Le nozze di Figaro
Opera buffa in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Libretto von Lorenzo da Ponte
nach der Komödie «La folle Journée ou Le Mariage de Figaro»
von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 3 Std. 30 Min. inkl. Pause nach dem 2. Akt nach ca. 1 Std. 40 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
Januar 2015
Gut zu wissen
Die geniale Stelle
Oft sind es Kleinigkeiten, die verraten, was in einem Menschen vorgeht: ein etwas zu schneller Wimpernschlag, ein kaum wahrnehmbares Zucken im Gesicht, ein winziges Zittern der Stimme. Das sind Ereignisse, die einen Blick in die Tiefe der Seele er öffnen. Jeder Mensch kann solch kleine Abweichungen vom Erwarteten, solche Augenblicke der Wahrheit spüren, aber nur wenige können solche Vorgänge beschreiben. Mozart konnte es, wie man in seinen Opernpartituren sehen kann.
Ein besonders schönes Beispiel findet sich im zweiten Finale Le nozze di Figaro. Es ist eine peinliche Situation für den Grafen. Aus dem Ankleidezimmer der Gräfin, das er in blinder Eifersucht hatte aufbrechen wollen, trat zu seiner Überraschung nicht Cherubino, sondern Susanna. Die (nicht weniger überraschte) Gräfin kann für den Augenblick aufatmen. Der Graf bittet sie um Verzeihung für seinen Wutausbruch, was sie strikt verweigert. Dreimal fleht er: «Schau mich an!» Sie aber bleibt bei ihrer Weigerung und antwortet nur: «Undankbarer!». Musikalisch ist dieser kurze Wortwechsel ein Pendeln zwischen dem Dominantseptakkord, der dem Grafen zugeordnet ist und der Tonika B-Dur, zu der die Gräfin hinführt, womit ihre rigorose Ablehnung plastisch zum Ausdruck gebracht ist. Wäre dieses Wechselspiel konsequent durchgeführt, würde also die Gräfin dreimal auf dieselbe Weise auf dieselbe Bitte antworten, wäre zu dieser Stelle nichts weiter zu sagen. Aber es gibt zwei Unstimmigkeiten, die diese kurze Passage zu einem Meisterwerk subtiler Menschendarstellung machen.
Wenn die Gräfin ihrem Mann zum zweiten Mal antwortet, verdunkelt sich der Klang für einen Augenblick auf drastische Weise: Es ist, als würde die Terz des B-Dur-Dreiklangs, den der Hörer erwartet, minimal – um nur einen Halbton – verfehlt, so dass die Harmonie abrupt nach b-Moll wechselt. Auch der Orchesterklang wird um eine Nuance dunkler, indem das Motiv, das die Antworten der Gräfin begleitet, nun nicht mehr von Violinen und Flöte, sondern von Violinen und Fagott gespielt wird. Es ist nur ein einziger Takt, ein winziger Moment der Verunsicherung, danach scheint es weiterzugehen wie bisher, allerdings kommt gleich die zweite Unstimmigkeit: Auf die dritte Bitte des Grafen antwortet die Gräfin nicht mehr, als würde ihr nun die Kraft fehlen, das Spiel fortzusetzen. Dabei schien es doch gerade, als sei die Situation gerettet und die Gräfin würde über ihren cholerischen Mann triumphieren.
Doch die Lage ist erheblich komplizierter, darauf verweist der eine Takt in b-Moll: Dass der Graf sie in seiner Wut der Untreue bezichtigte, hat die Gräfin tiefer getroffen, als sie selbst gedacht hätte. Jeder kennt die Überraschung, wenn eine kleine Veränderung der eigenen Stimme einem selbst verrät, dass man von einem Geschehen stärker in Mitleidenschaft gezogen ist, als man wusste. Und jeder kennt die Hoffnung, dass die anderen das nicht gemerkt haben, weshalb man es dann vorzieht, zunächst zu schweigen. Genau das widerfährt der Gräfin, und Mozart hat diesen Vorgang so präzise in Musik gesetzt, dass wir tief in ihre verwundete Seele blicken können. Auch sie sieht den Abgrund und erkennt wohl, dass hier Irreversibles geschehen ist. Das verschlägt ihr die Sprache.
Für den Bruchteil einer Sekunde enthüllt sich der dunkle Hintergrund, auf dem sich das so unwiderstehlich komische Geschehen zuträgt. Die Komödie, das wusste Mozart sehr genau, ist eine Tragödie, die gerade noch einmal gut ausgeht. So werden Mozarts Komödien zu einem Spiegel des menschlichen Lebens, das eine Folge solcher gerade noch abgewendeten Tragödien ist, die allerdings unauslöschliche Spuren in uns hinterlassen.
Text von Werner Hintze.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 70, Juni 2019.
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Le nozze di Figaro
Synopsis
Le nozze di Figaro
Erster Akt
Anlässlich seiner Hochzeit mit Rosina hatte Graf Almaviva seinen Untergebenen versprochen, künftig auf das Recht der ersten Nacht zu verzichten. Nun bereut er es, da er sich in Susanna, die Kammerzofe seiner Frau, verliebt hat, die im Begriff ist, seinen Diener Figaro zu heiraten. Als Susanna am Tag der geplanten Hochzeit von Figaro erfährt, dass der Graf ihnen nach der Hochzeit just jenes Zimmer zur Verfügung zu stellen gedenkt, das zwischen seinem und jenem seiner Frau liegt, klärt sie Figaro über die «Bequemlichkeit» des Zimmers für den Grafen, der ihr beharrlich nachstellt, auf. Figaro ist entschlossen, die Pläne des Grafen zu vereiteln und die Trauung so rasch als möglich zu vollziehen. Ein weiteres Hindernis tut sich auf: Marcellina hat Figaro einst eine grössere Geldsumme geliehen, für die er ihr vertraglich die Ehe zusichern musste, falls er seine Schulden nicht zu rückzahlen kann. Mit Hilfe des Doktor Bartolo möchte Marcellina nun in letzter Minute die Hochzeit Figaros mit Susanna verhindern und ihre älteren Rechte auf ihn geltend machen.
Der junge Cherubino ist in Nöten und sucht Unterstützung bei Susanna. Der Graf hat ihn bei Barbarina, der Tochter des Gärtners, der er selbst nachstellt, erwischt und will ihn vom Schloss verweisen. Susanna soll bei der von Cherubino so sehr verehrten Gräfin ein gutes Wort für ihn einlegen. Überraschend kommt der Graf hinzu und bedrängt Susanna mit seinen Anträgen, während Cherubino sich eben noch verstecken kann. Doch gleich darauf geht auch der Graf in Deckung, da Basilio, ein opportunistischer Intrigant, das Zimmer betritt.
