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La finta giardiniera

Dramma giocoso in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Libretto von Giuseppe Petrosellini

Don Anchise, Podestà von Lagonero
Sandrina
Contino Belfiore
Cavaliere Ramiro
Continuo Cembalo
Andrea Del Bianco
Continuo Violoncello
Cäcilia Chmel

In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 3 Std. 05 Min. inkl. Pause nach dem 1. Teil nach ca. 1 Std. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Vergangene Termine

Februar 2019

So

17

Feb
19.30

La finta giardiniera

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Zürich-Premiere, AMAG Volksvorstellung

Mi

20

Feb
19.00

La finta giardiniera

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Misch-Abo A, Gute Laune-Abo, Opernhaustag

So

24

Feb
20.00

La finta giardiniera

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Sonntag-Abo C

März 2019

Fr

01

Mär
19.00

La finta giardiniera

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Donnerstag-Abo A

Mi

06

Mär
19.00

La finta giardiniera

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Mittwoch-Abo B, Mozart-Abo

Fr

08

Mär
19.00

La finta giardiniera

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Freitag-Abo A

Gut zu wissen

Zürich-Premiere
am 17 Feb 2019

Kurzgefasst

La finta giardiniera

Kurzgefasst

La finta giardiniera

Trailer «La finta giardiniera»

Gespräch


Hinter dem schönen Schein

Mozarts Oper «La finta giardiniera» ist ein Spiel der Liebeswirren. Jeder verbirgt sein wahres Gesicht hinter einer Fassade. Erst wenn alles im Wahnsinn unterzugehen droht, fallen die Masken. Tatjana Gürbaca sprach vor der Premiere 2018 am Theater Winterthur über die Inszenierung.

Tatjana Gürbaca, Mozart hat La finta giardiniera im Alter von 18 Jahren als Auftragswerk für den Münchner Fasching geschrieben. Es ist ein Spiel voller Liebeswirren und Verwechslungen, wie man es von Goldoni oder Marivaux und aus vielen Opern des 18. Jahrhunderts kennt. Was begeistert dich besonders an diesem Stück?
Mich fasziniert, dass uns Mozarts tiefer Humanismus auch in unserer Zeit noch direkt meint und berührt. Die Thematik von La finta giardiniera ist gar nicht so stark an seine Zeit gebunden, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Im Kern geht es um ein ganz grundlegendes menschliches Thema: nämlich darum, dass wir alle als kleine hilflose Menschenwürmlein auf diese Welt geworfen sind und dabei von zwei Grundkräften bestimmt werden: von der Angst und von der Sehnsucht, geliebt zu werden. Das erzählt dieses Stück, wie ich finde, ganz wunderbar. Alle Protagonisten versuchen Taktiken zu finden, um zwischen diesen beiden extremen Polen mit dem Leben zurechtzukommen – jede der Figuren versucht ihre Wahrheit hinter einem schönen Schein zu verbergen, gibt sich selber ein Image und spiegelt den anderen etwas vor.

Das ist ein Vorgang, der in unserer Zeit sicher nicht an Bedeutung verloren hat …
Nein, und in Mozarts Oper steckt meiner Meinung nach sehr viel Wahrheit, denn er zeigt uns, wie es hinter der Fassade aussieht und dass dieses ganze Spiel irgendwann an Grenzen stösst. Wenn alles zu viel wird und im Wahnsinn unterzugehen droht, dann sind die Figuren dazu gezwungen, ihre Schutzfunktionen abzulegen. Anders gesagt, wenn das Spiel am wildesten getrieben wird, kommt irgendwann der Punkt, an dem die Figuren ausser sich geraten und mit ihren Träumen Schiffbruch erleiden. Dann kommt der Mensch hinter der Fassade zum Vorschein.

Diese Grundthematik um Sein und Schein steckt schon im Titel der Oper. Sandrina, die Hauptfigur, ist eigentlich eine Gräfin. Nachdem sie von ihrem Liebhaber Belfiore in einem Streit vermeintlich getötet wurde, gibt sie sich am Hof des reichen Podestà als Gärtnerin aus – und trifft dort versteckt auf ihre ehemalige Liebe.
Diese Vorgeschichte um die Auseinandersetzung zwischen Sandrina und Belfiore zeigen wir in der Ouvertüre zur Oper als ein verkürztes, traumartiges Bild der Erinnerung. Interessant finde ich aber, dass gerade Sandrina, also die eigentlich verkleidete Figur, am meisten bei sich selbst ist. Sie zeigt ihren Schmerz in den Arien sehr offen und geht unverstellt damit um. Mehr noch als sie werden alle anderen Figuren, die beim Podestà zu einer Hochzeitsfeier zusammenkommen, von den eigenen Posen und Attitüden beherrscht. Sie verlieren sich in ihren Träumen, jagen Phantomen hinterher, kämpfen gegen Windmühlen. Sie begegnen mit  Hilfe der Verstellung den Verwirrungen der Welt und ihrer eigenen Gefühle. Arminda zum Beispiel, die Nichte des Podestà, die verheiratet werden soll, sagt von sich selber: «Wisst Ihr, wer ich bin? … Ich bin eigensinnig, anmassend und launisch!» Dabei steckt hinter ihren vorgeblichen Wut- und Eifersuchtsattacken eigentlich auch eine sehr verletzliche Frau, die sich nach Anerkennung und Liebe sehnt.

Wie bringst du die Vielschichtigkeit dieser Charaktere auf die Bühne?
Die Arien-Struktur bei Mozart, die noch aus der Barockzeit kommt, hilft dabei sehr: Wenn der erste Teil der Arie als Reprise wiederkehrt, hat man stets die Möglichkeit, die Akzente zu verschieben, Inhalte zu variieren oder sogar eine 180°-Wende zu vollziehen. Man kann der gleichen Musik einen anderen Tonfall unterlegen, so dass man innerhalb einer Arie zum Beispiel von Wut zu Verzweiflung gelangt; oder man kann eine Arie resigniert beginnen und sie dann mit neuer Hoffnung enden lassen. Nicht nur die Figuren, auch die Musik ist bei Mozart stets sehr janusköpfig. Und darin liegt der Spass beim Inszenieren. Man muss sich in La finta giardiniera eigentlich jede Sekunde entscheiden, ob das Stück eine Komödie oder eine Tragödie ist – es ist eine ständige Gratwanderung, eben eine Komödie über die menschlichen Ängste und Schwächen.

