Semele
Opera after the manner of an Oratorio von Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Libretto von William Congreve
In englischer Sprache. Dauer 3 Std. 05 Min. inkl. Pause nach dem 1. Teil nach ca. 1 Std. 40 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Mit freundlicher Unterstützung der Kühne-Stiftung
Vergangene Termine
Dezember 2018
Januar 2019
06
Jan16.00
Semele
Oper von Georg Friedrich Händel; Galavorstellung mit anschliessendem Bühnen-Dinner, Sonntag-Abo D, Belcanto-Grosse Stimmen Abo
Gut zu wissen
Semele
Kurzgefasst
Semele
Für die Fastenzeit des Jahres 1744 kündigte Georg Friedrich Händel in London ein Oratorium an – und präsentierte im Grunde eine Oper: Semele handelt von den erotischen Turbulenzen zwischen Göttern und Menschen. Die Königstochter Semele hat ein Verhältnis mit dem Gott Jupiter und wird darüber so grössenwahnsinnig, dass sie wie er unsterblich sein möchte. Jupiters eifersüchtige und zutiefst gekränkte Frau Juno spinnt eine Intrige, die Semele den Tod bringen wird. In den sengenden Strahlen der Götterblitze geht sie grausam zugrunde.
Trotz oratorientypischer prächtiger Chöre und expressiver Arien rümpften Händels Zeitgenossen zunächst die Nase über den für ein Oratorium als ganz und gar unpassend empfundenen saftig-erotischen und durchaus auch komischen Stoff. Das änderte sich allerdings bald. Heute zählt Semele weltweit zu Händels beliebtesten Werken. Hatten er und sein Librettist William Congreve die Mätressenwirtschaft ihrer Zeit aufs Korn nehmen wollen, verlängert Regisseur Robert Carsen das Hoftreiben der Händel-Zeit in unsere Tage. Mit fabulierender Fantasie und feinsinnigem Humor schlägt er den Bogen bis in die jüngste englische Vergangenheit.
Sinnlich, vielschichtig und psychologisch ausgefeilt, ist Semele eine der schönsten Frauenfiguren Händels – eine Paraderolle für Cecilia Bartoli. An ihrer Seite sind der kanadische Tenor Frédéric Antoun und die serbische Mezzosopranistin Katarina Bradić zu erleben. Wie schon bei der Premiere steht mit William Christie einer der grossen Barock-Spezialisten unserer Zeit am Pult des Orchestra La Scintilla. Ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum am Opernhaus Zürich feiert Cecilia Bartoli mit einer Galavorstellung der Semele (6. Januar) und einem Konzert mit dem Orchestra La Scintilla (10. Januar).
Gespräch
Eine besondere Beziehung
Im Februar 1989 sang Cecilia Bartoli zum ersten Mal am Opernhaus Zürich – den Cherubino in Mozarts «Le nozze di Figaro». Nun feiert sie ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum mit Händel und einem Benefizkonzert. Im Gespräch mit Michael Küster blickt sie zurück auf ertragreiche Jahrzehnte.
Cecilia, wir treffen uns mitten im Wallis, wo du in Martigny gerade Rossinis Cenerentola gesungen hast. Das ist ein guter Ausgangspunkt für ein Gespräch, in dem es um 30 Jahre Cecilia Bartoli am Opernhaus Zürich gehen soll.
Die Angelina aus Rossinis Oper ist eine Schicksalspartie für mich. Diese Rolle begleitet mich jetzt seit fast einem Vierteljahrhundert, seit ich sie in Zürich zum ersten Mal gesungen habe. Hier in Martigny haben wir La Cenerentola anlässslich des 40-jährigen Bestehens der Fondation Gianadda aufgeführt. Die Produktion, mit der ich – gemeinsam mit wunderbaren Sängerkollegen und dem Orchester «Les Musiciens du Prince» – seit einiger Zeit in ganz Europa unterwegs bin, basiert tatsächlich auf jener Zürcher Inszenierung von Cesare Lievi, in der ich bereits vor 24 Jahren aufgetreten bin. Diese Aufführung war dann 1997 in ähnlicher Form auch an der Metropolitan Opera in New York zu sehen. Man mag es heute kaum glauben, aber es handelte sich damals allen Ernstes um die Erstaufführung von La Cenerentola an der MET. Bis dahin hatte es dort lediglich Il barbiere di Siviglia, Guillaume Tell, Semiramide und L’italiana in Algeri gegeben, und das war’s dann auch schon mit Rossini. In der Folgezeit habe ich die Angelina immer wieder gesungen, und bis heute steht sie im Zentrum meines Rossini-Repertoires. Vor allem in vokaler Hinsicht ist sie äusserst interessant und anspruchsvoll. Rossini war ja nicht nur einer der bedeutendsten Komponisten überhaupt, sondern er galt auch als ausgewiesener Kenner der menschlichen Stimme. Er wusste sehr genau, was nötig ist, um Frische, Elastizität und Umfang einer Stimme zu trainieren und zu erhalten. Seine Kompositionen fordern den Sänger buchstäblich heraus, seine Stimme beweglich und frisch zu halten. Rossinis Musik eignet sich deshalb sehr für das Training der Stimme und hilft einem, seine stimmlichen Qualitäten über einen langen Zeitraum zu bewahren. In dieser Beziehung ist La Cenerentola eine Lehrstunde: Angelina ist fast ununterbrochen auf der Bühne, aber ihre wichtigste Arie kommt erst ganz zum Schluss. Da muss ich sehr genau wissen, wie ich mit meiner Energie haushalte, damit sie bis zum Ende reicht. Angelinas Schlussrondo gehört zum Schwierigsten, was Rossini komponiert hat, aber ich freue mich jedes Mal darauf, es zu singen.
Das Rossini-Fieber hat dich seit deinen Zürcher Anfängen nicht mehr losgelassen. Wie ging die Entwicklung weiter?
Am Anfang meiner Karriere habe ich mich durch Rossinis Buffa-Rollen gesungen, und vor kurzem fand das in Zürich mit der Comtesse Adèle in Le Comte Ory noch einmal eine schöne Fortsetzung. Immer mehr habe ich mich aber auch für Rossinis Seria-Opern zu interessieren begonnen. Wir vergessen heute oft, dass Rossini zu Lebzeiten weit berühmter für seine Seria-Opern als für die Buffo-Opern war. Mein Weg hat mich so zur Desdemona im Zürcher Otello geführt – und zur Elena in La donna del lago, die wir in Salzburg aufgeführt haben. Es ist ja einer der Vorzüge des Älterwerdens, dass man sich auch ganz neue Rollen erschliessen und in einen anderen Rollentyp hineinwachsen kann.
Gehen wir doch noch einmal zu den Anfängen zurück. Welche Erinnerungen hast du an deinen ersten Auftritt in Zürich?
