Echo of Elements
Kreationen
Das Junior Ballett präsentiert Choreografien von Filipe Portugal, Louis Stiens und Goyo Montero
Wounded
Kreationen
Das Junior Ballett präsentiert Choreografien von Filipe Portugal, Louis Stiens und Goyo Montero
Submerge
Kreationen
Das Junior Ballett präsentiert Choreografien von Filipe Portugal, Louis Stiens und Goyo Montero
Dauer 1 Std. 50 Min. inkl. Pause nach dem 1. Teil nach ca. 28 Min.
Partnerin Ballett Zürich
Vergangene Termine
Oktober 2018
20
Okt19.30
Kreationen
Das Junior Ballett präsentiert Choreografien von Filipe Portugal, Louis Stiens und Goyo Montero, Uraufführung, Theater Winterthur
23
Okt19.30
Kreationen
Das Junior Ballett präsentiert Choreografien von Filipe Portugal, Louis Stiens und Goyo Montero, Theater Winterthur
24
Okt19.30
Kreationen
Das Junior Ballett präsentiert Choreografien von Filipe Portugal, Louis Stiens und Goyo Montero, Theater Winterthur
25
Okt19.30
Kreationen
Das Junior Ballett präsentiert Choreografien von Filipe Portugal, Louis Stiens und Goyo Montero, Theater Winterthur
Mai 2019
21
Mai19.00
Kreationen
Das Junior Ballett präsentiert Choreografien von Filipe Portugal, Louis Stiens und Goyo Montero, Zürich-Premiere, Ballett-Abo Klein
Gut zu wissen
Kreationen
Kurzgefasst
Kreationen
Mit gleich drei Uraufführungen präsentiert sich das Junior Ballett in einem eigenen Ballettabend. Für den tänzerischen Nachwuchs des Balletts Zürich bedeutet es dabei eine besondere Herausforderung, nicht bereits existierendes Repertoire einzustudieren, sondern selbst unmittelbar an der Kreation neuer Stücke beteiligt zu sein. Erstmals in Zürich arbeitet der aus Madrid stammende Choreograf Goyo Montero. Nach seiner internationalen Tänzerkarriere wurde er 2008 Direktor des Balletts am Staatstheater Nürnberg. In der fränkischen Metropole hat er einen regelrechten Tanzboom entfacht und ist mit seiner Compagnie und Stücken wie Dürer’s Dog, Cyrano oder Cinderella zunehmend auch international gefragt.
Auch Louis Stiens ist zum ersten Mal in Zürich zu Gast. Seit 2011 tanzt der gebürtige Münchner im Stuttgarter Ballett. Für die Stuttgarter Noverre-Gesellschaft sind seine ersten Stücke entstanden, mittlerweile hat er auch bereits mehrfach für das Stuttgarter Ballett choreografiert. In seinen sehr direkten, unverblümten Arbeiten gelingt es ihm oft, sensible Momente freizulegen.
Filipe Portugal, charismatischer Solist des Balletts Zürich, choreografiert nach seinen grossen Arbeiten Dialogos und disTANZ für die Hautptcompagnie erneut für seine jungen Tänzerkollegen und wird sich dabei mit Musik des amerikanischen Komponisten John Adams auseinandersetzen.
Junior Ballett
Der Sommer von Filipe Portugal war kurz. Gerade hat er erstmals in den USA gearbeitet: Für das Charlotte Ballet in Houston entstand sein Stück Stepping Over. Wenig später führte ihn eine weitere Einladung nach Baden-Württemberg. Seine im Auftrag der traditionsreichen Noverre-Gesellschaft entstandene Arbeit Heavy Lightness war die willkommene Gelegenheit, mit dem Stuttgarter Ballett zusammenzuarbeiten.
