zu den prominenten musikalischen Partnern für sein breit gefächertes Konzertrepertoire. In jüngerer Zeit sang er u.a. Eugen Onegin, Stolzius (Die Soldaten), Papageno, Dr. Falke (Die Fledermaus), Guglielmo, Albert (Werther) und Le Grand-Prêtre d’Apollon / Hercule (Alceste) in München, Graf Almaviva (Le nozze di Figaro) in Zürich und Köln, Kurwenal (Tristan und Isolde) im Festspielhaus Baden-Baden sowie Don Alfonso und Wolfram von Eschenbach (Tannhäuser) in Zürich. Im Sommer 2019 war er beim Edinburgh International Festival in der Titelrolle von Eugen Onegin zu hören.



Fabio Trümpy, Walther von der Vogelweide

Fabio Trümpy

Fabio Trümpy studierte Gesang in Zürich sowie bei Margreet Honig am Amsterdamer Konservatorium. Er war Finalist beim Niederländischen Vocalisten Wett­bewerb und hat den Prix des Amis du Festival d’Art Lyri­que anlässlich des Sommerfestivals 2007 in Aix-en-Proven­ce erhalten. Zu den unlängst verkörperten Opernrollen und Partien zählen Tamino (Die Zau­ber­flöte) am Spoleto Festival USA in einer Inszenierung von Moshe Leisher und Patrice Caurier, Camille (Die lustige Witwe) an der Opéra National de Lorraine, Aljeja (Aus einem Totenhaus), inszeniert von Calixto Bieito am Theater Basel sowie Pane (La Calisto) und Fritz (La Grande-Duchesse de Gérolstein) am Grand Théâtre de Genève. Ausserdem wirkte er in Monteverdis Orfeo beim Bergen Festival, Opéra de Lille und der Berliner Staatsoper mit dem Freiburger Barockorchester unter Pablo Heras-Casado und in einer Inszenierung von Sasha Waltz mit. Er arbeitet regelmässig mit dem Orchestra of the 18th Century (Evangelist in Bachs Johannes-Passion, Tenorpartien in der Matthäus-Passion, Haydns Schöpfung und in Mozarts Le nozze di Figaro). Am Opernhaus Zürich war er bereits als Steuermann (Der fliegende Holländer), Jim Hawkins (Die Schatzinsel), in Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria und in Alcina zu hören. 



Erik Anstine, Biterolf

Erik Anstine

Erik Anstine studierte an der Northwestern University, der Indiana University sowie der Royal Academy of Music in London. Er gewann den Orpheus-Wettbewerb und nahm an Thomas Quasthoffs Lied-Wettbewerb sowie beim Königin- Sonja-Musikwettbewerb teil; zweimal war er Regional-Finalist bei den Met-­Auditions. Als Mitglied des Opernstudios in Seattle sang er Leporello, Don Alfonso und Truffaldino. Beim Castleton Festival verkörperte er den Notar in Gianni Schicchi und Peachum in Gays A Beggar’s Opera. Im Rahmen des Domingo-Thornton Young Artist Program der Los Angeles Opera sang er in Eugen Onegin, Roméo et Juliette und – unter der Leitung von James Conlon – in Der Kaiser von Atlantis. Am Opernhaus Zürich interpretierte er in der Spielzeit 2012/2013 u.a. Sciarrone (Tosca), Bartolo (Le nozze di Figaro), Biterolf (Tannhäuser), Kulygin (Drei Schwestern) und Masetto (Don Giovanni). In der Spielzeit 2013/14 war er hier neben Melisso (Alcina) u.a. als Nachtwächter (Die Meistersinger von Nürnberg), 2014/15 als Truffaldino (Ariadne auf Naxos), als Lorenzo (Bellinis I Capuleti e i Montecchi) und in Die Zauberflöte sowie 2015/16 als Colline in La bohème zu erleben.

 



Peter Straka, Heinrich der Schreiber

Peter Straka

Peter Straka studierte in Köln und am IOS in Zürich. Am Opernhaus Zürich, dessen Ensemble er angehört, sang er zunächst im Monteverdi- und Mozartzyklus, es folgte ein breitgefächertes Repertoire von Tamino, Titus, Nemorino, Hans, Prinz in Rusalka, Florestan, Erik, Aegisth, Alfred und Narraboth bis Oedipus. International gastierte er an den Staatsopern von München, Berlin und Hamburg, an Covent Garden, an der Met, der Mailänder Scala, bei den Salzburger und Edinburgher Festspielen, den Wiener Festwochen, an der Opéra de Paris und dem Théâtre du Châtelet, in Barcelona, Amsterdam, Prag und Tokio, wo er wichtige Partien seines Fachs wie Erik, Florestan, Narraboth, Tambourmajor, Loge, Lenski, Alwa, Jim Mahoney und Siegmund sowie die Tenor-Hauptpartien von Janáček sang. Für seine Verdienste um Janáčeks Werk wurde er 2004 anschliessend an die Jubiläumsvorstellung von Jenůfa in Brno mit einer Medaille ausgezeichnet und wurde in Tschechien 2005 zum «Sänger des Jahres» gewählt. Janáčeks Tagebuch eines Verschollenen sang er 2005 bei den Wiener Festwochen in einer Inszenierung von Klaus Michael Grüber. Er trat mit renommierten Orchestern und Dirigenten auf, so mit Lorin Maazel, Sergiu Celibidache, Sir Charles Mackerras, James Levine, Sylvain Cambreling, Nikolaus Harnoncourt, Sir John Eliot Gardiner, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Kurt Masur, Sir Colin Davis, Eliahu Inbal, Ingo Metzmacher, Franz Welser-Möst, Valery Gergiev, Myung-Whun Chung und Pierre Boulez. Seine CDs von Janáčeks Tagebuch eines Verschollenen, Katja Kabanova und Sarka (musikalische Leitung Charles Mackerras) und mit Orchesterliedern von Richard Strauss (Friedrich Haider) wurden ausgezeichnet.