Meine ersten beiden Rollen, die ich kurz nacheinander in Zürich gesungen habe, waren Cherubino in Le nozze di Figaro und Rosina im Barbiere di Siviglia. Den Figaro hat damals Nikolaus Harnoncourt dirigiert, und auch die Inszenierung von Jean-Pierre Ponnelle ist mir in sehr lebendiger Erinnerung. Quicklebendig musste Cherubino da mit einem riesigen Federhut und einer unglaublichen Mähne herumtollen. Von Harnoncourt war ich am Anfang völlig irritiert. Es war das erste Mal, dass ich mit einem Vertreter der historischen Aufführungspraxis musiziert habe. Seine Schlagtechnik war völlig anders, als ich sie etwa von Daniel Barenboim und anderen Dirigenten gewohnt war. Harnoncourt hatte etwas von einem Guru, und anfänglich fiel es mir gar nicht so leicht zu verstehen, was er da gerade mit seinen Händen machte. Ich habe also meine Mutter angerufen und ihr von diesem unheimlichen Dirigenten berichtet, der sich so verrückt bewegen würde und bei dem man nie wisse, wo er mit seinen wilden Augen gerade hinschaut. Meine Mutter hat mich dann beruhigt: «Er ist grossartig, und du wirst das verstehen. Du musst dich einfach nur daran gewöhnen.» Sie hatte natürlich Recht, aber im ersten Moment war es für mich ein echter Schock.
In den folgenden Jahren ist Nikolaus Harnoncourt für dich zu einem der wichtigsten Dirigenten und Inspiratoren geworden. Wie hat er dein musikalisches Denken beeinflusst?
Vor allem in unserer Zusammenarbeit mit dem Orchestra La Scintilla, aber auch mit seinem eigenen Orchester, dem Concentus Musicus Wien, hat Harnoncourt mir die Augen für das Musizieren auf historischen Instrumenten geöffnet. Das waren völlig neue Klangdimensionen im Vergleich zu den modernen Orchestern, mit denen ich bis dahin gearbeitet hatte. Plötzlich war da eine neue Art von Freiheit: eine Freiheit der Struktur, des Denkens und des Musizierens! Harnoncourt hat in mir das Interesse für die in Vergessenheit geratenen Opern des 17. und 18. Jahrhunderts geweckt, die in den folgenden Jahren immer wichtiger für mich werden sollten. Auch meine Bekanntschaft mit Joseph Haydn verdanke ich ihm. Während meiner Zeit in Rom hatte ich nie etwas von Haydn gesehen, und noch heute ist er in Italien eher der grosse Unbekannte. Gelegentlich wird mal eine Sinfonie gespielt, aber seine Opern sind nach wie vor eine völlige Terra incognita. Harnoncourt war ein einzigartiger Mentor, der mich in unbekannte Bereiche des Repertoires und neue Klangdimensionen geführt hat. Dafür bin ich unendlich dankbar.
Wie konnte sich deine lange und kontinuierliche Beziehung zum Opernhaus Zürich entwickeln?
Als ich nach Zürich kam, war dort Christoph Groszer Intendant. Ihm folgte wenig später Alexander Pereira, der mich über all die Jahre gefördert hat. Ich hatte damals sofort das Gefühl, in eine grosse Familie aufgenommen zu werden. Obwohl ich selbst in einem Opernhaus aufgewachsen bin – meine Eltern sangen im Chor der Opera di Roma –, fühlte sich das in Zürich völlig anders an. Die Oper schien und scheint das eigentliche Zuhause der Musiker zu sein. Die Menschen, die hier arbeiten, brennen für dieses Haus, identifizieren sich mit ihm bis zur Selbstaufgabe. Das erscheint mir bis heute immer wieder einzigartig.
Was schätzt du an den architektonischen Eigenschaften des Hauses, inwiefern kommen sie deiner Stimme entgegen?
Die für ein Opernhaus geradezu intimen Raumverhältnisse wirken sich direkt auf die kreative Atmosphäre in diesem Theater aus. So beflügelnd wie hier habe ich das nirgendwo sonst erlebt. Die eher kleinen, räumlichen Dimensionen sind ein grosser Vorzug. Zuschauerraum, Orchestergraben und Bühne liegen so dicht beieinander, dass man nicht nur mit der Stimme, sondern sogar mit den Augen kommunizieren kann. Sprechen? Flüstern? Kein Problem. Das sind ideale Bedingungen, um eine Kultur des Pianos zu entwickeln. Um der Musik der grössten Komponisten gerecht zu werden, muss ich wissen, wie ich mit der Stimme Farben entwickeln kann. Wer nur mit einer Farbe, einer Lautstärke singt, zerstört die Musik. Kein Komponist hat nur im Forte komponiert. Dennoch haben viele Sänger die Tendenz zum ständigen Forcieren. Es ist halt am einfachsten! Für ein echtes Piano bedarf es jedoch einer ausgefeilten Technik. Um sie zu schulen, eignet sich das Opernhaus Zürich perfekt.
Immer wieder ist dein Publikum in den vergangenen 30 Jahren Zeuge geworden, mit wie viel Neugier und Leidenschaft du all deine Projekte beflügelst. Sind das Dinge, die du in Zürich gelernt hast?
Nein. Sie gehören zu meinem Naturell, meinem Charakter. Aber in Zürich hatte ich die einzigartige Möglichkeit, von anderen Musikern und Dirigenten zu lernen. In diesem Theater werden jede Saison an die 250 Vorstellungen gespielt, das ist enorm und unglaublich. Die Möglichkeit zu haben, nicht nur dort zu singen, sondern auch viele Aufführungen mit einigen der grössten Sängerinnen und Sängern der Gegenwart zu erleben, war für mich eine einzigartige Inspirationsquelle. Gruberova, Raimondi … die Namensliste würde jetzt wirklich viel zu lang werden.
Als Säulen deines Zürcher Repertoires dürfen Rossini, Mozart und Händel gelten. Daneben hast du dich immer wieder für Ausgrabungen und Raritäten stark gemacht. Was waren die wichtigsten Rollen in Zürich für dich?
Das lässt sich nur schwer definieren, weil jede Rolle auf ihre Weise wichtig war. An erster Stelle stehen für mich sicher die Rossini-Rollen. Mich durch das Mozart- Repertoire zu singen, habe ich aber genauso genossen. Dorabella und Despina in Così fan tutte hatte ich bereits in meinem Repertoire, bevor ich dann in Zürich endlich auch Fiordiligi sein durfte. In Le nozze di Figaro stand ich als Cherubino und Susanna auf der Bühne, und in Don Giovanni habe ich Zerlina und Donna Elvira gesungen. Dabei war dieser Wechsel der Rollen immer auch ein Spiegel meiner stimmlichen Entwicklung. Bei den Ausgrabungen erinnere mich vor allem an Paisiellos Nina und natürlich an Clari, diese völlig verrückte Oper von Halévy. Aber auch die Geschichte, wie ich zu Händel gekommen bin, ist lustig. Nikolaus Harnoncourt hatte sehr kurzfristig eine Neuproduktion von Haydns Armida abgesagt. Man war also dringend auf der Suche nach einer Alternative, wobei es unbedingt ein Stück ohne Chor sein musste. Ich habe Alexander Pereira dann das Oratorium Il trionfo del tempo e del disinganno vorgeschlagen, das ich zuvor einmal mit Harnoncourt aufgeführt hatte. Ein absolutes Meisterwerk – und mein erster Händel in Zürich. Marc Minkowski hat dirigiert, und diese Aufführung wurde dann zu einem der grössten Erfolge jener Saison. Manchmal entwickeln sich die Dinge wirklich rein zufällig. In der Folge von Il trionfo del tempo kamen dann Giulio Cesare in Egitto, Semele und Alcina, so dass Händel – ähnlich wie Rossini – eine neue Bedeutung im Repertoire des Opernhauses Zürich gewonnen hat.