Echo of Elements heisst seine neueste Choreografie für das Zürcher Junior Ballett, für die er auf eines der berühmtesten Werke von John Adams zurückgreift. Die Musik des amerikanischen Komponisten begleitet Filipe Portugal seit seinen choreografischen Anfängen vor mehr als zehn Jahren. «Doch erst jetzt», so bekennt er, «fühle ich mich bereit für die enormen Kräfte, die in Fearful Symmetries schlummern.» Kurz nach der 1988 entstandenen Oper Nixon in China hat John Adams dieses knapp dreissigminütige Orchesterstück geschaffen, das in seinem mitreissenden Drive nach einer tänzerischen Umsetzung zu verlangen scheint. Vier und achttaktige Phrasen reihen sich aneinander, die durch ausgeprägte harmonische Veränderungen und einen beharrlich pochenden Takt geprägt sind. Von «Reisemusik» spricht der Komponist und erklärt, was er darunter versteht: «Musik, die den Eindruck einer kontinuierlichen Bewegung über eine sich verändernde Landschaft vermittelt.» Mit seinen pulsierenden Akzenten ist Fearful Symmetries zum meistchoreografierten Stück von John Adams avanciert. Filipe Portugal hat die vier Elemente – Feuer, Wasser, Erde und Luft – in den Mittelpunkt seiner Choreografie gestellt. Dabei interessieren ihn einerseits deren charakteristische Eigenschaften. «Doch viel mehr», so verrät er, «möchte ich herausfinden, welche Reaktion das Zusammenwirken der Elemente in Tanz und Bewegung auslöst.» Wobei Filipe Portugal unmittelbar auf die mit ihm arbeitenden Junior Tänzer und Tänzerinnen Bezug nehmen wird: «Ausgangspunkt unserer «Untersuchung» sind die Geburtstage der vierzehn Ensemblemitglieder. Auf der Grundlage ihrer Sternzeichen und der ihnen zugeordneten Elemente ergeben sich unterschiedlichste Tänzerkombinationen und Reaktionsmöglichkeiten.»
Text von Michael Küster.
Foto von Michael Sieber.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 62, Oktober 2018.
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Junior Ballett
Die Inspiration zu meinem Stück für das Junior Ballett lieferte mir meine letzte Choreografie, die ich vergangene Spielzeit für das Stuttgarter Ballett kreiert habe. In der Generalprobe vergass ich beim Blick in den von dichtem Nebel durchfluteten Bühnenraum für einen Moment, im Theater zu sein. Vor meinem inneren Auge sah ich Körper aus dem Nebel auftauchen. Eingehüllt in Schwaden so gross wie Kissen, umarmten sie sich innig. Dabei fiel mir ein Musikmix der französischen DJane und Produzentin malibu ein, den ich mir immer wieder anhöre. Flüsternde Stimmen, Popmusik-Samples, Geräuschcollagen und Ausschnitte aus Barockkompositionen reihen sich wie schwebende Fetzen aneinander und erzeugen ein spannendes Ambiente. Die harten bis elegischen Sounds in diesem Mix schaffen einen Raum, in dem ich Körper aufeinander treffen lassen möchte. Dabei ist das Tanzen in der Gruppe ein wichtiges Thema für mich: Wie schaffe ich für eine Gruppe von Tänzern ein Gefühl menschlichem Zusammenhalts? Malibus Musikauswahl weckt in mir in Verbindung mit einem Blick auf ihren Instagram-Account Bilder von überzogenem Kitsch. Schmusende Katzenjungen, laszive Selbstporträts sowie die Abbildung eines Opferlamms fügen sich da zu einem Sinnbild für adoleszentes Leiden. Melancholisch verträumt, reihen sich in der Musik die unterschiedlichsten Motive aneinander und evozieren so etwas wie Kummer und Liebessehnsucht.
Auch ich versuche, choreografisch für mich zu definieren, was Kitsch ist und wie er sich darstellen lässt. Tanz ist in allen Medien stark vertreten, er wird hoch ästhetisiert und rasend schnell verwertet. Epische Musicalfilme, Musikvideos, Werbeclips, Online DanceBattles und Tanz-Videospiele dienen unserer Unterhaltung. Man mag ihre Darstellung des Tanzes als oberflächlich bezeichnen, ich sehe in ihr aber vor allem Bewegung. Virtuell animiert, gefilmt oder live performt, sagt alle inszenierte Bewegung etwas über uns Menschen aus.