Eine Bemerkung über die Schwärmerei Cherubinos für die Gräfin lockt den Grafen, der sich in seiner Ehre getroffen fühlt, wieder hervor. Die Auseinandersetzung droht zu eskalieren, als er kurz darauf auch Cherubino entdeckt. Da platzt Figaro herein mit einem von ihm organisierten Chor, der dem Grafen für seinen Verzicht auf das ius primae noctis huldigen soll – ein Schachzug Figaros, um den sofortigen Vollzug der Hochzeit zu erzwingen. Unter dem Vorwand, noch nicht ausreichend Vorbereitungen getroffen zu haben, verschiebt der Graf diese auf den Abend. Ausserdem «befördert» er Cherubino, nun unbequemer Mitwisser seines Werbens um Susanna, mit sofortiger Wirkung zum Militär. Figaro aber bittet Cherubino heimlich, sich im Schloss zu verstecken, will er doch mit seiner Hilfe dem Grafen eine Falle stellen, damit diesem die Lust auf Susanna vergeht.
Zweiter Akt
Todunglücklich über die Eskapaden ihres Mannes will die Gräfin mit Susanna und Figaro im Bunde versuchen, ihre gefährdete Ehe zu retten. Figaro präsentiert seinen Plan: Zum einen wird ein Brief den Grafen von einem angeblichen Liebhaber der Gräfin unterrichten, so dass seine Eifersucht ihn bis zum Abend ablenken wird; zum anderen soll Susanna ihm zum Schein ein Rendezvous versprechen, nur soll an ihrer Stelle Cherubino als Mädchen verkleidet zu diesem Treffen gehen. So kann die Gräfin ihn ohne Gefahr für Susanna auf frischer Tat ertappen, und der Graf wird sich der Hochzeit nicht länger widersetzen können. Einverstanden mit Figaros Plan beginnen die Frauen, Cherubino im Zimmer der Gräfin umzukleiden, nachdem sie vorsichtshalber die Aussentür verschlossen haben. Als Susanna für einen Moment in ein Nebenzimmer geht, nutzt Cherubino die Gelegenheit, der Gräfin Andeutungen über seine Gefühle für sie zu machen. Da begehrt der Graf unvermutet Einlass – er hat den fingierten Brief erhalten, seine Eifersucht ist geweckt. Schnell schliesst die Gräfin Cherubino im Kabinett ein, bevor sie ihrem Mann die Tür öffnet. Dieser, zunächst beruhigt, dass er seine Frau alleine im Zimmer antrifft, wird durch ein lautes Geräusch aus dem Kabinett erneut misstrauisch. Überzeugt davon, dass sich dort der Liebhaber verbirgt, verlangt der Graf den Schlüssel zum Kabinett. Als die Gräfin die Herausgabe verweigert, zwingt er sie, ihn zu begleiten, um Werkzeuge zum Aufbrechen der Tür zu holen. Susanna, die während dieser Auseinandersetzung unbemerkt zurückgekommen ist, befreit Cherubino aus seiner misslichen Lage und schliesst sich an seiner Stelle im Kabinett ein, während Cherubino durch einen Sprung aus dem Fenster in den Garten entkommt. Die wilde Entschlossenheit des Grafen, in das Kabinett einzudringen, veranlasst die Gräfin, ihm die Wahrheit zu gestehen. Zutiefst verletzt droht der Graf, Cherubino zu töten. Da tritt Susanna aus dem Kabinett. Die Gräfin ist nicht weniger überrascht als ihr Mann, der sich nun für sein Misstrauen entschuldigen muss. Auf die Frage, was es mit dem Brief auf sich habe, gesteht die Gräfin, dass es sich um einen Scherz von Figaro gehandelt habe, der in diesem Moment mit der Nachricht kommt, die Hochzeitsmusikanten seien eingetroffen. Sein erneuter Überrumpelungsversuch missglückt wiederum, da der Graf ihn in ein strenges Verhör nimmt, aus dem er sich nur mit Mühe herauswinden kann.
Im unpassendsten Moment taucht auch noch der Gärtner Antonio auf und beklagt sich darüber, dass neuerdings Menschen aus den Fenstern fielen und seine Beete zerstörten. Seinen Verdacht, es habe sich um Cherubino gehandelt, entkräftet Figaro, indem er erklärt, er selbst sei aus dem Fenster gesprungen. Erst der Auftritt Marcellinas, Bartolos und Basilios, die eine gerichtliche Entscheidung hinsichtlich des Vertrages zwischen Figaro und Marcellina fordern, setzt den Grafen ein weiteres Mal in die Lage, die Hochzeit aufzuschieben.
Dritter Akt
Die Gräfin ist nunmehr entschlossen, sich selbst in den Kleidern Susannas zum Rendezvous mit dem Grafen zu begeben, um Cherubino aus dem Spiel zu lassen. Auf ihren Wunsch hin überrascht Susanna den Grafen mit dem Geständnis, ihn am Abend treffen zu wollen. Der Graf glaubt sich kurz vor der Erfüllung seiner Wünsche, doch hört er gleich darauf, wie Susanna Figaro versichert, sein Prozess gegen Marcellina sei schon gewonnen. In unbeherrschtem Zorn schwört er Rache und beschliesst, den bevorstehenden Prozess zugunsten Marcellinas zu entscheiden. In dessen Verlauf stellt sich jedoch überraschend heraus, dass Figaro einer früheren Verbindung zwischen Marcellina und Bartolo entstammt. Er wurde als Kind entführt, doch eine Hieroglyphe an seinem Arm enthüllt die familiären Bande. Als Susanna eben hinzu kommt, wie Mutter und Sohn sich in den Armen liegen, glaubt sie sich betrogen, doch schnell kannFigaro sie über die seltsame Wendung der Dinge aufklären. Der Graf, aller legalen Machtmittel nun beraubt, muss in die Hochzeit einwilligen.
Unterdessen hat Barbarina Cherubino mit zu sich genommen, um ihn in Mädchenkleider zu stecken, damit er sich unerkannt im Schloss bewegen kann.
Die Gräfin diktiert Susanna einen Brief, aus dem der Graf den genauen Ort des abendlichen Rendezvous’ erfahren soll. Susanna wird ihm den Brief während der Hochzeitszeremonie zuspielen.
Barbarina überbringt der Gräfin mit einigen Mädchen, unter ihnen der verkleidete Cherubino, einen Blumengruss. Der Graf und Antonio kommen hinzu und enttarnen ihn. Bevor Cherubino vom Grafen für seinen Ungehorsam bestrafen kann, bittet Barbarina ihn, ihr Cherubino zum Mann zu geben. Schliesslich habe der Graf, immer wenn er sie geküsst und umarmt habe, versprochen, ihr jeden Wunsch zu erfüllen.
Noch einmal hat Figaro alles aufgeboten, um mit Susanna vermählt zu werden; der Graf erteilt dem Paar wie auch Marcellina und Bartolo endlich seinen Segen.