Dein 30-jähriges Bühnenjubiläum am Opernhaus Zürich feiern wir ebenfalls mit Händel. Warum ausgerechnet Semele?
Ähnlich wie Il trionfo del tempo ist auch Semele ein Lehrstück in Philosophie. Was mich an Semele immer wieder fasziniert, ist die Unbedingtheit, mit der sie sich gegen die von ihrem Vater bestimmte Heirat mit Athamas stellt, und die Bereitschaft, für ihre gleichwohl aussichtslose Liebe zu Jupiter zu kämpfen. Hinter der Maske der Schönheit lauert jedoch der Tod. Semele kennt keine Demut, und so wird ihr der Wunsch, unsterblich und den Göttern gleich zu sein, zum Verhängnis. Was dieses Stück jedoch ganz und gar besonders macht, sind die Chöre. In Händels italienischen Opern gibt es nichts Vergleichbares. Die Solisten haben in Semele wunderbare Musik zu singen, aber in guten Aufführungen ist der Chor der heimliche Star des Abends.
Du hast von Demut gesprochen. In welchen Situationen bist du selbst demütig?
Ganz sicher in der täglichen Auseinandersetzung mit den Werken der grossen Komponisten. Was wären wir Instrumentalisten – und als eine solche sehe ich mich – ohne die Komposition, ohne die Partitur? Sie ist die Basis für alles, was wir als Musiker machen. Musik kann uns trösten, wenn wir allein sind. Sie begleitet uns in den schönen und traurigen Momenten unseres Daseins. Bei diesem Gedanken empfinde ich Demut.
Seit 2012 bist du Künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele. Welche Wechselwirkungen und Synergieeffekte gibt es da mit dem Opernhaus Zürich?
In Salzburg kann ich auf viele Erfahrungen aus Zürich zurückgreifen. Händels Giulio Cesare in Egitto haben wir zum Beispiel in einer neuen Produktion herausgebracht, in der ich mich noch einmal sehr intensiv mit der Rolle der Cleopatra auseinandergesetzt habe. Im kommenden Juni gibt es eine neue Inszenierung von Alcina. Unsere Salzburger Norma war in Zürich zu sehen, und ich hoffe sehr, dass sich auch in Zukunft derartige Kooperationen verwirklichen lassen. Besonders freue ich mich aber auf ein gemeinsames Projekt mit Andreas Homoki. Es wird, so viel darf ich hier verraten, die Oper eines Komponisten sein, von dem ich bisher noch nichts in Zürich gesungen habe.
Neben der Gala-Vorstellung von Händels Semele feiern wir dein Jubiläum auch mit einem Benefizkonzert am 10. Januar 2019, dessen Erlös dem Internationalen Opernstudio zugutekommt. Aber das ist nur ein Beispiel deines Engagements für junge Sängerinnen und Sänger.
Gemeinsam mit meiner Stiftung und der DECCA haben wir gerade ein Projekt initiiert, das jungen Künstlern Starthilfe leisten soll. Unter dem Titel «Mentored by Bartoli» wollen wir nicht nur Musiker am Anfang ihrer Karriere fördern, sondern auch solche, die bereits weiter oben auf der Karriere leiter stehen, aber bisher nicht die Möglichkeiten für eine Studioaufnahme hatten. Die erste Veröffentlichung in dieser Reihe geht auch auf eine «Zurich Connection» zurück. Mit Javier Camarena gilt sie einem Sänger, der aus dem Internationalen Opernstudio hervorgegangen ist. Er ist ein grossartiger Bühnenpartner und wird heute zu Recht bereits weltweit gefeiert. Mit den «Musiciens du Prince» hat er Arien von Manuel Garcia, einem der grössten Tenöre des 19. Jahrhunderts, aufgenommen. Bei meinem Konzert für das Internationale Opernstudio werde ich, begleitet vom Orchestra La Scintilla, mit einigen der jungen Sängerinnen und Sänger des IOS auftreten. Das ist die neue Sängergeneration, und wir haben geradezu die Verpflichtung, ihr Auftrittsmöglichkeiten zu verschaffen. Gemeinsam unternehmen wir einen Streifzug durch die Opern, die ich während der letzten dreissig Jahren am Opernhaus Zürich gesungen habe. Nach einer äusserst vielversprechenden Audition vor ein paar Wochen freue ich mich riesig auf diesen spannenden Abend.
Das Gespräch führte Michael Küster.
Foto von Uli Weber.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 64, November 2018.
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Galavorstellung mit Bühnendinner
Kaum zu glauben, aber es ist bereits 30 Jahre her, dass Cecilia Bartoli ihr Debüt am Opernhaus Zürich gegeben hat. Ihr grosses Jubiläum feiert die Ausnahmekünstlerin mit ihren treuesten Fans bei einer Galavorstellung der Semele am 6 Jan 2019 um 16 Uhr mit anschliessendem Dinner auf der Bühne. Feiern Sie zusammen mit Cecilia Bartoli und den Künstlerinnen und Künstlern der Vorstellung, der Intendanz des Opernhauses und illustren Gästen das Bühnenjubiläum einer der grössten Künstlerinnen unserer Zeit.
Preise: Apéro, 3-Gang-Menü inkl. aller Getränke: CHF 350.
Eintrittskarten für die Vorstellung nach Platzkategorien: CHF 320, 250, 220, 98, 38
Für Gäste, die an dem festlichen Bühnen-Dinner teilnehmen, sind Plätze in der Preiskategorie 1 im Parkett reserviert. Es können jedoch auch andere Plätze gebucht werden. Bitte richten Sie Ihre Bestellung an oder rufen Sie uns an unter +41 44 268 66 66.Weitere Informationen zum 30-jährigen Bühnenjubiläum von Cecilia Bartoli
Drei Fragen an Andreas Homoki
Cecilia Bartoli feiert in dieser Spielzeit ihr dreissigjähriges Bühnenjubiläum. Wie wichtig ist diese Künstlerin für das Opernhaus Zürich?
Sehr wichtig – sie ist fast so etwas wie eine Botschafterin unseres Hauses. Seit Beginn ihrer Karriere ist Cecilia dem Zürcher Opernhaus sehr eng verbunden. Mir fällt keine andere Sängerpersönlichkeit in der Geschichte unseres Hauses ein, die mit einer vergleichbaren internationalen Ausstrahlung und gleichzeitig mit einer so grossen Beständigkeit hier immer wieder aufgetreten ist. Das ist etwas ganz Besonderes. Darüber freuen wir uns, und das wollen wir – gemeinsam mit ihr – auch feiern mit einer Wiederaufnahme von Händels Semele zum Jahreswechsel, in der sie die Hauptrolle singt, sowie mit einem grossen Benefizkonzert am 10. Januar zugunsten unseres Internationalen Opernstudios, in dem Cecilia ebenfalls im Mittelpunkt steht.