Wie später in Le nozze di Figaro gibt es auch in dieser Oper Standesunterschiede von der Gräfin bis zur Dienerin. Spielt das in deiner Inszenierung eine Rolle?
Ein bisschen schon. Probleme haben zwar alle Figuren; aber die einen sind etwas erdverbundener, weil sie die ganze Zeit arbeiten müssen, während sich andere viel freier ihrem Hedonismus hingeben können. Der Podestà, der Gastgeber der Hochzeitsfeier, ist der Reichste von allen und kann sich deshalb am meisten erlauben. Aber in Wahrheit wird das Leben dadurch nicht einfacher. Die Zeit, die einem der Reichtum lässt, will gefüllt werden, gegen die innere Leere ist kein Kraut gewachsen. Das sind Probleme, mit denen Charaktere wie der Podestà, Belfiore und Arminda, die der Oberschicht angehören, zu kämpfen haben. Serpetta dagegen, die ständig etwas zu arbeiten und zu putzen hat, schlägt sich auch mit Problemen herum, aber die sind in dem Fall etwas handfester.

Sandrina, die als Gräfin eigentlich Violante Onesti heisst, gibt sich bewusst als Dienerin aus. Warum nimmt man eine solche Verwandlung eigentlich auf sich?
Nach der entsetzlichen Vorgeschichte mit Belfiore ist ihr Verhalten vielleicht als Ausdruck von Trauer zu verstehen. Sie nimmt die Situation demütig auf sich, verpuppt sich sozusagen in einem Kokon, schlüpft in sich selbst hinein. Für mich ist Sandrina auf eine besondere Art das stille, dunkle Zentrum dieses Stücks.  Barbara Drosihn deutet das auch im Kostüm an: Während alle anderen Kostüme «Blüten treiben», ist Sandrina der ruhigste Punkt, um den sich alles dreht. Ich denke, dass Sandrina hinter ihrer Maske freier ist als alle anderen Figuren. Das ist übrigens auch in Mozarts Così fan tutte gut zu beobachten: Despina ist in  ihren Verkleidungen als Arzt oder Notar viel mehr sie selbst, als wenn sie Dienerin ist. Als Dienerin kämpft sie ständig mit dem, was sie sein soll. Die Maskerade befreit sie davon. Im Kern zeigt sich daran, warum wir überhaupt Theater spielen! Der von Johan Huizinga als Homo ludens verstandene Mensch, der im Spiel zu sich findet, übt und reflektiert auf der Theaterbühne immer auch ein Stück weit sein eigenes Leben. Aus der Distanz lässt sich die Wahrheit besser betrachten.

Wie entscheidend sind für dich in diesem Spiel der Verwandlungen die Geschlechterrollen? Ramiro, der frühere Liebhaber von Arminda, wird bei Mozart von einer Frau gesungen …
Diese Unschärfe, die in der Figur des Ramiro schon bei Mozart angelegt ist, hat uns dazu inspiriert, mit den Geschlechterrollen zu spielen. Ich glaube, Mozart liebte diese Verwirrung, dass Partien wie Cherubino im Figaro oder hier Ramiro von Frauen gesungen werden. In La finta giardiniera hat man ohnehin selten den Eindruck von festgefahrenen Geschlechterklischees. Die Frauen sind den Männern absolut ebenbürtig. Im Fall des Paares Belfiore/Arminda wird beispielsweise vorgeführt, dass der Graf ein schüchterner, zärtlicher Mensch ist, während Arminda «die Hosen anhat» und zupackt. Ich glaube – und die Textbücher und Briefe von Mozart beweisen uns das –, dass man damals in dieser Hinsicht viel frecher und unkonventioneller war, als wir uns das heute vorstellen können!

Das Aufeinandertreffen der sieben Figuren findet laut Textbuch am Hof des Podestà, irgendwo im italienischen Niemandsland statt. Was für eine Situation wird das in deiner Inszenierung sein?
Die Form von Mozarts Oper in ihrer Abfolge von Rezitativen, Arien und Ensembles bietet grundsätzlich viele Möglichkeiten für Brüche. Wir spielen deshalb mit dem Wechsel in verschiedene Realitäten, tauchen ganz ins Spiel ein, erlauben aber auch Kommentare dazu. Henrik Ahr hat dafür eine Bühne erfunden, die für dieses Stück wunderbar funktioniert: Der Raum kann tatsächlich das Haus des Podestà sein, aber auch einen Wald bei Nacht darstellen, wo das Finale des zweiten Akts spielt. Er kann ein Ort sein, an dem man verloren geht, aber auch sehr geschützt und geschlossen. Er kann mehrere Orte nebeneinander behaupten, aber auch innere Zustände verdeutlichen. Es ist vor allem ein Raum, der zahlreiche Spiegelungen erlaubt und dem Zuschauer dadurch die Posen, Attitüden und Eitelkeiten der einzelnen Charaktere in verstärktem Mass vorführt. Er ist ein Spielplatz, in dem man weder den anderen noch sich selber entkommt, der das eigene Bild und die mühevolle Verstellung vervielfacht. Auch die Kostüme von Barbara Drosihn geben allen die Möglichkeit, sich in verschiedenen Rollen auszuprobieren, bis sie schliesslich bei ihrem  eigenen Kern ankommen. In Mozarts Opern geht es immer auch um Lernprozesse. Wie in Così fan tutte durchlaufen die Figuren in La finta giardiniera eine wahre Schule der Liebenden.

Wobei in La finta giardiniera weniger mit dem Finger auf die Moral gezeigt wird …
Mozart erzählt am Ende, dass es eigentlich gar kein ganz richtiges Paar gibt – das zeigt ja schon die Wahl von sieben Figuren, also einer ungeraden Zahl. Es kann niemals aufgehen und kann immer neue Kombinationen geben. Wenn alle Knoten  gelöst sind, bleiben die Paare dennoch ein bisschen windschief und nicht ganz zueinander passend zurück – das Leben geht weiter. Es ist ja auch in der Realität nicht so, dass jeder Topf seinen Deckel hat. Liebe hat immer mit einer Entscheidung zu tun und bleibt auch danach eine Aufgabe – man muss den Anderen jeden Tag aufs Neue kennen und schätzen lernen.

Nachdem bereits am Ende des ersten Akts grosse Verwirrung herrscht, weil Belfiore meint, die totgeglaubte Sandrina erkannt zu haben, führt das Finale des zweiten Akts in ein unbeschreibliches Chaos und letztlich in den Wahnsinn. Wie ist das zu deuten?
Das Finale des zweiten Akts erinnert teilweise an den Sommernachtstraum und der Wahnsinn potenziert sich. Schon zu Beginn des Finales sind die Figuren ausser sich und in einem anderen Zustand. Und aus dieser Grundstimmung heraus werden dann alle noch wütender, die Verwirrung wird grösser – und in der Dunkelheit der Nacht, in der diese Szene spielt, entstehen noch einmal ganz andere «Paarungen». Das führt schliesslich dazu, dass Sandrina und Belfiore diese Verwirrung nicht mehr aushalten und in andere Rollen schlüpfen, sie sind ver-rückt und ent-rückt.