Als Susanna ihm während der Zeremonie den Brief mit dem genauen Treffpunkt ihres zum Schein verabredeten Stelldicheins zusteckt, ist es auch der Graf zufrieden. Als Zeichen seines Einverständnisses soll er die Nadel, mit der die Botschaft versiegelt war, an Susanna zurückschicken – ein Dienst, mit dem der Graf Barbarina beauftragt. Für den Abend verspricht er den Anwesenden ein rauschendes Fest.
Vierter Akt
Barbarina hat die Nadel verloren. Bei ihrer verzweifelten Suche danach trifft sie auf Figaro, dem sie vertrauensselig in allen Einzelheiten von ihrem Auftrag berichtet. Auch den Treffpunkt verrät sie ihm. Figaro geht sogleich davon aus, dass Susanna ihm noch am Tag ihrer Eheschliessung Hörner aufsetzen wird. In seiner grossen Wut und Enttäuschung beschliesst er, das Schäferstündchen handgreiflich zu stören, auch wenn Marcellina – in ihrer neuen Rolle als seine Mutter – ihm dazu rät, mit Bedacht vorzugehen. In neu erwachter Frauensolidarität mag sie an Susannas Treue nicht zweifeln.
Figaro hat Basilio und Bartolo an den Ort bestellt, wo er seine Susanna in flagranti mit dem Grafen zu erwischen gedenkt. Basilio zeigt sich gelassen: Nur wer sich ein dickes Fell zulegt, sämtlichen Illusionen abschwört und sich unempfindlich macht gegenüber den Reizen des anderen Geschlechts, wird unangefochten durchs Leben gehen.
Susanna hat von Marcellina erfahren, wessen Figaro sie für fähig hält. Um ihm eine Lehre zu erteilen, spielt sie dem versteckt sie Beobachtenden die ungeduldig ihrem Liebesabenteuer Harrende vor. Dann tauscht sie mit der Gräfin die Kleider, die nun ihren Platz einnimmt. Cherubino – auf der Suche nach Barbarina – glaubt, Susanna vor sich zu haben und bedrängt sie stürmisch. Der Graf befreit die vermeintlich willige Geliebte aus den Armen des flüchtenden Cherubino und umwirbt sie. Figaro, der seine Eifersucht nicht länger mehr bezähmen kann, stört das Paar. Der Graf und die verkleidete Gräfin flüchten in verschiedene Richtungen. Susanna nähert sich Figaro in den Kleidern der Gräfin und gibt vor, sich für die Untreue des Grafen auf gleiche Weise rächen zu wollen. Figaro, der Susanna an der Stimme erkennt, lässt sich auf ihr Spiel ein und gibt vor, die Gräfin heftig zu begehren. Masslos empört ohrfeigt ihn Susanna, doch Figaro klärt sie lachend auf. Gemeinsam spielen sie dem zurückkehrenden Grafen eine Liebesszene vor, der – in der Annahme, Figaro vergreife sich an seiner Frau – ausser sich vor Wut die Gräfin vor aller Augen der Untreue überführen will. Die Bitte um Vergebung der vermeintlichen Gräfin, in die alle Herbeigerufenen einstimmen, schlägt er vehement aus. Erst als sich die echte Gräfin zu erkennen gibt, realisiert der Graf, dass sie seine «Susanna» war. Sie gewährt ihm Verzeihung, dem Fest steht nichts mehr entgegen.
Biografien
Henrik Nánási, Musikalische Leitung
Henrik Nánási
Henrik Nánási stammt aus Pécs, Ungarn. Seit 2012/13 ist er Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin, wo er seither u.a. Die Zauberflöte, Mazeppa, Così fan tutte und Der feurige Engel dirigierte. Seine musikalische Ausbildung erhielt er am Béla-Bartók-Konservatorium in Budapest und an der Universität für Musik und darstellende Künste in Wien. Am Stadttheater Klagenfurt begann er 1999 als Solorepetitor. 2002 wurde er dort Erster Kapellmeister und erarbeitete sich ein breites Repertoire mit Werken wie Die Zauberflöte, Così fan tutte, Pique Dame, Don Carlos, Nabucco, Norma, Don Pasquale, Turandot, Madama Butterfly, Tosca und The Rake’s Progress. Es folgten Engagements als Erster Kapellmeister am Theater Augsburg und am Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Seine Tätigkeit als Gastdirigent führte ihn u. a. an die Wiener Volksoper, die Oper Frankfurt und das Nationaltheater Mannheim. An der Bayerischen Staatsoper München debütierte er mit La traviata. Mit Rossinis L’Italiana in Algeri gab er sein Debüt an der Semperoper Dresden, wo er ausserdem u.a. La bohème, Madama Butterfly, La traviata und La cenerentola dirigierte. 2013/14 debütierte er am Royal Opera House Covent Garden mit Turandot, an der Hamburgischen Staatsoper mit Otello sowie bei den Opernfestspielen Arena di Verona mit Carmen. Eine umfangreiche Konzerttätigkeit verbindet Henrik Nánási mit zahlreichen namhaften europäischen Orchestern. In der Spielzeit 2014/15 dirigiert er u.a. Herzog Blaubarts Burg in Valencia, Lucia di Lammermoor und La traviata in Hamburg sowie Die schöne Helena, Don Giovanni und Gianni Schicchi/Herzog Blaubarts Burg an der Komischen Oper Berlin.
Sven-Eric Bechtolf, Inszenierung
Sven-Eric Bechtolf
Sven-Eric Bechtolf stammt aus Darmstadt. Nach seiner Ausbildung am Salzburger Mozarteum führten ihn Engagements als Schauspieler u.a. an das Zürcher Schauspielhaus, das Schauspielhaus Bochum, das Hamburger Thalia Theater, das Wiener Burgtheater, die Salzburger Festspiele und das Almeida Theatre, London. Als Regisseur hat er u.a. am Hamburger Thalia Theater und am Wiener Burgtheater gearbeitet. Am Opernhaus Zürich inszenierte er Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Don Carlo und Falstaff. An der Wiener Staatsoper führte er bei Arabella, dem Ring des Nibelungen und Cardillac Regie und an den Salzburger Festspielen beim Mozart/Da Ponte Zyklus. 2001 und 2002 erhielt er den Nestroy-Preis für die «beste darstellerische Leistung des Jahres» für den Hubert in Dreimal Leben (Regie: L. Bondy) und für seinen Hofreiter im Weiten Land (Regie: A. Breth) bei den Salzburger Festspielen. 2011 bis 2021 war er Träger des Albin Skoda Rings und 2016 erhielt er den Ehren-Ring der Stadt Salzburg sowie das Verdienstkreuz für Kultur und Wissenschaft des Landes Österreich. 2012 wurde er ausserdem Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele und war 2015 und 2016 künstlerischer Leiter des Festivals. Seit 2016 ist er wieder als freier Schauspieler und Regisseur tätig und inszenierte seitdem u.a. Hänsel und Gretel an der Mailänder Scala und gemeinsam mit Julian Crouch King Arthur an der Staatsoper Berlin.