Wo liegen Cecilia Bartolis Qualitäten aus Ihrer Sicht?
Sie ist auf der einen Seite immer auf der Suche nach neuen Opern und Partien, die für sie gut geeignet sind und geht andererseits sehr bewusst mit dem Repertoire um, für das sie sich entschieden hat. Sie ist wahnsinnig selbstkritisch, beobachtet sich genau und ist alles andere als leichtsinnig im Ausprobieren neuer Rollen. Dazu passt, dass sie gerne und viel probt und überhaupt immer sehr, sehr hart an sich arbeitet. Cecilia weiss eben, dass an ihren Namen überall grosse Erwartungen geknüpft werden – und stellt sich dieser Verantwortung. Sie ist ein totaler Teamplayer, weiss, dass im Rahmen einer szenischen Opernproduktion für einen Erfolg alle Rädchen ineineinander greifen müssen und die beteiligten Künstler nur gemeinsam etwas erreichen können. Trotzdem ist sie sich immer im Klaren darüber, dass sie in den Aufführungen meist im Zentrum stehen wird. Das ist ein grosser Druck, der belastend sein kann und mit dem man zurecht kommen muss. Die wirklich grossen Künstler konkurrieren ja vor allem mit sich selbst, mit dem Nimbus, der mit ihnen verbunden ist, und weniger mit anderen Künstlern. Dass Cecilia diesen hohen Selbstanspruch über Jahrzehnte hinweg einlöst, finde ich bewundernswert. Sie hängt sich immer wieder wieder voll rein in ihre Projekte – und ist dann aber auch der unangefochtene Star. Zu Recht! Denn eines ist völlig klar: Cecilia Bartoli ist als Sängerin eine absolut singuläre Erscheinung am Opernhimmel. Figuren von solchem Format kann man weltweit an einer Hand abzählen – wenn es überhaupt eine Hand wird.
Man nimmt es in Zürich gerne für selbstverständlich, dass Cecilia Bartoli hier singt. Ist es das auch?
Cecilia hat ganz klare Präferenzen, was ihre Arbeit angeht. Ganz wichtig für sie ist die Arbeit rund um ihre grossen, regelmässigen CD-Projekte, die von der Stückrecherche über die Aufnahme bis hin zu weltweiten Tourneen viel Zeit in Anspruch nehmen. Dann ist sie seit einigen Jahren Künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele, wo sie auch selbst jedes Jahr singt. Für die Auftritte an den anderen Opernhäusern dieser Welt, die sie natürlich alle präsentieren wollen, bleibt da nicht mehr viel Zeit. Deshalb bin ich glücklich, dass Cecilia die vielen vertrauensvollen Verbindungen in unser Haus schätzt – nicht zuletzt mit den Musikern unseres La Scintilla-Ensembles – und regelmässig bei uns auftritt. Dieses Privileg gilt es natürlich, künstlerisch so ertragreich wie möglich zu nutzen – auch mit Neuproduktionen. Ich will da im Moment noch nicht zu viel verraten, aber doch so viel, dass wir hier in Zürich auch über das dreissigjährige Bühnenjubiläum von Cecilia Bartoli hinaus spannende gemeinsame künstlerische Pläne haben.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 64, November 2018.
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Die geniale Stelle
Tante Trudchen ist zum Weihnachtsfest angereist und hat diese scheusslichen Spitzendeckchen im Gepäck, «die dir immer so gefallen haben». Nun heisst es grosse Freude zeigen, aber natürlich durchschaut die Tante das Spiel sofort. Sie hat ein feines Gespür dafür, dass die Worte, die wir aussprechen («Oh, das freut mich aber!») einen geflissentlich verschwiegenen «Untertext» haben («Was mache ich bloss mit den Dingern?»). Der Fall lässt sich verallgemeinern: So gut wie nie geht, was wir sagen, in dem auf, was wir reden. Nahezu jedes Wort, das wir sprechen, hat einen «Untertext» (wie man das im Theater nennt), der sich in Schwankungen der Stimme, Bewegungen, unruhigen Blicken usw. bemerkbar macht. Und wie Tante Trudchen haben alle Menschen die Fähigkeit, diese Gesten zu deuten. Ein Schauspieler muss vor allem diesen nicht geschriebenen Text erforschen, wenn er seine Figur glaubhaft und interessant darstellen will, und ein Komponist, der mit musikalischen Mitteln dasselbe Ziel anstrebt, muss ebenso vorgehen.
Georg Friedrich Händel war ein Meister in der musikalischen Vermittlung solcher Untertexte. Ein besonders schönes Beispiel dafür findet sich in seinem Oratorium Semele: Die thebanische Prinzessin Semele steckt anscheinend in einer üblen Klemme, denn sie muss sich entscheiden zwischen der Ehe mit dem biederen Prinzen Athamas und dem Liebesabenteuer mit Jupiter. Auf den ersten Blick erscheint nicht weiter bemerkenswert, wie Händel diese «Notlage» mit der Abfolge eines kurzen Rezitativs, eines kleinen Ariosos und einer Arie in Musik setzt: Die unruhige Harmonik und scharfe Akzente des Orchesters der ersten beiden Teile scheinen den Schmerz über das Dilemma zu schildern. Der etwas zu pathetische Tonfall würde Tante Trudchen freilich die Stirn in Falten legen lassen. Wenn dann aber das Vorspiel der Arie mit einem heftigen Ruck ins lichte F-Dur springt, das Orchester eine weitausgreifende aufsteigende Figur spielt, die von einem überraschend lustigen Trillermotiv gekrönt wird, nickt sie: «Hab ich’s mir doch gedacht!»
Der Text des folgenden Gesangseinsatzes scheint Klarheit zu bringen: Von der Lerche ist die Rede, deren Trillern angeblich Semeles Bedrängnis ausdrückt. Ein verräterisch missratenes Bild: Wie soll denn das Zwitschern des Vögelchens Schmerz oder Trauer ausdrücken? Und damit bestimmt auch niemand den Widerspruch überhört, lässt Händel das angebliche Lerchen-Motiv immer dann auftreten, wenn die Singstimme das Schlüsselwort «distress» artikuliert. Gleich beim ersten Mal gibt es der Stimme den Impuls zu einer anfangs noch etwas schüchternen Verzierung, die sich bald zu einem regelrechten Feuerwerk höchst virtuoser Koloraturen auswächst. Und je mehr dieses unpassende Motiv die musikalische Struktur dominiert, desto deutlicher versteht man: Es schildert nicht die Lerche, wie uns Semele glauben machen will, vielmehr die herrliche innere Unruhe, die «Hummeln im Bauch», die zur ersten Liebe gehören, zu jener glücksüberfluteten Zeit, wo man nur noch Liebe denken kann, und noch mit dem gleichgültigsten Wort verrät, was man erfolgreich zu verbergen meint. Ein winziges Motiv genügt Händel, um mit zärtlicher Ironie das junge Glück zu schildern. Es ist ein heitermelancholischer Blick zurück, mit dem der alternde Komponist – als grosser Menschenkenner und grosser Liebender – noch einmal die schönste Zeit des Lebens vergegenwärtigt.
