Le nozze di Figaro
Opera buffa in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Libretto von Lorenzo da Ponte
nach der Komödie «La folle Journée ou Le Mariage de Figaro»
von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 3 Std. 30 Min. inkl. Pause nach dem 2. Akt nach ca. 1 Std. 40 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
Oktober 2016
Gut zu wissen
Die geniale Stelle
Oft sind es Kleinigkeiten, die verraten, was in einem Menschen vorgeht: ein etwas zu schneller Wimpernschlag, ein kaum wahrnehmbares Zucken im Gesicht, ein winziges Zittern der Stimme. Das sind Ereignisse, die einen Blick in die Tiefe der Seele er öffnen. Jeder Mensch kann solch kleine Abweichungen vom Erwarteten, solche Augenblicke der Wahrheit spüren, aber nur wenige können solche Vorgänge beschreiben. Mozart konnte es, wie man in seinen Opernpartituren sehen kann.
Ein besonders schönes Beispiel findet sich im zweiten Finale Le nozze di Figaro. Es ist eine peinliche Situation für den Grafen. Aus dem Ankleidezimmer der Gräfin, das er in blinder Eifersucht hatte aufbrechen wollen, trat zu seiner Überraschung nicht Cherubino, sondern Susanna. Die (nicht weniger überraschte) Gräfin kann für den Augenblick aufatmen. Der Graf bittet sie um Verzeihung für seinen Wutausbruch, was sie strikt verweigert. Dreimal fleht er: «Schau mich an!» Sie aber bleibt bei ihrer Weigerung und antwortet nur: «Undankbarer!». Musikalisch ist dieser kurze Wortwechsel ein Pendeln zwischen dem Dominantseptakkord, der dem Grafen zugeordnet ist und der Tonika B-Dur, zu der die Gräfin hinführt, womit ihre rigorose Ablehnung plastisch zum Ausdruck gebracht ist. Wäre dieses Wechselspiel konsequent durchgeführt, würde also die Gräfin dreimal auf dieselbe Weise auf dieselbe Bitte antworten, wäre zu dieser Stelle nichts weiter zu sagen. Aber es gibt zwei Unstimmigkeiten, die diese kurze Passage zu einem Meisterwerk subtiler Menschendarstellung machen.
Wenn die Gräfin ihrem Mann zum zweiten Mal antwortet, verdunkelt sich der Klang für einen Augenblick auf drastische Weise: Es ist, als würde die Terz des B-Dur-Dreiklangs, den der Hörer erwartet, minimal – um nur einen Halbton – verfehlt, so dass die Harmonie abrupt nach b-Moll wechselt. Auch der Orchesterklang wird um eine Nuance dunkler, indem das Motiv, das die Antworten der Gräfin begleitet, nun nicht mehr von Violinen und Flöte, sondern von Violinen und Fagott gespielt wird. Es ist nur ein einziger Takt, ein winziger Moment der Verunsicherung, danach scheint es weiterzugehen wie bisher, allerdings kommt gleich die zweite Unstimmigkeit: Auf die dritte Bitte des Grafen antwortet die Gräfin nicht mehr, als würde ihr nun die Kraft fehlen, das Spiel fortzusetzen. Dabei schien es doch gerade, als sei die Situation gerettet und die Gräfin würde über ihren cholerischen Mann triumphieren.
Doch die Lage ist erheblich komplizierter, darauf verweist der eine Takt in b-Moll: Dass der Graf sie in seiner Wut der Untreue bezichtigte, hat die Gräfin tiefer getroffen, als sie selbst gedacht hätte. Jeder kennt die Überraschung, wenn eine kleine Veränderung der eigenen Stimme einem selbst verrät, dass man von einem Geschehen stärker in Mitleidenschaft gezogen ist, als man wusste. Und jeder kennt die Hoffnung, dass die anderen das nicht gemerkt haben, weshalb man es dann vorzieht, zunächst zu schweigen. Genau das widerfährt der Gräfin, und Mozart hat diesen Vorgang so präzise in Musik gesetzt, dass wir tief in ihre verwundete Seele blicken können. Auch sie sieht den Abgrund und erkennt wohl, dass hier Irreversibles geschehen ist. Das verschlägt ihr die Sprache.
Für den Bruchteil einer Sekunde enthüllt sich der dunkle Hintergrund, auf dem sich das so unwiderstehlich komische Geschehen zuträgt. Die Komödie, das wusste Mozart sehr genau, ist eine Tragödie, die gerade noch einmal gut ausgeht. So werden Mozarts Komödien zu einem Spiegel des menschlichen Lebens, das eine Folge solcher gerade noch abgewendeten Tragödien ist, die allerdings unauslöschliche Spuren in uns hinterlassen.
Text von Werner Hintze.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 70, Juni 2019.
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Le nozze di Figaro
Synopsis
Le nozze di Figaro
Erster Akt
Anlässlich seiner Hochzeit mit Rosina hatte Graf Almaviva seinen Untergebenen versprochen, künftig auf das Recht der ersten Nacht zu verzichten. Nun bereut er es, da er sich in Susanna, die Kammerzofe seiner Frau, verliebt hat, die im Begriff ist, seinen Diener Figaro zu heiraten. Als Susanna am Tag der geplanten Hochzeit von Figaro erfährt, dass der Graf ihnen nach der Hochzeit just jenes Zimmer zur Verfügung zu stellen gedenkt, das zwischen seinem und jenem seiner Frau liegt, klärt sie Figaro über die «Bequemlichkeit» des Zimmers für den Grafen, der ihr beharrlich nachstellt, auf. Figaro ist entschlossen, die Pläne des Grafen zu vereiteln und die Trauung so rasch als möglich zu vollziehen.
Ein weiteres Hindernis tut sich auf: Marcellina hat Figaro einst eine grössere Geldsumme geliehen, für die er ihr vertraglich die Ehe zusichern musste, falls er seine Schulden nicht zurückzahlen kann. Mit Hilfe des Doktor Bartolo möchte Marcellina nun in letzter Minute die Hochzeit Figaros mit Susanna verhindern und ihre älteren Rechte auf ihn geltend machen. Der junge Cherubino ist in Nöten und sucht Unterstützung bei Susanna. Der Graf hat ihn bei Barbarina, der Tochter des Gärtners, der er selbst nachstellt, erwischt und will ihn vom Schloss verweisen. Susanna soll bei der von Cherubino so sehr verehrten Gräfin ein gutes Wort für ihn einlegen. Überraschend kommt der Graf hinzu und bedrängt Susanna mit seinen Anträgen, während Cherubino sich eben noch verstecken kann. Doch gleich darauf geht auch der Graf in Deckung, da Basilio, ein opportunistischer Intrigant, das Zimmer betritt. Eine Bemerkung über die Schwärmerei Cherubinos für die Gräfin lockt den Grafen, der sich in seiner Ehre getroffen fühlt, wieder hervor. Die Auseinandersetzung droht zu eskalieren, als er kurz darauf auch Cherubino entdeckt. Da platzt Figaro herein mit einem von ihm organisierten Chor, der dem Grafen für seinen Verzicht auf das ius primae noctis huldigen soll – ein Schachzug Figaros, um den sofortigen Vollzug der Hochzeit zu erzwingen. Unter dem Vorwand, noch nicht ausreichend Vorbereitungen getroffen zu haben, verschiebt der Graf diese auf den Abend. Ausserdem «befördert» er Cherubino, nun unbequemer Mitwisser seines Werbens um Susanna, mit sofortiger Wirkung zum Militär. Figaro aber bittet Cherubino heimlich, sich im Schloss zu verstecken, will er doch mit seiner Hilfe dem Grafen eine Falle stellen, damit diesem die Lust auf Susanna vergeht.
