Salome
Musikdrama in einem Aufzug von Richard Strauss (1864-1949),
Libretto vom Komponisten nach Oscar Wildes gleichnamiger Dichtung
In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 1 Std. 45 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
September 2012
Oktober 2012
Juni 2013
Juli 2013
Gut zu wissen
Salome
Kurzgefasst
Salome
Die Uraufführung der Salome im Jahr 1905 muss überwältigend gewesen sein: Richard Strauss schrieb für dieses Drama eine ekstatische Musik, die mit allem bis dahin Bekannten brach. Das gleichnamige Stück von Oscar Wilde, das Strauss als Vorlage gedient hatte, galt als anrüchig und war in England jahrelang von der Zensur verboten. Es handelt von der biblischen Prinzessin Salome, die als Lohn für ihren erotischen Tanz von König Herodes den Kopf des Propheten Jochanaan fordert. Salome küsst das blutende Haupt, bevor der schockierte Herodes sie töten lässt. Strauss hat sich in seiner Partitur ganz auf den Konflikt zwischen Salome und Jochanaan konzentriert: Grandios klangsinnlich und in rauschhaften Steigerungen fasst er die Psyche der Protagonistin in Töne.
In dieser Wiederaufnahme gibt es eine Wiederbegegnung mit der Sopranistin Catherine Naglestad, die in Zürich zuletzt als Tosca Erfolge feierte und zuvor als Minnie in La fanciulla del West überzeugte. Nun singt sie auch an unserem Opernhaus erstmals die Salome, die zu ihren glanzvollsten Rollen gehört. Thomas Johannes Mayer, der in letzter Zeit vor allem im Wagner-Fach Aufsehen erregte, debütiert als Jochanaan. Die charismatische Sängerdarstellerin Doris Soffel – in Zürich war sie die Gräfin in Pique Dame – übernimmt die Herodias. Die musikalische Leitung hat, erstmals am Opernhaus Zürich, der Generalmusikdirektor und Intendant der Oper Leipzig, Ulf Schirmer.
Essay
«Das ist ja Wahnsinn», soll Cosima Wagner gesagt haben, als Richard Strauss ihr zum ersten Mal aus der Partitur der «Salome» vorgespielt hat. Und Wilhelm II. meinte: «Es tut mir leid, dass Strauss diese ‹Salome› komponiert hat, ich habe ihn sonst sehr gern, aber er wird sich damit furchtbar schaden!» Geschadet hat sich der Komponist mit «Salome» keineswegs – im Gegenteil: Mit seiner dritten Oper gelang Richard Strauss nicht nur der Durchbruch zum weltweit anerkannten Opernkomponisten; auch finanziell war die Sache äusserst lukrativ: «Von diesem Schaden konnte ich mir die Garmischer Villa bauen», berichtet Strauss in seinen Erinnerungen. Zwar war die Zustimmung nach der Uraufführung 1905 in Dresden nicht gerade ungeteilt; man unkte, die Oper werde mit etwas Glück an einigen grossen Opernhäusern gezeigt werden, an- schliessend aber schnell wieder in Vergessenheit geraten. Das Gegenteil war der Fall: Nach drei Wochen war «Salome» bereits an über zehn Theatern angenommen, und der unaufhaltsame Siegeszug der Oper um die Welt begann. Hier und da galt es, Widerstände gegen das «unsittliche Thema» zu überwinden, das gleichermassen irritierte und provozierte; doch die Faszination, die von der tanzenden jüdischen Prinzessin ausging, war stärker, und «Salome» ist heute, über hundert Jahre später, aus dem Repertoire der Opernhäuser der Welt nicht mehr wegzudenken.
Der Stoff hat biblische Wurzeln: Die Evangelisten Matthäus und Markus berichten im Neuen Testament von der Hinrichtung Johannes des Täufers durch den Tetrarchen Herodes Antipas, einen Sohn Herodes des Grossen. Drahtzieherin der Hinrichtung war den Evangelien zufolge Herodias, die Ehefrau des Herodes Antipas; von Johannes wegen ihres inzestuösen, «unkeuschen» Verhaltens geschmäht – sie war zunächst mit ihrem Onkel verheiratet, hatte diesen aber verlassen, um Herodes Antipas zu heiraten, den Bruder ihres Mannes –, habe sie aus Rache ihre Tochter angestiftet, für Antipas zu tanzen und als Lohn für diesen Tanz den Kopf des Johannes zu fordern. In der Bibel ist Salome eine namenlose Tochter ohne eigenen Willen, die durch ihren Tanz Macht über Antipas zu gewinnen vermag – und wie geschaffen für Projektionen aller Art. Diese fielen zunächst ausschliesslich negativ aus: In der Frühzeit des Christentums wurde die Frau in der Nachfolge Evas generell als gefährlich angesehen und eine tanzende Frau wie Salome ebenso wie der Tanz ganz allgemein regelrecht dämonisiert: «Wo eben ein Tanz ist, da ist auch der Teufel», schrieb der katholische Kirchenvater Johannes Chrysostomos im 4. Jahrhundert nach Christus. Im Mittelalter verschmolzen Salome und Herodias zu einer Person – und wurden als tanzende Hexen dargestellt. Heinrich Heine, der den Stoff 1843 in «Atta Troll» aufgriff, war der Erste, der mit Salome/Herodias sowohl Engel als auch Teufel, sowohl Faszination als auch Angst verband; er verstand sie als Gegenfigur zum bürgerlichen Alltag und bereitete damit Salomes Stilisierung zur femme fatale, zur «Ikone des süssen Lasters» um die Jahrhundertwende vor. Im fin de siècle avancierte Salome zur Lieblingsfigur der bildenden Künstler, Schriftsteller und Musiker: Die am Hof des Herodes dargestellte Dekadenz hatte ganz offensichtlich viel mit der fin de siècle-Stimmung der Jahrhundertwende gemeinsam, und der Typus der «femme fatale» hatte Hochkonjunktur. Neben Salome waren auch Judith und Dalila äusserst beliebte Sujets, verkörperten sie doch ebenso wie jene die überaus faszinierende Symbiose von Eros und Gewalt und reizten zudem durch die Fremdheit ihrer orientalischen Ausstrahlung. Die Dämonisierung der Frau als «femme fatale», als männermordender Vamp passte gut in eine Zeit, in der unterschiedlichste gesellschaftliche Veränderungen zu wachsender männlicher Unsicherheit führten. Gustave Moreau malte Salome gleich mehrfach; Joris-Karl Huysmans schrieb mit dem Roman «A rebours» einen Schlüsseltext der Décadence, in dem Moreaus Bilder eine zentrale Stellung einnehmen. Von hier aus führt eine direkte Linie über Gustave Flauberts «Hérodias» zu Oscar Wildes «Salomé», die wiederum Richard Strauss als Textvorlage für seine Oper diente. Gemeinsam war allen Salome-Interpretationen des 19. Jahrhunderts das Spannungsfeld zwischen Körper und Geist, Begierde und Wort, Frau und Mann, dem dionysischen und apollinischen Prinzip, personifiziert in Salome und dem asketischen biblischen Propheten Johannes.