Ist der Wahnsinn also der Liebe immanent?
Dem Leben immanent! Wer kann schon sagen, wo das Normale aufhört und wo der Wahnsinn beginnt? Ich sehe den Wahnsinn in der Oper immer als eine Tür in eine bessere – oder zumindest andere Welt. Bei Mozart wird der Wahnsinn ja durch eine unglaublich heitere, luzide Musik begleitet. Man kann vielleicht sogar sagen, dass bei Mozart im Wahnsinn – der hier mit einer grossen Anarchie und Freiheit einhergeht – die eigentliche Klarheit liegt. Der Wahnsinn bringt den Knoten zum Platzen, und das führt wiederum dazu, dass die Masken fallen und die Figuren zu sich selber finden. Der Wahnsinn ist also heilsam!

Also führt der Wahnsinn in deiner Inszenierung im dritten Akt zu einem glücklichen Ende?
Zumindest in einen neuen Zustand. Man kommt ja im Leben auch nicht an den Punkt, an dem man sich sagt: Jetzt habe ich alles erreicht. Happy end. Wenn das so wäre, dann könnte man sich in diesem Moment ja gleich in den Sarg legen. Aber das Leben geht weiter und man gerät in immer neue Zustände und Lebensphasen. Wunderbar finde ich, dass uns Mozart all diese grossen und bedeutenden Themen mit einer unglaublichen Lust serviert. Und diese Lust überträgt sich  auf uns alle. In diesem Stück ist alles enthalten, was ich mir vom Theater wünsche!


Das Gespräch führte Fabio Dietsche.
Foto von Martina Pipprich.
Dieser Artikel ist erschienen im MAG 58, April 2018.
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Fotogalerie

 

Szenenbilder «La finta giardiniera»


Fragebogen


Rebeca Olvera

Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Am Opernhaus Zürich, zu dessen Ensemble sie gehört, war sie zuletzt als Despina in Kirill Serebrennikovs Inszenierung von «Così fan tutte» zu erleben. In «La finta giardiniera» singt sie die Serpetta.

Aus welcher Welt kommen Sie gerade?
Aus einer mythologischen Welt: Ich habe die Mutter von Semele gespielt. Eine wunderbare Produktion, in der Mythologie und «real life» nicht weit voneinander weg sind.

Worauf freuen Sie sich in La finta giardiniera besonders?
Auf Mozart! Ich bin total verliebt in Mozart, und es freut mich, eine neue Rolle von ihm zu lernen. Selbst verständlich freue ich mich auch auf die Kollegen, und ich freue mich auf diese Produktion. Es ist immer wieder interessant, wie jeder Regisseur sein Konzept hat, um eine Geschichte zu erzählen.

Welches Bildungserlebnis hat Sie besonders geprägt?
Ich werde nie vergessen, wie traurig ich war, als ich im Konservatorium für eine Produktion vorgesungen habe und ich die Rolle nicht bekam. Ich dachte: Wie kann ich gut genug für die Welt sein, wenn ich nicht einmal diese Rolle kriege? Ich wollte sogar mit dem Studium aufhören. Da ich dann, sozusagen, frei war, hatte ich Zeit, mich auf den wichtigsten Gesangswettbewerb in Mexiko vorzubereiten. Überraschend gewann ich den Preis des Opernhauses und durfte dort debütieren, und zwar in der Hauptrolle in La Fille du régiment. Als ich an der Premiere zum Applaus auf die Bühne ging, habe ich es kapiert... Wenn ich die Produktion am Konservatorium gemacht hätte, wäre ich an dem Abend nicht in unserem schönen Palacio de Bellas Artes beim Applaus gewesen. Seitdem glaube ich ganz fest, dass es für alles einen Grund gibt – und die richtige Zeit.

Welches Buch würden Sie niemals aus der Hand geben?
Meinen Atlas! Ich bin total fasziniert von Landkarten. Ich liebe es zu sehen, wie gross die Welt ist und wieviele verschiedene Kulturen, Länder und Sprachen es gibt. Reisen macht uns kompletter. Vielfalt zu erleben, macht unser Leben reicher. Deswegen liebe ich auch meinen Job so sehr: weil ich immer wieder die Gelegenheit habe, andere Länder kennenzulernen. Den Atlas nehme ich selbstverständlich nicht mit, aber ich schaue ihn vor jeder Reise an. Auch wenn es heutzutage jede Menge Apps dafür gibt, der Atlas hat eine Art von Charme, den kein Gerät hat.

Welche CD hören Sie immer wieder?
Mexikanische Volksmusik. Die sogenannten «rancheras»­Lieder und die Boleros, die voller Leidenschaft, Schmerz, Liebe oder Glück sind. Immer, wenn wir uns mit unseren mexikanischen Freunden treffen, spielt jemand Gitarre und alle anderen singen dazu.

Welchen überflüssigen Gegenstand in Ihrer Wohnung lieben Sie am meisten?
Meine Abendkleider! Ich habe weder Interesse noch Talent für Fashion. Handtaschen und Schuhe sind nicht meine Sache. Im Alltag trage ich praktische und bequeme Kleidung. Aber wenn es sich um Abendkleider handelt, dann könnte ich den ganzen Tag in einem Geschäft verbringen.

Mit welchem Künstler würden Sie gerne einmal essen gehen?
Mit Richard Strauss. Ich würde ihn fragen, warum er so eine schwierige Arie für Zerbinetta geschrieben hat.

Nennen Sie drei Gründe, warum das Leben schön ist!
Familie, Musik und mexikanisches Essen; man braucht wirklich nicht mehr als das, um glücklich zu sein.


Dieser Artikel ist erschienen in MAG 65, Januar 2019.
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Fragebogen


Gianluca Capuano

Am Dirigentenpult steht Gianluca Capuano, der bereits 2018 die Neuproduktion am Theater Winterthur dirigierte.

Aus welcher Welt kommen Sie?
Aus der Welt des Barock. Das ist meine Heimat. In dieser Spielzeit habe ich zum Beispiel an der Oper in Nantes Claudio Monteverdis L’incoronazione di Poppea geleitet – für mich eines der bedeutendsten Werke in der Geschichte der Oper. Und mit meinem eigenen Ensemble «Il Canto di Orfeo» hatte ich ganze sieben Wochen Zeit zum Proben. Das ist Luxus!

Was wollten Sie als Kind unbedingt werden?
Ich kann mich nicht mehr erinnern … Aber ich habe früh angefangen, Flöte und Orgel zu spielen. Soweit ich weiss, wollte ich tatsächlich Musiker werden.

Worüber freuen Sie sich bei der Arbeit an Mozarts La finta giardiniera besonders?
Ich habe gerade heute darüber gestaunt, wie gekonnt der Text und die Musik in dieser Oper miteinander verbunden sind. Natürlich ist das Textbuch nicht von der Qualität wie die Libretti von Lorenzo da Ponte für Mozarts spätere Opern. Aber es zeigt sich hier deutlich, dass der damals 18-jährige Mozart als Komponist bereits unglaublich feinfühlig auf den vorgegebenen Text reagieren konnte.