Zweiter Akt
Todunglücklich über die Eskapaden ihres Mannes will die Gräfin mit Susanna und Figaro im Bunde versuchen, ihre gefährdete Ehe zu retten. Figaro präsentiert seinen Plan: Zum einen wird ein Brief den Grafen von einem angeblichen Liebhaber der Gräfin unterrichten, so dass seine Eifersucht ihn bis zum Abend ablenken wird; zum anderen soll Susanna ihm zum Schein ein Rendezvous versprechen, nur soll an ihrer Stelle Cherubino als Mädchen verkleidet zu diesem Treffen gehen. So kann die Gräfin ihn ohne Gefahr für Susanna auf frischer Tat ertappen, und der Graf wird sich der Hochzeit nicht länger widersetzen können.
Einverstanden mit Figaros Plan beginnen die Frauen, Cherubino im Zimmer der Gräfin umzukleiden, nachdem sie vorsichtshalber die Aussentür verschlossen haben. Als Susanna für einen Moment in ein Nebenzimmer geht, nutzt Cherubino die Gelegenheit, der Gräfin Andeutungen über seine Gefühle für sie zu machen. Da begehrt der Graf unvermutet Einlass – er hat den fingierten Brief erhalten, seine Eifersucht ist geweckt. Schnell schliesst die Gräfin Cherubino im Kabinett ein, bevor sie ihrem Mann die Tür öffnet. Dieser, zunächst beruhigt, dass er seine Frau alleine im Zimmer antrifft, wird durch ein lautes Geräusch aus dem Kabinett erneut misstrauisch. Überzeugt davon, dass sich dort der Liebhaber verbirgt, verlangt der Graf den Schlüssel zum Kabinett. Als die Gräfin die Herausgabe verweigert, zwingt er sie, ihn zu begleiten, um Werkzeuge zum Aufbrechen der Tür zu holen. Susanna, die während dieser Auseinandersetzung unbemerkt zurückgekommen ist, befreit Cherubino aus seiner misslichen Lage und schliesst sich an seiner Stelle im Kabinett ein, während Cherubino durch einen Sprung aus dem Fenster in den Garten entkommt. Die wilde Entschlossenheit des Grafen, in das Kabinett einzudringen, veranlasst die Gräfin, ihm die Wahrheit zu gestehen. Zutiefst verletzt droht der Graf, Cherubino zu töten. Da tritt Susanna aus dem Kabinett. Die Gräfin ist nicht weniger überrascht als ihr Mann, der sich nun für sein Misstrauen entschuldigen muss. Auf die Frage, was es mit dem Brief auf sich habe, gesteht die Gräfin, dass es sich um einen Scherz von Figaro gehandelt habe, der in diesem Moment mit der Nachricht kommt, die Hochzeitsmusikanten seien eingetroffen. Sein erneuter Überrumpelungsversuch missglückt wiederum, da der Graf ihn in ein strenges Verhör nimmt, aus dem er sich nur mit Mühe herauswinden kann. Im unpassendsten Moment taucht auch noch der Gärtner Antonio auf und beklagt sich darüber, dass neuerdings Menschen aus den Fenstern fielen und seine Beete zerstörten. Seinen Verdacht, es habe sich um Cherubino gehandelt, entkräftet Figaro, indem er erklärt, er selbst sei aus dem Fenster gesprungen. Erst der Auftritt Marcellinas, Bartolos und Basilios, die eine gerichtliche Entscheidung hinsichtlich des Vertrages zwischen Figaro und Marcellina fordern, setzt den Grafen ein weiteres Mal in die Lage, die Hochzeit aufzuschieben.
Dritter Akt
Die Gräfin ist nunmehr entschlossen, sich selbst in den Kleidern Susannas zum Rendezvous mit dem Grafen zu begeben, um Cherubino aus dem Spiel zu lassen. Auf ihren Wunsch hin überrascht Susanna den Grafen mit dem Geständnis, ihn am Abend treffen zu wollen. Der Graf glaubt sich kurz vor der Erfüllung seiner Wünsche, doch hört er gleich darauf, wie Susanna Figaro versichert, sein Prozess gegen Marcellina sei schon gewonnen. In unbeherrschtem Zorn schwört er Rache und beschliesst, den bevorstehenden Prozess zugunsten Marcellinas zu entscheiden. In dessen Verlauf stellt sich jedoch überraschend heraus, dass Figaro einer früheren Verbindung zwischen Marcellina und Bartolo entstammt. Er wurde als Kind entführt, doch eine Hieroglyphe an seinem Arm enthüllt die familiären Bande. Als Susanna eben hinzu kommt, wie Mutter und Sohn sich in den Armen liegen, glaubt sie sich betrogen, doch schnell kann Figaro sie über die seltsame Wendung der Dinge aufklären. Der Graf, aller legalen Machtmittel nun beraubt, muss in die Hochzeit einwilligen. Unterdessen hat Barbarina Cherubino mit zu sich genommen, um ihn in Mädchenkleider zu stecken, damit er sich unerkannt im Schloss bewegen kann. Die Gräfin diktiert Susanna einen Brief, aus dem der Graf den genauen Ort des abendlichen Rendezvous’ erfahren soll. Susanna wird ihm den Brief während der Hochzeitszeremonie zuspielen. Barbarina überbringt der Gräfin mit einigen Mädchen, unter ihnen der verkleidete Cherubino, einen Blumengruss. Der Graf und Antonio kommen hinzu und enttarnen ihn. Bevor Cherubino vom Grafen für seinen Ungehorsam bestrafen kann, bittet Barbarina ihn, ihr Cherubino zum Mann zu geben. Schliesslich habe der Graf, immer wenn er sie geküsst und umarmt habe, versprochen, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Noch einmal hat Figaro alles aufgeboten, um mit Susanna vermählt zu werden; der Graf erteilt dem Paar wie auch Marcellina und Bartolo endlich seinen Segen. Als Susanna ihm während der Zeremonie den Brief mit dem genauen Treffpunkt ihres zum Schein verabredeten Stelldicheins zusteckt, ist es auch der Graf zufrieden. Als Zeichen seines Einverständnisses soll er die Nadel, mit der die Botschaft versiegelt war, an Susanna zurückschicken – ein Dienst, mit dem der Graf Barbarina beauftragt. Für den Abend verspricht er den Anwesenden ein rauschendes Fest.
Vierter Akt
Barbarina hat die Nadel verloren. Bei ihrer verzweifelten Suche danach trifft sie auf Figaro, dem sie vertrauensselig in allen Einzelheiten von ihrem Auftrag berichtet. Auch den Treffpunkt verrät sie ihm. Figaro geht sogleich davon aus, dass Susanna ihm noch am Tag ihrer Eheschliessung Hörner aufsetzen wird. In seiner grossen Wut und Enttäuschung beschliesst er, das Schäferstündchen handgreiflich zu stören, auch wenn Marcellina – in ihrer neuen Rolle als seine Mutter – ihm dazu rät, mit Bedacht vorzugehen. In neu erwachter Frauensolidarität mag sie an Susannas Treue nicht zweifeln.