 


Tomasz Slawinski, Reinmar von Zweter

Tomasz Slawinski

Tomasz Slawinski wurde in Łódź geboren. An der dortigen Musikakademie erhielt er seine Gesangsausbildung. Sein Bühnendebüt erfolgte als Bartolo (Le nozze di Figaro) im Teatr Wielki in Łódź. Sein Studium bei Prof. Leonard Mróz schloss er mit Auszeichnung ab. An­schlies­send wurde er als Solist an die Staatsoper Bydgoszcz, Polen, engagiert. 2004 war er Preis­träger beim Internationalen Gesangswettbewerb Pamplona. Von 2005-2006 war er Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. 2006 wur­de er mit dem Preis des Festival Aix-en-Provence und der HSBC Bank für den besten jungen Sänger ausgezeichnet. Seit Beginn der Spielzeit 2006/07 gehört Tomasz Slawinski zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo er in letzter Zeit als Benoît (La bohème), Hans Schwarz (Die Meistersinger von Nürnberg), John Silver (Die Schatzinsel), Graf Ceprano (Rigoletto) sowie in Otello, Rusalka, Lady Macbeth von Mzensk, La traviata, Tannhäuser und Salome zu erleben war. Konzerte und Liederabende führten ihn bisher nach Madrid, Zürich, Luxemburg, Rom, Brüssel und Lyon.



Chloé Chavanon, Ein junger Hirt

Chloé Chavanon

Chloé Chavanon, Sopran, ist Schweizerin. Sie studierte Gesang in Lyon, München (bei Wolfgang Brendel) und Paris. Zudem besuchte sie Meisterklassen bei François Leroux, Rosemary Joshua, Christian Immler, Brigitte Fassbaender, Fabio Luisi, Francisco Araiza u.a.m. 2010 war sie Preisträgerin des Gesangswettbewerbs Migros Kulturprozent. Zu ihren bisherigen Rollen gehören Norina (Don Pasquale), Lucy (The Telephone), Eleonore (Martinus Les Larmes du Couteau), zudem Soloparts in Mozarts Requiem und grosser c-Moll-Messe, Lieder von Wolf, Debussy, Honegger sowie Canteloubes Chant’s Auvergne mit Orchester. Am Opernhaus Zürich war sie u.a. in Jenůfa, Rigoletto, Madama Butterfly und Rinaldo zu hören.



Rebeca Olvera, Ein junger Hirt

Rebeca Olvera

Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Sie studierte am Conservatorio Nacional de Musica in Mexiko City und war von 2005 bis 2007 Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Anschliessend wurde sie hier festes Ensemblemitglied und sang u.a. Adina (L’elisir d’amore), Norina (Don Pasquale), Berenice (L’occasione fa il ladro), Giulia (La scala di seta), Rosina (Paisiellos Il barbiere di Siviglia), Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Madame Herz (Der Schauspieldirektor), Dorinda (Orlando), Isolier (Le comte Ory), Adalgisa (Norma) und Zaida (Il turco in Italia). Dabei arbeitete sie mit Dirigent:innen wie Ralf Weikert, Vladimir Fedoseyev, William Christie, Marc Minkowski, Nello Santi, Adam Fischer, Fabio Luisi, Diego Fasolis, Franz Welser-Möst, Emmanuelle Haïm und Alessandro De Marchi. Mit José Carreras gab sie Konzerte in Südamerika und Europa (Carreras-Gala 2007 in der ARD) und mit Plácido Domingo in Mexiko. 2016 sang sie Adalgisa in Norma neben Cecilia Bartoli im Théâtre des Champs-Élysées, beim Edinburgh Festival und im Festspielhaus Baden-Baden. In Zürich war sie als Despina, Musetta, Frasquita in Carmen, Mi in Das Land des Lächelns, Zaida in Il turco in Italia, Komtesse Stasi in Die Csárdásfürstin, Waldvöglein in Siegfried und Contessa di Folleville in Il viaggio a Reims zu hören – letztere Rolle sang sie auch an der Royal Danish Opera. Sie sang Isolier an der Opéra de Monte-Carlo und Clorinda (La Cenerentola) an der Wiener Staatsoper. Ausserdem trat sie als Berta (Il barbiere di Siviglia) und im Galakonzert Carmencita & Friends bei den Salzburger Festspielen auf.

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