Welches Bildungserlebnis hat Sie besonders geprägt?
Ich habe mich viel mit Philosophie beschäftigt. Platon und Heidegger im Besonderen. Aber natürlich auch alles, was mit Musik zu tun hat.

Welches Buch würden Sie niemals aus der Hand geben?
Ich habe zwei Lieblingsbücher: Der Mann ohne Eigenschaften von Robert Musil und Michail Bulgakows Der Meister und Margarita. Letzteres versuche ich jetzt gerade auf Russisch zu lesen. Ich komme langsam voran …

Welche CD hören Sie immer wieder?
Es mag seltsam klingen, weil ich vor allem Musik des 18. Jahrhunderts dirigiere: Richard Strauss’ Rosenkavalier unter der Leitung von Carlos Kleiber. Den gibt es aber nur auf DVD.

Welchen überflüssigen Gegenstand in Ihrer Wohnung lieben Sie am meisten?
Meine 5 000 oder 6 000 Bücher ...

Mit welchem Künstler würden Sie gerne einmal essen gehen?
Ich würde sehr gerne wieder mit Cecilia Bartoli essen. Die künstlerische Zusammenarbeit mit ihr ist immer unglaublich inspirierend.

Wie kann man Sie beeindrucken?
Mit einer guten Pasta!

Worüber können Sie nicht lachen?
Wenn Musiker ihren Beruf nicht ernst nehmen.

Was können Sie überhaupt nicht?
Skifahren. Ich habe es einmal versucht und mir dabei ein Bein gebrochen.

Haben Sie einen musikalischen Traum, der wohl nie in Erfüllung gehen wird?
Ich würde gerne ein Werk von Richard Wagner dirigieren. Und wenn wir schon von Träumen sprechen, dann am liebsten den ganzen Ring des Nibelungen!

Nennen Sie drei Gründe, warum das Leben schön ist.
Musik, Literatur, Freundschaft.


Dieser Fragebogen ist erschienen im MAG 58, April 2018.
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Audio-Einführung zu «La finta giardiniera»

  1. Audio-Einführung zu «La finta giardiniera»
    Unser Dramaturg Fabio Dietsche gibt einen Einblick in die Oper «La finta giardiniera». Live-Einführungen finden jeweils 45 Minuten vor der Vorstellung im Opernhaus statt.

Programmbuch

La finta giardiniera

La finta giardiniera

Synopsis

La finta giardiniera

Synopsis

La finta giardiniera

Biografien


Gianluca Capuano, Musikalische Leitung

Gianluca Capuano

Gianluca Capuano studierte Orgel, Komposition und Orchesterleitung am Konservatorium seiner Heimatstadt Mailand sowie historische Aufführungspraxis an der Civica Scuola di Musica ebenfalls in Mailand. 2015 debütierte er an der Semperoper Dresden mit Händels Orlando, 2016 am Opernhaus Zürich mit Haydns Orlando paladino. Ebenfalls 2016 dirigierte er Norma mit Cecilia Bartoli in der Titelrolle zur Eröffnung des Edinburgh Festival, gefolgt von Aufführungen in Paris und Baden-Baden. 2017 erfolgte eine Europatournee von La Cenerentola mit Cecilia Bartoli. In jüngerer Zeit dirigierte er u.a. Ariodante, La donna del lago, Il barbiere di Siviglia und Alcina bei den Salzburger Festspielen, Händels Il trionfo del tempo e del disinganno an der Oper Köln, das Weihnachtsoratorium an der Staatsoper Hamburg, Orfeo ed Euridice am Teatro dell’Opera in Rom, Il matrimonio segreto in Amsterdam, Mozarts Requiem in Bari, L’elisir d’amore am Teatro Real in Madrid sowie La finta giardiniera, La Cenerentola und Iphigénie en Tauride in Zürich. In der Spielzeit 2021/22 dirigierte er Le nozze di Figaro am Bolschoi-Theater in Moskau, Il turco in Italia an der Bayerischen Staatsoper, L’italiana in Algeri in Zürich und L’elisir d’amore in Hamburg, 2022/23 u.a. Alceste in Rom und Florenz sowie L’elisir d’amore an der Wiener Staatsoper. Seit 2019 ist er Chefdirigent von Les Musiciens du Prince – Monaco, mit denen er ein Manuel García gewidmetes Album mit Javier Camarena aufnahm sowie eine CD mit Varduhi Abrahamyan. Als Forscher widmet sich Gianluca Capuano, der auch ein Studium der Theoretischen Philosophie absolviert hat, hauptsächlich der Musikästhetik.

Benefizkonzert für das Internationale Opernstudio unter Mitwirkung von Cecilia Bartoli15 Jun 2025


Carrie-Ann Matheson, Musikalische Leitung

Carrie-Ann Matheson

Carrie-Ann Matheson stammt aus Kanada. 2014 wurde sie von Fabio Luisi als Dirigentin und Korrepetitorin ans Opern­haus Zürich engagiert. Davor arbeitete sie als Assistenz-Di­ri­­gentin an der New Yorker Met und war als Pianistin, Souffleuse und Korrepetitorin festes Mitglied des künstlerischen Personals der Met. Sie hat Dirigenten wie Fabio Lui­si, James Levine, Daniel Baren­boim, Daniele Gatti, Yannick Nézet-Séguin, Gianandrea Noseda u. a. assistiert. Ihr Debüt als Dirigentin gab sie am Opernhaus Zürich 2015 und hat hier u.a. Mozarts La finta giardiniera, Oscar Stras­noys Fälle, Jonathan Doves Das verzau­ber­te Schwein, Jörn Arneckes Ronja Räubertochter und Glucks Iphigénie en Tauride dirigiert. Be­sonderes Anliegen ist ihr die Förderung der jungen Sängergeneration. An der Met war sie viele Jahre feste Korrepetitorin des Lindemann Young Artist De­ve­lop­ment Program. Ab 2017 leitete sie als Dirigentin regelmässig die Gala-Konzerte des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich. Als Liedpianistin ist sie mit berühmten Sängerinnen und Sängern aufgetreten, u. a. mit Rolando Villa­zón, Benjamin Bernheim, Jonas Kaufmann, Piotr Beczala, Joyce DiDonato, Diana Damrau, Thomas Hampson, Barbara Bonney und Marilyn Horne. Kammermusik-Auftritte absolvierte sie mit Mitgliedern des New York Phil­harmonic, Metropolitan Opera Orchestra, Cleveland Orchestra, Montreal Symphony Orchestra und der Philharmonia Zürich. Als Korrepetitorin/Dirigentin arbeitete sie für die Salzburger Festspiele, das Seiji Ozawa Matsumoto Festival, das Lyric Opera of Chicago Ryan Opera Center, die Los Angeles Opera und das Mariinsky Atkins Young Artist Program. Seit 2021 ist sie künstlerische Leiterin des San Francisco Opera Center an der San Francisco Opera.