Oscar Wilde setzte in seinem 1896 in Paris uraufgeführten Einakter «Salomé» dort an, wo andere Bearbeitungen nach langem Vorlauf ihren Höhepunkt erreicht haben, und schaffte es, in diesem Drama der Seelenzustände, dieser Geschichte der tödlichen Blicke mit symbolisch aufgeladenen Sprachbildern eine beinahe ins Unerträgliche gesteigerte Spannung zu evozieren. Wildes Salome handelt selbständig; sie fordert den Kopf des Propheten nicht, weil ihre Mutter es von ihr verlangt, sondern weil ihre Liebe und ihr Begehren unerwidert geblieben sind. Wildes Salome ist die Erste in der Geschichte der unzähligen Bearbeitungen des Stoffes, die das abgeschlagene Haupt Johannes des Täufers küsst; erstmals endet das Drama mit dem Tod Salomes und nicht mit dem Tod des Propheten. Während der Entstehungszeit seines Dramas identifizierte sich Wilde stark mit Salome – «Salomé, c’est moi», soll er gesagt haben –, wie überhaupt die Grenzen zwischen Kunst und Leben bei Wilde oftmals verschwammen. Die Premiere der übrigens in französischer Sprache verfassten «Salomé» hat ihr Schöpfer nicht miterlebt; er sass zu jener Zeit eine zweijährige Gefängnisstrafe wegen «Unzucht» – seiner offen gelebten Homosexualität – in England ab. Eine öffentliche Aufführung von Wildes «Salomé» blieb in England bis 1922 verboten; 1910 lagen allerdings bereits Übersetzungen in vierzig verschiedene Sprachen vor. So waren Stück und Autor mit dem Geruch des Verbotenen, Skandalösen und genau dadurch Faszinierenden behaftet, als Richard Strauss 1903 in einer Aufführung von Wildes «Salome» in Berlin erstmals mit dem Stoff in Berührung kam. Max Reinhardts Inszenierung mit Gertrud Eysoldt in der Titelrolle verhalf dem Drama zum endgültigen Durchbruch und verfehlte auch seine Wirkung auf Richard Strauss nicht; nach eigenem Bericht konnte er Heinrich Grünfeld, der dem Komponisten nach der Aufführung den Stoff zur Vertonung empfahl, antworten, er sei «bereits am Komponieren». Die Idee, sich das Drama von Anton Lindner für die Oper bearbeiten zu lassen, liess Strauss bald wieder fallen und entschloss sich, Wildes Text, der förmlich «nach Musik geschrien» habe, wörtlich zu komponieren; dafür kürzte er den Text um etwa vierzig Prozent, und nachdem das Stück von «schönster Literatur» gereinigt war, sei es ein «ganz schönes Libretto» geworden, urteilte Strauss später. Tatsächlich hatte Strauss auf erklärendes Beiwerk und atmosphärische Illustration im Text komplett verzichtet und die Geschichte ganz auf den Konflikt zwischen Salome und Jochanaan konzentriert; er schuf damit Raum für seine Komposition, in der er die Psyche der Protagonisten in einer knapp zweistündigen, grandios klangsinnlichen, geradezu rauschhaften Steigerung musikalisch explodieren lässt.
«In der Rezeptionsgeschichte der ‹Salome›, mindestens der Wildeschen» – so Regisseur Sven-Eric Bechtolf – «sind vier Interpretationsansätze repräsentativ. Erstens wird von Wildes viktorianischen Zeitgenossen konstatiert, es handle sich bei ‹Salome› um eine blasphemische, schwüle, dekadente und gezielte Provokation. Zweitens wurde es, ungebrochen, als Beispiel verderbter gesellschaftlicher und weiblicher Amoral, als Versündigung dekadenter Lust gegenüber dem kommenden Christentum und seines Exegeten und Verkünders Jochanaan begriffen. Drittens, und aufgeklärter, wird Salome als Opfer und unbewusste Projektionsfläche männlicher Furcht und Begierde dargestellt, und viertens wird das Werk als ‹Dekonstruktion des Christentums aus dem Geiste der Antike› verstanden. Durchaus auch chronologisch in dieser Abfolge.»
In seiner Beschäftigung mit «Salome» kristallisierte sich letztere Lesart für den Regisseur als besonders einleuchtend heraus, finden sich doch sowohl bei Wilde als auch bei Strauss zahlreiche Spuren in dieser Richtung. Widmete sich die «Salome»-Forschung lange hauptsächlich der femme fatale-Thematik, so fokussiert etwa Rainer Kohlmayer in seinem Essay «Wildes ‹Salome› zwischen Symbolismus und Hellenismus» auf die formale Orientierung Wildes an der antiken Tragödie, die auch insofern relevant wird, als in diesem Stück die Zeitenwende von der Antike zum Christentum thematisiert wird. «Durch den präzisen historischen und ideellen Rahmen unterscheidet sich Wildes ‹Salome› von der ahistorischen Vagheit anderer symbolistischer Dramen, denen es zumeist eher um die Darstellung archetypischer Situationen ging. Während die Herodes-Welt aufgesplittert ist in eine Vielzahl von Diskursen, die vom Materialismus bis zum Christusglauben, vom Agnostizismus bis zum Pantheismus reichen, während diese historisch-politische Welt also als vieldeutiges und polyphones Stimmengewirr vorgeführt wird, spricht Jochanaan mit der Eindeutigkeit und Intoleranz des Ideologen. Wilde stellt den Einbruch des von Jochanaan angekündigten Christentums in die antike Welt als apokalyptische Katastrophe dar. Salomes Leben ist die Verweigerung der Entsagung; ihr Festhalten an der Liebe um jeden Preis enthält – gerade in seiner Ungeheuerlichkeit – ein utopisches Element, ist ein anarchischer, geradezu absurder Akt der Rebellion und Lebensintensität. Salomes Liebesmonolog endet mit den Worten: ‹(...) le mystère de l'amour est plus grand que le mystère de la mort. Il ne faut regarder que l'amour›, wobei die Priorität eindeutig der Liebe gegeben wird.» (Kohlmayer)
Noch eindeutiger erfahrbar wird die von Wilde propagierte dionysische Perspektive, sowohl die lebens- wie die todessüchtige, in Straussens Komposition des Schlussmonologs der Salome, der in der Vereinigung von Todes- und Kuss-Akkord gipfelt: als «Epiphanie des Dionysos» bezeichnet der Musikwissenschaftler Wolfgang Krebs diesen Klang: «Salome erlebt hier einen Augenblick der höchsten Erfüllung, die äusserste Grenze, die Ent-Grenzung. Die Prinzessin von Judäa als Salome- Ariadne, die mystische Vereinigung mit dem Gott des Lebens und des Todes, das Zerbrechen der Individiation, die Rückkehr in das Ur-Eine, das Rauschvolle.»
Dennoch, so Sven-Eric Bechtolf, ist «Salome» natürlich ein Stück seiner Zeit, des fin de siècle, der Décadence. Und natürlich wollen wir diesen Aspekt nicht unterschlagen, indem wir die historistischen Elemente in historische verwandelten. Für die Zürcher Neuinszenierung schufen Bühnenbildner Rolf Glittenberg und Kostümbildnerin Marianne Glittenberg eine Ausstattung, die an der Entstehungszeit der Oper orientiert ist.
Wichtiger als die von Richard Strauss gerne als wesentlich angegebenen Motive für seine Vertonung des «Salome»-Stoffes – Exotik, östliches Kolorit, glühende Sonne, das Schwül-Erotische – erachten sie dabei den Gegensatz der dem Sujet innewohnenden archaischen Kraft und der dekadenten Gesellschaft, die diese Lesart des Stoffes hervorgebracht hat. Sowohl in der Architektur des Bühnenraumes wie in den Materialien und Schnitten der Kostüme ist stets beides präsent und betont so auch die von Oscar Wilde selbst ins Feld geführte «Uneindeutigkeit» seiner Arbeit.