Figaro hat Basilio und Bartolo an den Ort bestellt, wo er seine Susanna in flagranti mit dem Grafen zu erwischen gedenkt. Basilio zeigt sich gelassen: Nur wer sich ein dickes Fell zulegt, sämtlichen Illusionen abschwört und sich unempfindlich macht gegenüber den Reizen des anderen Geschlechts, wird unangefochten durchs Leben gehen. Susanna hat von Marcellina erfahren, wessen Figaro sie für fähig hält. Um ihm eine Lehre zu erteilen, spielt sie dem versteckt sie Beobachtenden die ungeduldig ihrem Liebesabenteuer Harrende vor. Dann tauscht sie mit der Gräfin die Kleider, die nun ihren Platz einnimmt. Cherubino – auf der Suche nach Barbarina – glaubt, Susanna vor sich zu haben und bedrängt sie stürmisch. Der Graf befreit die vermeintlich willige Geliebte aus den Armen des flüchtenden Cherubino und umwirbt sie. Figaro, der seine Eifersucht nicht länger mehr bezähmen kann, stört das Paar. Der Graf und die verkleidete Gräfin flüchten in verschiedene Richtungen. Susanna nähert sich Figaro in den Kleidern der Gräfin und gibt vor, sich für die Untreue des Grafen auf gleiche Weise rächen zu wollen. Figaro, der Susanna an der Stimme erkennt, lässt sich auf ihr Spiel ein und gibt vor, die Gräfin heftig zu begehren. Masslos empört ohrfeigt ihn Susanna, doch Figaro klärt sie lachend auf. Gemeinsam spielen sie dem zurückkehrenden Grafen eine Liebesszene vor, der – in der Annahme, Figaro vergreife sich an seiner Frau – ausser sich vor Wut die Gräfin vor aller Augen der Untreue überführen will. Die Bitte um Vergebung der vermeintlichen Gräfin, in die alle Herbeigerufenen einstimmen, schlägt er vehement aus. Erst als sich die echte Gräfin zu erkennen gibt, realisiert der Graf, dass sie seine «Susanna» war. Sie gewährt ihm Verzeihung, dem Fest steht nichts mehr entgegen.
Le nozze di Figaro
Synopsis
Le nozze di Figaro
Erster Akt
Anlässlich seiner Hochzeit mit Rosina hatte Graf Almaviva seinen Untergebenen versprochen, künftig auf das Recht der ersten Nacht zu verzichten. Nun bereut er es, da er sich in Susanna, die Kammerzofe seiner Frau, verliebt hat, die im Begriff ist, seinen Diener Figaro zu heiraten. Als Susanna am Tag der geplanten Hochzeit von Figaro erfährt, dass der Graf ihnen nach der Hochzeit just jenes Zimmer zur Verfügung zu stellen gedenkt, das zwischen seinem und jenem seiner Frau liegt, klärt sie Figaro über die «Bequemlichkeit» des Zimmers für den Grafen, der ihr beharrlich nachstellt, auf. Figaro ist entschlossen, die Pläne des Grafen zu vereiteln und die Trauung so rasch als möglich zu vollziehen. Ein weiteres Hindernis tut sich auf: Marcellina hat Figaro einst eine grössere Geldsumme geliehen, für die er ihr vertraglich die Ehe zusichern musste, falls er seine Schulden nicht zu rückzahlen kann. Mit Hilfe des Doktor Bartolo möchte Marcellina nun in letzter Minute die Hochzeit Figaros mit Susanna verhindern und ihre älteren Rechte auf ihn geltend machen.
Der junge Cherubino ist in Nöten und sucht Unterstützung bei Susanna. Der Graf hat ihn bei Barbarina, der Tochter des Gärtners, der er selbst nachstellt, erwischt und will ihn vom Schloss verweisen. Susanna soll bei der von Cherubino so sehr verehrten Gräfin ein gutes Wort für ihn einlegen. Überraschend kommt der Graf hinzu und bedrängt Susanna mit seinen Anträgen, während Cherubino sich eben noch verstecken kann. Doch gleich darauf geht auch der Graf in Deckung, da Basilio, ein opportunistischer Intrigant, das Zimmer betritt.
Eine Bemerkung über die Schwärmerei Cherubinos für die Gräfin lockt den Grafen, der sich in seiner Ehre getroffen fühlt, wieder hervor. Die Auseinandersetzung droht zu eskalieren, als er kurz darauf auch Cherubino entdeckt. Da platzt Figaro herein mit einem von ihm organisierten Chor, der dem Grafen für seinen Verzicht auf das ius primae noctis huldigen soll – ein Schachzug Figaros, um den sofortigen Vollzug der Hochzeit zu erzwingen. Unter dem Vorwand, noch nicht ausreichend Vorbereitungen getroffen zu haben, verschiebt der Graf diese auf den Abend. Ausserdem «befördert» er Cherubino, nun unbequemer Mitwisser seines Werbens um Susanna, mit sofortiger Wirkung zum Militär. Figaro aber bittet Cherubino heimlich, sich im Schloss zu verstecken, will er doch mit seiner Hilfe dem Grafen eine Falle stellen, damit diesem die Lust auf Susanna vergeht.
Zweiter Akt
Todunglücklich über die Eskapaden ihres Mannes will die Gräfin mit Susanna und Figaro im Bunde versuchen, ihre gefährdete Ehe zu retten. Figaro präsentiert seinen Plan: Zum einen wird ein Brief den Grafen von einem angeblichen Liebhaber der Gräfin unterrichten, so dass seine Eifersucht ihn bis zum Abend ablenken wird; zum anderen soll Susanna ihm zum Schein ein Rendezvous versprechen, nur soll an ihrer Stelle Cherubino als Mädchen verkleidet zu diesem Treffen gehen. So kann die Gräfin ihn ohne Gefahr für Susanna auf frischer Tat ertappen, und der Graf wird sich der Hochzeit nicht länger widersetzen können. Einverstanden mit Figaros Plan beginnen die Frauen, Cherubino im Zimmer der Gräfin umzukleiden, nachdem sie vorsichtshalber die Aussentür verschlossen haben. Als Susanna für einen Moment in ein Nebenzimmer geht, nutzt Cherubino die Gelegenheit, der Gräfin Andeutungen über seine Gefühle für sie zu machen. Da begehrt der Graf unvermutet Einlass – er hat den fingierten Brief erhalten, seine Eifersucht ist geweckt. Schnell schliesst die Gräfin Cherubino im Kabinett ein, bevor sie ihrem Mann die Tür öffnet. Dieser, zunächst beruhigt, dass er seine Frau alleine im Zimmer antrifft, wird durch ein lautes Geräusch aus dem Kabinett erneut misstrauisch. Überzeugt davon, dass sich dort der Liebhaber verbirgt, verlangt der Graf den Schlüssel zum Kabinett. Als die Gräfin die Herausgabe verweigert, zwingt er sie, ihn zu begleiten, um Werkzeuge zum Aufbrechen der Tür zu holen. Susanna, die während dieser Auseinandersetzung unbemerkt zurückgekommen ist, befreit Cherubino aus seiner misslichen Lage und schliesst sich an seiner Stelle im Kabinett ein, während Cherubino durch einen Sprung aus dem Fenster in den Garten entkommt. Die wilde Entschlossenheit des Grafen, in das Kabinett einzudringen, veranlasst die Gräfin, ihm die Wahrheit zu gestehen. Zutiefst verletzt droht der Graf, Cherubino zu töten. Da tritt Susanna aus dem Kabinett. Die Gräfin ist nicht weniger überrascht als ihr Mann, der sich nun für sein Misstrauen entschuldigen muss. Auf die Frage, was es mit dem Brief auf sich habe, gesteht die Gräfin, dass es sich um einen Scherz von Figaro gehandelt habe, der in diesem Moment mit der Nachricht kommt, die Hochzeitsmusikanten seien eingetroffen. Sein erneuter Überrumpelungsversuch missglückt wiederum, da der Graf ihn in ein strenges Verhör nimmt, aus dem er sich nur mit Mühe herauswinden kann.
Im unpassendsten Moment taucht auch noch der Gärtner Antonio auf und beklagt sich darüber, dass neuerdings Menschen aus den Fenstern fielen und seine Beete zerstörten. Seinen Verdacht, es habe sich um Cherubino gehandelt, entkräftet Figaro, indem er erklärt, er selbst sei aus dem Fenster gesprungen. Erst der Auftritt Marcellinas, Bartolos und Basilios, die eine gerichtliche Entscheidung hinsichtlich des Vertrages zwischen Figaro und Marcellina fordern, setzt den Grafen ein weiteres Mal in die Lage, die Hochzeit aufzuschieben.
