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La finta giardiniera

Dramma giocoso in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Libretto von Giuseppe Petrosellini

Musikalische Leitung Gianluca Capuano Inszenierung Tatjana Gürbaca Bühnenbild Henrik Ahr Kostüme Barbara Drosihn Kostümmitarbeit Carl-Christian Andresen Lichtgestaltung Elfried Roller Dramaturgie Fabio Dietsche

In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 3 Std. 05 Min. inkl. Pause nach dem 1. Teil nach ca. 1 Std. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Vergangene Termine

Mai 2018

Sa

05

Mai
19.30

La finta giardiniera

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Premiere, Theater Winterthur

Di

08

Mai
19.30

La finta giardiniera

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Theater Winterthur

So

13

Mai
14.30

La finta giardiniera

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Theater Winterthur

Mi

16

Mai
19.30

La finta giardiniera

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Theater Winterthur

Fr

18

Mai
19.30

La finta giardiniera

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Theater Winterthur

Gut zu wissen

Kurzgefasst

La finta giardiniera

Kurzgefasst

La finta giardiniera

Trailer «La finta giardiniera»

Gespräch


Hinter dem schönen Schein

Mozarts Oper «La finta giardiniera» ist ein Spiel der Liebeswirren. Jeder verbirgt sein wahres Gesicht hinter einer Fassade. Erst wenn alles im Wahnsinn unterzugehen droht, fallen die Masken. Tatjana Gürbaca sprach vor der Premiere 2018 am Theater Winterthur über die Inszenierung.

Tatjana Gürbaca, Mozart hat La finta giardiniera im Alter von 18 Jahren als Auftragswerk für den Münchner Fasching geschrieben. Es ist ein Spiel voller Liebeswirren und Verwechslungen, wie man es von Goldoni oder Marivaux und aus vielen Opern des 18. Jahrhunderts kennt. Was begeistert dich besonders an diesem Stück?
Mich fasziniert, dass uns Mozarts tiefer Humanismus auch in unserer Zeit noch direkt meint und berührt. Die Thematik von La finta giardiniera ist gar nicht so stark an seine Zeit gebunden, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Im Kern geht es um ein ganz grundlegendes menschliches Thema: nämlich darum, dass wir alle als kleine hilflose Menschenwürmlein auf diese Welt geworfen sind und dabei von zwei Grundkräften bestimmt werden: von der Angst und von der Sehnsucht, geliebt zu werden. Das erzählt dieses Stück, wie ich finde, ganz wunderbar. Alle Protagonisten versuchen Taktiken zu finden, um zwischen diesen beiden extremen Polen mit dem Leben zurechtzukommen – jede der Figuren versucht ihre Wahrheit hinter einem schönen Schein zu verbergen, gibt sich selber ein Image und spiegelt den anderen etwas vor.

Das ist ein Vorgang, der in unserer Zeit sicher nicht an Bedeutung verloren hat …
Nein, und in Mozarts Oper steckt meiner Meinung nach sehr viel Wahrheit, denn er zeigt uns, wie es hinter der Fassade aussieht und dass dieses ganze Spiel irgendwann an Grenzen stösst. Wenn alles zu viel wird und im Wahnsinn unterzugehen droht, dann sind die Figuren dazu gezwungen, ihre Schutzfunktionen abzulegen. Anders gesagt, wenn das Spiel am wildesten getrieben wird, kommt irgendwann der Punkt, an dem die Figuren ausser sich geraten und mit ihren Träumen Schiffbruch erleiden. Dann kommt der Mensch hinter der Fassade zum Vorschein.

Diese Grundthematik um Sein und Schein steckt schon im Titel der Oper. Sandrina, die Hauptfigur, ist eigentlich eine Gräfin. Nachdem sie von ihrem Liebhaber Belfiore in einem Streit vermeintlich getötet wurde, gibt sie sich am Hof des reichen Podestà als Gärtnerin aus – und trifft dort versteckt auf ihre ehemalige Liebe.
Diese Vorgeschichte um die Auseinandersetzung zwischen Sandrina und Belfiore zeigen wir in der Ouvertüre zur Oper als ein verkürztes, traumartiges Bild der Erinnerung. Interessant finde ich aber, dass gerade Sandrina, also die eigentlich verkleidete Figur, am meisten bei sich selbst ist. Sie zeigt ihren Schmerz in den Arien sehr offen und geht unverstellt damit um. Mehr noch als sie werden alle anderen Figuren, die beim Podestà zu einer Hochzeitsfeier zusammenkommen, von den eigenen Posen und Attitüden beherrscht. Sie verlieren sich in ihren Träumen, jagen Phantomen hinterher, kämpfen gegen Windmühlen. Sie begegnen mit  Hilfe der Verstellung den Verwirrungen der Welt und ihrer eigenen Gefühle. Arminda zum Beispiel, die Nichte des Podestà, die verheiratet werden soll, sagt von sich selber: «Wisst Ihr, wer ich bin? … Ich bin eigensinnig, anmassend und launisch!» Dabei steckt hinter ihren vorgeblichen Wut- und Eifersuchtsattacken eigentlich auch eine sehr verletzliche Frau, die sich nach Anerkennung und Liebe sehnt.

Wie bringst du die Vielschichtigkeit dieser Charaktere auf die Bühne?
Die Arien-Struktur bei Mozart, die noch aus der Barockzeit kommt, hilft dabei sehr: Wenn der erste Teil der Arie als Reprise wiederkehrt, hat man stets die Möglichkeit, die Akzente zu verschieben, Inhalte zu variieren oder sogar eine 180°-Wende zu vollziehen. Man kann der gleichen Musik einen anderen Tonfall unterlegen, so dass man innerhalb einer Arie zum Beispiel von Wut zu Verzweiflung gelangt; oder man kann eine Arie resigniert beginnen und sie dann mit neuer Hoffnung enden lassen. Nicht nur die Figuren, auch die Musik ist bei Mozart stets sehr janusköpfig. Und darin liegt der Spass beim Inszenieren. Man muss sich in La finta giardiniera eigentlich jede Sekunde entscheiden, ob das Stück eine Komödie oder eine Tragödie ist – es ist eine ständige Gratwanderung, eben eine Komödie über die menschlichen Ängste und Schwächen.