«The one characteristic of a beautiful form is that one can put into it whatever one wishes, and see in it whatever one chooses to see», formulierte der Dichter. Und Richard Strauss, befragt nach der Bedeutung des Endes der Oper, hielt sich bedeckt: «Wie Sie den Schluss deuten, überlasse ich Ihrem Empfinden – er ist wohl unergründlich, wie die Natur der Frau überhaupt, und so ganz genau weiss ich es wohl selbst nicht, sonst wäre ich wahrscheinlich kein Künstler, sondern Journalist.»
Die Vieldeutigkeit zuzulassen, erwies sich nach allem vorbereitenden Lesen und Analysieren der Oper für Sven-Eric Bechtolf als adäquatester und interessantester Ansatz für seine Inszenierung, und er erinnert an einen weiteren Ausspruch Wildes: Auf das Lob seines Kollegen Edgar Saltus, der Schluss der «Salome» habe ihn Schaudern gemacht, antwortete dieser: «Es ist ohnehin nur der Schauder, der zählt.» Auch dies – so der Regisseur – bleibt jenseits aller dramaturgischen Durchdringung gültig, in der Oper mehr noch als im Theater.
Text Beate Breidenbach, Dramaturgin am Opernhaus Zürich
Dieser Artikel ist erschienen im Magazin Nr. 15, Juni 2010
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Salome
Synopsis
Salome
Erste Szene
Soldaten bewachen auf der Terrasse vor dem Palast des Tetrarchen Herodes den Propheten Jochanaan, der wegen seiner Schmähreden gegen den Königshof – vor allem gegen das lasterhafte Leben der Königin Herodias – gefangen gehalten wird. Narraboth, Hauptmann der Leibwache des Herodes, hat nur Augen für Herodias’ Tochter Salome, die er im angrenzenden Bankettsaal beobachtet. Eifersüchtig und von dunklen Vorahnungen erfüllt, warnt ihn sein Freund, ein Page der Herodias, davor, sie immerzu anzusehen. Die Stimme Jochanaans erschallt aus der Zisterne und verkündet das Kommen des Messias. Die Unterhaltung der Soldaten wendet sich ihm zu.
Zweite Szene
Salome, angeekelt von Herodes’ begehrlichen Blicken und den Streitereien der von ihm geladenen Gäste, flüchtet sich auf die Terrasse. Wieder ertönt Jochanaans Stimme. Neugierig auf diesen Mann, vor dem der Tetrarch Angst hat und der ihre Mutter Herodias ob ihres ausschweifenden Lebenswandels beschimpft, wünscht sie ihn zu sehen. Obwohl Herodes angeordnet hat, dass niemand den Propheten sehen dürfe, weiss Salome mit wenigen Versprechungen den ihr ergebenen Narraboth dazu zu bringen, sich über das Verbot hinwegzusetzen. Er lässt die Zisterne öffnen.
Dritte Szene
Fasziniert von seiner seltsamen Erscheinung will sich Salome Jochanaan nähern – trotz der verzweifelt-eifersüchtigen Bemühungen Narraboths, sie davon abzuhalten. Jochanaan aber will weder mit ihr sprechen noch sie ansehen. Ihren stolzen Worten «Ich bin Salome, die Tochter der Herodias, Prinzessin von Judäa» setzt er die Forderung, Busse zu tun, entgegen. Seine wilden Anklagen gegen ihre Mutter und seine schroffe Abwehr wecken in Salome immer stärker den Wunsch, ihn zu berühren – zunächst seinen Leib, dann seine Haare, und schliesslich verlangt sie, seinen Mund zu küssen. Narraboth ersticht sich, Jochanaan zieht sich, die «Tochter einer blutschänderischen Mutter» verfluchend, in die Zisterne zurück.
Vierte Szene
Herodes und Herodias erscheinen mit ihren Gästen auf der Terrasse. Der von Wein und sexueller Gier trunkene Tetrarch fordert Salome auf, ihm Gesellschaft zu leisten. Kühl wehrt sie seine Zudringlichkeiten ab.
Wieder hallen die Anklagen Jochanaans durch den Palast, und Herodias fordert seine Auslieferung an die Juden, die ihn für einen falschen Propheten halten. Herodes aber, von Ängsten und Visionen geplagt, verteidigt ihn: Jochanaan sei ein «heil’ger Mann». Als der Disput zwischen Juden, Nazarenern und dem Königspaar zu eskalieren droht, fordert Herodes Salome auf, für ihn zu tanzen. Sie weigert sich zunächst, doch als der König schwört, ihr dafür jeden Wunsch zu erfüllen, kommt sie seinem Begehren nach. Als Belohnung fordert sie den Kopf des Jochanaan – sehr zur Befriedigung ihrer Mutter Herodias.
Entsetzt bietet ihr Herodes alle Schätze, alle Reichtümer, die er besitzt, ja selbst die Hälfte seines Königreiches. Salome aber beharrt auf ihrem Wunsch. Herodes kapituliert. Nach Minuten angespannten Wartens übergibt der Henker Salome den Kopf des Propheten. Noch zögert sie, beklagt ihre Zurückweisung durch Joachanaan. Als sie schliesslich den Mund des abgeschlagenen Hauptes küsst, befiehlt Herodes angewidert, sie zu töten.
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Biografien
Cornelius Meister, Musikalische Leitung
Cornelius Meister
Cornelius Meister, geboren in Hannover, war ab 2010 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien, mit dem er zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen realisierte und regelmässig im Wiener Musikverein und Konzerthaus gastierte. 2018 wechselte er als Generalmusikdirektor an die Staatsoper Stuttgart. In Konzerten dirigiert er u.a. das Concertgebouworchestra Amsterdam, City of Birmingham Symphony Orchestra, Orchestre de Paris, Orchestre de l’Opéra National de Paris, Danish National Symphony Orchestra, Tonhalle-Orchester Zürich und Orchestre de la Suisse Romande, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und viele weitere. 2001 debütierte er an der Hamburgischen Staatsoper, seither dirigiert er an der Wiener und der Bayerischen Staatsoper, dem Theater an der Wien, der Semperoper Dresden, der Deutschen Oper Berlin, am Covent Garden London, der Mailänder Scala und in Tokio, San Francisco, Kopenhagen und Riga (Wagners Ring). Cornelius Meister studierte Klavier bei seinem Vater Konrad Meister und Dirigieren in Hannover sowie am Mozarteum Salzburg. Von 2005 bis 2012 war er Heidelberger Generalmusikdirektor. 2007 wurde er für das «Beste deutsche Konzertprogramm» ausgezeichnet. Auch als Pianist und Dirigent erhielt er zahlreiche Preise. Seit seinem Debüt mit Richard Strauss’ Salome am Opernhaus Zürich im Herbst 2012 leitete er neben der Zauberflöte, Carmen und Werther auch Mahlers Lied von der Erde mit der Philharmonia Zürich.
Sven-Eric Bechtolf, Inszenierung
Sven-Eric Bechtolf
Sven-Eric Bechtolf stammt aus Darmstadt. Nach seiner Ausbildung am Salzburger Mozarteum führten ihn Engagements als Schauspieler u.a. an das Zürcher Schauspielhaus, das Schauspielhaus Bochum, das Hamburger Thalia Theater, das Wiener Burgtheater, die Salzburger Festspiele und das Almeida Theatre, London. Als Regisseur hat er u.a. am Hamburger Thalia Theater und am Wiener Burgtheater gearbeitet. Am Opernhaus Zürich inszenierte er Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Don Carlo und Falstaff. An der Wiener Staatsoper führte er bei Arabella, dem Ring des Nibelungen und Cardillac Regie und an den Salzburger Festspielen beim Mozart/Da Ponte Zyklus. 2001 und 2002 erhielt er den Nestroy-Preis für die «beste darstellerische Leistung des Jahres» für den Hubert in Dreimal Leben (Regie: L. Bondy) und für seinen Hofreiter im Weiten Land (Regie: A. Breth) bei den Salzburger Festspielen. 2011 bis 2021 war er Träger des Albin Skoda Rings und 2016 erhielt er den Ehren-Ring der Stadt Salzburg sowie das Verdienstkreuz für Kultur und Wissenschaft des Landes Österreich. 2012 wurde er ausserdem Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele und war 2015 und 2016 künstlerischer Leiter des Festivals. Seit 2016 ist er wieder als freier Schauspieler und Regisseur tätig und inszenierte seitdem u.a. Hänsel und Gretel an der Mailänder Scala und gemeinsam mit Julian Crouch King Arthur an der Staatsoper Berlin.