Tatjana Gürbaca, Inszenierung

Tatjana Gürbaca

Tatjana Gürbaca studierte Regie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in ihrer Heimatstadt Berlin und ergänzte ihre Ausbildung durch Meisterkurse, vor allem bei Ruth Berghaus. Beim internationalen Regiewettbewerb für Musiktheater in Graz war sie eine der Finalistinnen. Das Spektrum ihrer Produktionen reicht vom Barock (Purcells Dido and Aeneas in Baden-Baden) bis zu zeitgenössischen Musiktheaterwerken wie Dallapiccolas Il prigioniero (Volksoper Wien) oder Philippe Hersants Le moine noir (Uraufführung an der Oper Leipzig). Sie inszenierte einen Tschaikowski-Zyklus an der Vlaamse Opera Antwerpen (Mazeppa, Eugen Onegin, Tscharodejka). Weitere Engagements führten sie u. a. an die Staatsoper Unter den Linden sowie die Deutsche Oper Berlin, die Oper Graz, das Stadttheater Bern, die Oper Nowosibirsk, die Oper Oslo und ans Lucerne Festival. 2011 bis 2014 war sie Opern direktorin am Staatstheater Mainz, wo sie u. a. Die verkaufte Braut, Salvatore Sciarrinos Macbeth, Un ballo in maschera und Alessandro Scarlattis Il primo omicidio overo Cain inszenierte. 2013 wurde sie von der Zeitschrift Opernwelt zur «Regisseurin des Jahres» gewählt. Zu ihren Arbeiten zählen ausserdem ein dreiteiliges Ring-Projekt und Alcina am Theater an der Wien, Lohengrin und Der Freischütz in Essen, Korngolds Die tote Stadt an der Oper Köln, Das schlaue Füchslein am Theater Bremen, Così fan tutte am Nationaltheater in Prag, Katja Kabanova an der Deutschen Oper am Rhein, Jenůfa am Grand-Théâtre in Genf und Ulisse an der Oper Frankfurt. In Zürich inszenierte sie Rigoletto, Aida, Die Zauberflöte, Werther, La finta giardiniera, Le Grand Macabre und Lucia di Lammermoor.

Rigoletto26 Apr; 03, 08, 11, 15 Mai 2025 Lucia di Lammermoor20, 24, 29 Sep; 06, 16, 26 Okt 2024 Das grosse Feuer23, 25, 28, 30 Mär; 04, 06, 11 Apr 2025


Henrik Ahr, Bühnenbild

Henrik Ahr

Henrik Ahr, in Bensberg geboren, war nach einer Ausbildung zum Koch als freier Künstler tätig und studierte von 1995 bis 2001 Architektur in Leipzig. Erste Bühnenbilder entwarf er 2000 für die Neue Szene in Leipzig und 2001 am Theaterhaus Jena für Palahniuks Fight Club. Seit 2005 lebt und arbeitet er als Bühnenbildner und Maler in Wien. Seit dem Herbst 2010 hält er zudem die Professur für Bühnengestaltung am Salzburger Mozarteum. Liebelei von Arthur Schnitzler 2002 am Thalia Theater Hamburg mit Regisseur Michael Thalheimer wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Mit Thalheimer realisierte er weitere Projekte u.a. Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti in Hamburg, Schuberts Winterreise am Deutschen Theater Berlin und Rigoletto am Theater Basel. Mit Christof Loy arbeitete er 2008 erstmals am Theater an der Wien (Richard Strauss’ Intermezzo), es folgten – ebenfalls mit Loy – an der Bayerischen Staatsoper Lucrezia Borgia sowie Der Tausch von Paul Claudel am Schauspielhaus Zürich. Am Deutschen Theater Berlin entwarf er die Bühnenbilder für Hauptmanns Einsame Menschen und Schnitzlers Der einsame Weg. Mit Tatjana Gürbaca verbindet ihn eine regelmässige künstlerische Zusammenarbeit. So entstanden mit ihr u.a. Arabella an der Deutschen Oper am Rhein, Wagners Parsifal an der Vlaamse Oper Antwerpen, Hasses Leucippo bei den Schwetzinger Festspielen und an der Oper Köln, La traviata an der Oper Oslo, Die Ring Trilogie und Capriccio am Theater an der Wien, Parsifal in Antwerpen sowie Le Grand Macabre in Zürich, wo er zudem die Bühnenbilder für Die Schatzinsel, Fidelio und I puritani entwarf.

Fidelio21, 25 Jan; 02, 08, 15 Feb 2025 Das grosse Feuer23, 25, 28, 30 Mär; 04, 06, 11 Apr 2025


Barbara Drosihn, Kostüme

Barbara Drosihn

Barbara Drosihn, in Hamburg geboren, studierte nach einer Ausbildung zur Schneiderin Kostümdesign an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Seitdem arbeitet sie als freischaffende Kostümbildnerin u.a. am Thalia Theater, Schauspielhaus Hamburg, Burgtheater Wien, Schauspielhaus Bochum, Dresden und Köln, für Inszenierungen u.a. von Michael Thalheimer, Stephan Kimmig, Nicolas Stemann, Andreas Kriegenburg und Stefan Bachmann. Ihre erste Oper, Lucrezia Borgia, stattete sie 2009 für Christof Loy an der Bayerischen Staatsoper aus, weitere Ausstattungen folgten mit Parsifal, Der Rosenkavalier, Der Ferne Klang für die Königliche Oper Stockholm, Das Wunder der Heliane an der Deutschen Oper Berlin, Così fan tutte bei den Salzburger Festspielen und Don Pasquale am Opernhaus Zürich. Hier schuf sie zudem die Kostüme für Andreas Homokis Inszenierungen von I puritani und Fidelio. Eine weitere enge Zusammenarbeit verbindet sie mit Tatjana Gürbaca. Für diese stattete sie Parsifal und Der fliegende Holländer in der Vlaamse Opera Antwerpen aus, La traviata in Oslo, Capriccio und die Ring-Trilogie am Theater an der Wien, La finta giardiniera in Winterthur/Opernhaus Zürich und Le Grand Macabre am Opernhaus Zürich. Zu ihren jüngsten Arbeiten zählen Der Schatzgräber an der Deutschen Oper Berlin (R.: Chr. Loy), Káťa Kabanová an der Deutschen Oper am Rhein (R.: T. Gürbaca), Il trittico bei den Salzburger Festspielen (R.: Chr. Loy), Die Königskinder in Amsterdam, Herzog Blaubarts Burg/ Der wunderbare Mandarin am Theater Basel (R.: Chr. Loy), Rusalka am Staatsoper Hannover (R.: T. Gürbaca) sowie im Residenztheater München Erfolg unter der Regie von Stefan Bachmann.