Dritter Akt
Die Gräfin ist nunmehr entschlossen, sich selbst in den Kleidern Susannas zum Rendezvous mit dem Grafen zu begeben, um Cherubino aus dem Spiel zu lassen. Auf ihren Wunsch hin überrascht Susanna den Grafen mit dem Geständnis, ihn am Abend treffen zu wollen. Der Graf glaubt sich kurz vor der Erfüllung seiner Wünsche, doch hört er gleich darauf, wie Susanna Figaro versichert, sein Prozess gegen Marcellina sei schon gewonnen. In unbeherrschtem Zorn schwört er Rache und beschliesst, den bevorstehenden Prozess zugunsten Marcellinas zu entscheiden. In dessen Verlauf stellt sich jedoch überraschend heraus, dass Figaro einer früheren Verbindung zwischen Marcellina und Bartolo entstammt. Er wurde als Kind entführt, doch eine Hieroglyphe an seinem Arm enthüllt die familiären Bande. Als Susanna eben hinzu kommt, wie Mutter und Sohn sich in den Armen liegen, glaubt sie sich betrogen, doch schnell kannFigaro sie über die seltsame Wendung der Dinge aufklären. Der Graf, aller legalen Machtmittel nun beraubt, muss in die Hochzeit einwilligen.
Unterdessen hat Barbarina Cherubino mit zu sich genommen, um ihn in Mädchenkleider zu stecken, damit er sich unerkannt im Schloss bewegen kann.
Die Gräfin diktiert Susanna einen Brief, aus dem der Graf den genauen Ort des abendlichen Rendezvous’ erfahren soll. Susanna wird ihm den Brief während der Hochzeitszeremonie zuspielen.
Barbarina überbringt der Gräfin mit einigen Mädchen, unter ihnen der verkleidete Cherubino, einen Blumengruss. Der Graf und Antonio kommen hinzu und enttarnen ihn. Bevor Cherubino vom Grafen für seinen Ungehorsam bestrafen kann, bittet Barbarina ihn, ihr Cherubino zum Mann zu geben. Schliesslich habe der Graf, immer wenn er sie geküsst und umarmt habe, versprochen, ihr jeden Wunsch zu erfüllen.
Noch einmal hat Figaro alles aufgeboten, um mit Susanna vermählt zu werden; der Graf erteilt dem Paar wie auch Marcellina und Bartolo endlich seinen Segen.
Als Susanna ihm während der Zeremonie den Brief mit dem genauen Treffpunkt ihres zum Schein verabredeten Stelldicheins zusteckt, ist es auch der Graf zufrieden. Als Zeichen seines Einverständnisses soll er die Nadel, mit der die Botschaft versiegelt war, an Susanna zurückschicken – ein Dienst, mit dem der Graf Barbarina beauftragt. Für den Abend verspricht er den Anwesenden ein rauschendes Fest.
Vierter Akt
Barbarina hat die Nadel verloren. Bei ihrer verzweifelten Suche danach trifft sie auf Figaro, dem sie vertrauensselig in allen Einzelheiten von ihrem Auftrag berichtet. Auch den Treffpunkt verrät sie ihm. Figaro geht sogleich davon aus, dass Susanna ihm noch am Tag ihrer Eheschliessung Hörner aufsetzen wird. In seiner grossen Wut und Enttäuschung beschliesst er, das Schäferstündchen handgreiflich zu stören, auch wenn Marcellina – in ihrer neuen Rolle als seine Mutter – ihm dazu rät, mit Bedacht vorzugehen. In neu erwachter Frauensolidarität mag sie an Susannas Treue nicht zweifeln.
Figaro hat Basilio und Bartolo an den Ort bestellt, wo er seine Susanna in flagranti mit dem Grafen zu erwischen gedenkt. Basilio zeigt sich gelassen: Nur wer sich ein dickes Fell zulegt, sämtlichen Illusionen abschwört und sich unempfindlich macht gegenüber den Reizen des anderen Geschlechts, wird unangefochten durchs Leben gehen.
Susanna hat von Marcellina erfahren, wessen Figaro sie für fähig hält. Um ihm eine Lehre zu erteilen, spielt sie dem versteckt sie Beobachtenden die ungeduldig ihrem Liebesabenteuer Harrende vor. Dann tauscht sie mit der Gräfin die Kleider, die nun ihren Platz einnimmt. Cherubino – auf der Suche nach Barbarina – glaubt, Susanna vor sich zu haben und bedrängt sie stürmisch. Der Graf befreit die vermeintlich willige Geliebte aus den Armen des flüchtenden Cherubino und umwirbt sie. Figaro, der seine Eifersucht nicht länger mehr bezähmen kann, stört das Paar. Der Graf und die verkleidete Gräfin flüchten in verschiedene Richtungen. Susanna nähert sich Figaro in den Kleidern der Gräfin und gibt vor, sich für die Untreue des Grafen auf gleiche Weise rächen zu wollen. Figaro, der Susanna an der Stimme erkennt, lässt sich auf ihr Spiel ein und gibt vor, die Gräfin heftig zu begehren. Masslos empört ohrfeigt ihn Susanna, doch Figaro klärt sie lachend auf. Gemeinsam spielen sie dem zurückkehrenden Grafen eine Liebesszene vor, der – in der Annahme, Figaro vergreife sich an seiner Frau – ausser sich vor Wut die Gräfin vor aller Augen der Untreue überführen will. Die Bitte um Vergebung der vermeintlichen Gräfin, in die alle Herbeigerufenen einstimmen, schlägt er vehement aus. Erst als sich die echte Gräfin zu erkennen gibt, realisiert der Graf, dass sie seine «Susanna» war. Sie gewährt ihm Verzeihung, dem Fest steht nichts mehr entgegen.
Biografien
Giovanni Antonini, Musikalische Leitung
Giovanni Antonini
Giovanni Antonini studierte an der Civica Scuola di Musica seiner Geburtsstadt Mailand und am Centre de Musique Ancienne in Genf. Er ist Mitbegründer des Barockensembles Il Giardino Armonico, mit dem er als Dirigent und Solist auf der Blockflöte und der Traversflöte in ganz Europa, Kanada, den USA, Australien, Japan und in Malaysia gastierte und zahlreiche CDs mit Werken des 17. und 18. Jahrhunderts eingespielt hat. Er ist Künstlerischer Leiter des Festivals Wratislavia Cantans in Polen sowie Erster Gastdirigent beim Mozarteumorchester Salzburg und beim Kammerorchester Basel. Darüber hinaus arbeitet er regelmässig mit namhaften Kollegen wie Cecilia Bartoli, Kristian Bezuidenhout, Giuliano Carmignola, Sol Gabetta, Isabelle Faust, Katia und Marielle Labèque, Viktoria Mullova sowie Giovanni Sollima. Als Gastdirigent leitete er u.a. die Berliner Philharmoniker, das Concertgebouw Orchester, Tonhalle-Orchester Zürich und Gewandhausorchester Leipzig. Im Opernbereich dirigierte er u.a. Le nozze di Figaro, Alcina und Giulio Cesare an der Mailänder Scala, Don Giovanni und Orlando am Theater an der Wien sowie Giulio Cesare und Norma bei den Salzburger Festspielen – letztere jeweils mit Cecilia Bartoli. Mit Il Giardino Armonico nahm er zahlreiche CDs auf, darunter Instrumentalwerke von Vivaldi und anderen italienischen Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts, Bach, Biber und Locke. Zu den jüngsten Aufnahmen zählen Vivaldis Oper Ottone in villa, die Alben Sacrificium mit Cecilia Bartoli sowie Revolution mit Emmanuel Pahud und dem Kammerorchester Basel und – im Rahmen des Projektes Haydn 2032 – bisher acht CDs mit Haydn-Sinfonien. Am Opernhaus Zürich dirigierte er bereits Alcina, Norma und Le nozze di Figaro.