Rolf Glittenberg, Bühnenbild
Rolf Glittenberg
Rolf Glittenberg hat an wichtigen Opernhäusern, Theatern und Festivals wie z.B. dem Thalia Theater Hamburg, dem Zürcher Schauspielhaus, dem Wiener Burgtheater, der Wiener Staatsoper, dem Edinburgh Festival, der Nederlandse Opera Amsterdam, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Stuttgart und den Salzburger Festspielen gearbeitet. Er hat für Regisseure wie George Tabori, Johannes Schaaf, Dieter Giesing, Claus Peymann, Götz Friedrich, Luc Bondy und Peter Mussbach Bühnenbilder entworfen. Am Opernhaus Zürich entstanden die Bühnenräume für Martin Kusejs Inszenierungen der Opern Elektra, Die Zauberflöte und Genoveva sowie für Sven-Eric Bechtolfs Inszenierungen von Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Falstaff und Don Carlo. Er zeichnet sich zudem verantwortlich für die Bühne des Ring des Nibelungen und Cardillac mit Franz Welser-Möst und Sven-Eric Bechtolf an der Wiener Staatsoper, Idomeneo mit Nikolaus Harnoncourt als Dirigent und Regisseur bei der Styriarte in Graz und in Zürich, Ariadne auf Naxos mit Daniel Harding und Sven-Eric Bechtolf bei den Salzburger Festspielen sowie Der Stein der Weisen mit Felix Breisach in Winterthur.
Marianne Glittenberg, Kostüme
Marianne Glittenberg
Nach Anfängen gleichermassen im Sprech- und Musiktheater konzentrierte Marianne Glittenberg ihre Arbeit ausschliesslich auf die Oper. Die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Luc Bondy, Jürgen Flimm, George Tabori, Johannes Schaaf, Luca Ronconi und Hans Neuenfels war ihr besonders wichtig. In letzter Zeit ist die intensive Arbeit mit Sven-Eric Bechtolf prägend, mit dem mehrere Arbeiten am Thalia Theater Hamburg, am Burgtheater Wien und an der Deutschen Oper Berlin (Les Contes d’Hoffmann) entstanden. Für die Salzburger Festspiele schuf Marianne Glittenberg für folgende Produktionen die Kostüme: Der Bauer als Millionär, Das Mädel aus der Vorstadt, Die Zauberflöte, Die Frau ohne Schatten, L’incoronazione di Poppea und Don Giovanni. Weitere Opernarbeiten entstanden für die Hamburgische Staatsoper, die Wiener Staatsoper, die Deutsche Oper Berlin, das Opernhaus Zürich (Fidelio, Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Falstaff, Don Carlo), die Nederlandse Opera Amsterdam und das Théâtre de la Monnaie, Brüssel, in Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Sir Georg Solti, Christoph von Dohnányi, Lorin Maazel, Gerd Albrecht, Sylvain Cambreling, Nikolaus Harnoncourt und Franz Welser-Möst. Zudem entwarf sie die Kostüme für Arabella in Wien und Hamburg sowie für Der Ring des Nibelungen und Cardillac in der Regie von Sven-Eric Bechtolf an der Wiener Staatsoper.
Jürgen Hoffmann, Lichtgestaltung
Jürgen Hoffmann
Jürgen Hoffmann arbeitete nach seiner Ausbildung zunächst an der Deutschen Oper in Berlin. 1971 wechselte er ans Opernhaus Zürich. Er wurde dort 1992 zum Leiter der Beleuchtung ernannt und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 für die Lichtgestaltung von etwa 8 Neuproduktionen und bis zu 20 Wiederaufnahmen pro Jahr verantwortlich. Neben seiner Arbeit am Opernhaus Zürich war er weltweit als Lichtgestalter an zahlreichen führenden Opernhäusern tätig. Er arbeitete mit vielen namhaften Regisseuren und Bühnenbildnern zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Regisseuren Harry Kupfer, Sven-Eric Bechtolf und Claus Guth sowie den Bühnenbildnern Rolf Glittenberg und Christian Schmidt. Seit seiner Pensionierung ist er als freier Lichtgestalter tätig. Seine letzten Arbeiten waren u.a. Rusalka an der Staatsoper Wien, Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier an den Salzburger Festspielen sowie die Händel Oper Poro an der Komischen Oper in Berlin in der Inszenierung von Harry Kupfer. Jüngst war seine Lichtgestaltung in u.a. La Cenerentola an der Wiener Staatsoper und Ariadne auf Naxos an der Scala in Mailand zu sehen.
Nicola Beller-Carbone, Salome
Nicola Beller-Carbone
Nicola Beller Carbone ist deutscher Abstammung und in Spanien aufgewachsen. Sie studierte Schauspiel in Zaragoza, bevor sie bei Dolores Ripollés in Madrid und Astrid Varnay in München Gesang studierte. Sie sang am Staatstheater am Gärtnerplatz und am Nationaltheater Mannheim das lyrische Fach, bevor sie mit Strauss’ Salome u.a. in Essen, Turin, Genf und Las Palmas ins dramatischere Fach wechselte. Es folgten u.a. Puccinis Tosca (Athen, Nizza, Montreal, Nantes), Bergs Wozzeck (Essen), Korngolds Die tote Stadt (Palermo), Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk (Toronto, Berlin, St. Gallen), Busonis Turandot (Macerata), Jenny (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagoni), Santuzza (Cavalleria rusticana) an der Deutschen Oper Berlin, Wagners Götterdämmerung in Venedig, Leonore (Kreneks Karl V) in Bregenz, Poulencs La voix humaine in Köln und Rosalinde (Die Fledermaus) am Theater an der Wien. Ihre Engagements der jüngsten Zeit führten sie als Salome nach Monte Carlo, Montreal, Zürich, Stockholm, Bonn und Brüssel, an die Oper Köln (Die Gezeichneten), die Opéra National de Paris (Zemlinskis Der Zwerg), nach Monte Carlo (Lady Macbeth von Mzensk, Das Rheingold), Palermo (Nyssia in Zemlinskys Der König Kandaules) und als Gräfin de la Roche (Die Soldaten) an die Bayerische Staatsoper. Im Konzertbereich musizierte sie mit Dirigenten wie Michael Gielen, Stefan Soltesz und Gianandrea Noseda. Im Liedbereich war sie u.a. beim Schleswig Holstein Festival, in Zaragoza, Mumbay, Bangalore und in der New Yorker Carnegie Hall zu hören. Geplant sind u.a. Chrysothemis (Elektra) in Montreal, Medea in Nizza und Nyssia (Der König Kandaules) in Sevilla.
Hanna Schwarz, Herodias
Hanna Schwarz
Hanna Schwarz erhielt ihre Ausbildung an der Musikhochschule Hannover, wo sie mit der Sigrune aus Wagners Walküre am dortigen Opernhaus debütierte; anschliessend ging sie an die Staatsoper Hamburg.