Derzeit «sammle» ich entrückte Bewegungssequenzen, lasse die Tänzer beten und schaue mit ihnen Online-Videos. Jede Bewegung wird gleichwertig behandelt und dann von mir in einen ästhetischen Rahmen gesetzt. Mein Stück soll einem Traum ähneln, den man nicht gleich deuten kann. Er ist weder heiter noch schwermütig. Ich möchte von ihm leicht benebelt, ästhetisch provoziert und tänzerisch unterhalten werden.
Text von Louis Stiens.
Foto von Carlos Querada.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 62, Oktober 2018.
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Pressestimmen
«It’s easy to get excited about the next generation of artists, watching this junior company perform.»
Dance Europe vom Dezember 2018
Gespräch
Goyo, du bist zum ersten Mal in Zürich zu Gast. Was ist das für ein Stück, das du für Kreationen, den neuen Abend des Junior Balletts, kreierst?
Wie der Titel Submerge vermuten lässt, führt das Stück in die Welt des Tauchens. Ich habe mir in diesem Sommer einen Traum erfüllt und einen Tauchkurs auf Formentera absolviert. Das war eine unvergessliche Erfahrung. Von jeher haben mich Taucher mit ihren sonnengegerbten Gesichtern und ihren eindrucksvollen Ausrüstungen beeindruckt. Ich war überrascht, wie viel Vorbereitung man braucht, ehe man wirklich in die Tiefe gehen kann. Da gilt es, Gesundheitstests zu absolvieren und spezielle Atemtechniken zu erlernen, damit man dem buchstäblichen Druck des Ozeans standhalten kann. Eine grosse Inspiration für mich war Luc Bessons Le grand bleu. Der Kultfilm aus dem Jahr 1988 ist ein einziger Rausch, der die Faszination des Meeres beschwört und das Tiefseetauchen in magische Bilder fasst. Jaques, einer der beiden Haupthelden, fühlt sich in der Stille der Unterwasserwelt deutlich mehr zu Hause als an Land und vereinigt sich dann in letzter Konsequenz auch mit dem Meer. Bei dem Versuch, das Tauchen in einer Choreografie zu verarbeiten, hat mich vor allem der Gedanke an das veränderte Zeitempfinden unter Wasser beschäftigt. Fünfundvierzig Minuten fühlen sich an wie mehrere Stunden, das habe ich selbst erfahren. Davon ausgehend, möchte ich auch die Tänzer an einen Punkt führen, an dem sie Zeit anders empfinden.
Wie gelingt dir das?
Bei einem Tauchgang durchläuft man verschiedene Schichten von Zeit und Tiefe. Besonders in dem Moment, in dem man den Meeresgrund erreicht hat, empfindet man sehr stark, dass man in einer anderen Dimension angekommen ist. Man hat das Gefühl, zu den Tiefen des eigenen Ichs vorzudringen und dessen Grenzen zu überschreiten. Man erreicht ein neues Level der Selbstreflexion. Diese Erfahrung greift das zwanzigminütige Stück auf. Die Tänzer durchqueren vier verschiedene Ebenen, in denen sie das Verhältnis von Gruppendynamik und Individualität für sich immer wieder neu definieren müssen. Manchmal verlieren sie sich in den unterschiedlichen Zeitschichten und müssen wieder zueinander finden, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.
Die Musik zu Submerge stammt vom kanadischen Soundkünstler Owen Belton, den unser Publikum unlängst bei Crystal Pites Emergence kennenlernen konnte. Wie gestaltet sich eure Zusammenarbeit?