Don Pasquale18, 22, 24, 31 Mai; 03 Jun 2025 Fidelio21, 25 Jan; 02, 08, 15 Feb 2025


Carl-Christian Andresen, Kostümmitarbeit

Carl-Christian Andresen

Carl-Christian Andresen studierte Textil- und Modedesign an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg und ging im Anschluss für vier Jahre nach Paris. Dort arbeitete er u.a. für Chloé, Jean-Charles de Castlebajac und John Galliano. 2006 kehrte er nach Deutschland zurück und wechselte als künstlerischer Mitarbeiter für Kostüm in den Theater- und Opernbereich. Er betreute u.a. Produktionen am Thalia-Theater Hamburg, der Hamburger Staatsoper, der Komischen Oper Berlin, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Unter den Linden, der Nederlandse Opera Amsterdam, dem Opernhaus Zürich, der Wiener Staatsoper, dem Teatro Colón in Buenos Aires, dem La Monnaie in Brüssel, der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, dem Aalto-Theater in Essen und dem Teatro Mayor in Bogotá. Seit 2008 lebt er als freischaffender Kostümbildner in Berlin. Eigene Kostümbilder entwickelte er u.a. für Le nozze di Figaro am Landestheater Detmold, Le journal de Nijinsky am Grand Théâtre Bordeaux, Gefährliche Liebschaften an der Musikhochschule Lübeck, Der Vetter aus Dingsda am Theater Ulm, Die Zauberflöte im Rahmen der Sommerfestspiele der Oper Oder/Spree im Kloster Neuzelle und Dinorah am Theater Görlitz. Für Thierry Tidrows Oper Persona am Staatstheater Darmstadt entwickelte er 2023 sowohl das Bühnen- als auch das Kostümbild. Zudem stattet er diverse Kurz-, Spiel- und Werbefilme aus, darunter My Circumcision (ausgezeichnet mit dem Max-Ophüls-Preises 2013 als «Bester Kurzfilm») und der Musikclip Fräulein Sommer, der 2014 den UNICATO Award für das «Beste Musikvideo» erhielt.

Rigoletto26 Apr; 03, 08, 11, 15 Mai 2025


Elfried Roller, Lichtgestaltung

Elfried Roller

Elfried Roller stammt aus Stuttgart. Schon während des Studiums der Elektrotechnik arbeitete er nebenher in einem Privattheater in Karlsruhe. Es folgte die Meisterausbildung am Opernhaus Stuttgart. Von dort wechselte er ans Staatstheater Kassel und kreierte Lichtdesigns u.a. für Armin Petras, Volker Schmalör, Schirin Khodadadian und Hans Henning Paar. Seit 2008 ist Elfried Roller am Opernhaus Zürich beschäftigt. Hier entstand u.a. das Licht für La finta giardiniera in der Regie von Tatjana Gürbaca, Donizettis Roberto Devereux von David Alden sowie für Sebastian Baumgartens Produktionen Hamletmaschine, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Belshazzar, Turandot und Amerika. Jüngst führte ihn mit Donizettis Anna Bolena von David Alden ein Gastengagement an die Deutsche Oper Berlin.



Fabio Dietsche, Dramaturgie

Fabio Dietsche

Fabio Dietsche studierte Dramaturgie an der Zürcher Hochschule der Künste sowie Querflöte bei Maria Goldschmidt in Zürich und bei Karl-Heinz Schütz in Wien. Erste Erfahrungen als Dramaturg sammelte er 2012/13 bei Xavier Zuber am Konzert Theater Bern, wo er u.a. Matthias Rebstocks Inszenierung von neither (Beckett/Feldman) in der Berner Reithalle begleitete. Seit 2013 ist er Dramaturg am Opernhaus Zürich, wo er sein Studium mit der Produktionsdramaturgie von Puccinis La bohème abschloss. Hier wirkte er u.a. bei den Uraufführungen von Stefan Wirths Girl with a Pearl Earring und Leonard Evers Odyssee, an der Kammeroper Jakob Lenz von Wolfgang Rihm und an der Schweizerischen Erstaufführung von Manfred Trojahns Orest mit. Er arbeitete u.a. mit Robert Carsen, Tatjana Gürbaca, Rainer Holzapfel, Andreas Homoki, Ted Huffman, Mélanie Huber, Barrie Kosky, Hans Neuenfels und Kai Anne Schuhmacher zusammen. Zurzeit studiert er berufsbegleitend Kulturmanagement an der Universität Zürich.

Simon Boccanegra27 Sep; 04, 13, 19, 25 Okt 2024 Madama Butterfly22, 26, 29 Dez 2024; 01, 04 Jan 2025 Roméo et Juliette31 Dez 2024; 03, 08, 11, 17, 26 Jan 2025 Manon Lescaut09, 13, 16, 19, 23 Feb; 01, 06, 13, 16, 22 Mär 2025 Die lustige Witwe04, 08, 16, 21, 26 Mär 2025 Jakob Lenz06, 08, 10, 14, 16 Mai 2025 Un ballo in maschera08, 11, 14, 17, 21, 28 Dez 2024; 05, 10, 15, 19 Jan 2025


Kenneth Tarver, Don Anchise, Podestà von Lagonero

Kenneth Tarver

Kenneth Tarver tritt an allen grossen Opernhäusern und Festivals auf, darunter die Staatsopern in Wien, Berlin, München und Hamburg, die Deutsche Oper Berlin, die Semperoper Dresden, das ROH Covent Garden, das Gran Teatre del Liceu in Barcelona, die New Yorker Metropolitan Opera und die Festivals in Aix-en-Provence und Edinburgh. Sein Repertoire umfasst alle wichtigen Partien seines Faches von Mozart, Rossini, Donizetti, Gluck, Verdi und Berlioz sowie Konzertwerke von Bach, Beethoven, Debussy und Strawinsky. Er studierte an der Interlochen Arts Academy, am Oberlin College Conservatory of Music sowie an der Yale University School of Music und war Gewinner der Metropolitan Opera National Council Auditions sowie Mitglied des Metropolitan Opera Young Artist Program. Später war er Ensemblemitglied des Staatstheaters Stuttgart. Höhepunkte der jüngsten Zeit beinhalten Judas Maccabaeus unter Laurence Cummings bei den Göttinger Händel-Festspielen, Ernesto (Don Pasquale) am Bolschoi-Theater in Moskau, Aufidio in Mozarts Lucio Silla am Teatro Real in Madrid unter Ivor Bolton, Rossinis Eduardo e Cristina, L’Occasiona fa il ladro und Sigismondo beim Festival Rossini in Wildbad unter Antonino Fogliani, Die Zauberflöte an der Opera Vlaanderen sowie Rossinis Petite Messe Solennelle im Wiener Konzerthaus unter Gustavo Gimeno. Zu Kenneth Tarvers Diskographie gehören u.a. Così fan tutte und Don Giovanni mit Teodor Currentzis und MusicAeterna, Don Giovanni und Idomeneo mit dem Freiburger Barockorchester unter René Jacobs sowie Berlioz’ Les Troyens unter Sir Colin Davis – eine Aufnahme, die mit zwei Grammys ausgezeichnet wurde.