Rolf Glittenberg, Bühnenbild
Rolf Glittenberg
Rolf Glittenberg hat an wichtigen Opernhäusern, Theatern und Festivals wie z.B. dem Thalia Theater Hamburg, dem Zürcher Schauspielhaus, dem Wiener Burgtheater, der Wiener Staatsoper, dem Edinburgh Festival, der Nederlandse Opera Amsterdam, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Stuttgart und den Salzburger Festspielen gearbeitet. Er hat für Regisseure wie George Tabori, Johannes Schaaf, Dieter Giesing, Claus Peymann, Götz Friedrich, Luc Bondy und Peter Mussbach Bühnenbilder entworfen. Am Opernhaus Zürich entstanden die Bühnenräume für Martin Kusejs Inszenierungen der Opern Elektra, Die Zauberflöte und Genoveva sowie für Sven-Eric Bechtolfs Inszenierungen von Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Falstaff und Don Carlo. Er zeichnet sich zudem verantwortlich für die Bühne des Ring des Nibelungen und Cardillac mit Franz Welser-Möst und Sven-Eric Bechtolf an der Wiener Staatsoper, Idomeneo mit Nikolaus Harnoncourt als Dirigent und Regisseur bei der Styriarte in Graz und in Zürich, Ariadne auf Naxos mit Daniel Harding und Sven-Eric Bechtolf bei den Salzburger Festspielen sowie Der Stein der Weisen mit Felix Breisach in Winterthur.
Marianne Glittenberg, Kostüme
Marianne Glittenberg
Nach Anfängen gleichermassen im Sprech- und Musiktheater konzentrierte Marianne Glittenberg ihre Arbeit ausschliesslich auf die Oper. Die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Luc Bondy, Jürgen Flimm, George Tabori, Johannes Schaaf, Luca Ronconi und Hans Neuenfels war ihr besonders wichtig. In letzter Zeit ist die intensive Arbeit mit Sven-Eric Bechtolf prägend, mit dem mehrere Arbeiten am Thalia Theater Hamburg, am Burgtheater Wien und an der Deutschen Oper Berlin (Les Contes d’Hoffmann) entstanden. Für die Salzburger Festspiele schuf Marianne Glittenberg für folgende Produktionen die Kostüme: Der Bauer als Millionär, Das Mädel aus der Vorstadt, Die Zauberflöte, Die Frau ohne Schatten, L’incoronazione di Poppea und Don Giovanni. Weitere Opernarbeiten entstanden für die Hamburgische Staatsoper, die Wiener Staatsoper, die Deutsche Oper Berlin, das Opernhaus Zürich (Fidelio, Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Falstaff, Don Carlo), die Nederlandse Opera Amsterdam und das Théâtre de la Monnaie, Brüssel, in Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Sir Georg Solti, Christoph von Dohnányi, Lorin Maazel, Gerd Albrecht, Sylvain Cambreling, Nikolaus Harnoncourt und Franz Welser-Möst. Zudem entwarf sie die Kostüme für Arabella in Wien und Hamburg sowie für Der Ring des Nibelungen und Cardillac in der Regie von Sven-Eric Bechtolf an der Wiener Staatsoper.
Jürgen Hoffmann, Lichtgestaltung
Jürgen Hoffmann
Jürgen Hoffmann arbeitete nach seiner Ausbildung zunächst an der Deutschen Oper in Berlin. 1971 wechselte er ans Opernhaus Zürich. Er wurde dort 1992 zum Leiter der Beleuchtung ernannt und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 für die Lichtgestaltung von etwa 8 Neuproduktionen und bis zu 20 Wiederaufnahmen pro Jahr verantwortlich. Neben seiner Arbeit am Opernhaus Zürich war er weltweit als Lichtgestalter an zahlreichen führenden Opernhäusern tätig. Er arbeitete mit vielen namhaften Regisseuren und Bühnenbildnern zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Regisseuren Harry Kupfer, Sven-Eric Bechtolf und Claus Guth sowie den Bühnenbildnern Rolf Glittenberg und Christian Schmidt. Seit seiner Pensionierung ist er als freier Lichtgestalter tätig. Seine letzten Arbeiten waren u.a. Rusalka an der Staatsoper Wien, Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier an den Salzburger Festspielen sowie die Händel Oper Poro an der Komischen Oper in Berlin in der Inszenierung von Harry Kupfer. Jüngst war seine Lichtgestaltung in u.a. La Cenerentola an der Wiener Staatsoper und Ariadne auf Naxos an der Scala in Mailand zu sehen.
Jürg Hämmerli, Choreinstudierung
Jürg Hämmerli
Jürg Hämmerli studierte am Konservatorium Winterthur Musiktheorie und Klavier. 1984 erwarb er das Klavierlehrdiplom. Darauf folgten Dirigierstudien an der Musikhochschule in Zürich. Seine Gesangsausbildung an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik in Luzern schloss er 1989 ab. 1985 wurde er zum Leiter einer Jugendmusikschule gewählt und 1987 als Assistent des Chordirektors ans Opernhaus Zürich berufen. Von 1990 bis 1993 war er Stellvertreter des Chordirektors mit eigenen Einstudierungen. Seit der Spielzeit 1993/ 94 ist Jürg Hämmerli Chordirektor des Opernhauses Zürich. In dieser Zeit zeichnete er verantwortlich für Choreinstudierungen von ungefähr 100 Opernproduktionen und vielen Konzerten. Seine Arbeit ist in CD- und DVD-Aufnahmen sowie TV-Produktionen dokumentiert, darunter Traviata im Hauptbahnhof von 2008. In London, Paris, Moskau, Prag, Peking und anderen Städten hat Jürg Hämmerli Gastspiele gegeben oder Einstudierungen betreut. Für den Festakt zum Jubiläum «50 Jahre Diplomatische Beziehungen Schweiz – Volksrepublik China» in Shanghai im Jahr 2000 hat er mit dem Chinesischen Nationalchor Die Zauberflöte einstudiert, und er bereitete den Opernchor Zürich auf die 500-Jahr-Feier der Päpstlichen Schweizergarde 2006 in Rom vor. Neben seiner Arbeit mit dem Chor des Opernhauses Zürich und anderen professionellen Chören wie dem Chor der Nationaloper Sofia, dem Prager Rundfunkchor, dem Kammerchor Moskau, dem ehemaligen Schweizer Kammerchor oder dem Ensemble der am Opernhaus tätigen Zuzüger ist ihm die musikalische Betreuung des Zusatzchors sowie des Kinder- und Jugendchors der Zürcher Oper ein besonderes Anliegen.