1975 debütierte die Mezzosopranistin in Bayreuth, wo ihr als Fricka im Ring von Chereau/Boulez der internationale Durchbruch gelang. In Bayreuth war sie ausserdem als Erda, Brangäne und Waltraute zu hören. Es folgte eine internationale Opernkarriere, die alle grossen Bühnen und namhaften Dirigenten beinhaltete, darunter Ring-Inszenierungen in San Francisco, der Metropolitan Opera unter James Levine, der Bayerischen Staatsoper München unter Wolfgang Sawallisch, der Deutschen Oper Berlin, Hamburg und Covent Garden unter Bernard Haitink. Die Salzburger Festspiele verpflichteten sie für Parsifal und Die Zauberflöte unter Karajan, es folgten dort Geschwitz (Lulu) und Herodias (Salome). Erfolge feierte sie als Octavian, Orpheus, Carmen, Amme (Die Frau ohne Schatten) und Klytämnestra (Elektra). Mit dieser Partie wurde sie 1997 zur Sängerin des Jahres gekürt. Auf dem Konzertsektor musizierte sie u.a. mit dem Cleveland Orchestra, den Wiener und Berliner Philharmonikern (unter Bernstein und Rattle), dem London Symphony Orchestra oder dem Concertgebouw Orchestra u.a. in der Carnegie Hall New York, der Berliner und Kölner Philharmonie, dem Wiener Musikverein und dem Concertgebouw Amsterdam.
Hanna Schwarz wirkte in zahlreichen Rundfunkkonzerten und Schallplatten-Aufnahmen mit, darunter Das Lied von der Erde, Sinfonien und Lieder von Gustav Mahler und Verdi-Requiem unter Böhm, Ozawa, Mehta, Sinopoli, Maazel, Sawallisch, Dohnányi und Bernstein. Die Künstlerin hat sich zudem in der zeitgenössischen Musik einen Namen gemacht und Werke von Maurizio Kagel, Hans Werner Henze, Boulez, Alfred Schnittke und Leonard Bernstein aufgeführt. In Zürich war sie bereits als Olga und Dulcinea sowie in der letzten Spielzeit als Alte Buryja und Herodias zu hören.
Tómas Tómasson, Jochanaan
Tómas Tómasson
Tómas Tómasson stammt aus Island und studierte am Reykjavik College of Music. Als Bass trat er in einigen der international bedeutendsten Konzert- und Opernhäuser auf, darunter am Covent Garden, dem Teatro Regio di Torino, der Staatsoper Berlin, dem Théâtre de la Monnaie in Brüssel, dem Teatro Real in Madrid, der Royal Danish Opera, dem Teatro San Carlo in Napoli, der Oper Köln, der Bayerische Staatsoper, der Netherlands Opera und der Lyric Opera of Chicago. Nach einer Karriere als Bass hat Tómas Tómasson einen Fachwechsel zum Heldenbariton vollzogen. Seine ersten Rollen im neuen Repertoire waren u.a. der Holländer (Der fliegende Holländer), Tomski (Pique Dame) am Théâtre de la Monnaie und an der San Francisco Opera und Wozzeck an der Oper in Nancy. Im Verlauf seiner Karriere hat er mit Dirigenten wie Riccardo Muti, Lorin Maazel, Antonio Pappano, Mark Elder, Carlo Rizzi, René Jacobs, Donald Runnicles, Massimo Zanetti, Kazushi Ono und Daniele Callegari zusammengearbeitet. Jüngst debütierte er als Wotan (Rheingold und Die Walküre) sowie als Wanderer (Siegfried) am Grand Théâtre de Genève, sang Kunrad (Feuersnot), Jochanaan (Salome) und den Holländer an der Semperoper Dresden, Klingsor (Parsifal) in Dmitri Tcherniakovs Neuproduktion an der Staatsoper Berlin, Tomski (Pique Dame) an der Wiener Staatsoper und der Oper Rom, Wotan in Neapel, Hans Sachs (Die Meistersinger von Nürnberg) an der Komischen Oper Berlin, Telramund (Lohengrin) in São Paulo und Dino in Beat Furrers Uraufführung La bianca notte an der Staatsoper Hamburg.
Rudolf Schasching, Herodes
Rudolf Schasching
Rudolf Schasching wurde in Engelhartszell (Oberösterreich) geboren und erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den St. Florianer Sängerknaben. Es folgte ein Gesangsstudium an der Wiener Musikhochschule bei Hilde Rössel-Majdan, welches er 1983 mit Diplom abschloss. Über die Wiener Kammeroper gelangte er an das Staatstheater Saarbrücken, wo er über 20 Jahre in mehr als 50 Partien des jugendlichen Helden- und des Charaktertenorfachs auftrat. Darunter waren Rollen wie Loge, Siegmund und Siegfried in Wagners Ring, aber auch Parsifal, Lohengrin, Tannhäuser, Idomeneo, Max, Herodes, Bacchus und Laca. 1996 sang er, ebenfalls in Saarbrücken, die drei Tenorpartien im Zyklus «Zweite Wiener Schule»: Aron in Schönbergs Moses und Aron, Alwa in Bergs Lulu und den Tambourmajor in Wozzeck. Gastspiele führten ihn an verschiedene Opernhäuser Europas wie die Wiener Staatsoper, das Gran Teatro del Liceu, die Opéra Bastille, nach Amsterdam, Salzburg, Glyndebourne und Bregenz sowie nach Zürich (u.a. als Zsupan, Herodes, Tambourmajor, Galizyn, Aegisth, Erik), wo er seit 2000 tätig ist. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly, Nikolaus Harnoncourt, Vladimir Fedoseyev, Jiří Kout, Lorin Maazel, Christoph von Dohnányi und Franz Welser-Möst. Konzertengagements führten ihn nach London, Luxemburg, Prag, Sofia und Tokio. Verschiedene Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen entstanden mit ihm, u.a. von Beethovens Neunter Sinfonie und dem Zigeuner-
baron, beides unter Nikolaus Harnoncourt. 2003 wurde ihm vom Kultusminister des Saarlandes der Titel «Kammersänger» verliehen.
Benjamin Bernheim, Narraboth
Benjamin Bernheim
Benjamin Bernheim studierte bei Gary Magby in Lausanne und war Mitglied des Internationalen Opernstudios und des Ensembles am Opernhaus Zürich. Der französische Tenor hat sich inzwischen als regelmässiger Gast an den renommiertesten Bühnen etabliert, u. a. an der Opéra de Paris, der Wiener und der Berliner Staatsoper und dem Royal Opera House Covent Garden. 2020 wurde er bei den Les Victoires de la Musique Awards als «Opernsänger des Jahres» ausgezeichnet und von Le Syndicat professionnel de la critique als «Musikalische Persönlichkeit des Jahres». Im selben Jahr erhielt sein Debütalbum einen «Diapason d’Or» und einen «Choc de Classica». Höhepunkte seiner bisherigen Karriere waren die Titelrolle in Faust (Opéra national de Paris, Lyric Opera of Chicago, Théâtre des Champs Elysées und Lettische Nationaloper), Roméo in Roméo et Juliette (Opéra national de Paris und Opernhaus Zürich), Rodolfo in La bohème (Opéra national de Paris, Opernhaus Zürich, Royal Opera House, Staatsoper Berlin und Wiener Staatsoper), Edgardo in Lucia di Lammermoor (Opernhaus Zürich, Wiener Staatsoper und Salzburger Festspiele) sowie Alfredo in La traviata (Teatro alla Scala, Royal Opera House, Opernhaus Zürich, Semperoper Dresden, Deutsche Oper, Opéra national de Bordeaux und Staatsoper Berlin). Er gab Liederabende u. a. bei den Salzburger Festspielen, dem Verbier Festival, beim La Grange au Lac, dem Théâtre des Champs-Élysées, der Philharmonie de Luxembourg und dem Wiener Konzerthaus. Jüngst gab er am Opernhaus Zürich sein Rollendebüt als Ruggero Lastouc in Puccinis La rondine. Benjamin Bernheim ist Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon.