Wie später in Le nozze di Figaro gibt es auch in dieser Oper Standesunterschiede von der Gräfin bis zur Dienerin. Spielt das in deiner Inszenierung eine Rolle?
Ein bisschen schon. Probleme haben zwar alle Figuren; aber die einen sind etwas erdverbundener, weil sie die ganze Zeit arbeiten müssen, während sich andere viel freier ihrem Hedonismus hingeben können. Der Podestà, der Gastgeber der Hochzeitsfeier, ist der Reichste von allen und kann sich deshalb am meisten erlauben. Aber in Wahrheit wird das Leben dadurch nicht einfacher. Die Zeit, die einem der Reichtum lässt, will gefüllt werden, gegen die innere Leere ist kein Kraut gewachsen. Das sind Probleme, mit denen Charaktere wie der Podestà, Belfiore und Arminda, die der Oberschicht angehören, zu kämpfen haben. Serpetta dagegen, die ständig etwas zu arbeiten und zu putzen hat, schlägt sich auch mit Problemen herum, aber die sind in dem Fall etwas handfester.

Sandrina, die als Gräfin eigentlich Violante Onesti heisst, gibt sich bewusst als Dienerin aus. Warum nimmt man eine solche Verwandlung eigentlich auf sich?
Nach der entsetzlichen Vorgeschichte mit Belfiore ist ihr Verhalten vielleicht als Ausdruck von Trauer zu verstehen. Sie nimmt die Situation demütig auf sich, verpuppt sich sozusagen in einem Kokon, schlüpft in sich selbst hinein. Für mich ist Sandrina auf eine besondere Art das stille, dunkle Zentrum dieses Stücks.  Barbara Drosihn deutet das auch im Kostüm an: Während alle anderen Kostüme «Blüten treiben», ist Sandrina der ruhigste Punkt, um den sich alles dreht. Ich denke, dass Sandrina hinter ihrer Maske freier ist als alle anderen Figuren. Das ist übrigens auch in Mozarts Così fan tutte gut zu beobachten: Despina ist in  ihren Verkleidungen als Arzt oder Notar viel mehr sie selbst, als wenn sie Dienerin ist. Als Dienerin kämpft sie ständig mit dem, was sie sein soll. Die Maskerade befreit sie davon. Im Kern zeigt sich daran, warum wir überhaupt Theater spielen! Der von Johan Huizinga als Homo ludens verstandene Mensch, der im Spiel zu sich findet, übt und reflektiert auf der Theaterbühne immer auch ein Stück weit sein eigenes Leben. Aus der Distanz lässt sich die Wahrheit besser betrachten.

Wie entscheidend sind für dich in diesem Spiel der Verwandlungen die Geschlechterrollen? Ramiro, der frühere Liebhaber von Arminda, wird bei Mozart von einer Frau gesungen …
Diese Unschärfe, die in der Figur des Ramiro schon bei Mozart angelegt ist, hat uns dazu inspiriert, mit den Geschlechterrollen zu spielen. Ich glaube, Mozart liebte diese Verwirrung, dass Partien wie Cherubino im Figaro oder hier Ramiro von Frauen gesungen werden. In La finta giardiniera hat man ohnehin selten den Eindruck von festgefahrenen Geschlechterklischees. Die Frauen sind den Männern absolut ebenbürtig. Im Fall des Paares Belfiore/Arminda wird beispielsweise vorgeführt, dass der Graf ein schüchterner, zärtlicher Mensch ist, während Arminda «die Hosen anhat» und zupackt. Ich glaube – und die Textbücher und Briefe von Mozart beweisen uns das –, dass man damals in dieser Hinsicht viel frecher und unkonventioneller war, als wir uns das heute vorstellen können!

Das Aufeinandertreffen der sieben Figuren findet laut Textbuch am Hof des Podestà, irgendwo im italienischen Niemandsland statt. Was für eine Situation wird das in deiner Inszenierung sein?
Die Form von Mozarts Oper in ihrer Abfolge von Rezitativen, Arien und Ensembles bietet grundsätzlich viele Möglichkeiten für Brüche. Wir spielen deshalb mit dem Wechsel in verschiedene Realitäten, tauchen ganz ins Spiel ein, erlauben aber auch Kommentare dazu. Henrik Ahr hat dafür eine Bühne erfunden, die für dieses Stück wunderbar funktioniert: Der Raum kann tatsächlich das Haus des Podestà sein, aber auch einen Wald bei Nacht darstellen, wo das Finale des zweiten Akts spielt. Er kann ein Ort sein, an dem man verloren geht, aber auch sehr geschützt und geschlossen. Er kann mehrere Orte nebeneinander behaupten, aber auch innere Zustände verdeutlichen. Es ist vor allem ein Raum, der zahlreiche Spiegelungen erlaubt und dem Zuschauer dadurch die Posen, Attitüden und Eitelkeiten der einzelnen Charaktere in verstärktem Mass vorführt. Er ist ein Spielplatz, in dem man weder den anderen noch sich selber entkommt, der das eigene Bild und die mühevolle Verstellung vervielfacht. Auch die Kostüme von Barbara Drosihn geben allen die Möglichkeit, sich in verschiedenen Rollen auszuprobieren, bis sie schliesslich bei ihrem  eigenen Kern ankommen. In Mozarts Opern geht es immer auch um Lernprozesse. Wie in Così fan tutte durchlaufen die Figuren in La finta giardiniera eine wahre Schule der Liebenden.

Wobei in La finta giardiniera weniger mit dem Finger auf die Moral gezeigt wird …
Mozart erzählt am Ende, dass es eigentlich gar kein ganz richtiges Paar gibt – das zeigt ja schon die Wahl von sieben Figuren, also einer ungeraden Zahl. Es kann niemals aufgehen und kann immer neue Kombinationen geben. Wenn alle Knoten  gelöst sind, bleiben die Paare dennoch ein bisschen windschief und nicht ganz zueinander passend zurück – das Leben geht weiter. Es ist ja auch in der Realität nicht so, dass jeder Topf seinen Deckel hat. Liebe hat immer mit einer Entscheidung zu tun und bleibt auch danach eine Aufgabe – man muss den Anderen jeden Tag aufs Neue kennen und schätzen lernen.