Text von Werner Hintze.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 65, Januar 2019.
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Semele
Synopsis
Semele
1. Akt
Die Hochzeit von Semele und Athamas wird vorbereitet. Cadmus beschwört seine Tochter, in die Ehe einzuwilligen. Doch Semele liebt Jupiter, den Gatten der Juno. Semele bittet Jupiter, sie aus ihrer Situation zu befreien. Auch Semeles Schwester Ino ist unglücklich: Sie liebt Athamas ebenso aufrichtig wie der untröstliche Athamas Semele.
Während Juno die Verbindung zwischen Semele und Athamas gutheisst, um sich so ihrer Rivalin zu entledigen, gelingt es Jupiter, Semele zu entführen. Die Eheschliessung zwischen Semele und Athamas wird verhindert. Semele geniesst die Freuden, die Jupiter ihr in seinem Palast zuteil werden lässt.
2. Akt
Iris berichtet der eifersüchtigen Juno, wo sich Semele aufhält und wie schön das Leben ist, das Jupiter ihr bereitet. Juno sinnt auf Rache und begibt sich zu Somnus, dem Gott des Schlafes. Er soll ihr helfen, Semele und Jupiter zu überlisten und zu bestrafen.
Nach anfänglichem Glück wird Semele in Jupiters Abwesenheit von Ängsten und Einsamkeit geplagt. Ihre Sorgen sind mit dem unerfüllten Wunsch nach Unsterblichkeit verbunden. Jupiter erkennt die Gefahr in Semeles Verlangen. In seinem Ansinnen, sie abzulenken, lässt er Ino zu ihr kommen. Er versucht, Semeles Umgebung so angenehm wie möglich zu gestalten.
3. Akt
Juno überredet Somnus zur Beihilfe an ihrem Racheplan. Somnus soll Jupiter in tiefen Schlaf versetzen und träumen lassen, dass Semele vor ihm flieht, um sein Verlangen nach ihr zu steigern. Jupiter soll unfähig werden, Semele einen Wunsch abzuschlagen.
Juno erscheint als Ino verkleidet. Sie gibt Semele den Rat, Jupiter solange abzuweisen, bis er durch einen Eid schwört, ihren Wunsch nach Unsterblichkeit zu erfüllen. Semele fällt auf Junos List herein: Durch einen Spiegel von ihrer eigenen Schönheit geblendet, nimmt Semele ihren Rat an.
Der Traum von der entflohenen Semele hat Jupiter heftig bewegt. Er schwört Semele, jeden ihrer Wünsche zu erfüllen. Als sie von ihm verlangt, sie unsterblich zu machen, kann Jupiter nicht mehr zurück. Er weiss, dass er Semele nicht retten kann.
Juno geniesst ihren Triumph über die Rivalin. Semele hat ihre Grenze überschritten. Zu spät erkennt sie die tödlichen Folgen ihres Wunsches und stirbt.
Ino und Athamas beschliessen ihre Hochzeit. Jupiter und Juno werden als wiedervereintes Herrscherpaar gefeiert.
Biografien
William Christie, Musikalische Leitung / Cembalo
William Christie
William Christie wurde in Buffalo geboren und studierte zunächst Klavier, Orgel und Cembalo. Als Absolvent der Harvard- und der Yale-Universität zog er 1971 nach Frankreich. 1979 gründete er das Instrumental- und Vokalensemble «Les Arts Florissants», mit welchem er sich dem oft noch unveröffentlichten Repertoire von französischer, italienischer und englischer Musik des 17. und 18. Jahrhunderts widmet. Viele der über 70 Einspielungen wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet. 2002 bis 2007 war er regelmässiger Gastdirigent der Berliner Philharmoniker. Triumphale Erfolge feierte er mit Opernproduktionen in Paris, Caen, Madrid (Monteverdi-Zyklus), Lyon, beim Glyndebourne Festival (u.a. Theodora, Rodelinda, The Fairy Queen, Hippolyte et Aricie) und beim Festival d’Aix-en-Provence (u.a. mit Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria, Händels Hercules und mit Charpentiers David et Jonathas in der Inszenierung von Andreas Homoki). Am Opernhaus Zürich dirigierte er u.a. Les Indes galantes, Radamisto, Orlando, Semele und Il re pastore. In jüngerer Zeit war er u.a. mit Händels Messiah und Bachs h-Moll-Messe auf Tournée und dirigierte die Ballettkomödie Monsieur de Pourceaugnac von Molière/Lully, u.a. in Caen, Versailles und auf Tournée. Der Förderung junger Sänger widmet er sich in seinem Projekt «Le Jardin des voix». William Christie ist seit 1995 französischer Staatsbürger. Er ist «Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres» und Mitglied der Ehrenlegion. 2008 wurde er in die Académie des Beaux-Arts gewählt. Seit 2009 ist Christie Gastprofessor im «Juilliard Historical Performance Program» der Juilliard School in New York.
Robert Carsen, Inszenierung / Lichtgestaltung
Robert Carsen
Robert Carsen, geboren in Kanada, absolvierte eine Ausbildung als Schauspieler an der York University in Toronto und an der Bristol Old Vic Theatre School. Erste Erfolge als Regisseur hatte er Mitte der achtziger Jahre an den Opernhäusern in Genf und Paris, wo Intendant Hugues Gall ihn förderte. International Furore machten Anfang der neunziger Jahre seine Puccini- und Janáček-Zyklen in Antwerpen. Es folgten Arbeiten an allen grossen Bühnen der Welt. Seine Opernproduktionen umfassen Dialogues des Carmélites (Amsterdam, La Scala, Royal Opera, u.a.), Manon Lescaut (Wiener Staatsoper), A Midsummer Night’s Dream (Aix), Rusalka, Tannhäuser u.a. (Paris), Don Giovanni (Mailand), Falstaff, Der Rosenkavalier (Royal Opera, MET u.a.), The Turn of the Screw, Agrippina, Wozzeck u.a. (Theater an der Wien), Rinaldo, L’incoronazione di Poppea (Glyndebourne), La traviata (Venedig), Der Ring des Nibelungen (Köln, Barcelona, u.a.), Siegfried und Idomeneo (Madrid), Il trionfo del tempo e del disinganno (Salzburger Festspiele), Die tote Stadt (Komische Oper Berlin) sowie Oceane von Detlef Glanert (Deutsche Oper Berlin). Zudem inszeniert er Theater und Musicals: My Fair Lady, Singin’ in the Rain (Théâtre du Châtelet, Mariinsky Theatre, Chicago u.a.) und wirkte als Kurator und Szenograph für Ausstellungen u.a. im Grand Palais und im Musée d’Orsay, an der Royal Academy of Arts sowie am Art Institute of Chicago. Er ist Officier des Arts et des Lettres und Officer of the Order of Canada. Zudem erhielt er zahlreiche Preise, zuletzt den International Opera Award 2021 als «Bester Regisseur». In Zürich inszenierte er Lucia di Lammermoor, Tosca, Semele, Pique Dame, Hänsel und Gretel und Arabella.