Sven-Eric Bechtolf, Inszenierung
Sven-Eric Bechtolf
Sven-Eric Bechtolf stammt aus Darmstadt. Nach seiner Ausbildung am Salzburger Mozarteum führten ihn Engagements als Schauspieler u.a. an das Zürcher Schauspielhaus, das Schauspielhaus Bochum, das Hamburger Thalia Theater, das Wiener Burgtheater, die Salzburger Festspiele und das Almeida Theatre, London. Als Regisseur hat er u.a. am Hamburger Thalia Theater und am Wiener Burgtheater gearbeitet. Am Opernhaus Zürich inszenierte er Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Don Carlo und Falstaff. An der Wiener Staatsoper führte er bei Arabella, dem Ring des Nibelungen und Cardillac Regie und an den Salzburger Festspielen beim Mozart/Da Ponte Zyklus. 2001 und 2002 erhielt er den Nestroy-Preis für die «beste darstellerische Leistung des Jahres» für den Hubert in Dreimal Leben (Regie: L. Bondy) und für seinen Hofreiter im Weiten Land (Regie: A. Breth) bei den Salzburger Festspielen. 2011 bis 2021 war er Träger des Albin Skoda Rings und 2016 erhielt er den Ehren-Ring der Stadt Salzburg sowie das Verdienstkreuz für Kultur und Wissenschaft des Landes Österreich. 2012 wurde er ausserdem Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele und war 2015 und 2016 künstlerischer Leiter des Festivals. Seit 2016 ist er wieder als freier Schauspieler und Regisseur tätig und inszenierte seitdem u.a. Hänsel und Gretel an der Mailänder Scala und gemeinsam mit Julian Crouch King Arthur an der Staatsoper Berlin.
Rolf Glittenberg, Bühnenbild
Rolf Glittenberg
Rolf Glittenberg hat an wichtigen Opernhäusern, Theatern und Festivals wie z.B. dem Thalia Theater Hamburg, dem Zürcher Schauspielhaus, dem Wiener Burgtheater, der Wiener Staatsoper, dem Edinburgh Festival, der Nederlandse Opera Amsterdam, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Stuttgart und den Salzburger Festspielen gearbeitet. Er hat für Regisseure wie George Tabori, Johannes Schaaf, Dieter Giesing, Claus Peymann, Götz Friedrich, Luc Bondy und Peter Mussbach Bühnenbilder entworfen. Am Opernhaus Zürich entstanden die Bühnenräume für Martin Kusejs Inszenierungen der Opern Elektra, Die Zauberflöte und Genoveva sowie für Sven-Eric Bechtolfs Inszenierungen von Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Falstaff und Don Carlo. Er zeichnet sich zudem verantwortlich für die Bühne des Ring des Nibelungen und Cardillac mit Franz Welser-Möst und Sven-Eric Bechtolf an der Wiener Staatsoper, Idomeneo mit Nikolaus Harnoncourt als Dirigent und Regisseur bei der Styriarte in Graz und in Zürich, Ariadne auf Naxos mit Daniel Harding und Sven-Eric Bechtolf bei den Salzburger Festspielen sowie Der Stein der Weisen mit Felix Breisach in Winterthur.
Marianne Glittenberg, Kostüme
Marianne Glittenberg
Nach Anfängen gleichermassen im Sprech- und Musiktheater konzentrierte Marianne Glittenberg ihre Arbeit ausschliesslich auf die Oper. Die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Luc Bondy, Jürgen Flimm, George Tabori, Johannes Schaaf, Luca Ronconi und Hans Neuenfels war ihr besonders wichtig. In letzter Zeit ist die intensive Arbeit mit Sven-Eric Bechtolf prägend, mit dem mehrere Arbeiten am Thalia Theater Hamburg, am Burgtheater Wien und an der Deutschen Oper Berlin (Les Contes d’Hoffmann) entstanden. Für die Salzburger Festspiele schuf Marianne Glittenberg für folgende Produktionen die Kostüme: Der Bauer als Millionär, Das Mädel aus der Vorstadt, Die Zauberflöte, Die Frau ohne Schatten, L’incoronazione di Poppea und Don Giovanni. Weitere Opernarbeiten entstanden für die Hamburgische Staatsoper, die Wiener Staatsoper, die Deutsche Oper Berlin, das Opernhaus Zürich (Fidelio, Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Falstaff, Don Carlo), die Nederlandse Opera Amsterdam und das Théâtre de la Monnaie, Brüssel, in Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Sir Georg Solti, Christoph von Dohnányi, Lorin Maazel, Gerd Albrecht, Sylvain Cambreling, Nikolaus Harnoncourt und Franz Welser-Möst. Zudem entwarf sie die Kostüme für Arabella in Wien und Hamburg sowie für Der Ring des Nibelungen und Cardillac in der Regie von Sven-Eric Bechtolf an der Wiener Staatsoper.
Jürgen Hoffmann, Lichtgestaltung
Jürgen Hoffmann
Jürgen Hoffmann arbeitete nach seiner Ausbildung zunächst an der Deutschen Oper in Berlin. 1971 wechselte er ans Opernhaus Zürich. Er wurde dort 1992 zum Leiter der Beleuchtung ernannt und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 für die Lichtgestaltung von etwa 8 Neuproduktionen und bis zu 20 Wiederaufnahmen pro Jahr verantwortlich. Neben seiner Arbeit am Opernhaus Zürich war er weltweit als Lichtgestalter an zahlreichen führenden Opernhäusern tätig. Er arbeitete mit vielen namhaften Regisseuren und Bühnenbildnern zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Regisseuren Harry Kupfer, Sven-Eric Bechtolf und Claus Guth sowie den Bühnenbildnern Rolf Glittenberg und Christian Schmidt. Seit seiner Pensionierung ist er als freier Lichtgestalter tätig. Seine letzten Arbeiten waren u.a. Rusalka an der Staatsoper Wien, Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier an den Salzburger Festspielen sowie die Händel Oper Poro an der Komischen Oper in Berlin in der Inszenierung von Harry Kupfer. Jüngst war seine Lichtgestaltung in u.a. La Cenerentola an der Wiener Staatsoper und Ariadne auf Naxos an der Scala in Mailand zu sehen.
Ernst Raffelsberger, Choreinstudierung
Ernst Raffelsberger
Ernst Raffelsberger stammt aus Gmunden, Oberösterreich. Er studierte Musikpädagogik und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien (Chorleitung bei Prof. Erwin Ortner) und anschliessend Chordirigieren am Salzburger Mozarteum bei Prof. Walter Hagen-Groll. Von 1983 bis 1986 war er Kapellmeister der Wiener Sängerknaben. In dieser Zeit leitete er das Ensemble in Wien und auf Tourneen durch Europa, Südafrika, Kanada und die USA. Ab 1986 war Ernst Raffelsberger Chordirektor und Kapellmeister am Landestheater Salzburg (Mitwirkung bei der Salzburger Mozartwoche und den Salzburger Festspielen). 1989 wurde er von Donald Runnicles als Chordirektor und Kapellmeister an das Theater in Freiburg/Breisgau berufen. Seit Herbst 1993 ist Ernst Raffelsberger am Opernhaus Zürich als Chordirektor engagiert. Hier hat er inzwischen über 100 Premieren betreut und mit vielen namhaften Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Vladimir Fedoseyev, Sir John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta und Franz Welser-Möst zusammengearbeitet. Gastspiele mit dem Opernhaus Zürich führten ihn nach Wien, London, Paris und Tokio. Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren diese Arbeit. Im Sommer 2012 begann zusätzlich seine Tätigkeit als Chordirektor der Salzburger Festspiele. Er ist dort für die Produktionen der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor verantwortlich. In seiner ersten Festspielsaison kam es u. a. zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Riccardo Muti und Sir Simon Rattle.