Nachdem bereits am Ende des ersten Akts grosse Verwirrung herrscht, weil Belfiore meint, die totgeglaubte Sandrina erkannt zu haben, führt das Finale des zweiten Akts in ein unbeschreibliches Chaos und letztlich in den Wahnsinn. Wie ist das zu deuten?
Das Finale des zweiten Akts erinnert teilweise an den Sommernachtstraum und der Wahnsinn potenziert sich. Schon zu Beginn des Finales sind die Figuren ausser sich und in einem anderen Zustand. Und aus dieser Grundstimmung heraus werden dann alle noch wütender, die Verwirrung wird grösser – und in der Dunkelheit der Nacht, in der diese Szene spielt, entstehen noch einmal ganz andere «Paarungen». Das führt schliesslich dazu, dass Sandrina und Belfiore diese Verwirrung nicht mehr aushalten und in andere Rollen schlüpfen, sie sind ver-rückt und ent-rückt.

Ist der Wahnsinn also der Liebe immanent?
Dem Leben immanent! Wer kann schon sagen, wo das Normale aufhört und wo der Wahnsinn beginnt? Ich sehe den Wahnsinn in der Oper immer als eine Tür in eine bessere – oder zumindest andere Welt. Bei Mozart wird der Wahnsinn ja durch eine unglaublich heitere, luzide Musik begleitet. Man kann vielleicht sogar sagen, dass bei Mozart im Wahnsinn – der hier mit einer grossen Anarchie und Freiheit einhergeht – die eigentliche Klarheit liegt. Der Wahnsinn bringt den Knoten zum Platzen, und das führt wiederum dazu, dass die Masken fallen und die Figuren zu sich selber finden. Der Wahnsinn ist also heilsam!

Also führt der Wahnsinn in deiner Inszenierung im dritten Akt zu einem glücklichen Ende?
Zumindest in einen neuen Zustand. Man kommt ja im Leben auch nicht an den Punkt, an dem man sich sagt: Jetzt habe ich alles erreicht. Happy end. Wenn das so wäre, dann könnte man sich in diesem Moment ja gleich in den Sarg legen. Aber das Leben geht weiter und man gerät in immer neue Zustände und Lebensphasen. Wunderbar finde ich, dass uns Mozart all diese grossen und bedeutenden Themen mit einer unglaublichen Lust serviert. Und diese Lust überträgt sich  auf uns alle. In diesem Stück ist alles enthalten, was ich mir vom Theater wünsche!


Das Gespräch führte Fabio Dietsche.
Foto von Martina Pipprich.
Dieser Artikel ist erschienen im MAG 58, April 2018.
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Fotogalerie

 

Szenenbilder «La finta giardiniera»


Fragebogen


Rebeca Olvera

Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Am Opernhaus Zürich, zu dessen Ensemble sie gehört, war sie zuletzt als Despina in Kirill Serebrennikovs Inszenierung von «Così fan tutte» zu erleben. In «La finta giardiniera» singt sie die Serpetta.

Aus welcher Welt kommen Sie gerade?
Aus einer mythologischen Welt: Ich habe die Mutter von Semele gespielt. Eine wunderbare Produktion, in der Mythologie und «real life» nicht weit voneinander weg sind.

Worauf freuen Sie sich in La finta giardiniera besonders?
Auf Mozart! Ich bin total verliebt in Mozart, und es freut mich, eine neue Rolle von ihm zu lernen. Selbst verständlich freue ich mich auch auf die Kollegen, und ich freue mich auf diese Produktion. Es ist immer wieder interessant, wie jeder Regisseur sein Konzept hat, um eine Geschichte zu erzählen.

Welches Bildungserlebnis hat Sie besonders geprägt?
Ich werde nie vergessen, wie traurig ich war, als ich im Konservatorium für eine Produktion vorgesungen habe und ich die Rolle nicht bekam. Ich dachte: Wie kann ich gut genug für die Welt sein, wenn ich nicht einmal diese Rolle kriege? Ich wollte sogar mit dem Studium aufhören. Da ich dann, sozusagen, frei war, hatte ich Zeit, mich auf den wichtigsten Gesangswettbewerb in Mexiko vorzubereiten. Überraschend gewann ich den Preis des Opernhauses und durfte dort debütieren, und zwar in der Hauptrolle in La Fille du régiment. Als ich an der Premiere zum Applaus auf die Bühne ging, habe ich es kapiert... Wenn ich die Produktion am Konservatorium gemacht hätte, wäre ich an dem Abend nicht in unserem schönen Palacio de Bellas Artes beim Applaus gewesen. Seitdem glaube ich ganz fest, dass es für alles einen Grund gibt – und die richtige Zeit.

Welches Buch würden Sie niemals aus der Hand geben?
Meinen Atlas! Ich bin total fasziniert von Landkarten. Ich liebe es zu sehen, wie gross die Welt ist und wieviele verschiedene Kulturen, Länder und Sprachen es gibt. Reisen macht uns kompletter. Vielfalt zu erleben, macht unser Leben reicher. Deswegen liebe ich auch meinen Job so sehr: weil ich immer wieder die Gelegenheit habe, andere Länder kennenzulernen. Den Atlas nehme ich selbstverständlich nicht mit, aber ich schaue ihn vor jeder Reise an. Auch wenn es heutzutage jede Menge Apps dafür gibt, der Atlas hat eine Art von Charme, den kein Gerät hat.

Welche CD hören Sie immer wieder?
Mexikanische Volksmusik. Die sogenannten «rancheras»­Lieder und die Boleros, die voller Leidenschaft, Schmerz, Liebe oder Glück sind. Immer, wenn wir uns mit unseren mexikanischen Freunden treffen, spielt jemand Gitarre und alle anderen singen dazu.

Welchen überflüssigen Gegenstand in Ihrer Wohnung lieben Sie am meisten?
Meine Abendkleider! Ich habe weder Interesse noch Talent für Fashion. Handtaschen und Schuhe sind nicht meine Sache. Im Alltag trage ich praktische und bequeme Kleidung. Aber wenn es sich um Abendkleider handelt, dann könnte ich den ganzen Tag in einem Geschäft verbringen.