Rosa Feola, Sandrina

Rosa Feola

Rosa Feola absolvierte ein Gesangs- und ein Klavierstudium am Conservatorio Statale Giuseppe Martucci in Salerno. 2008 wurde sie ans Opernstudio der Accademia Nazionale di Santa Cecilia bei Renata Scotto aufgenommen. Internationale Aufmerksamkeit erlangte sie mit dem zweiten Preis bei Plácido Domingos Operalia-Wettbewerb 2010, wo ihr auch der Zarzuela-Preis sowie der Publikumspreis verliehen wurden. Jüngst wurde sie mit dem «Premio Speciale des Spoleto Festival dei Due Mondi» ausgezeichnet. Zu ihren Opernrollen zählen u.a. Corinna (Il viaggio a Reims), Adina (Lelisir damore), Gilda (Rigoletto), Norina (Don Pasquale), Susanna (Le nozze di Figaro) und Amina (La sonnambula). Sie war bereits zu Gast an Häusern wie dem Teatro alla Scala, der Metropolitan Opera New York, am Teatro dell’Opera in Rom, am Opernhaus Zürich, an der Bayerischen Staatsoper, der Lyric Opera of Chicago, dem Teatro Regio Torino, beim Ravenna Festival, bei den Salzburger Festspielen und an der Deutschen Oper Berlin. Zu den jüngsten Höhepunkten ihrer Karriere zählen eine Reihe von Debüts, insbesondere am Royal Opera House in London in einer Oliver Mears-Produktion von Rigoletto sowie Liù in Turandot am Opernhaus Zürich. Ausserdem kehrte sie für Aufführungen von Rigoletto und als Olga in Fedora an die Metropolitan Opera zurück. In der aktuellen Spielzeit ist sie u.a. an der Washington National Opera in Roméo et Juliette, am Teatro di San Carlo als Liù in einer Neuproduktion von Turandot, an der Wiener Staatsoper in Don Pasquale und an der Opera Royal de Wallonie-Liège in I Capuleti e i Montecchi zu erleben.



Alina Adamski, Sandrina

Alina Adamski

Alina Adamski studierte an der Musikakademie in Łódź, an der Opernakademie der Warschauer Oper sowie am Conservatorio di Musica Francesco Venezze in Rovigo. 2017 war sie Mitglied des «Young Singers Project» bei den Salzburger Festspielen, wo sie als Frau Silberklang in Mozarts Der Schauspieldirektor zu erleben war. 2018 war sie Mitglied der Internationalen Meistersinger Akademie in Neumarkt. 2014 gewann sie den Wettbewerb «Bernsteinsaite» in Włocławek, 2015 den Kammermusik- sowie den Paderewski-Wettbewerb in Bydgoszcz und erhielt beim Stanisław Moniuszko-Wettbewerb in Warschau eine Auszeichnung für die «Beste Aufführung eines zeitgenössischen Liedes». Ausserdem war sie Preisträgerin beim Grand Prix de l'Opéra in Bukarest. Am Opernhaus in Łódź debütierte sie 2013 als Rosina (Il barbiere di Siviglia) und sang 2014 Arsena (Der Zigeunerbaron). In Warschau und Poznań gastierte sie als Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte. Von 2017 bis 2019 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war in dieser Zeit u.a. als Sandrina in Mozarts La Finta Giardiniera, als Amanda in Ligetis Le Gran Macabre oder als Atala in Offenbachs Häuptling Abendwind zu hören. Als Sopran in Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern und als Maria Bellacanta in Hexe Hillary geht in die Oper kehrte sie seither nach Zürich zurück. Jüngste Höhepunkte waren u.a. Waldvogel (Siegfried) im Gewandhaus zu Leipzig, Gilda (Rigoletto) an der Oper Halle, Madam Mao (Nixon in China) in Stuttgart und Giunia (Lucio Silla) am Salzburger Landestheater.

In 80 Tagen um die Welt22 Nov; 01, 14 Dez 2024; 02, 12, 14 Jan 2025


Mauro Peter, Contino Belfiore

Mauro Peter

Der Tenor Mauro Peter wurde in Luzern geboren und studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in München. 2012 gewann er den ersten Preis und den Publikumspreis beim Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau und gab sein umjubeltes Liederabenddebüt bei der Schubertiade in Schwarzenberg mit Schuberts Die schöne Müllerin. Seither tritt er in führenden Konzert- und Opernhäusern auf der ganzen Welt auf. Mit seinen vielseitigen Liedprogrammen gastierte er im Musikverein Wien, im Wiener Konzerthaus, im Pierre-Boulez-Saal in Berlin, der Kölner Philharmonie, im Münchner Prinzregententheater, in der Hamburger Laeiszhalle, beim Verbier Festival, beim Lucerne Festival, in der Wigmore Hall in London und bei den Salzburger Festspielen. Mit letzteren verbindet Mauro Peter eine langjährige Zusammenarbeit. So hat er dort neben zahlreichen Konzerten und Liederabenden 2016 den Ferrando in Così fan tutte, 2017 den Andres in Bergs Wozzeck sowie 2018 und 2022 den Tamino in der Zauberflöte gesungen. Nach einer Live-Aufnahme von Schuberts Die schöne Müllerin aus der Wigmore Hall erschien 2015 sein Debütalbum für Sony Classical mit einigen Goethe-Vertonungen von Schubert, gefolgt von einer Aufnahme der Dichterliebe und einer Auswahl anderer Schumann-Lieder im Jahr 2016. Jüngst feierte Mauro Peter zwei wichtige Rollendebüts: Im Musikverein für Steiermark sang er erstmals den Eisenstein in einer konzertanten Aufführung von Strauss’ Fledermaus, und mit Concerto Köln den Loge in Wagners Rheingold unter der Leitung von Kent Nagano.