Michael Nagy, Il Conte di Almaviva
Michael Nagy
Michael Nagy, Bariton mit ungarischen Wurzeln, war zunächst Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin, wechselte dann an die Oper Frankfurt, wo er sich mit Papageno, Guglielmo (Così fan tutte), Graf Almaviva (Le nozze di Figaro), Hans Scholl (Die weisse Rose), Wolfram (Tannhäuser), Valentin (Faust), Jeletzki (Pique Dame), Marcello (La bohème), Albert (Werther), Frank/Fritz (Die tote Stadt), Owen Wingrave, Jason (Medea) und Dr. Falke (Die Fledermaus) wichtige Partien seines Repertoires erarbeiten konnte. Gastengagements führten ihn u.a. als Wolfram (Tannhäuser) an das Opernhaus Oslo, als Ford (Falstaff) an die Deutsche Oper Berlin, als Graf Luna (Palestrina) an die Bayerische Staatsoper München und als Nardo (La finta giardiniera) ans Theater an der Wien. Unter Simon Rattle sang er bei den Pfingstfestspielen Baden-Baden Papageno mit den Berliner Philharmonikern. Konzert-Engagements führten ihn zum Konzerthausorchester Berlin, Museumsorchester Frankfurt, Gewandhausorchester Leipzig sowie dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Philippe Herreweghe, Helmuth Rilling, Adam Fischer, Paavo Järvi, Christoph Eschenbach und Riccardo Chailly zählen zu den prominenten musikalischen Partnern für sein breit gefächertes Konzertrepertoire. In jüngerer Zeit sang er u.a. Eugen Onegin, Stolzius (Die Soldaten), Papageno, Dr. Falke (Die Fledermaus), Guglielmo, Albert (Werther) und Le Grand-Prêtre d’Apollon / Hercule (Alceste) in München, Graf Almaviva (Le nozze di Figaro) in Zürich und Köln, Kurwenal (Tristan und Isolde) im Festspielhaus Baden-Baden sowie Don Alfonso und Wolfram von Eschenbach (Tannhäuser) in Zürich. Im Sommer 2019 war er beim Edinburgh International Festival in der Titelrolle von Eugen Onegin zu hören.
Julia Kleiter, La Contessa
Julia Kleiter
Julia Kleiter studierte in Hamburg und Köln. 2004 gab sie ihr Debüt an der Pariser Opéra-Bastille als Pamina (Die Zauberflöte) – eine Partie, die sie in den folgenden zehn Jahren in zahlreichen Produktionen in Madrid, Zürich, New York, München und bei den Salzburger Festspielen übernahm. Höhepunkte waren u. a. die Contessa (Le nozze di Figaro) am Royal Opera House Covent Garden sowie an der Mailänder Scala, Agathe (Der Freischütz) und Ilia (Idomeneo) ebenfalls an der Scala, Donna Anna (Don Giovanni) an der Hamburger Staatsoper und in der Elbphilharmonie sowie Eva (Die Meistersinger von Nürnberg) unter Daniel Barenboim in Berlin, Philippe Jordan in Paris und Christian Thielemann in Dresden. Jüngst debütierte Julia Kleiter als Marschallin im Rosenkavalier in Brüssel, kehrte als Agathe an die Bayerische Staatsoper sowie als Contessa an die Semperoper in Dresden zurück, verkörperte Donna Anna an der Opéra National de Paris und sang die Marschallin an den Staatsopern von Berlin und Wien. Im Konzert sang sie u. a. Dvořáks Stabat Mater in München, Schumanns Das Paradies und die Peri in Frankfurt, Zürich und Leipzig, Brahms’ Deutsches Requiem bei den Salzburger Osterfestspielen, Zemlinskys Lyrische Sinfonie auf Tournee mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden sowie Beethovens Missa Solemnis im Musikverein Wien. Mit ihren Liedinterpretationen ist sie regelmässiger Gast an der Londoner Wigmore Hall, bei den Schubertiaden in Schwarzenberg und Vilabertran oder dem Heidelberger Frühling. Zahlreiche CDs und DVDs dokumentieren ihr künstlerisches Schaffen.
Julie Fuchs, Susanna
Julie Fuchs
Julie Fuchs, französische Sopranistin, studierte Violine und Schauspiel in Avignon sowie Gesang am CNSM in Paris. Von 2013 bis 2015 gehörte sie zum Ensemble des Opernhauses Zürich und kehrt seither immer wieder nach Zürich zurück. Hier sang sie u.a. Morgana (Alcina), Susanna (Le nozze di Figaro), Rosane (La verità in cimento), Contessa di Folleville (Il viaggio a Reims), Fiorilla (Il turco in Italia), Norina (Don Pasquale) sowie zuletzt 2021/22 die Titelrolle in L’incoronazione di Poppea. Julie Fuchs wurde dreimal bei den Victoires de la Musique ausgezeichnet und ist Chevalier de l’ordre des Arts et des Lettres. Ihr Repertoire reicht vom Barock bis zu zeitgenössischer Musik mit einem Schwerpunkt auf Mozart und Belcanto. 2022/23 debütiert Julie Fuchs als Juliette (I Capuleti e i Montecchi) an der Opéra de Paris, als Cleopatra (Giulio Cesare) an der Oper Amsterdam und als Juliette (Roméo et Juliette) am Opernhaus Zürich. Ausserdem singt sie Norina (Don Pasquale) am Opernhaus Zürich und Poppea (L'incoronazione di Poppea) am Liceu Barcelona und auf Konzerttournee quer durch Europa. In jüngster Zeit war sie als Marie (La Fille du régiment) an der Wiener Staatsoper zu hören, als Leïla (Les Pêcheurs de perles) am Théâtre des Champs-Élysées, als Giunia (Lucio Silla) am Teatro Real Madrid, als Musetta (La bohème) in München, als La Folie (Platée) und Nannetta (Falstaff) an der Opéra de Paris, als Susanna (Le nozze di Figaro) beim Festival d’Aix-en-Provence und am Teatro Real de Madrid, als Mélisande (Pelléas et Mélisande) in Barcelona sowie als Adèle (Le comte Ory) beim Rossini Festival in Pesaro. Ihr drittes Soloalbum, Amadè, ist 2022 bei Sony erschienen.
Alexander Miminoshvili, Figaro
Alexander Miminoshvili
Alexander Miminoshvili studierte an der Russischen Akademie für Theaterkunst in Moskau. Bereits während der Ausbildung wirkte er in einer Produktion von Pagliacci im Staatlichen Kremlpalast mit. 2009 wurde er Ensemblemitglied der Moskauer Helikon-Oper, wo er als Nikititsch (Boris Godunow) debütierte. Zu seinen weiteren Partien an der Helikon-Oper zählen Orlik (Mazeppa), Dancaïro (Carmen), Angelo (Das Liebesverbot), Figaro (Le nozze di Figaro), Papageno (Die Zauberflöte), Polizeichef (Lady Macbeth von Mzensk) und Pantalone (Die Liebe zu den drei Orangen). Seit 2012 ist Alexander Miminoshvili Gastsolist am Bolschoi-Theater. Er debütierte dort als Papageno und sang Partien wie Figaro, Schaunard (La bohème), Dancaïro (Carmen), Don Carlos (Der steinere Gast), Donald (Billy Budd) und Guglielmo (Così fan tutte). 2014 nahm er an der «Mozart Residency» der Académie du Féstival d’Aix-en-Provence teil und sang dort 2017 Erimante in Erismena. Neben dem Bolshoi-Theater ist Alexander Miminoshvili in der Spielzeit 2018/19 als Ebro/Giove in La morte d’Orfeo an De Nationale Opera Amsterdam und als Erimante am Théâtre de la Ville de Luxembourg zu hören. Am Zürcher Opernhaus sang er bereits in der Saison 2016/17 den Figaro.