Mit welchem Künstler würden Sie gerne einmal essen gehen?
Mit Richard Strauss. Ich würde ihn fragen, warum er so eine schwierige Arie für Zerbinetta geschrieben hat.

Nennen Sie drei Gründe, warum das Leben schön ist!
Familie, Musik und mexikanisches Essen; man braucht wirklich nicht mehr als das, um glücklich zu sein.


Dieser Artikel ist erschienen in MAG 65, Januar 2019.
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Fragebogen


Gianluca Capuano

Am Dirigentenpult steht Gianluca Capuano, der bereits 2018 die Neuproduktion am Theater Winterthur dirigierte.

Aus welcher Welt kommen Sie?
Aus der Welt des Barock. Das ist meine Heimat. In dieser Spielzeit habe ich zum Beispiel an der Oper in Nantes Claudio Monteverdis L’incoronazione di Poppea geleitet – für mich eines der bedeutendsten Werke in der Geschichte der Oper. Und mit meinem eigenen Ensemble «Il Canto di Orfeo» hatte ich ganze sieben Wochen Zeit zum Proben. Das ist Luxus!

Was wollten Sie als Kind unbedingt werden?
Ich kann mich nicht mehr erinnern … Aber ich habe früh angefangen, Flöte und Orgel zu spielen. Soweit ich weiss, wollte ich tatsächlich Musiker werden.

Worüber freuen Sie sich bei der Arbeit an Mozarts La finta giardiniera besonders?
Ich habe gerade heute darüber gestaunt, wie gekonnt der Text und die Musik in dieser Oper miteinander verbunden sind. Natürlich ist das Textbuch nicht von der Qualität wie die Libretti von Lorenzo da Ponte für Mozarts spätere Opern. Aber es zeigt sich hier deutlich, dass der damals 18-jährige Mozart als Komponist bereits unglaublich feinfühlig auf den vorgegebenen Text reagieren konnte.

Welches Bildungserlebnis hat Sie besonders geprägt?
Ich habe mich viel mit Philosophie beschäftigt. Platon und Heidegger im Besonderen. Aber natürlich auch alles, was mit Musik zu tun hat.

Welches Buch würden Sie niemals aus der Hand geben?
Ich habe zwei Lieblingsbücher: Der Mann ohne Eigenschaften von Robert Musil und Michail Bulgakows Der Meister und Margarita. Letzteres versuche ich jetzt gerade auf Russisch zu lesen. Ich komme langsam voran …

Welche CD hören Sie immer wieder?
Es mag seltsam klingen, weil ich vor allem Musik des 18. Jahrhunderts dirigiere: Richard Strauss’ Rosenkavalier unter der Leitung von Carlos Kleiber. Den gibt es aber nur auf DVD.

Welchen überflüssigen Gegenstand in Ihrer Wohnung lieben Sie am meisten?
Meine 5 000 oder 6 000 Bücher ...

Mit welchem Künstler würden Sie gerne einmal essen gehen?
Ich würde sehr gerne wieder mit Cecilia Bartoli essen. Die künstlerische Zusammenarbeit mit ihr ist immer unglaublich inspirierend.

Wie kann man Sie beeindrucken?
Mit einer guten Pasta!

Worüber können Sie nicht lachen?
Wenn Musiker ihren Beruf nicht ernst nehmen.

Was können Sie überhaupt nicht?
Skifahren. Ich habe es einmal versucht und mir dabei ein Bein gebrochen.

Haben Sie einen musikalischen Traum, der wohl nie in Erfüllung gehen wird?
Ich würde gerne ein Werk von Richard Wagner dirigieren. Und wenn wir schon von Träumen sprechen, dann am liebsten den ganzen Ring des Nibelungen!

Nennen Sie drei Gründe, warum das Leben schön ist.
Musik, Literatur, Freundschaft.


Dieser Fragebogen ist erschienen im MAG 58, April 2018.
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Audio-Einführung zu «La finta giardiniera»

  1. Audio-Einführung zu «La finta giardiniera»
    Unser Dramaturg Fabio Dietsche gibt einen Einblick in die Oper «La finta giardiniera». Live-Einführungen finden jeweils 45 Minuten vor der Vorstellung im Opernhaus statt.

Programmbuch

La finta giardiniera

La finta giardiniera

Synopsis

La finta giardiniera

Synopsis

La finta giardiniera

Biografien


Gianluca Capuano, Musikalische Leitung

Gianluca Capuano

Gianluca Capuano studierte Orgel, Komposition und Orchesterleitung am Konservatorium seiner Heimatstadt Mailand sowie historische Aufführungspraxis an der Civica Scuola di Musica ebenfalls in Mailand. 2015 debütierte er an der Semperoper Dresden mit Händels Orlando, 2016 am Opernhaus Zürich mit Haydns Orlando paladino. Ebenfalls 2016 dirigierte er Norma mit Cecilia Bartoli in der Titelrolle zur Eröffnung des Edinburgh Festival, gefolgt von Aufführungen in Paris und Baden-Baden. 2017 erfolgte eine Europatournee von La Cenerentola mit Cecilia Bartoli. In jüngerer Zeit dirigierte er u.a. Ariodante, La donna del lago, Il barbiere di Siviglia und Alcina bei den Salzburger Festspielen, Händels Il trionfo del tempo e del disinganno an der Oper Köln, das Weihnachtsoratorium an der Staatsoper Hamburg, Orfeo ed Euridice am Teatro dell’Opera in Rom, Il matrimonio segreto in Amsterdam, Mozarts Requiem in Bari, L’elisir d’amore am Teatro Real in Madrid sowie La finta giardiniera, La Cenerentola und Iphigénie en Tauride in Zürich. In der Spielzeit 2021/22 dirigierte er Le nozze di Figaro am Bolschoi-Theater in Moskau, Il turco in Italia an der Bayerischen Staatsoper, L’italiana in Algeri in Zürich und L’elisir d’amore in Hamburg, 2022/23 u.a. Alceste in Rom und Florenz sowie L’elisir d’amore an der Wiener Staatsoper. Seit 2019 ist er Chefdirigent von Les Musiciens du Prince – Monaco, mit denen er ein Manuel García gewidmetes Album mit Javier Camarena aufnahm sowie eine CD mit Varduhi Abrahamyan. Als Forscher widmet sich Gianluca Capuano, der auch ein Studium der Theoretischen Philosophie absolviert hat, hauptsächlich der Musikästhetik.