Elias09, 13, 17, 19, 21, 24, 26, 29 Jun; 02, 06 Jul 2025


Myrtò Papatanasiu, Arminda

Myrtò Papatanasiu

Myrtò Papatanasiu, geboren in Larissa (Griechenland), studierte Musikwissenschaft an der Aristoteles Universität Thessaloniki und Gesang am Staatskonservatorium Thessaloniki. Als Stipendiatin der Megaron Athens Concert Hall vervollständigte sie ihr Studium in Mailand bei Roberto Coviello. Seit ihrem Debüt als Violetta (La traviata) am Teatro dell’Opera in Rom im Jahr 2007 gehört sie zu den international gefragtesten Sopranistinnen des lyrischen Faches. Sie debütierte an der New Yorker MET als Musetta (La bohème), war als Donna Elvira (Don Giovanni) an der San Diego Opera, als Fiordiligi (Così fan tutte) und Alcina an der Opéra national de Paris, in La traviata und Don Giovanni (Donna Anna) an der Wiener Staatsoper, in La traviata an der Opéra de Montréal und als Rusalka am Théâtre Royal de La Monnaie in Brüssel zu erleben. Für ihr US-Debüt an der Dallas Opera erhielt Myrtò Papatanasiu die Auszeichnung «Maria Callas Debut Artist of the Year 2012». Ihre Diskografie umfasst u.a. eine Live-Aufzeichnung von Rusalka aus Brüssel sowie zwei Live-Aufnahmen aus dem Théâtre des Champs-Élysées: Don Giovanni mit Jérémie Rohrer und Mitridate mit Le Concert d’Astrée unter Emmanuelle Haïm. In jüngster Zeit war die Sopranistin als Sifare (Mitridate) in Dijon und Brüssel zu erleben, sang Amelia Grimaldi (Simon Boccanegra) an der Opera Vlaanderen, am Théâtre de la Ville de Luxembourg und am Teatro San Carlo in Neapel, Alcina an der Wiener Staatsoper, Donna Elvira (Don Giovanni) am Liceu in Barcelona an der Wiener Staatsoper und in Genf sowie Juliette (Roméo et Juliette) und Manon Lescaut an der Griechischen Nationaloper in Athen.



Margarita Gritskova, Cavaliere Ramiro

Margarita Gritskova

Margarita Gritskova stammt aus St. Petersburg und studierte Gesang am dortigen Konservatorium. Sie gewann u.a. den Ersten Platz beim Internationalen Anton Rubinstein-Wettbewerb 2003, die Auszeichnung zum «Youngest Talent» beim Internationalen Gesangswettbewerb «Luciano Pavarotti» in Modena 2008 und war Finalistin bei Plácido Domingos Operalia-Wettbewerb 2010. Von 2009 – 2011 war sie Ensemblemitglied am Nationaltheater Weimar und gehört seit 2012 zum Ensemble der Wiener Staatsoper. Dort war sie bisher u.a. als Cherubino (Le nozze di Figaro), Rosina (Il barbiere di Siviglia), Dorabella (Così fan tutte), Angelina (La cenerentola), Idamante (Idomeneo) und Smeton (Anna Bolena) zu erleben. Im Konzertbereich verbindet sie eine enge Zusammenarbeit mit José Carreras, mit dem sie etwa in Wien, Moskau, St. Petersburg sowie im Brucknerhaus in Linz auftrat. Zudem gab sie ihr Debüt im Wiener Musikverein mit einem Solorezital. In jüngerer Zeit debütierte sie u.a. bei den Salzburger Festspielen als Cherubino, an der Oper Lyon als Idamante und an der Oper Köln als Fulvio (Vivaldis Catone in Utica), sang die Titelrolle in Sigismondo beim Rossini-Festival in Wildbad sowie Maddalena (Rigoletto), Olga (Jewgeni Onegin), Bradamante (Alcina), Sesto (La clemenza di Tito), Kristina (Vĕc Makropulos) und Mascha (Tri Sestri) an der Wiener Staatsoper. 2017/18 war Margarita Gritskova als Cherubino, Rosina und Carmen in Wien, als Mascha am Teatro Colón in Buenos Aires sowie als Angelina an der Bayerischen Staatsoper zu erleben.



Rebeca Olvera, Serpetta

Rebeca Olvera

Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Sie studierte am Conservatorio Nacional de Musica in Mexiko City und war von 2005 bis 2007 Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Anschliessend wurde sie hier festes Ensemblemitglied und sang u.a. Adina (L’elisir d’amore), Norina (Don Pasquale), Berenice (L’occasione fa il ladro), Giulia (La scala di seta), Rosina (Paisiellos Il barbiere di Siviglia), Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Madame Herz (Der Schauspieldirektor), Dorinda (Orlando), Isolier (Le comte Ory), Adalgisa (Norma) und Zaida (Il turco in Italia). Dabei arbeitete sie mit Dirigent:innen wie Ralf Weikert, Vladimir Fedoseyev, William Christie, Marc Minkowski, Nello Santi, Adam Fischer, Fabio Luisi, Diego Fasolis, Franz Welser-Möst, Emmanuelle Haïm und Alessandro De Marchi. Mit José Carreras gab sie Konzerte in Südamerika und Europa (Carreras-Gala 2007 in der ARD) und mit Plácido Domingo in Mexiko. 2016 sang sie Adalgisa in Norma neben Cecilia Bartoli im Théâtre des Champs-Élysées, beim Edinburgh Festival und im Festspielhaus Baden-Baden. In Zürich war sie als Despina, Musetta, Frasquita in Carmen, Mi in Das Land des Lächelns, Zaida in Il turco in Italia, Komtesse Stasi in Die Csárdásfürstin, Waldvöglein in Siegfried und Contessa di Folleville in Il viaggio a Reims zu hören – letztere Rolle sang sie auch an der Royal Danish Opera. Sie sang Isolier an der Opéra de Monte-Carlo und Clorinda (La Cenerentola) an der Wiener Staatsoper. Ausserdem trat sie als Berta (Il barbiere di Siviglia) und im Galakonzert Carmencita & Friends bei den Salzburger Festspielen auf.

Die tote Stadt21, 25 Apr; 02, 06, 09, 17, 21, 29 Mai; 01 Jun 2025 Ariadne auf Naxos22, 25, 28 Sep; 13, 18, 22 Okt 2024 In 80 Tagen um die Welt17, 24 Nov; 07, 13, 21, 26, 29 Dez 2024; 05 Jan 2025 Wir pfeifen auf den Gurkenkönig18, 19, 22, 23, 25, 28, 29, 31 Jan; 02, 05 Feb 2025


Adrian Timpau, Nardo

Adrian Timpau

Adrian Timpau, Bariton, stammt aus Moldawien, wo er auch seine Gesangsausbildung erhielt. Er gewann zahlreiche Preise, darunter 2012 beim Hariclae-Dar­clée-­Wettbewerb, 2013 beim Ma­­ria-Biesu-Wettbewerb und 2014 beim Grand Prix de l’Opéra in Bukarest. Zu seinem Repertoire gehören Partien wie Robert in Tschai­kowskis Iolanta, Escamillo (Carmen), Prinz Orlofsky (Die Fledermaus) und Figaro (Il barbiere di Siviglia). In der Spiel­zeit 2015/16 gehörte er zum Internationalen Opernstudio Zürich und war hier als Usciere (Rigoletto), Schaunard (La bohème), Un coryphée (Le Comte Ory) und Dancaïro (Carmen) zu erleben. In der Spielzeit 2016/17 sang er u.a. Escamillo an der Oper Stettin sowie Eustachio in Donizettis L’assedio di Calais als Mitglied des Glimmerglass Opera’s Young Artist Program. Im Frühjahr 2018 sang er an der Opera Philadelphia Escamillo in Carmen und gab im Oktober sein Debüt an der Met in New York als Larkens in La fanciulla del West. Kurz darauf war er ebenfalls an der Met als Moralès in Carmen zu erleben.