Paula Murrihy, Cherubino
Paula Murrihy
Paula Murrihy stammt aus Irland. Sie studierte am DIT Conservatory of Music and Drama in Dublin und anschliessend am New England Conservatory in Boston. Sie gehörte zum Britten-Pears Young Artist Programme, war Studentin an der Santa Fe Opera und Teilnehmerin beim Merola Opera Program. Gastengagements führten sie u.a. an das ROH Covent Garden London, an die Santa Fe Opera, die Boston Lyric Opera, das Théâtre du Capitole Toulouse und die Los Angeles Opera. Sie war Ensemblemitgleid an der Oper Frankfurt, wo sie Partien wie Hänsel (Hänsel und Gretel), Tebaldo (Don Carlo), Polissena (Radamisto), Mag Page (Falstaff), Bizets Carmen und Octavian (Der Rosenkavalier) verkörperte. Im Konzert trat sie u.a. in der Matthäuspassion mit dem Orchestra of Enlightenment sowie bei den BBC Proms mit Haydns Paukenmesse auf. Unter Teodor Currentzis sang sie Dorabella (Così fan tutte), Cherubino (Le nozze di Figaro), die Kindertotenlieder von Gustav Mahler sowie Hindemiths Die Junge Magd beim Diaghilew-Festival in Perm. Zudem stellte sich Paula Murrihy als Liedinterpretin beim Aldeburgh Festival, beim Wexford Festival und in der New Yorker Carnegie Hall sowie an der Oper Frankfurt vor. Höhepunkte der letzten Zeit waren Stéphano in Gounods Roméo et Juliette an der New Yorker Met, Frances in Brittens Gloriana am Teatro Real de Madrid, Sesto (La clemenza di Tito) und Donna Elvira an der Nationale Opera in Amsterdam, 2. Dame (Zauberflöte) und Idamante (Idomeneo) bei den Salzburger Festspielen, Komponist (Ariadne auf Naxos) sowie die Titelpartien in Faurés Pénélope und in Carmen an der der Oper Frankfurt. In Zürich war sie zuletzt im Doppelabend von Ravel als Maman in L’Enfant et les sortilèges und als Conception in L’Heure espangnole zu erleben.
Irène Friedli, Marcellina
Irène Friedli
Irène Friedli ist in Räuchlisberg, Schweiz, aufgewachsen und schloss an der Musik-Akademie Basel mit dem Solistendiplom ab. Die Altistin ergänzte ihre Studien in der Interpretationsklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin, nahm an Meisterkursen von Brigitte Fassbaender teil und bildete sich bei Helen Keller weiter. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Liedwettbewerben. Seit 1994/95 ist sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich. Hier sang sie u.a. 2. und 3. Dame (Die Zauberflöte), Mercédès (Carmen), die Titelrolle in Ravels L’Enfant et les sortilèges, Elsbeth in Schlafes Bruder (UA), Lily in Harley (UA), Annina und Flora (La traviata), Flosshilde (Rheingold, Götterdämmerung), Marcellina (Le nozze di Figaro), Emilia (Otello), Lucia (Cavalleria rusticana), Olga in Peter Eötvös’ Drei Schwestern, Marthe in Gounods Faust, Margret (Wozzeck), Lovis in Ronja Räubertochter von Jörn Arnecke, Blumenmädchen und Stimme aus der Höhe (Parsifal), Gertrud/Knusperhexe (Hänsel und Gretel), Clotilde (Norma), Mutter/Andermutter (Coraline), Kartenaufschlägerin (Arabella) und Amme (Boris Godunow). In der Uraufführung der Familienoper Odyssee verkörperte sie Eurykleia/Mutter und in Girl with a Pearl Earring Tanneke. 2012 gastierte sie an der Opéra Bastille in Paris. Zuletzt trat sie in Zürich u.a. als Herzkönigin in Alice im Wunderland, Filipjewna in Jewgeni Onegin, Tisbe in La Cenerentola, Miss Bentson in Lakmé, Frau Waas/Frau Mahlzahn in Jim Knopf, Die Oberköchin in Amerika und Ninetta in I vespri siciliani auf.
Liliana Nikiteanu, Marcellina
Liliana Nikiteanu
Liliana Nikiteanu studierte am Konservatorium in Bukarest. Ihr erstes Festengagement erhielt sie 1986 im Musiktheater Galati. Sie gewann zahlreiche Preise, und im Jahr 2000 wählte sie die Opernwelt zur «Besten Nachwuchssängerin des Jahres». Ihr Repertoire umfasst über 80 Rollen, die sie in Zürich, wo sie seit 1991 Ensemblemitglied ist, oder in anderen Opernhäusern gesungen hat, u.a. Octavian (Der Rosenkavalier) an der Bastille, der Wiener und Hamburgischen Staatsoper, Ježibaba (Rusalka) in Montreal, Sesto (La clemenza di Tito) in Dresden, Rosina (Il barbiere di Siviglia) in Wien und München, Dorabella (Così fan tutte) in Dresden, München, Salzburg und Aix-en-Provence, Fjodor (Boris Godunow) in Salzburg, Margarethe (La damnation de Faust) in Brüssel und Dulcinée (Don Quichotte) im Theater an der Wien. In Zürich verkörperte sie alle Mozartpartien ihres Fachs sowie Partien wie Ljubascha (Die Zarenbraut), Amme (Dukas’ Blaubart) und Fricka (Das Rheingold). Als Konzertsängerin reicht ihr Repertoire von Bach bis Berio. In Bamberg sang sie Berenice von Haydn unter Adam Fischer, in Paris Berlioz’ Les nuits d'été unter Heinz Holliger, in Kopenhagen Verdis Requiem und in Tel Aviv und Haifa Bruckners Te Deum unter Zubin Mehta. Zu den Dirigenten, die sie geprägt haben, gehören Nikolaus Harnoncourt, Claudio Abbado, Fabio Luisi, Franz Welser-Möst, John Eliot Gardiner, René Jacobs und Philippe Jordan. Zuletzt war sie in Zürich u.a. als Beggar Woman (Sweeney Todd), Teresa (La sonnambula), Marthe Schwertlein (Faust), Larina (Jewgeni Onegin), Tisbe (La Cenerentola), Frau Waas / Frau Mahlzahn (Jim Knopf) und Praškowia (Die lustige Witwe) zu erleben.
Gianluca Buratto, Bartolo
Gianluca Buratto
Gianluca Buratto studierte zunächst Saxophon und Klarinette, danach Gesang am Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand. Er besuchte Meisterkurse bei Sara Mingardo, Ernesto Palacio, Jaume Aragall und Dalton Baldwin. 2006 gewann er den ersten Preis beim Ferruccio Tagliavini-Wettbewerb, 2008 den Rotary Prize for Vocal Chamber Music in Mailand. 2009 gab er sein Operndebüt in der Uraufführung von Alessandro Solbiatis Il carro e i canti am Teatro Verdi in Triest. Es folgten u.a. Giorgio Talbot (Maria Stuarda) in Triest, Bachs h-Moll-Messe unter Jordi Savall in Madrid und Barcelona, Mozarts und Jommellis La betulia liberata unter Riccardo Muti in Salzburg und Ravenna, Colline (La bohème) beim Wexford Opera Festival, Sparafucile (Rigoletto) am Teatro La Fenice in Venedig, Mozarts c-Moll-Messe an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom unter Kent Nagano, Macbeth unter Riccardo Muti bei den Salzburger Festspielen und in Rom, Bartolo (Le nozze di Figaro) unter Christophe Rousset in Barcelona, Seneca (L’incoronazione di Poppea) bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, Colline (La bohème) unter Riccardo Chailly, Macbeth an der Mailänder Scala und in Chicago, Verdis Requiem und Hunding (Die Walküre) unter Fabio Luisi in Martina Franca. Unlängst trat er als Timur (Turandot) und Geist/Priester (Amleto) in Bregenz auf, sowie als Oroe (Semiramide) bei den BBC Proms. Demnächst singt er Colline (La bohème) in Florenz. Am Opernhaus Zürich war er bereits als Nettuno in Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria zu hören.