Anna Goryachova, Page der Herodias
Anna Goryachova
Anna Goryachova stammt aus St. Petersburg und studierte am Konservatorium in St. Petersburg sowie an der der Accademia di Santa Cecilia in Rom. Ihre Karriere begann sie als Solistin der St. Petersburger Kammeroper, worauf bald schon Gastauftritte folgten, u.a. als Melibea in Il viaggio a Reims unter Alberto Zedda in Antwerpen und Gent. Von 2012-2017 gehörte Anna Goryachova zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo sie u.a. in Rinaldo (Eustazio), Drei Schwestern (Mascha), Don Giovanni (Zerlina), Pique Dame (Polina), Il barbiere di Siviglia (Rosina), Die Meistersinger von Nürnberg (Magdalena), Rote Laterne (Yen-Er), Il viaggio a Reims (Melibea), Orlando Paladino (Alcina), La verità in cimento (Zelim) und Norma (Adalgisa) zu hören war. Wichtige Stationen der jüngeren Vergangenheit waren Sesto in La Clemenza di Tito und Angelina in La Cenerentola in Genf, Olga in Jewgeni Onegin in Wien, Dulcinée in Don Quichote bei den Bregenzer Festspielen, Rosina am Bolschoi-Theater in Moskau und beim Festival d’Opéra Baroque in Beaune, Dido in Moskau, Adalgisa in Triest und in Neapel, ihre Debüts in der Arena di Verona, am ROH London und am Teatro Real in Madrid in der Titelpartie von Carmen, Melibea in Rom, Kopenhagen, Amsterdam und Antwerpen, Polina in Amsterdam und London, Ruggero (Alcina) im Pariser Palais Garnier, Isabella (L’italiana in Algeri) in Pesaro und Alcina (Orlando Paladino) am Théâtre du Châtelet in Paris. Ausserdem debütierte sie 2022 als Angelina am Mariinsky Theater in St. Petersburg. Die Spielzeit 2022/23 führte sie bisher als Carmen an die Deutsche Oper Berlin und als Solistin in Strawinskys Les Noces an die Accademia di Santa Cecilia in Rom.
Michael Laurenz, Erster Jude
Michael Laurenz
Michael Laurenz begann seine Gesangskarriere als Tamino bei den Schlossfestspielen Wernigerode. Es folgten Engagements mit den Stuttgarter Philharmonikern und an der Kammeroper München. Als Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich (2008–2010) sang er u.a. die Titelpartie in Offenbachs BarbeBleue und Siegfried in Oscar Straus’ Die lustigen Nibelungen. 2010 wurde er ans Opernhaus Zürich engagiert und war hier u.a. als Arbace (Idomeneo), Lindoro (Haydns La fedeltà premiata), Dr. Cajus (Falstaff), Tanzmeister (Ariadne auf Naxos), Valzacchi (Der Rosenka
valier), Iwan (Die Nase), Abdisu (Palestrina), Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), Der Schäbige (Lady Macbeth von Mzensk), David (Die Meistersinger von Nürnberg), Aegisth (Elektra), Monostatos (Die Zauberflöte), Pirzel (Die Soldaten) und in der Titelrolle von Robin Hood zu hören. Michael Laurenz gastiert regelmässig an den grossen Opernhäusern und Festivals Europas, darunter die Bregenzer Festspiele, die Pariser Oper, die Salzburger Festspiele
und die Bayerische Staatsoper. Höhepunkte der letzten Zeit waren Valzacchi (Der Rosenkavalier) in Amsterdam, Andres (Wozzeck) an der Mailänder Scala, Meckie Messer beim Kurt Weill-Fest in Dessau, Aegisth (Elektra) sowie Albert Gregor (Die Sache Makropulos) an der Vlaamse Opera, Tanzmeister (Ariadne auf Naxos) in Glyndebourne, Willy (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny) in Zürich, Basilio (Le nozze di Figaro) an der Oper Köln und Flute (A Midsummer Night’s) am Theater an der Wien. Er ist Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und war dort zuletzt in Arabella, Die Zauberflöte für Kinder, Les Contes d’Hoffmann und Orest zu hören.
Bogusław Bidziński, Zweiter Jude
Bogusław Bidziński
Bogusław Bidziński studierte an der Warschauer Fryderyk-Chopin-Musikuniversität und gehörte zum Ensemble des Opernhauses Zürich. Sein Bühnendebüt gab er bereits 1998 als Graf René (Der Graf von Luxemburg) in Szczecin. Es folgten Almaviva (Il barbiere di Siviglia) an der Kammeroper Schloss Rheinsberg, Tamino am Teatr Wielki in Poznan und Lenski an der Nationaloper Warschau. In Zürich war er u.a. als Florindo (Le donne curiose), Pedrillo, Nathanael (Les Contes d’Hoffmann), Francesco (Benvenuto Cellini), Edmondo (Manon Lescaut), Victorin (Die tote Stadt), Aufidio (Lucio Silla), Normanno (Lucia di Lammermoor), Don Polidoro (La finta semplice), Joe (La fanciulla del West) und Altoum (Nabucco) unter Dirigenten wie Nello Santi, Marcello Viotti, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, John Eliot Gardiner, Philippe Jordan, Ralf Weikert, Franz Welser-Möst, Patrick Fournillier, Marc Minkowski, Adam Fischer, Paolo Carignani, Vladimir Fedoseyev und Marco Armiliato zu hören. Er arbeitete mit Regisseuren wie Götz Friedrich, Robert Wilson, Jürgen Flimm, Sven-Eric Bechtolf, Nikolaus Lehnhoff, David Pountney, Jens-Daniel Herzog, Klaus Michael Grüber und Nicolas Brieger. Auf DVD ist er in folgenden Produktionen aus dem Opernhaus Zürich zu sehen: Die Entführung aus dem Serail, Fidelio, Die Meistersinger von Nürnberg, Fierrabras, Rigoletto, Parsifal, La traviata und Die lustige Witwe.
Andreas Winkler, Dritter Jude
Andreas Winkler
Andreas Winkler ist in Innsbruck aufgewachsen. Er studierte an der Musikhochschule Köln Gesang bei Hans Sotin und besuchte Meisterklassen u.a. von Brigitte Fassbaender und Nicolai Gedda. Nach Anfängerjahren am Theater für Niedersachsen wurde er 2003 ans Opernhaus Zürich engagiert, wo er als Vašek (Die verkaufte Braut) debütierte. Es folgten Einladungen an viele internationale Opernhäuser und Musikfestivals (u.a. Pedrillo in Mozarts Entführung aus dem Serail beim Schleswig-Holstein Musikfestival, Tersite in Scarlattis Telemaco bei den Schwetzinger Festspielen, Ferrando in Così fan tutte am Teatro Verdi Triest und in Busonis Doktor Faust an der Bayerischen Staatsoper München). Konzertengagements führten ihn in die Severance Hall in Cleveland, die Kölner Philharmonie, das Leipziger Gewandhaus, das Prinzregententheater München, die Orchard Hall Tokio, die Royal Festival Hall in London und die Tonhalle Zürich. Zu den Dirigenten, unter deren Leitung er gesungen hat, zählen neben Nikolaus Harnoncourt und Franz Welser-Möst u.a. Daniele Gatti, Thomas Hengelbrock, Marc Minkowski, Christoph von Dohnányi und Bernard Haitink. Er arbeitete mit Regisseuren wie Jürgen Flimm, Martin Kušej, Matthias Hartmann, Peter Konwitschny, Nikolaus Lehnhoff, Claus Guth, Jens-Daniel Herzog und Sven-Eric Bechtolf. Am Opernhaus Zürich war er in jüngster Zeit als Jim Hawkins in Die Schatzinsel, als Goro (Madama Butterfly), Fedotik (Drei Schwestern), Haushofmeister (Der Rosenkavalier), Nathanaël (Les Contes d’Hoffmann), in Robin Hood und in La fanciulla del West zu erleben.