Benefizkonzert für das Internationale Opernstudio unter Mitwirkung von Cecilia Bartoli15 Jun 2025


Tatjana Gürbaca, Inszenierung

Tatjana Gürbaca

Tatjana Gürbaca studierte Regie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in ihrer Heimatstadt Berlin und ergänzte ihre Ausbildung durch Meisterkurse, vor allem bei Ruth Berghaus. Beim internationalen Regiewettbewerb für Musiktheater in Graz war sie eine der Finalistinnen. Das Spektrum ihrer Produktionen reicht vom Barock (Purcells Dido and Aeneas in Baden-Baden) bis zu zeitgenössischen Musiktheaterwerken wie Dallapiccolas Il prigioniero (Volksoper Wien) oder Philippe Hersants Le moine noir (Uraufführung an der Oper Leipzig). Sie inszenierte einen Tschaikowski-Zyklus an der Vlaamse Opera Antwerpen (Mazeppa, Eugen Onegin, Tscharodejka). Weitere Engagements führten sie u. a. an die Staatsoper Unter den Linden sowie die Deutsche Oper Berlin, die Oper Graz, das Stadttheater Bern, die Oper Nowosibirsk, die Oper Oslo und ans Lucerne Festival. 2011 bis 2014 war sie Opern direktorin am Staatstheater Mainz, wo sie u. a. Die verkaufte Braut, Salvatore Sciarrinos Macbeth, Un ballo in maschera und Alessandro Scarlattis Il primo omicidio overo Cain inszenierte. 2013 wurde sie von der Zeitschrift Opernwelt zur «Regisseurin des Jahres» gewählt. Zu ihren Arbeiten zählen ausserdem ein dreiteiliges Ring-Projekt und Alcina am Theater an der Wien, Lohengrin und Der Freischütz in Essen, Korngolds Die tote Stadt an der Oper Köln, Das schlaue Füchslein am Theater Bremen, Così fan tutte am Nationaltheater in Prag, Katja Kabanova an der Deutschen Oper am Rhein, Jenůfa am Grand-Théâtre in Genf und Ulisse an der Oper Frankfurt. In Zürich inszenierte sie Rigoletto, Aida, Die Zauberflöte, Werther, La finta giardiniera, Le Grand Macabre und Lucia di Lammermoor.

Rigoletto26 Apr; 03, 08, 11, 15 Mai 2025 Lucia di Lammermoor20, 24, 29 Sep; 06, 16, 26 Okt 2024 Das grosse Feuer23, 25, 28, 30 Mär; 04, 06, 11 Apr 2025


Henrik Ahr, Bühnenbild

Henrik Ahr

Henrik Ahr, in Bensberg geboren, war nach einer Ausbildung zum Koch als freier Künstler tätig und studierte von 1995 bis 2001 Architektur in Leipzig. Erste Bühnenbilder entwarf er 2000 für die Neue Szene in Leipzig und 2001 am Theaterhaus Jena für Palahniuks Fight Club. Seit 2005 lebt und arbeitet er als Bühnenbildner und Maler in Wien. Seit dem Herbst 2010 hält er zudem die Professur für Bühnengestaltung am Salzburger Mozarteum. Liebelei von Arthur Schnitzler 2002 am Thalia Theater Hamburg mit Regisseur Michael Thalheimer wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Mit Thalheimer realisierte er weitere Projekte u.a. Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti in Hamburg, Schuberts Winterreise am Deutschen Theater Berlin und Rigoletto am Theater Basel. Mit Christof Loy arbeitete er 2008 erstmals am Theater an der Wien (Richard Strauss’ Intermezzo), es folgten – ebenfalls mit Loy – an der Bayerischen Staatsoper Lucrezia Borgia sowie Der Tausch von Paul Claudel am Schauspielhaus Zürich. Am Deutschen Theater Berlin entwarf er die Bühnenbilder für Hauptmanns Einsame Menschen und Schnitzlers Der einsame Weg. Mit Tatjana Gürbaca verbindet ihn eine regelmässige künstlerische Zusammenarbeit. So entstanden mit ihr u.a. Arabella an der Deutschen Oper am Rhein, Wagners Parsifal an der Vlaamse Oper Antwerpen, Hasses Leucippo bei den Schwetzinger Festspielen und an der Oper Köln, La traviata an der Oper Oslo, Die Ring Trilogie und Capriccio am Theater an der Wien, Parsifal in Antwerpen sowie Le Grand Macabre in Zürich, wo er zudem die Bühnenbilder für Die Schatzinsel, Fidelio und I puritani entwarf.

Fidelio21, 25 Jan; 02, 08, 15 Feb 2025 Das grosse Feuer23, 25, 28, 30 Mär; 04, 06, 11 Apr 2025