Patrick Kinmonth, Bühnenbild und Kostüme
Patrick Kinmonth
Patrick Kinmonth arbeitet als Opernregisseur, als Bühnen- und Kostümbildner für Opern- und Ballettproduktionen sowie als Kurator, Publizist, Designer, Innenausstatter, Fotograf, Maler und Creative Director für die britische Vogue. Er schuf die Ausstattung für Produktionen an Opernhäusern in Amsterdam, Barcelona, Madrid, Brüssel, London, Venedig, Mailand, Wien und Köln sowie für die Festspiele in Aix-en-Provence. Er kuratierte zudem Ausstellungen für Museen wie die National Portrait Gallery in London, das Metropolitan Museum of Art New York und das Museum Thyssen-Bornemisza Madrid. Mit Robert Carsen verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit, so zeichnet er u.a. für die Ausstattung von La traviata, Der Ring des Nibelungen, Jenůfa und Katja Kabanova verantwortlich. Als Regisseur inszenierte er zuletzt Die Gezeichneten und Tannhäuser an der Oper Köln und La clemenza di Tito am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Er arbeitet zudem eng mit den Choreografen Fernando Melo und Pontus Lidberg zusammen. Für sie schuf er die Ausstattungen für Ballettabende in Göteborg, am Gärtnerplatztheater in München, am Luzerner Theater, an der Semperoper Dresden, für das Griechische Nationalballett und das San Francisco Ballett. Zudem sind 2019 Arbeiten für das Ballet de Opéra national de Paris und das American Ballet Theatre at the Metropolitan Opera geplant.
Peter van Praet, Lichtgestaltung
Peter van Praet
Peter van Praet stammt aus Belgien. Mit Robert Carsen verbindet den Lichtdesigner eine langjährige Zusammenarbeit, so entstanden mit ihm Arbeiten wie Jenůfa, Katja Kabanowa und Battisellis Richard III an der Vlaamse Opera, Rusalka und Capriccio an der Pariser Opéra, Fidelio in Amsterdam und Florenz, Tosca in Barcelona, Der Rosenkavalier bei den Salzburger Festspielen, The Turn of the Screw am Theater an der Wien, Rinaldo am Glyndebourne Festival, Candide an der Scala in Mailand und Iphigénie en Tauride sowie Falstaff und Der Rosenkavalier am Royal Opera House in London, Don Giovanni an der Mailänder Scala, Die tote Stadt an der Komischen Oper Berlin und die Uraufführung von Detlev Glanerts Oceane an der Deutschen Oper Berlin. Er arbeitet zudem regelmässig als Lichtdesigner für die Theatergruppe «La Fura dels Baus» mit der er u.a. Der Ring des Nibelungen und Le Grand Macabre erarbeitete. Mit Valentina Carrasco entstanden ausserdem Carmen und Les Vêspres siciliennes an der Oper in Rom sowie Der Ring des Nibelungen am Teatro Colón in Buenos Aires und mit Christophe Coppens Das schlaue Füchslein und Herzog Blaubarts Burg in Kombination mit Der wunderbare Mandarin an der Monnaie in Brüssel.
Ernst Raffelsberger, Choreinstudierung
Ernst Raffelsberger
Ernst Raffelsberger stammt aus Gmunden, Oberösterreich. Er studierte Musikpädagogik und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien (Chorleitung bei Prof. Erwin Ortner) und anschliessend Chordirigieren am Salzburger Mozarteum bei Prof. Walter Hagen-Groll. Von 1983 bis 1986 war er Kapellmeister der Wiener Sängerknaben. In dieser Zeit leitete er das Ensemble in Wien und auf Tourneen durch Europa, Südafrika, Kanada und die USA. Ab 1986 war Ernst Raffelsberger Chordirektor und Kapellmeister am Landestheater Salzburg (Mitwirkung bei der Salzburger Mozartwoche und den Salzburger Festspielen). 1989 wurde er von Donald Runnicles als Chordirektor und Kapellmeister an das Theater in Freiburg/Breisgau berufen. Seit Herbst 1993 ist Ernst Raffelsberger am Opernhaus Zürich als Chordirektor engagiert. Hier hat er inzwischen über 100 Premieren betreut und mit vielen namhaften Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Vladimir Fedoseyev, Sir John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta und Franz Welser-Möst zusammengearbeitet. Gastspiele mit dem Opernhaus Zürich führten ihn nach Wien, London, Paris und Tokio. Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren diese Arbeit. Im Sommer 2012 begann zusätzlich seine Tätigkeit als Chordirektor der Salzburger Festspiele. Er ist dort für die Produktionen der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor verantwortlich. In seiner ersten Festspielsaison kam es u. a. zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Riccardo Muti und Sir Simon Rattle.
Cecilia Bartoli, Semele
Cecilia Bartoli
Cecilia Bartoli hat sich mit einer grandiosen, seit über 30 Jahren andauernden Bühnenkarriere als eine der weltweit führenden klassischen Musikerinnen etabliert. In Rom geboren und ausgebildet von ihrer Mutter, der Gesangslehrerin Silvana Bazzoni, wurde Cecilia Bartoli von Daniel Barenboim, Herbert von Karajan und Nikolaus Harnoncourt entdeckt. Bald trat sie mit weiteren führenden Dirigenten und bedeutenden Orchestern in allen grossen Opernhäusern und Konzertsälen Nordamerikas, Europas, des Fernen Ostens und Australiens sowie bei renommierten Festivals auf. Zum Markenzeichen ihrer Tätigkeit sind innovative Projekte geworden, die vernachlässigter Musik gewidmet sind und aus denen ausgedehnte Konzerttourneen, Bestseller-Aufnahmen, spektakuläre Bühnenproduktionen, innovative Filmformate und Multimedia-Events hervorgegangen sind. Seit 2012 ist Cecilia Bartoli Künstlerische Leiterin der Salzburger Festspiele Pfingsten; seit Beginn des Jahres 2023 zudem Direktorin der Opéra de Monte-Carlo – als erste Frau in der Geschichte dieses Hauses. Ebenfalls in Monte-Carlo wurden 2016 unter dem Patronat von SD Prinz Albert II. und IKH Prinzessin Caroline von Hannover Les Musiciens du Prince – Monaco gegründet: Mit ihrem auf historischen Instrumenten spielenden Orchester tritt Cecilia Bartoli sowohl am Heimatsitz Monte-Carlo als auch auf grossen Tourneen in ganz Europa auf. Meilensteine ihrer Karriere bildeten u. a. 1997 die allererste Inszenierung von Rossinis Cenerentola an der New Yorker Met, das legendäre, seit 1999 millionenfach verkaufte Vivaldi Album, 2008 der Pariser Konzertmarathon zu Maria Malibrans 200. Geburtstag, 2013 ihr radikal neuer Zugang zu Bellinis Norma, dessen Ergebnis auch eine wissenschaftliche Edition der rekonstruierten Originalpartitur war, sowie 2022 eine umjubelte Rossini-Woche an der Wiener Staatsoper. Die Cecilia Bartoli – Musikstiftung wurde im Rahmen von Cecilia Bartolis philanthropischer Arbeit gegründet. Unter anderem schuf die Stiftung gemeinsam mit Decca ein neues Label, mentored by Bartoli. Dank dieser Initiative wurde es Künstlerinnen und Künstlern wie Javier Camarena oder Varduhi Abrahamyan erstmals möglich, ein Studioalbum aufzunehmen. Zahlreiche Orden und Ehrendoktorate, fünf Grammys, mehr als ein Dutzend ECHO-Klassik und BRIT Awards, der Polar Music Prize, der Léonie-Sonning-Musikpreis, der Herbert-von Karajan-Musikpreis und viele andere Ehrungen unterstreichen ihrerseits Cecilia Bartolis Bedeutung für die Welt von Kultur und Musik. In diesem Zusammenhang wählte Europa Nostra Cecilia Bartoli zur Präsidentin, eine Position, welche sie 2022 für ein erstes Mandat von fünf Jahren antrat.