Martin Zysset, Basilio
Martin Zysset
Martin Zysset ist in Solothurn geboren und aufgewachsen. Er liess sich im Fach Klarinette ausbilden und absolvierte gleichzeitig ein Gesangsstudium, das er mit Meisterklassen bei Ernst Haefliger und Edith Mathis abrundete. 1990/91 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und im gleichen Jahr Stipendiat des Migros-Genossenschaftsbundes sowie Preisträger des Pro Arte Lyrica-Wettbewerbs in Lausanne. Seit 1992 ist er ständiger Gast der Sommerspiele in Selzach. Am Opernhaus Zürich ist er seit 1991/92 engagiert. Hier konnte er sich ein breites Repertoire von buffonesken wie dramatischen Rollen erarbeiten, u. a. Pedrillo, Monostatos, Spoletta, Incredibile (Andrea Chénier), Jaquino, Kudrjasch (Katja Kabanowa), Cassio, Peppe, Alfred (Die Fledermaus), Spalanzani, Tamino, Tybalt, Dancaïro, Arturo, Knusperhexe, Brighella sowie die männliche Hauptrolle in Udo Zimmermanns Weisse Rose. Mit grossem Erfolg verkörperte er die Titelrolle Simplicius in der wiederentdeckten Operette von Johann Strauss, die auch auf CD und DVD veröffentlicht wurde. Gastspiele führten ihn durch ganz Europa, nach Shanghai sowie mit der Zauberflöte, Le nozze di Figaro, Fidelio und Tannhäuser (Walter) nach San Diego. Für den Bayerischen Rundfunk hat er die Lehár-Operette Paganini aufgenommen. Am Opernhaus Zürich sang er zuletzt u. a. Don Basilio (Le nozze di Figaro), Tschekalinski (Pique Dame), Triquet (Jewgeni Onegin), den Obereunuchen (Land des Lächelns), Goro (Madama Butterfly), Spoletta (Tosca), Dormont (La scala di seta), den weissen Minister (Le Grand Macabre), den Teufel/Erzähler (Die Geschichte vom Soldaten), den Dritten Juden (Salome), Schmidt (Werther) und Feri (Die Csárdásfürstin).
Florie Valiquette, Barbarina
Florie Valiquette
Florie Valiquette stammt aus Kanada. Nach ihrem Gesangsstudium an der Université de Montréal bildete sie sich im Atelier lyrique der Opéra de Montréal weiter, wo sie als Sandmännchen/ Taumännchen (Hänsel und Gretel), Laetitia (Gian Carlo Menottis The Old Maid and the Thief) und Galatea (Händels Acis and Galatea) zu erleben war. Ihr Debüt an der Opéra de Montréal gab Florie Valiquette 2013 als Javotte (Masssenets Manon) und Miss Ellen (Delibes Lakmé). In Aix-en-Provence sang sie La princesse/La chauve-souris (Ravels L’Enfant et les sortilèges) sowie Milica (Ana Sokolovićs Svadba). In Verbier war sie als Frasquita in einer konzertanten Aufführung von Carmen unter Charles Dutoit zu hören, und an De Nationale Opera interpretierte sie Elisetta in Cimarosas Il matrimonio segreto. Im Konzertbereich arbeitete sie u.a. mit Barockensembles wie Les Violons du Roy und Studio de musique ancienne de Montréal zusammen und gibt Rezitale mit dem Pianisten Martin Dubé und dem Komponisten Denis Gougeon. Florie Valiquette wird unterstützt von der Jacqueline Desmarais Foundation for Young Canadian Opera Singers, war Teilnehmerin beim Queen Sonja International Music Competition 2015 und Gewinnerin bei der Montreal Symphony Orchestra Competition 2014 und beim Prix d’Europe 2012. In der Spielzeit 2016/17 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und sang hier u.a. Barbarina (Le nozze di Figaro), Madame Silberklang (Der Schauspieldirektor) sowie in Charpentiers Médée. Seit dieser Spielzeit gehört sie zum Ensemble des Opernhauses Zürich.
Gyula Rab, Don Curzio
Gyula Rab
Gyula Rab studierte bei Eva Marton in Budapest und bei Dinah Harris am Royal College of Music in London. 2014 gewann er einen Independent Opera Award und gab sein Operndebüt an der Oper Breslau in Peter Eötvös’ Angels in America. Seither war er u.a als Tamino (Die Zauberflöte) in der Sir Georg Solti Hall in Budapest zu hören, sang das Tenorsolo in Karl Jenkins The Armed Man: A Mass for Peace mit dem Philharmonia Orchestra in der Londoner Royal Albert Hall, Ein Christ (Donizettis Poliuto) in Glyndebourne sowie Tebaldo (I Capuleti e i Montecchi) und The Lover (Purcells The Fairy Queen) an der Ungarischen Staatsoper in Budapest. Gyula Rab war Finalist beim Kathleen Ferrier Award 2015 in der Wigmore Hall und ist Preisträger der Independent Opera Postgraduate Voice Fellowship wie auch der International Opera Awards Foundation Bursary. Seit der Spielzeit 2016/17 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und singt hier u.a. Monsieur Vogelsang (Der Schauspieldirektor), Don Curzio (Le nozze di Figaro), Le petit vieillard/La rainette (L’Enfant et les sortilèges), Torquemada (L’Heure espagnole) sowie in Lady Macbeth von Mzensk und Lohengrin.
Dimitri Pkhaladze, Antonio
Dimitri Pkhaladze
Dimitri Pkhaladze stammt aus Georgien und studierte in Tiflis. Noch während seines Studiums sang er u.a. Sarastro, Gremin, Sparafucile und Don Basilio (Il barbiere di Siviglia). 2006 studierte er bei Tengiz Mushkudiani und wurde zwei Jahre später Ensemblemitglied an der Paliashvili-Oper in Tiflis, wo er als Ramfis (Aida) zu hören war. 2009 war er Finalist beim Internationalen Gesangswettbewerb «Neue Stimmen» und wurde anschliessend an die Accademia d’arte lirica in Osimo (Italien) engagiert. Später wurde er Mitglied des Opernstudios der Opéra National du Rhin, wo er u.a. Don Pasquale, Colline (La bohème), Martino (L’ occasione fa il ladro) und den Polizeikommissar (Der Rosenkavalier) sang. Seit der Spielzeit 2012/13 ist er Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich. Hier war er u.a. als Anfisa in der Neuproduktion Drei Schwestern von Peter Eötvös, Pistola (Falstaff), Lodovico (Otello), Sir Gualtiero Raleigh (Roberto Devereux), Billy Jackrabbit (La fanciulla del West), Doktor Grenvil (La traviata) und Surin (Pique Dame) zu erleben. 2016 gastierte er als Daniello in Rossinis Ciro in Babilonia beim Rossini Opera Festival in Pesaro. In dieser Spielzeit ist er ausserdem in Le nozze di Figaro, Lady Macbeth von Mzensk, Don Carlo, im Feurigen Engel und Un ballo in maschera zu hören.