Barbara Drosihn, Kostüme

Barbara Drosihn

Barbara Drosihn, in Hamburg geboren, studierte nach einer Ausbildung zur Schneiderin Kostümdesign an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Seitdem arbeitet sie als freischaffende Kostümbildnerin u.a. am Thalia Theater, Schauspielhaus Hamburg, Burgtheater Wien, Schauspielhaus Bochum, Dresden und Köln, für Inszenierungen u.a. von Michael Thalheimer, Stephan Kimmig, Nicolas Stemann, Andreas Kriegenburg und Stefan Bachmann. Ihre erste Oper, Lucrezia Borgia, stattete sie 2009 für Christof Loy an der Bayerischen Staatsoper aus, weitere Ausstattungen folgten mit Parsifal, Der Rosenkavalier, Der Ferne Klang für die Königliche Oper Stockholm, Das Wunder der Heliane an der Deutschen Oper Berlin, Così fan tutte bei den Salzburger Festspielen und Don Pasquale am Opernhaus Zürich. Hier schuf sie zudem die Kostüme für Andreas Homokis Inszenierungen von I puritani und Fidelio. Eine weitere enge Zusammenarbeit verbindet sie mit Tatjana Gürbaca. Für diese stattete sie Parsifal und Der fliegende Holländer in der Vlaamse Opera Antwerpen aus, La traviata in Oslo, Capriccio und die Ring-Trilogie am Theater an der Wien, La finta giardiniera in Winterthur/Opernhaus Zürich und Le Grand Macabre am Opernhaus Zürich. Zu ihren jüngsten Arbeiten zählen Der Schatzgräber an der Deutschen Oper Berlin (R.: Chr. Loy), Káťa Kabanová an der Deutschen Oper am Rhein (R.: T. Gürbaca), Il trittico bei den Salzburger Festspielen (R.: Chr. Loy), Die Königskinder in Amsterdam, Herzog Blaubarts Burg/ Der wunderbare Mandarin am Theater Basel (R.: Chr. Loy), Rusalka am Staatsoper Hannover (R.: T. Gürbaca) sowie im Residenztheater München Erfolg unter der Regie von Stefan Bachmann.

Don Pasquale18, 22, 24, 31 Mai; 03 Jun 2025 Fidelio21, 25 Jan; 02, 08, 15 Feb 2025


Carl-Christian Andresen, Kostümmitarbeit

Carl-Christian Andresen

Carl-Christian Andresen studierte Textil- und Modedesign an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg und ging im Anschluss für vier Jahre nach Paris. Dort arbeitete er u.a. für Chloé, Jean-Charles de Castlebajac und John Galliano. 2006 kehrte er nach Deutschland zurück und wechselte als künstlerischer Mitarbeiter für Kostüm in den Theater- und Opernbereich. Er betreute u.a. Produktionen am Thalia-Theater Hamburg, der Hamburger Staatsoper, der Komischen Oper Berlin, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Unter den Linden, der Nederlandse Opera Amsterdam, dem Opernhaus Zürich, der Wiener Staatsoper, dem Teatro Colón in Buenos Aires, dem La Monnaie in Brüssel, der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, dem Aalto-Theater in Essen und dem Teatro Mayor in Bogotá. Seit 2008 lebt er als freischaffender Kostümbildner in Berlin. Eigene Kostümbilder entwickelte er u.a. für Le nozze di Figaro am Landestheater Detmold, Le journal de Nijinsky am Grand Théâtre Bordeaux, Gefährliche Liebschaften an der Musikhochschule Lübeck, Der Vetter aus Dingsda am Theater Ulm, Die Zauberflöte im Rahmen der Sommerfestspiele der Oper Oder/Spree im Kloster Neuzelle und Dinorah am Theater Görlitz. Für Thierry Tidrows Oper Persona am Staatstheater Darmstadt entwickelte er 2023 sowohl das Bühnen- als auch das Kostümbild. Zudem stattet er diverse Kurz-, Spiel- und Werbefilme aus, darunter My Circumcision (ausgezeichnet mit dem Max-Ophüls-Preises 2013 als «Bester Kurzfilm») und der Musikclip Fräulein Sommer, der 2014 den UNICATO Award für das «Beste Musikvideo» erhielt.

Rigoletto26 Apr; 03, 08, 11, 15 Mai 2025


Elfried Roller, Lichtgestaltung

Elfried Roller

Elfried Roller stammt aus Stuttgart. Schon während des Studiums der Elektrotechnik arbeitete er nebenher in einem Privattheater in Karlsruhe. Es folgte die Meisterausbildung am Opernhaus Stuttgart. Von dort wechselte er ans Staatstheater Kassel und kreierte Lichtdesigns u.a. für Armin Petras, Volker Schmalör, Schirin Khodadadian und Hans Henning Paar. Seit 2008 ist Elfried Roller am Opernhaus Zürich beschäftigt. Hier entstand u.a. das Licht für La finta giardiniera in der Regie von Tatjana Gürbaca, Donizettis Roberto Devereux von David Alden sowie für Sebastian Baumgartens Produktionen Hamletmaschine, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Belshazzar, Turandot und Amerika. Jüngst führte ihn mit Donizettis Anna Bolena von David Alden ein Gastengagement an die Deutsche Oper Berlin.



Fabio Dietsche, Dramaturgie

Fabio Dietsche

Fabio Dietsche studierte Dramaturgie an der Zürcher Hochschule der Künste sowie Querflöte bei Maria Goldschmidt in Zürich und bei Karl-Heinz Schütz in Wien. Erste Erfahrungen als Dramaturg sammelte er 2012/13 bei Xavier Zuber am Konzert Theater Bern, wo er u.a. Matthias Rebstocks Inszenierung von neither (Beckett/Feldman) in der Berner Reithalle begleitete. Seit 2013 ist er Dramaturg am Opernhaus Zürich, wo er sein Studium mit der Produktionsdramaturgie von Puccinis La bohème abschloss. Hier wirkte er u.a. bei den Uraufführungen von Stefan Wirths Girl with a Pearl Earring und Leonard Evers Odyssee, an der Kammeroper Jakob Lenz von Wolfgang Rihm und an der Schweizerischen Erstaufführung von Manfred Trojahns Orest mit. Er arbeitete u.a. mit Robert Carsen, Tatjana Gürbaca, Rainer Holzapfel, Andreas Homoki, Ted Huffman, Mélanie Huber, Barrie Kosky, Hans Neuenfels und Kai Anne Schuhmacher zusammen. Zurzeit studiert er berufsbegleitend Kulturmanagement an der Universität Zürich.