Deniz Uzun, Ino
Deniz Uzun
Deniz Uzun stammt aus Mannheim und Izmir/Türkei. Sie studierte Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in ihrer Heimatstadt sowie der Indiana University in Bloomington. Während ihres Studiums war sie als jüngste Teilnehmerin Preisträgerin des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin 2012 sowie Finalistin der Metropolitan Opera Competition 2015. Sie war Stipendiatin der Liedakademie des Heidelberger Frühlings und des Richard Wagner Verbandes. 2018 war sie Preisträgerin am Hans-Gabor-Belvedere Wettbewerb in Jūrmala/Lettland, 2021 gewann sie jeweils den Eva Marton-Preis am Eva Marton Wettbewerb in Budapest und 2022 den Elena-Obraszova-Preis beim Tenor Viñas Gesangswettbewerb in Barcelona. 2015/16 war sie Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper. Von 2016-2021 war sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich. Hier war sie u.a. als Jacob in der Kinderoper Gold!, als Sonetka (Lady Macbeth von Mzensk), Alisa (Lucia di Lammermoor), in den Titelpartien von J. Arneckes Ronja Räubertochter und Ravels L’Enfant et les sortilèges, als Lucilla in La scala di seta, Zelim in La verità in cimento, Ino in Semele, Hänsel in Hänsel und Gretel mit russischen und georgischen Liedern im Ballett Anna Karenina sowie in einem Liederabend mit dem Titel Opera goes Folk zu hören. 2021/22 debütierte sie als Dido (Dido und Aeneas) am Teatro Massimo di Palermo, sang Olga (Yevgeny Onegin) und Mrs. Meg Page (Falstaff) an der Komischen Oper Berlin sowie Carmen am Salzburger Landestheater. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört sie zum Ensemble der Komischen Oper Berlin.
Katarina Bradić, Juno
Katarina Bradić
Die serbische Mezzo-Sopranistin Katarina Bradić studierte am Wiener Konservatorium. In der Saison 2009/10 war sie Ensemblemitglied der Vlaamse Opera, wo sie u.a.Olga (Eugen Onegin), Suzuki (Madama Butterfly) und Medea in Cavallis Giasone sang. Anschliessend wechselte sie ins Ensemble der Deutschen Oper Berlin. Unterdessen hat sie sich als gefragte Interpretin vor allem des Barockrepertoires etabliert. Die Saison 2017/18 führte sie u.a. ans Bolschoi-Theater im Moskau und ans Theater Basel – an beiden Häusern debütierte sie in der Rolle der Bradamante (Alcina) – sowie an die Komische Oper Berlin für eine Neuproduktion von Semele (Ino). In jüngster Zeit gab Katarina Bradić vielbeachtete Debüts an der Staatsoper Berlin (Lavinia in Amor vien dal destino), in Glyndebourne (Ursule in Béatrice et Bénédict), in Aix-en-Provence (Bradamante) sowie am Brüsseler La Monnaie/De Munt, im Concertgebouw Amsterdam und am Theater an der Wien (Penelope in Il ritorno d’Ulisse in patria). Weitere Höhepunkte waren die Titelrollen in The Rape of Lucretia an der Deutschen Oper Berlin und in Carmen an der Oper Oslo, Wozzeck und Rihm's Die Eroberung von Mexico am Teatro Real in Madrid, Amastre (Serse) an der Komischen Oper Berlin, der Oper Graz und der Deutschen Oper am Rhein, Elektra bei den BBC Proms sowie die Weltpremiere von Nico and the Navigators’ Mahlermania an der Deutschen Oper Berlin und in Rouen. 2018/19 gibt sie ihre Hausdebüts an der Bayerischen Staatsoper als Giunone in einer Neuproduktion von Agrippina und am Opernhaus Zürich als Juno in Semele. Zudem kehrt sie ans Theater an der Wien und ans Bolschoi-Theater (Bradamante) und an die Deutsche Oper am Rhein als Amastre zurück.
Rebeca Olvera, Iris
Rebeca Olvera
Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Sie studierte am Conservatorio Nacional de Musica in Mexiko City und war von 2005 bis 2007 Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Anschliessend wurde sie hier festes Ensemblemitglied und sang u.a. Adina (L’elisir d’amore), Norina (Don Pasquale), Berenice (L’occasione fa il ladro), Giulia (La scala di seta), Rosina (Paisiellos Il barbiere di Siviglia), Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Madame Herz (Der Schauspieldirektor), Dorinda (Orlando), Isolier (Le comte Ory), Adalgisa (Norma) und Zaida (Il turco in Italia). Dabei arbeitete sie mit Dirigent:innen wie Ralf Weikert, Vladimir Fedoseyev, William Christie, Marc Minkowski, Nello Santi, Adam Fischer, Fabio Luisi, Diego Fasolis, Franz Welser-Möst, Emmanuelle Haïm und Alessandro De Marchi. Mit José Carreras gab sie Konzerte in Südamerika und Europa (Carreras-Gala 2007 in der ARD) und mit Plácido Domingo in Mexiko. 2016 sang sie Adalgisa in Norma neben Cecilia Bartoli im Théâtre des Champs-Élysées, beim Edinburgh Festival und im Festspielhaus Baden-Baden. In Zürich war sie als Despina, Musetta, Frasquita in Carmen, Mi in Das Land des Lächelns, Zaida in Il turco in Italia, Komtesse Stasi in Die Csárdásfürstin, Waldvöglein in Siegfried und Contessa di Folleville in Il viaggio a Reims zu hören – letztere Rolle sang sie auch an der Royal Danish Opera. Sie sang Isolier an der Opéra de Monte-Carlo und Clorinda (La Cenerentola) an der Wiener Staatsoper. Ausserdem trat sie als Berta (Il barbiere di Siviglia) und im Galakonzert Carmencita & Friends bei den Salzburger Festspielen auf.