Michael Nagy, Il Conte di Almaviva
Michael Nagy
Michael Nagy, Bariton mit ungarischen Wurzeln, war zunächst Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin, wechselte dann an die Oper Frankfurt, wo er sich mit Papageno, Guglielmo (Così fan tutte), Graf Almaviva (Le nozze di Figaro), Hans Scholl (Die weisse Rose), Wolfram (Tannhäuser), Valentin (Faust), Jeletzki (Pique Dame), Marcello (La bohème), Albert (Werther), Frank/Fritz (Die tote Stadt), Owen Wingrave, Jason (Medea) und Dr. Falke (Die Fledermaus) wichtige Partien seines Repertoires erarbeiten konnte. Gastengagements führten ihn u.a. als Wolfram (Tannhäuser) an das Opernhaus Oslo, als Ford (Falstaff) an die Deutsche Oper Berlin, als Graf Luna (Palestrina) an die Bayerische Staatsoper München und als Nardo (La finta giardiniera) ans Theater an der Wien. Unter Simon Rattle sang er bei den Pfingstfestspielen Baden-Baden Papageno mit den Berliner Philharmonikern. Konzert-Engagements führten ihn zum Konzerthausorchester Berlin, Museumsorchester Frankfurt, Gewandhausorchester Leipzig sowie dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Philippe Herreweghe, Helmuth Rilling, Adam Fischer, Paavo Järvi, Christoph Eschenbach und Riccardo Chailly zählen zu den prominenten musikalischen Partnern für sein breit gefächertes Konzertrepertoire. In jüngerer Zeit sang er u.a. Eugen Onegin, Stolzius (Die Soldaten), Papageno, Dr. Falke (Die Fledermaus), Guglielmo, Albert (Werther) und Le Grand-Prêtre d’Apollon / Hercule (Alceste) in München, Graf Almaviva (Le nozze di Figaro) in Zürich und Köln, Kurwenal (Tristan und Isolde) im Festspielhaus Baden-Baden sowie Don Alfonso und Wolfram von Eschenbach (Tannhäuser) in Zürich. Im Sommer 2019 war er beim Edinburgh International Festival in der Titelrolle von Eugen Onegin zu hören.
Julia Kleiter, La Contessa
Julia Kleiter
Julia Kleiter studierte in Hamburg und Köln. 2004 gab sie ihr Debüt an der Pariser Opéra-Bastille als Pamina (Die Zauberflöte) – eine Partie, die sie in den folgenden zehn Jahren in zahlreichen Produktionen in Madrid, Zürich, New York, München und bei den Salzburger Festspielen übernahm. Höhepunkte waren u. a. die Contessa (Le nozze di Figaro) am Royal Opera House Covent Garden sowie an der Mailänder Scala, Agathe (Der Freischütz) und Ilia (Idomeneo) ebenfalls an der Scala, Donna Anna (Don Giovanni) an der Hamburger Staatsoper und in der Elbphilharmonie sowie Eva (Die Meistersinger von Nürnberg) unter Daniel Barenboim in Berlin, Philippe Jordan in Paris und Christian Thielemann in Dresden. Jüngst debütierte Julia Kleiter als Marschallin im Rosenkavalier in Brüssel, kehrte als Agathe an die Bayerische Staatsoper sowie als Contessa an die Semperoper in Dresden zurück, verkörperte Donna Anna an der Opéra National de Paris und sang die Marschallin an den Staatsopern von Berlin und Wien. Im Konzert sang sie u. a. Dvořáks Stabat Mater in München, Schumanns Das Paradies und die Peri in Frankfurt, Zürich und Leipzig, Brahms’ Deutsches Requiem bei den Salzburger Osterfestspielen, Zemlinskys Lyrische Sinfonie auf Tournee mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden sowie Beethovens Missa Solemnis im Musikverein Wien. Mit ihren Liedinterpretationen ist sie regelmässiger Gast an der Londoner Wigmore Hall, bei den Schubertiaden in Schwarzenberg und Vilabertran oder dem Heidelberger Frühling. Zahlreiche CDs und DVDs dokumentieren ihr künstlerisches Schaffen.
Golda Schultz, La Contessa
Golda Schultz
Golda Schultz stammt aus Südafrika. Ausgebildet an der New Yorker Juilliard School und im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper, feierte sie bald international Erfolge, u.a. als Sophie (Der Rosenkavalier) bei den Salzburger Festspielen, als Contessa (Le nozze di Figaro) beim Glyndebourne Festival und als Pamina (Die Zauberflöte) an der Metropolitan Opera und der Wiener Staatsoper. Zu den Höhepunkten der vergangenen Spielzeiten zählen u.a. Micaëla (Carmen) an der Opéra de Paris und an der Lyric Opera of Chicago, Contessa und Liù (Turandot) an der Wiener Staatsoper, Agathe (Der Freischütz) an der Bayerischen Staatsoper, Vitellia (La clemenza di Tito) bei den Salzburger Festspielen, Madame Lidoine (Dialogues des Carmélites) beim Glyndebourne Festival sowie Clara (Porgy and Bess), Nanetta (Falstaff), Sophie, Contessa, Anne Trulove (The Rake’s Progress) und Adina (L’elisir d’amore) an der Metropolitan Opera. In der Spielzeit 2023/24 wird sie u.a. ihr Rollendebüt als Juliette (Roméo et Juliette) an der Dallas Opera sowie Hausdebüts als Fiordiligi (Così fan tutte) am Covent Garden sowie als Sophie an der Staatsoper Berlin geben. Zudem kehrt sie als Contessa an die Wiener Staatsoper zurück. Auf dem Konzertpodium wird sie u.a. in Beethovens 9. Sinfonie mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Andris Nelsons, in Mahlers 4. Sinfonie mit der New York Philharmonic unter Gianandrea Noseda und in Mahlers 8. Sinfonie mit dem Orchestre de Paris unter Daniel Harding zu hören sein. 2022 veröffentlichte sie ihr erstes Solo-Album This Be Her Verse, das Werke von Komponistinnen von der Romantik bis zur Gegenwart beinhaltet.