Simon Boccanegra27 Sep; 04, 13, 19, 25 Okt 2024 Madama Butterfly22, 26, 29 Dez 2024; 01, 04 Jan 2025 Roméo et Juliette31 Dez 2024; 03, 08, 11, 17, 26 Jan 2025 Manon Lescaut09, 13, 16, 19, 23 Feb; 01, 06, 13, 16, 22 Mär 2025 Die lustige Witwe04, 08, 16, 21, 26 Mär 2025 Jakob Lenz06, 08, 10, 14, 16 Mai 2025 Un ballo in maschera08, 11, 14, 17, 21, 28 Dez 2024; 05, 10, 15, 19 Jan 2025


Jonathan Abernethy, Don Anchise, Podestà von Lagonero

Jonathan Abernethy

Jonathan Abernethy stammt aus Neuseeland. 2015 war er Preisträger bei der Festivalakademie in Aix-en-Provence sowie bei den Australian Opera Awards. Seit 2012 ist er regelmässig am Sydney Opera House zu erleben, wo er sich mit Partien wie  Tamino (Die Zauberflöte), Ferrando (Così fan tutte), Normanno (Lucia di Lammermoor), Don Ottavio (Don Giovanni), Ruiz (Il trovatore), Fenton (Falstaff), Remendado (Carmen), Lerma (Don Carlos) und Lensky (Jewgeni Onegin) ein breites Repertoire aneignen konnte. 2015 begab er sich auf eine sechsmonatige Studienreise ins Ausland und nahm an verschiedenen Festivals und Opernprogrammen wie der Festival d’Aix-en-Provence Residency, der Solti-Akademie in Italien und dem Ravinia Festival Steans Music in Chicago teil. Während dieser Zeit hatte er die Gelegenheit, mit bedeutenden Künstlern wie Sir Richard Bonynge, James Conlon und Leo Nucci zu arbeiten. 2016/17 sang Jonathan Abernethy u.a. Nadir (Les pêcheurs de perles) an der West Australian Opera in Perth, Diarte (Cavallis Erismena) in Aix-en-Provence und Nanki-Poo (The Mikado) an der New Zealand Opera in Auckland. Seit der Spielzeit 2017/18 ist er Mitglied im IOS, wo er u.a. in Salome, Fidelio, La fanciulla del West und in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny zu sehen ist.



Alina Adamski, Sandrina

Alina Adamski

Alina Adamski studierte an der Musikakademie in Łódź, an der Opernakademie der Warschauer Oper sowie am Conservatorio di Musica Francesco Venezze in Rovigo. 2017 war sie Mitglied des «Young Singers Project» bei den Salzburger Festspielen, wo sie als Frau Silberklang in Mozarts Der Schauspieldirektor zu erleben war. 2018 war sie Mitglied der Internationalen Meistersinger Akademie in Neumarkt. 2014 gewann sie den Wettbewerb «Bernsteinsaite» in Włocławek, 2015 den Kammermusik- sowie den Paderewski-Wettbewerb in Bydgoszcz und erhielt beim Stanisław Moniuszko-Wettbewerb in Warschau eine Auszeichnung für die «Beste Aufführung eines zeitgenössischen Liedes». Ausserdem war sie Preisträgerin beim Grand Prix de l'Opéra in Bukarest. Am Opernhaus in Łódź debütierte sie 2013 als Rosina (Il barbiere di Siviglia) und sang 2014 Arsena (Der Zigeunerbaron). In Warschau und Poznań gastierte sie als Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte. Von 2017 bis 2019 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war in dieser Zeit u.a. als Sandrina in Mozarts La Finta Giardiniera, als Amanda in Ligetis Le Gran Macabre oder als Atala in Offenbachs Häuptling Abendwind zu hören. Als Sopran in Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern und als Maria Bellacanta in Hexe Hillary geht in die Oper kehrte sie seither nach Zürich zurück. Jüngste Höhepunkte waren u.a. Waldvogel (Siegfried) im Gewandhaus zu Leipzig, Gilda (Rigoletto) an der Oper Halle, Madam Mao (Nixon in China) in Stuttgart und Giunia (Lucio Silla) am Salzburger Landestheater.

In 80 Tagen um die Welt22 Nov; 01, 14 Dez 2024; 02, 12, 14 Jan 2025


Thobela Ntshanyana, Contino Belfiore

Thobela Ntshanyana

Thobela Ntshanyana stammt aus Capetown (Südafrika) und studierte in seiner Heimatstadt sowie am Royal College of Music in London. Zu seinem Opernrepertoire gehören Partien wie Alfredo (La traviata), Rinuccio (Gianni Schicchi), Mr. Owen (Dominick Argentos Postcard from Morocco), Chevalier (Dialogues des Carmélites), Parpignol (La bohème), Un ufficiale (Il barbiere di Siviglia) und Zefirino (Il viaggio a Reims). Er gewann u.a. erste Preise beim Schock Foundaton Prize for Singing 2014 in Capetown und beim Clonter Opera Prize 2016 in Cheshire. Im Konzertfach sang er bisher Dvořáks Stabat mater, Mendelssohns Elias, Haydns Schöpfung, Gounods Messe solennelle en l’honneur de Sainte-Cécile sowie verschiedene Mozart-Messen. Seit 2017/18 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios und singt hier neben dem 1. Priester in der Zauberflöte, Harry (La fanciulla del West), Belfiore (La finta giardiniera) sowie in Le Comte Ory, Parsifal, L’incoronazione di Poppea und La traviata.



Natalia Tanasii, Arminda

Natalia Tanasii

Die moldawische Sopranistin Natalia Tanasii ist Gewinnerin des 2. Preises beim begehrten Wettbewerb «Neue Stimmen» und debütierte bereits auf wichtigen europäischen Bühnen wie den Salzburger Festspielen, dem Opernhaus Zürich, La Monnaie, der Hamburgischen Staatsoper und dem Teatro Real in Madrid. 2014 wurde sie Mitglied im Jungen Ensemble der Oper Oslo, wo sie Micaëla in Bieitos Carmen sang, und trat im Southbank Centre London in Brittens War Requiem unter Marin Alsop auf. 2015/16 nahm sie als Jerwood Young Artist am Glyndebourne Festival teil und war dort als Füchslein und Chocholka in Janáčeks Das schlaue Füchslein zu erleben. 2016/17 sang sie in Bieitos War Requiem an der Oper Oslo und am Teatro Arriaga in Bilbao und gab ihr Debüt als Fiordiligi (Così fan tutte). In ihrer Heimat tritt sie regelmässig in Konzerten und Rezitalen auf und wurde mit einem «National Award for Outstanding Achievement in Arts» ausgezeichnet. Von 2017 bis 2019 gehörte sie zum Internationalen Opernstudio in Zürich und sang hier u.a. Ein Sklave (Salome), Undis/Wilddrude (Ronja Räu­bertochter), Kate Pinkerton (Madama Butterfly), Arminda (La finta giardiniera), Sandmännchen (Hänsel und Gretel), Javotte (Manon) und die 5. Magd in Elektra. Sie gastierte ausserdem in Lissabon und sang dort Mimì in La bohème sowie im Sommer 2020 bei den Salzburger Festspielen die 5. Magd (Elektra) unter Franz Welser-Möst. Jüngst sang sie an der Staatsoper Hamburg sowie am Prager Nationaltheater die Mimì in La bohème.