Martin Zysset, Vierter Jude
Martin Zysset
Martin Zysset ist in Solothurn geboren und aufgewachsen. Er liess sich im Fach Klarinette ausbilden und absolvierte gleichzeitig ein Gesangsstudium, das er mit Meisterklassen bei Ernst Haefliger und Edith Mathis abrundete. 1990/91 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und im gleichen Jahr Stipendiat des Migros-Genossenschaftsbundes sowie Preisträger des Pro Arte Lyrica-Wettbewerbs in Lausanne. Seit 1992 ist er ständiger Gast der Sommerspiele in Selzach. Am Opernhaus Zürich ist er seit 1991/92 engagiert. Hier konnte er sich ein breites Repertoire von buffonesken wie dramatischen Rollen erarbeiten, u. a. Pedrillo, Monostatos, Spoletta, Incredibile (Andrea Chénier), Jaquino, Kudrjasch (Katja Kabanowa), Cassio, Peppe, Alfred (Die Fledermaus), Spalanzani, Tamino, Tybalt, Dancaïro, Arturo, Knusperhexe, Brighella sowie die männliche Hauptrolle in Udo Zimmermanns Weisse Rose. Mit grossem Erfolg verkörperte er die Titelrolle Simplicius in der wiederentdeckten Operette von Johann Strauss, die auch auf CD und DVD veröffentlicht wurde. Gastspiele führten ihn durch ganz Europa, nach Shanghai sowie mit der Zauberflöte, Le nozze di Figaro, Fidelio und Tannhäuser (Walter) nach San Diego. Für den Bayerischen Rundfunk hat er die Lehár-Operette Paganini aufgenommen. Am Opernhaus Zürich sang er zuletzt u. a. Don Basilio (Le nozze di Figaro), Tschekalinski (Pique Dame), Triquet (Jewgeni Onegin), den Obereunuchen (Land des Lächelns), Goro (Madama Butterfly), Spoletta (Tosca), Dormont (La scala di seta), den weissen Minister (Le Grand Macabre), den Teufel/Erzähler (Die Geschichte vom Soldaten), den Dritten Juden (Salome), Schmidt (Werther) und Feri (Die Csárdásfürstin).
Evgeny Sevastyanov, Fünfter Jude
Evgeny Sevastyanov
Evgeny Sevastyanov, Bass, wurde 1983 in Turkmenistan geboren. Er begann in Omsk seine Ausbildung zum Ingenieur an der dortigen Technischen Universität und trat 2004 in die Omsker Musikhochschule ein, wo er bis 2007 studierte. Anschliessend wechselte er ans Ural-Staatskonservatorium (Musik-Akademie) und wurde Solist an der Jekaterinburger Staatsoper. Dort sang er Sparafucile (Rigoletto), Bartolo (Le nozze di Figaro), Sarastro, Sobakin (Die Zarenbraut) und die Köchin (Die Liebe zu den drei Orangen). 2011 schloss er seine Ausbildung an der Staatlichen Universität in Omsk in der Klasse von Boris Torik ab. 2012 nahm er beim Nachwuchssingen der ZAV teil und wird ab nächster Spielzeit ein Festengagement in Koblenz antreten, wo er u.a. Sarastro, Basilio und Geza verkörpern wird. Zudem singt er in Dvořáks Stabat mater.
Reinhard Mayr, Fünfter Jude
Reinhard Mayr
Reinhard Mayr, geboren in Grieskirchen (Oberösterreich), studierte am Konservatorium in Linz und ab 1994 an der Musikakademie Basel in der Klasse von Kurt Widmer, wo er auch mit René Jacobs arbeitete. Von 1997 bis 2001 studierte er Lied und Oratorium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Robert Holl. Noch während seines Studiums sang er den Sprecher (Die Zauberflöte) am Teatro Comunale in Florenz unter Simone Young und debütierte kurz darauf an der Volksoper Wien als Alidoro (La Cenerentola) unter Gabriele Ferro. Er blieb bis 2001 Ensemblemitglied dieses Hauses und sang dort u.a. Sarastro, Masetto, Colline und Warlaam. 1998 folgte das Debüt an der Wiener Staatsoper. Mit der Spielzeit 2001/02 wechselte Reinhard Mayr in das Ensemble des Opernhauses Zürich. Hier war er u.a. als Antinoo (Il ritorno d´Ulisse in patria) unter Nikolaus Harnoncourt, Tiridate (Radamisto) unter William Christie sowie als Masetto (Don Giovanni) und Frank (Die Fledermaus) unter Franz Welser-Möst zu erleben. Neben der Oper widmet sich Reinhard Mayr auch dem Lied- und Konzertgesang mit besonderer Vorliebe für die Kirchenmusik sowie das Liedschaffen Franz Schuberts. Er ist ständiger Gast zahlreicher Barockensembles. So hat er mit dem L´Orfeo Barockorchester Haydns Oper Die wüste Insel und Telemanns Orfeo aufgenommen. Reinhard Mayr trat in den vergangenen Jahren in vielen bedeutenden Konzertsälen wie dem Wiener Musikverein, der Royal Albert Hall, dem Concertgebouw Amsterdam, dem Leipziger Gewandhaus, der Tonhalle Zürich und bei der Styriarte auf, wo er u.a. unter Franz Welser-Möst, Nikolaus Harnoncourt, Riccardo Chailly, Sir Roger Norrington, Bertrand de Billy, Dennis Russel Davies und Thomas Hengelbrock gesungen hat.
Tomasz Slawinski, Erster Nazarener
Tomasz Slawinski
Tomasz Slawinski wurde in Łódź geboren. An der dortigen Musikakademie erhielt er seine Gesangsausbildung. Sein Bühnendebüt erfolgte als Bartolo (Le nozze di Figaro) im Teatr Wielki in Łódź. Sein Studium bei Prof. Leonard Mróz schloss er mit Auszeichnung ab. Anschliessend wurde er als Solist an die Staatsoper Bydgoszcz, Polen, engagiert. 2004 war er Preisträger beim Internationalen Gesangswettbewerb Pamplona. Von 2005-2006 war er Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. 2006 wurde er mit dem Preis des Festival Aix-en-Provence und der HSBC Bank für den besten jungen Sänger ausgezeichnet. Seit Beginn der Spielzeit 2006/07 gehört Tomasz Slawinski zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo er in letzter Zeit als Benoît (La bohème), Hans Schwarz (Die Meistersinger von Nürnberg), John Silver (Die Schatzinsel), Graf Ceprano (Rigoletto) sowie in Otello, Rusalka, Lady Macbeth von Mzensk, La traviata, Tannhäuser und Salome zu erleben war. Konzerte und Liederabende führten ihn bisher nach Madrid, Zürich, Luxemburg, Rom, Brüssel und Lyon.