Julie Fuchs, Susanna
Julie Fuchs
Julie Fuchs, französische Sopranistin, studierte Violine und Schauspiel in Avignon sowie Gesang am CNSM in Paris. Von 2013 bis 2015 gehörte sie zum Ensemble des Opernhauses Zürich und kehrt seither immer wieder nach Zürich zurück. Hier sang sie u.a. Morgana (Alcina), Susanna (Le nozze di Figaro), Rosane (La verità in cimento), Contessa di Folleville (Il viaggio a Reims), Fiorilla (Il turco in Italia), Norina (Don Pasquale) sowie zuletzt 2021/22 die Titelrolle in L’incoronazione di Poppea. Julie Fuchs wurde dreimal bei den Victoires de la Musique ausgezeichnet und ist Chevalier de l’ordre des Arts et des Lettres. Ihr Repertoire reicht vom Barock bis zu zeitgenössischer Musik mit einem Schwerpunkt auf Mozart und Belcanto. 2022/23 debütiert Julie Fuchs als Juliette (I Capuleti e i Montecchi) an der Opéra de Paris, als Cleopatra (Giulio Cesare) an der Oper Amsterdam und als Juliette (Roméo et Juliette) am Opernhaus Zürich. Ausserdem singt sie Norina (Don Pasquale) am Opernhaus Zürich und Poppea (L'incoronazione di Poppea) am Liceu Barcelona und auf Konzerttournee quer durch Europa. In jüngster Zeit war sie als Marie (La Fille du régiment) an der Wiener Staatsoper zu hören, als Leïla (Les Pêcheurs de perles) am Théâtre des Champs-Élysées, als Giunia (Lucio Silla) am Teatro Real Madrid, als Musetta (La bohème) in München, als La Folie (Platée) und Nannetta (Falstaff) an der Opéra de Paris, als Susanna (Le nozze di Figaro) beim Festival d’Aix-en-Provence und am Teatro Real de Madrid, als Mélisande (Pelléas et Mélisande) in Barcelona sowie als Adèle (Le comte Ory) beim Rossini Festival in Pesaro. Ihr drittes Soloalbum, Amadè, ist 2022 bei Sony erschienen.
Ruben Drole, Figaro
Ruben Drole
Ruben Drole, Bassbariton, stammt aus Winterthur und studierte an der Musikhochschule Zürich. 2004 wurde er ins IOS und 2005 ins Ensemble des Opernhauses Zürich aufgenommen, wo er u.a. als Lucio Cinna (J.C. Bachs Lucio Silla), Haly (L’italiana in Algeri), Argante (Rinaldo), Wurm (Luisa Miller) und als Papageno in der von Nikolaus Harnoncourt geleiteten Zauberflöte zu erleben war. Als Papageno hat er 2015 auch sein Debüt an der Semperoper Dresden gegeben. Weitere Projekte mit Harnoncourt waren u.a. Kezal (Die verkaufte Braut) und Haydns Schöpfung bei der Styriarte Graz, Beethovens Christus am Ölberg in Wien und Luzern, eine Japan-Tournee (Mozarts Requiem und Händels Messiah) sowie Leporello (Don Giovanni) am Theater an der Wien. Im Zürcher Zyklus der Mozart/Da Ponte-Opern von Sven-Eric Bechtolf und Franz Welser-Möst wirkte er als Guglielmo (Così fan tutte), Figaro (Le nozze di Figaro) und Leporello mit. Dieselben Partien interpretierte er unter Welser-Möst auch mit dem Cleveland Orchestra. Bei den Salzburger Festspielen 2012 sang er den Achilla (Giulio Cesare) und trat dort 2013 in Haydns Il ritorno di Tobia und in Walter Braunfels’ Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna auf. In Zürich war er zuletzt u.a. als Figaro, Lord Rochefort (Anna Bolena), Papageno, Leporello, Alaskawolfjoe (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), als Peter in Hänsel und Gretel, Biterolf in Tannhäuser, Soldat in Die Geschichte vom Soldaten, Odysseus in Die Odyssee, Antonio in Le nozze di Figaro sowie als Herzogin/Raupe in Alice im Wunderland zu sehen. Ausserdem war er jüngst im Ballettabend Nachtträume zu erleben.
Christina Daletska, Cherubino
Christina Daletska
Christina Daletska ist eine der vielseitigsten jungen Sängerinnen ihrer Generation und zeichnet sich durch eine aussergewöhnliche Begeisterung für die Werke des 20. / 21. Jahrhunderts aus. 2013 debütierte sie mit dem Ensemble Intercontemporain unter Pierre Boulez mit Philippe Manourys Gesänge-Gedanken. Es folgten Nonos Prometeo (SWR Sinfonieorchester), Berios Folk Songs (Orchestre de Chambre de Lausanne) sowie Romitellis An Index of Metals (BIT20 Ensemble). 2017 sang sie die Uraufführung von Manourys Kein Licht bei der Ruhrtriennale, an der Opéra Comique Paris, bei Musica Strasbourg und am Grand Théâtre Luxembourg. 2018 gab sie ihr Debüt am Teatro La Fenice di Venezia als Queen Elisabeth in der italienischen Erstaufführung von Battistellis Richard III. Sie arbeitete u.a. mit dem Mahler Chamber Orchestra, Mozarteum Orchester Salzburg, Tonhalle-Orchester Zürich, Swedish Radio Symphony Orchestra sowie mit Daniel Harding, Ivor Bolton, Riccardo Muti, Thomas Hengelbrock, Ingo Metzmacher und Teodor Currentzis. Ihr Operndebüt gab sie mit 23 Jahren als Rosina Il barbiere di Siviglia am Teatro Real Madrid. Es folgten Partien wie Cherubino, Rosina & Lucilla in La scala di seta (Opernhaus Zürich), Zerlina (Opera de Lyon), Idamante (Baden-Baden) und Annio (Barbican). Sie stammt aus Lemberg (Ukraine), spricht sieben Sprachen und ist Botschafterin für Amnesty International Schweiz.
Ingeborg Gillebo, Cherubino
Ingeborg Gillebo
Ingeborg Gillebo stammt aus Norwegen und studierte an der Norwegian Academy of Music und an der Opernakademie in Kopenhagen bei Susanna Eken. 2010 debütierte sie an der Royal Danish Opera als Margret in Wozzeck sowie an der Norwegian National Opera als Cherubino (Le nozze di Figaro). Seither singt sie an international renommierten Häusern Partien wie Mélisande, Nicklausse (Les Contes d’Hoffmann), Hänsel, Annio (La clemenza di Tito), Dorabella (Così fan tutte), 2. Dame (Die Zauberflöte), Costanza (L’isola disabitata), Lola (Cavalleria rusticana), Rosina (Il barbiere di Siviglia) u.a. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Fabio Biondi, Hartmut Haenchen, Marc Minkowski, Andris Nelsons, Sir Roger Norrington, Vasily Petrenko, Sir Simon Rattle, Emmanuel Villaume u.a. Als Cherubino war sie in den letzten Jahren u.a. an der Opéra Royal de Versailles sowie in Toulouse und Oslo zu hören, als Blumenmädchen (Parsifal) debütierte sie bei den Bayreuther Festspielen, als Hänsel war sie an der Met New York zu erleben. Ausserdem sang sie Dorabella und Mélisande in Oslo, Knappe/Blumenmädchen in Baden-Baden und Berlin mit den Berliner Philharmonikern sowie zahlreiche Konzerte, darunter Beethovens Neunte Sinfonie und Missa solemnis, Bachs Weihnachts-Oratorium, Mendelssohns Sommernachtstraum und Verdis Requiem. Am Opernhaus Zürich debütierte sie 2015 als Cherubino.