Gemma Ní Bhriain, Cavaliere Ramiro

Gemma Ní Bhriain

Gemma Ní Bhriain wurde in Dublin geboren. Sie studierte bei Veronica Dunne an der Royal Irish Academy of Music. 2013 gewann sie den vierten Platz beim Interationalen Veronica Dunne-Gesangswettbewerb sowie den «Wil Keune Prize for a Young Singer of Real Potential» beim renommierten Gabor Belvedere Gesangswettbewerb. 2014–16 war sie Mitglied des Opernstudios «Atelier Lyrique» an der Opéra National de Paris, wo sie im Rahmen von Opernstudio-Produktionen Partien wie Dorabella (Così fan tutte), Diane (Glucks Iphigénie en Tauride), Proserpina (Orfeo) sowie in den Uraufführungen von Maudit les Innocents und Vol retour sang. Auf der Hauptbühne der Opéra Bastille debütierte sie als Lehrbube (Die Meistersinger von Nürnberg). Ausserdem hat sie bisher Partien wie Mercédès (Carmen) in der National Concert Hall von Dublin, ein Mädchen (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny) mit der Irish Opera Theater Company sowie Fuchs (Das schlaue Füchslein), Florence Pike (Albert Herring) und Sally (Barbers A Hand of Bridge) im Rahmen von Produktionen der Royal Irish Academy of Music gesungen. Von  2016 bis 2018 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und sang hier u.a. im Ravel-Doppelabend L’Heure espagnole /L’Enfant et les sortilèges, in Häuptling Abendwind, Die Zauberflöte, La finta giardiniera und L’incoronazione di Poppea.



Adriana Gonzalez, Serpetta

Adriana Gonzalez

Die französisch-guatemaltekische Sopranistin Adriana Gonzalez schloss ihr Studium 2012 an der Universidad del Valle de Guatemala ab. 2019 wurde sie beim Operalia-Wettbewerb mit dem ersten Preis sowie mit dem Zarzuela-Preis ausgezeichnet. Sie ist Mitglied des Atelier Lyrique de l'Opéra National de Paris und erhielt 2017 den Prix Lyrique des Cercle Carpeaux für ihre herausragende künstlerische Entwicklung. Weiter gewann sie den Ersten Preis beim Otto Edelmann Wettbewerb in Wien, den Zweiten Preis und Publikumspreis beim Tenor Viñas Gesangswettbewerb in Barcelona sowie den Teatro Real Preis in Madrid. 2017/18 war sie Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Zu ihren vergangenen und aktuellen Rollen gehören Micaëla (Carmen) am Grand Théâtre de Genève, an der Oper Frankfurt, an der Niederländischen Nationaloper, an der Opéra National de Paris sowie in Toulon, Barcelona und Madrid, Liù (Turandot) an der Houston Grand Opera, der Opéra de Toulon, der Opéra National du Rhin sowie in Paris, Hamburg, Berlin und Dijon, Mimì (La bohème) in Barcelona und Toulon, Gräfin Almaviva (Le nozze di Figaro) an der Opéra National de Lorraine, der Oper Frankfurt, bei den Salzburger Festspielen sowie in Luxemburg, Frankfurt und Wien sowie die Titelrolle in Suor Angelica in Kopenhagen. Ausserdem sang sie das Verdi-Requiem mit dem Dallas Symphony Orchestra sowie in Lissabon und Oviedo, Beethovens 9. Sinfonie in Parma und gab Liederabende mit Iñaki Encina Oyón in Frankfurt, Barcelona und Bozen. Sie veröffentlichte preisgekrönte Aufnahmen mit Iñaki Encina Oyón am Klavier (2020), mit Liedern von Isaac Albéniz (2021) sowie im Duett mit der Mezzosopranistin Marina Viotti (2023).

Les Contes d’Hoffmann28 Jun; 01, 04, 09, 12 Jul 2025


Huw Montague Rendall, Nardo

Huw Montague Rendall

Huw Montague Rendall kommt aus England und studierte bei Russell Smythe am Royal College of Music in London. Mit der British Youth Opera sang er u.a. Figaro (Le nozze di Figaro), Archibald Grosvenor (in Sullivans Patience), Aeneas (Dido und Aeneas) und Dr. Falke (Die Fledermaus). An der Garsington Opera war er in Brittens Death in Venice zu erleben. 2016 sang er als «Jerwood Young Artist» den Fiorello (Il barbiere di Siviglia) beim Glyndebourne Festival sowie bei den BBC Proms und wurde dafür mit dem John Christie Award 2016 ausgezeichnet. In der Spielzeit 2016/17 und 2017/18 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und am Opernhaus Zürich u.a. als Ramiro in L’Heure espagnole sowie in Don Carlo, Lady Macbeth von Mzensk und Lohengrin zu hören. Im Sommer 2017 war er zudem als 2. Handwerksbursche (Wozzeck) unter Vladimir Jurowski bei den Salzburger Festspielen zu erleben. Als Mitglied des IOS sang er in der Spielzeit 2017/18 u.a. Nardo in Mozarts La finta giardiniera, den zweiten Nazarener (Salome) und Yamadori in Madame Butterfly. Im Sommer 2018 debütierte er als Harlekin (Ariadne auf Naxos) beim Festival d’Aix-en-Provence und war mit dem RTE National Symphony Orchestra mit Duruflés Requiem zu hören. Weitere Engagements in der Spielzeit 2018/19 sind am Théâtre des Champs-Élysées, an der Komischen Oper Berlin und an der Garsington Opera geplant.