Frédéric Antoun, Jupiter/ Apollo
Frédéric Antoun
Frédéric Antoun stammt aus Québec und studierte Gesang am Curtis Institute of Music in Philadelphia. 2008 erregte er Aufsehen als Belmonte (Die Entführung aus dem Serail) in einer Produktion des Opera Atelier Toronto; seither ist er regelmässig Gast auf den grossen Opernbühnen in Amerika und Europa. So sang er an der Bayerischen Staatsoper München, an der Opéra National de Paris, am Théâtre de la Monnaie in Brüssel und am Théâtre du Capitole in Toulouse. Er gastiert regelmässig am Royal Opera House in London, wo er bisher als Cassio (Otello), Tonio (La Fille du régiment), Fenton (Falstaff) und Alfredo Germont (La traviata) zu erleben war. 2016 sang er in der Uraufführung von Adès’ The Exterminating Angel (Raúl) bei den Salzburger Festspielen, eine Rolle, welche er später in London sowie an der Met in New York verkörperte. Sein Konzertrepertoire umfasst Werke wie Mozarts Requiem, Händels Messiah, Schumanns Das Paradies und die Peri, Berlioz’ L’Enfance du Christ, Beethovens Neunte Sinfonie, Orffs Carmina burana sowie Bachs Magnificat, die Johannes- und die Matthäuspassion. Zu den Dirigent:innen, mit denen er zusammengearbeitet hat, zählen u.a. Marc Minkowski, Emmanuelle Haïm, Michel Plasson, Alain Altinoglu und Ivor Bolton. 2021/22 sang er u.a. Fenton an der Wiener Staatsoper, Alfredo Germont am ROH London und in Wien, Nadir (Les Pêcheurs de perles) in Graz und am Grand-Théâtre de Genève, François (A Quiet Place) an der Opéra National de Paris sowie Gérald (Lakmé) in Washington und an der Opéra-Comique Paris. In Zürich war er bisher als Nadir, Gonzalve (L’Heure espagnole), Ferrando (Così fan tutte) und Jupiter / Apollo (Semele) zu erleben.
Nahuel Di Pierro, Cadmus/ Somnus
Nahuel Di Pierro
Nahuel Di Pierro stammt aus Buenos Aires. Er studierte Gesang am Instituto Superior de Arte des Teatro Colón und war dort als Masetto (Don Giovanni), Haly (L’italiana in Algeri), Figaro (Le nozze di Figaro), Colline (La bohème) und Guglielmo (Così fan tutte) zu erleben. Nach Engagements im Pariser Opernstudio und beim Young Singers Project der Salzburger Festspiele gastierte er u.a. an der Deutschen Oper Berlin, der Nederlandse Opera in Amsterdam, in Santiago de Chile und Buenos Aires, am Théâtre des Champs-Elysées, der Opéra National de Bordeaux, bei den Festivals in Salzburg, Glyndebourne und Beaune und sowie regelmässig an der Pariser Oper. Er interpretierte u.a. Leporello (Don Giovanni) in Salzburg, Aix-en-Provence und Tel Aviv, Colline und Masetto am Royal Opera House, Osmin am Théâtre des Champs-Élysées, Guglielmo beim Edinburgh International Festival sowie Lorenzo (I Capuleti e i Montecchi) am Grand Théâtre de Genève und am Festspielhaus Baden-Baden. 2022/23 hat er u.a. Figaro (Le nozze di Figaro) an der Houston Grand Opera sowie Seneca (L’incoronazione di Poppea) am Gran Teatre del Liceu Barcelona gesungen. Im Konzertbereich trat er bereits mit dem Ensemble Matheus, Le Cercle de l’Harmonie und Le Concert d’Astrée auf und war mit dem Orchestre National de Paris unter Kurt Masur, James Conlon und Daniele Gatti und mit dem Orchestre de Paris unter Louis Langrée, Jérémie Rohrer und Bertrand de Billy zu erleben. Am Opernhaus Zürich war er als Osmin (Die Entführung aus dem Serail), Créon (Médée), Seneca (L’incoronazione di Poppea) sowie in Il viaggio a Reims, King Arthur, Le Comte Ory und Semele zu hören.
Christophe Dumaux, Athamas
Christophe Dumaux
Christophe Dumaux, Countertenor, begann seine Gesangsausbildung in Meisterklassen von Noëlle Barker und James Bowman. Sein Studium absolvierte er am Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris. 2002 debütierte er mit 22 Jahren als Eustazio in Georg Friedrich Händels Rinaldo beim Festival de Radio France in Montpellier in Koproduktion mit dem Innsbruck Festival und der Berliner Staatsoper. Seither war er u.a. an der Metropolitan Opera New York, beim Glyndebourne Festival, an der Pariser Oper und dem Theater an der Wien zu erleben. Zu seinem Repertoire gehören die Titelpartien in Händels Tamerlano und Cavallis Eliogabalo, Ottone in Monteverdis L’incoronazione di Poppea und weitere Händelpartien. 2010 debütierte er in Glyndebourne (Rinaldo), 2012 in einer Neuproduktion von Giulio Cesare bei den Salzburger Festspielen sowie in Christoph Marthalers Sale am Opernhaus Zürich. 2013 interpretierte er die Rolle des Tolomeo (Giulio Cesare) erneut in New York und Paris, kehrte als L’humana fragilità / Anfinomo (Il ritorno d’Ulisse in patria) nach Zürich zurück und sang in Peter Sellars Inszenierung von Purcells The Indian Queen (Dirigent: Teodor Currentzis) in Madrid und Perm. 2014 debütierte er in seiner ersten Mozart-Rolle (Farnace in Mitridate) am Drottningholm Festival in Stockholm. Zuletzt sang er u.a. Polinesso in Händels Ariodante, welche an der Wiener Staatsoper Premiere hatte und anschliessend auf Europatournee ging, sowie Alessandro in Händels Tolomeo unter Giovanni Antonini.
Claudius Herrmann, Violoncello
Claudius Herrmann
Claudius Herrmann wurde 1967 in Mannheim geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung bei Hans Adomeit in Mannheim und an der Musikhochschule Lübeck bei David Geringas.
Seit 1992 ist er Solocellist in der Philharmonia Zürich und arbeitete dort mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Georg Solti, Christoph von Dohnányi, Riccardo Chailly, Bernhard Haitink und Franz Welser-Möst.
2013 wurde er als Solocellist zu den Bayreuther Festpielen eingeladen.
Claudius Herrmann ist seit 2009 Cellist des Gringolts Quartetts, mit dem er mehrere Preise, u.a. den ECHO Klassik Preis gewann. Vorher war er 15 Jahre lang Mitglied des Amati Quartetts Zürich, mit dem er in den wichtigsten Konzertsälen wie der Carnegie Hall, dem Concertgebouw, der Wigmore Hall, dem Theatre Champs Elysées, dem Wiener Musikverein und der Berliner Philharmonie aufgetreten ist.
Als Solist war er u.a. mit den Hamburger Symphonikern, den Stuttgarter Philharmonikern, dem Tschaikowsky Sinfonieorchester Moskau sowie dem Orchester der Oper Zürich (Strauss Don Quixote unter Franz Welser-Möst) zu erleben.
Neben über 20 Kammermusik CD Aufnahmen hat er auch mehrere CDs mit Cello-Sonaten von Brahms, Reinecke und Herzogenberg veröffentlicht.a