Liliana Nikiteanu, Marcellina
Liliana Nikiteanu
Liliana Nikiteanu studierte am Konservatorium in Bukarest. Ihr erstes Festengagement erhielt sie 1986 im Musiktheater Galati. Sie gewann zahlreiche Preise, und im Jahr 2000 wählte sie die Opernwelt zur «Besten Nachwuchssängerin des Jahres». Ihr Repertoire umfasst über 80 Rollen, die sie in Zürich, wo sie seit 1991 Ensemblemitglied ist, oder in anderen Opernhäusern gesungen hat, u.a. Octavian (Der Rosenkavalier) an der Bastille, der Wiener und Hamburgischen Staatsoper, Ježibaba (Rusalka) in Montreal, Sesto (La clemenza di Tito) in Dresden, Rosina (Il barbiere di Siviglia) in Wien und München, Dorabella (Così fan tutte) in Dresden, München, Salzburg und Aix-en-Provence, Fjodor (Boris Godunow) in Salzburg, Margarethe (La damnation de Faust) in Brüssel und Dulcinée (Don Quichotte) im Theater an der Wien. In Zürich verkörperte sie alle Mozartpartien ihres Fachs sowie Partien wie Ljubascha (Die Zarenbraut), Amme (Dukas’ Blaubart) und Fricka (Das Rheingold). Als Konzertsängerin reicht ihr Repertoire von Bach bis Berio. In Bamberg sang sie Berenice von Haydn unter Adam Fischer, in Paris Berlioz’ Les nuits d'été unter Heinz Holliger, in Kopenhagen Verdis Requiem und in Tel Aviv und Haifa Bruckners Te Deum unter Zubin Mehta. Zu den Dirigenten, die sie geprägt haben, gehören Nikolaus Harnoncourt, Claudio Abbado, Fabio Luisi, Franz Welser-Möst, John Eliot Gardiner, René Jacobs und Philippe Jordan. Zuletzt war sie in Zürich u.a. als Beggar Woman (Sweeney Todd), Teresa (La sonnambula), Marthe Schwertlein (Faust), Larina (Jewgeni Onegin), Tisbe (La Cenerentola), Frau Waas / Frau Mahlzahn (Jim Knopf) und Praškowia (Die lustige Witwe) zu erleben.
Mika Kares, Bartolo
Mika Kares
Mika Kares, geboren in Finnland, studierte Gesang an der Sibelius-Akademie in Helsinki. Von 2005 bis 2010 war er Ensemblemitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe. 2008 wurde er bei den Savonlinna-Opernfestspielen zum Künstler des Jahres gewählt für seine Interpretation der Titelrolle von Arrigo Boitos Mefistofele. Sein US-Debüt gab er 2012 als Attila in Verdis gleichnamiger Oper in Seattle. Seither arbeitete er mit Dirigenten wie Marc Minkowski, Riccardo Chailly, Zubin Mehta, und Nikolaus Harnoncourt zusammen und gastiert regelmässig auf den internationalen Opern- und Konzertbühnen. Zu den Höhepunkten der letzten Zeit gehören Mika Kares’ Debüts bei der Ruhr Triennale 2015 als Wotan (Das Rheingold) und an der Wiener Staatsoper als Gremin (Eugen Onegin), wie auch seine Interpretationen des Commendatore (Don Giovanni) an De Nationale Opera in Amsterdam, bei den Salzburger Festspielen sowie unter der Leitung von Teodor Currentzis in Perm. Letztere ist auf CD erschienen und wurde u.a. mit dem BBC Music Magazine Award 2017 in der Kategorie Oper ausgezeichnet. In jüngster Zeit sang er Balthazar (Donizettis La favorite) an der Bayerischen Staatsoper, Colline (La bohème) am Teatro Real in Madrid, Sarastro am Royal Opera House in London, Sparafucile beim Savonlinna Festival, Ramfis (Aida) am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, Jacopo (Simon Boccanegra) an der Opéra Bastille mit Fabio Luisi und Calixto Bieito und Raimondo (Lucia di Lammermoor) in München. In Zürich war er zuletzt als Bartolo in Le nozze di Figaro und als Walter in Luisa Miller zu erleben.
Dmitry Ivanchey, Basilio
Dmitry Ivanchey
Dmitry Ivanchey studierte Violine und Gesang an der Gnessin Akademie und am Tschaikowski-Konservatorium in Moskau. 2006 bis 2011 war er Mitglied des Moskauer Philharmonischen Orchesters. Seine professionelle Karriere als Opernsänger begann er 2008 als Mengone (Lo Speziale von Haydn). Seither sang er u.a. Graf Pierre Bezuchov (Prokofjews Krieg und Frieden) in Glasgow, Graf Almaviva (Il barbiere di Siviglia), Chevalier de la Force (Dialogues des Carmélites) sowie Lenski (Eugen Onegin) an der Helikon-Oper in Moskau, Bomelius (Die Zarenbraut) am Moskauer Bolschoi-Theater und erneut Almaviva an der Seite von Karita Mattila beim Saaremaa Opera Festival in Estland. In letzter Zeit war er zudem in Richard Strauss’ Capriccio an der Opéra National de Lyon und als Belfiore (Il viaggio a Reims) am Rossini-Festival in Pesaro zu erleben. Seit der Spielzeit 2012/13 gehört Dmitry Ivanchey zum Ensemble des Opernhauses Zürich und war hier u.a. als Junger Graf (Die Soldaten), Borsa (Rigoletto), Lord Cecil (Roberto Devereux), Almaviva (Il barbiere di Siviglia), Daniel (Robin Hood), Trin (La fanciulla del West) und Flavio (Norma) zu erleben. In dieser Spielzeit ist er als Pang (Turandot), Borsa (Rigoletto), Remendado (Carmen) und Bruno Robertson (I puritani) zu hören.