Krešimir Stražanac, Zweiter Nazarener
Krešimir Stražanac
Krešimir Stražanac, geboren in Kroatien, studierte bei Dunja Vejzović (Gesang) und Cornelis Witthoefft (Liedgestaltung) an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. Er gewann u.a. den internationalen La Voce-Wettbewerb des Bayerischen Rundfunks (im Bereich Kunstlied), den internationalen Cantilena-Wettbewerb Bayreuth (im Bereich Oper/Operette) und den internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerb in Slovenj Gradec, Slowenien. Im Oratorien- und Liedfach verfügt er über ein breitgefächertes Repertoire. Er sang u.a. die Bass-Partien in den Passionen, Bass-Kantaten, der h-Moll-Messe und im Weihnachtsoratorium von J. S. Bach, die Titelpartie in Mendelssohns Elias, die Basspartien in den Requien von Johannes Brahms und W.A. Mozart, Telemanns Lukaspassion, Rossinis Petite Messe Solennelle und César Francks Lés Béatitudes. Als Liedsänger ist er u.a. mit Schumanns Dichterliebe sowie Liedern von Brahms und Schönberg aufgetreten. 2007–2013 gehörte Krešimir Stražanac zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo er u.a. als Ping (Turandot), Harlekin (Ariadne auf Naxos), Livesay (Die Schatzinsel), Morales(Carmen) und Yamadori (Madama Butterfly) unter der Leitung von Dirigenten wie Nello Santi, Vladimir Fedoseyev, Zsolt Hamar, Franz Welser-Möst, Bernard Haitink und Placido Domingo auftrat. Auf CD/DVD ist Krešimir Stražanac in Gesamtaufnahmen von Carmen (Welser-Möst), Die Meistersinger von Nürnberg (van Zweden, live aus dem Amsterdamer Concertgebouw) und Fidelio (Haitink) zu hören.
Valeriy Murga, Erster Soldat
Valeriy Murga
Valeriy Murga studierte an der Ukrainischen Nationalen Musikakademie Kiew. Sowohl beim 41. Concours International de Chant in Toulouse 1996 als auch beim 7. Julian-Gayarre-Wettbewerb in Pamplona 1998 gehörte er zu den Finalisten. 1997 gewann er den zweiten Preis beim Maria Callas Grand Prix in Athen und konnte 1999 am Cardiff Singer of the World-Wettbewerb (BBC) teilnehmen. 1997 bis 1999 war er Solist der Ukrainischen Nationaloper Kiew, wo er u.a. die Rollen Figaro, Don Giovanni, Germont, Escamillo, Onegin, den Fürsten Igor und Schaunard verkörperte. In seinem Repertoire befinden sich ausserdem Partien wie der Marchese di Posa (Don Carlo) und Schaklowity (Chowanschtschina). Am Opernhaus Zürich trat Valeriy Murga noch als Mitglied des IOS u.a. in Tosca (Sciarrone, Schliesser) und Rigoletto (Monterone) auf. Seit Beginn der Spielzeit 2000/01 ist er hier fest engagiert und war u.a. in Pique Dame (Jelezki), Carmen (Moralès), Salome (2. Soldat), Il barbiere di Siviglia (Fiorello/Ufficiale), La sonnambula (Alessio), Rigoletto (Marullo und Monterone), L’italiana in Algeri (Ali), Faust (Wagner) sowie in Familienopern wie u.a. Das Gespenst von Canterville (Dr. Bürkli), Robin Hood (Little John), Das verzauberte Schwein (Schwein) und Jim Knopf (Halbdrache/Oberbonze Pi Pa Po) zu hören. In Tiefland gastierte er am Liceu Barcelona und in L’italiana in Algeri an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Zuletzt war er in Zürich u.a. in Die Odyssee (Eurylochos), Dialogues des Carmélites (Le Geôlier), La bohème (Dottor Grenvil), Alice im Wunderland (Schlafmaus/Zwiddeldum), La rondine (Butler) und Die lustige Witwe (Bogdanowitsch) zu erleben.
Erik Anstine, Zweiter Soldat
Erik Anstine
Erik Anstine studierte an der Northwestern University, der Indiana University sowie der Royal Academy of Music in London. Er gewann den Orpheus-Wettbewerb und nahm an Thomas Quasthoffs Lied-Wettbewerb sowie beim Königin- Sonja-Musikwettbewerb teil; zweimal war er Regional-Finalist bei den Met-Auditions. Als Mitglied des Opernstudios in Seattle sang er Leporello, Don Alfonso und Truffaldino. Beim Castleton Festival verkörperte er den Notar in Gianni Schicchi und Peachum in Gays A Beggar’s Opera. Im Rahmen des Domingo-Thornton Young Artist Program der Los Angeles Opera sang er in Eugen Onegin, Roméo et Juliette und – unter der Leitung von James Conlon – in Der Kaiser von Atlantis. Am Opernhaus Zürich interpretierte er in der Spielzeit 2012/2013 u.a. Sciarrone (Tosca), Bartolo (Le nozze di Figaro), Biterolf (Tannhäuser), Kulygin (Drei Schwestern) und Masetto (Don Giovanni). In der Spielzeit 2013/14 war er hier neben Melisso (Alcina) u.a. als Nachtwächter (Die Meistersinger von Nürnberg), 2014/15 als Truffaldino (Ariadne auf Naxos), als Lorenzo (Bellinis I Capuleti e i Montecchi) und in Die Zauberflöte sowie 2015/16 als Colline in La bohème zu erleben.
Olivia Vote, Sklave
Olivia Vote
Olivia Vote, Mezzosopran, stammt aus den USA und studierte Gesang an der North Carolina School of the Arts, der Yale University sowie der Academy of Vocal Arts in Philadelphia und war Stipendiatin der William Matheus Sullivan Foundation. 2012 sang sie Donna Elvira (Don Giovanni) bei der Wolf Trap Opera Company und arbeitete an einer Produktion mit Gustavo Dudamel. Zu ihrem Repertoire gehören Partien wie Cuniza (Oberto), Adalgisa (Norma), Giovanna Seymour (Anna Bolena), Clairon (Capriccio), Orlofsky (Die Fledermaus), Cherubino (Le nozze di Figaro) und Dido (Dido and Aeneas). Als Liedsängerin war sie als Solistin in Verdis Requiem, Beethovens c-Moll Messe, Pergolesis Stabat mater und Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen sowie dem Lied von der Erde zu hören. Sie war Stipendiatin des Metropolitan Opera National Council sowie Gewinnerin zahlreicher Preise, wie der Loren Zachary Competition, der Liederkranz Foundation und der Licia Albanese Competition. Von 2012-14 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios und ist hier u.a. als Mary Hawkins (Die Schatzinsel), Mago (Rinaldo), Annina (La traviata), Paggio und Giovanna (Rigoletto), Philomène in Martinůs Alexandre Bis, Lehrbube in Die Meistersinger von Nürnberg, Dryade in Ariadne auf Naxos sowie im Rahmen der Zürcher Festspiele 2013 als Solistin im Wagner-Projekt Wie ich Welt wurde von Hans Neuenfels aufgetreten. Zudem war sie als Fidalma in Il matrimonio segreto zu hören. Diesen Sommer wird sie als Apprentice Artist an der Santa Fe Opera zu Gast sein.
Tomasz Rudnicki, Ein Cappadozier
Tomasz Rudnicki
Tomasz Rudnicki, Bassbariton, stammt aus Polen und studierte Gesang an der Musikakademie in Lodz bei Wlodzimierz Zalewski. Noch während seines Studiums sang er Don Basilio (Il barbiere di Siviglia) und Figaro (Le nozze di Figaro). Er war Solist an der Oper von Breslau, wo er u.a. Satan (Paradise lost), Graf Almaviva (Le nozze di Figaro), Don Alfonso (Così fan tutte), Schaunard (La Bohème) und Woodraven (Mother of Blackwinged Dreams) verkörperte.