Rebeca Olvera, Barbarina
Rebeca Olvera
Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Sie studierte am Conservatorio Nacional de Musica in Mexiko City und war von 2005 bis 2007 Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Anschliessend wurde sie hier festes Ensemblemitglied und sang u.a. Adina (L’elisir d’amore), Norina (Don Pasquale), Berenice (L’occasione fa il ladro), Giulia (La scala di seta), Rosina (Paisiellos Il barbiere di Siviglia), Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Madame Herz (Der Schauspieldirektor), Dorinda (Orlando), Isolier (Le comte Ory), Adalgisa (Norma) und Zaida (Il turco in Italia). Dabei arbeitete sie mit Dirigent:innen wie Ralf Weikert, Vladimir Fedoseyev, William Christie, Marc Minkowski, Nello Santi, Adam Fischer, Fabio Luisi, Diego Fasolis, Franz Welser-Möst, Emmanuelle Haïm und Alessandro De Marchi. Mit José Carreras gab sie Konzerte in Südamerika und Europa (Carreras-Gala 2007 in der ARD) und mit Plácido Domingo in Mexiko. 2016 sang sie Adalgisa in Norma neben Cecilia Bartoli im Théâtre des Champs-Élysées, beim Edinburgh Festival und im Festspielhaus Baden-Baden. In Zürich war sie als Despina, Musetta, Frasquita in Carmen, Mi in Das Land des Lächelns, Zaida in Il turco in Italia, Komtesse Stasi in Die Csárdásfürstin, Waldvöglein in Siegfried und Contessa di Folleville in Il viaggio a Reims zu hören – letztere Rolle sang sie auch an der Royal Danish Opera. Sie sang Isolier an der Opéra de Monte-Carlo und Clorinda (La Cenerentola) an der Wiener Staatsoper. Ausserdem trat sie als Berta (Il barbiere di Siviglia) und im Galakonzert Carmencita & Friends bei den Salzburger Festspielen auf.
Andreas Winkler, Don Curzio
Andreas Winkler
Andreas Winkler ist in Innsbruck aufgewachsen. Er studierte an der Musikhochschule Köln Gesang bei Hans Sotin und besuchte Meisterklassen u.a. von Brigitte Fassbaender und Nicolai Gedda. Nach Anfängerjahren am Theater für Niedersachsen wurde er 2003 ans Opernhaus Zürich engagiert, wo er als Vašek (Die verkaufte Braut) debütierte. Es folgten Einladungen an viele internationale Opernhäuser und Musikfestivals (u.a. Pedrillo in Mozarts Entführung aus dem Serail beim Schleswig-Holstein Musikfestival, Tersite in Scarlattis Telemaco bei den Schwetzinger Festspielen, Ferrando in Così fan tutte am Teatro Verdi Triest und in Busonis Doktor Faust an der Bayerischen Staatsoper München). Konzertengagements führten ihn in die Severance Hall in Cleveland, die Kölner Philharmonie, das Leipziger Gewandhaus, das Prinzregententheater München, die Orchard Hall Tokio, die Royal Festival Hall in London und die Tonhalle Zürich. Zu den Dirigenten, unter deren Leitung er gesungen hat, zählen neben Nikolaus Harnoncourt und Franz Welser-Möst u.a. Daniele Gatti, Thomas Hengelbrock, Marc Minkowski, Christoph von Dohnányi und Bernard Haitink. Er arbeitete mit Regisseuren wie Jürgen Flimm, Martin Kušej, Matthias Hartmann, Peter Konwitschny, Nikolaus Lehnhoff, Claus Guth, Jens-Daniel Herzog und Sven-Eric Bechtolf. Am Opernhaus Zürich war er in jüngster Zeit als Jim Hawkins in Die Schatzinsel, als Goro (Madama Butterfly), Fedotik (Drei Schwestern), Haushofmeister (Der Rosenkavalier), Nathanaël (Les Contes d’Hoffmann), in Robin Hood und in La fanciulla del West zu erleben.
Dimitri Pkhaladze, Antonio
Dimitri Pkhaladze
Dimitri Pkhaladze stammt aus Georgien und studierte in Tiflis. Noch während seines Studiums sang er u.a. Sarastro, Gremin, Sparafucile und Don Basilio (Il barbiere di Siviglia). 2006 studierte er bei Tengiz Mushkudiani und wurde zwei Jahre später Ensemblemitglied an der Paliashvili-Oper in Tiflis, wo er als Ramfis (Aida) zu hören war. 2009 war er Finalist beim Internationalen Gesangswettbewerb «Neue Stimmen» und wurde anschliessend an die Accademia d’arte lirica in Osimo (Italien) engagiert. Später wurde er Mitglied des Opernstudios der Opéra National du Rhin, wo er u.a. Don Pasquale, Colline (La bohème), Martino (L’ occasione fa il ladro) und den Polizeikommissar (Der Rosenkavalier) sang. Seit der Spielzeit 2012/13 ist er Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich. Hier war er u.a. als Anfisa in der Neuproduktion Drei Schwestern von Peter Eötvös, Pistola (Falstaff), Lodovico (Otello), Sir Gualtiero Raleigh (Roberto Devereux), Billy Jackrabbit (La fanciulla del West), Doktor Grenvil (La traviata) und Surin (Pique Dame) zu erleben. 2016 gastierte er als Daniello in Rossinis Ciro in Babilonia beim Rossini Opera Festival in Pesaro. In dieser Spielzeit ist er ausserdem in Le nozze di Figaro, Lady Macbeth von Mzensk, Don Carlo, im Feurigen Engel und Un ballo in maschera zu hören.
Enrico Maria Cacciari, Continuo - Hammerklavier
Enrico Maria Cacciari
Enrico Maria Cacciari studierte Klavier an den Konservatorien von Bologna und Milano sowie Kammermusik in Fiesole bei Dario De Rosa und Maureen Jones. Als Pianist, Cembalist und Organist ist er in zahlreichen Kammermusikformationen und Orchestern aufgetreten, darunter das Mahler Chamber Orchestra, das Orchestra Mozart und das Lucerne Festival Orchestra. 1997 wurde er am Teatro alla Scala in Mailand als Korrepetitor engagiert, seit 2000 ist er in derselben Funktion am Opernhaus Zürich tätig. Als Gast arbeitete er an so renommierten musikalischen Institutionen wie dem Rossini Festival Pesaro, dem Festspielhaus Baden-Baden, dem Teatro Real Madrid, dem Edinburgh Festival, dem Cleveland Orchestra, den Salzburger Festspielen und dem Lucerne Festival. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly, Christoph Eschenbach, Daniele Gatti, Daniel Harding, Franz Welser-Möst, Nello Santi und Marcello Viotti zusammen. Rezitals gab er mit Sängerinnen und Sängern wie Elena Moşuc, Barbara Frittoli, Javier Camarena, Massimo Cavalletti, Carlo Colombara und José Cura.
Christine Theus, Continuo - Cello
Christine Theus
Christine Theus studierte in Basel, Freiburg i.Br. und Berlin. Sie entfaltet eine intensive kammermusikalische Tätigkeit, insbesondere im Bereich zeitgenössischer Musik. An zahlreichen Ur- und Erstaufführungen wirkte sie mit. Auftritte als Solistin hatte sie u.a an der Biennale Venedig, am Festival d’Automne de Paris und am Festival Wien Modern. 1994 gründete sie das Ensemble opera nova. Seit 1985 ist Christine Theus stellvertretende Solocellistin im Orchester der Oper Zürich.