Owen habe ich zum ersten Mal getroffen, als wir ein Stück von Crystal Pite nach Nürnberg brachten. Seine Musik speist sich aus den unterschiedlichsten Quellen – Klassik, zeitgenössische Musik, elektronische Musik, Folk … Es ist ähnlich wie bei Crystal Pites Choreografien: Man erkennt seine Handschrift sofort, aber er ist immer anders. Inzwischen arbeiten wir regelmässig zusammen. In Nürnberg haben wir u.a. einen weit vom spanischen Klischee entfernten Don Quichote und Latent, ein Tanztheaterstück über Schizophrenie, herausgebracht. Owens Musik hat eine grosse Kraft. Als Choreografen fordert sie mich heraus, Visualisierungen zu finden, und führt mich immer wieder in Richtungen, die ich allein vielleicht nicht eingeschlagen hätte. Dabei ist unsere Kommunikation etwas wirklich Besonderes, weil sie fast ausschliesslich in Form von Emails stattfindet.
Seit 2008 bist du Direktor des Balletts am Staatstheater Nürnberg, das unter deiner Leitung weit über Bayern hinaus bekannt geworden ist. Was ist das für eine Compagnie?
In diesem Ensemble habe ich Tänzerinnen und Tänzer versammelt, die meine Vision als Choreograf teilen. Das Brennen für eine Sache und die Fähigkeit, sich mit Hingabe einem Stück zu widmen, finde ich enorm wichtig. Unser Repertoire ist ein anspruchsvoller Mix aus abstraktem Tanz, Tanztheater und grossen Klassikern des Handlungsballetts. Natürlich choreografiere ich sehr viel selbst, demnächst zum Beispiel einen Sommernachtstraum. Darüber hinaus konnte ich viele Choreografen, die mich inspiriert haben, davon überzeugen, nach Nürnberg zu kommen, so u.a. Crystal Pite, Mats Ek oder Hofesh Shechter.
Wie ist der Kontakt zum Ballett Zürich entstanden?
Schon lange bin ich mit Christian Spuck befreundet. Wir kennen uns aus seiner Zeit als Hauschoreograf beim Stuttgarter Ballett. Mit grossem Interesse habe ich seinen Weg verfolgt und war sehr glücklich, als wir sein Ballett das siebte blau in Nürnberg aufführen konnten. Christian hatte mich schon lange eingeladen, mit dem Junior Ballett zu arbeiten. Mir war es wichtig, mich hier mit einer Neukreation und nicht mit einem bereits existierenden Stück vorstellen zu können. Die Arbeit mit anderen Compagnien ist für einen Choreografen ja immer eine besondere Inspiration.
Als Tänzer hat du u.a. an der Deutschen Oper Berlin, beim Leipziger Ballett und beim Royal Ballet of Flanders getanzt. Wie haben sich diese tänzerischen Erfahrungen auf deine choreografische Sprache ausgewirkt?
Von meiner Ausbildung in Madrid und Kuba her bin ich ein klassischer Tänzer. Erst in Berlin bin ich mit dem modernen Tanz in Berührung gekommen und habe dort mit einigen der wichtigsten Choreografen des 20. Jahrhunderts gearbeitet, u.a. mit Jiří Kylián und William Forsythe. Damals habe ich meinen eigenen Körper noch einmal völlig neu entdeckt und viele moderne Tanztechniken erlernt. Heute vermischen sich in meinen Arbeiten beide Einflüsse. Ich versuche da, eine zeitgenössische Körperlichkeit mit Elementen des klassischen Balletts zu verbinden. Grossen Einfluss auf mich hatte die Arbeit mit Uwe Scholz in Leipzig. Er war ein genialer Choreograf, der seine eigene Empfindsamkeit und Fragilität in einzigartiger Weise auf seine Stücke übertragen hat. Darüber hinaus sind es immer wieder Einflüsse aus Kunst, Film und Literatur, die mich inspirieren. Als Choreograf ist man ein Schmelztiegel, in dem viele unterschiedliche Zutaten zusammenkommen.
Was macht den idealen Tänzer, die ideale Tänzerin für dich aus?
Mir ist wichtig, dass Tänzer sich nicht allein über ihre Körperlichkeit definieren. Technische Meisterschaft und Musikalität sind zwar wichtige Grundvoraussetzungen, doch ebenso bedeutsam ist die mentale und physische Wandlungsfähigkeit. Nur wenn sich Tänzer über die Jahre ihre Neugier und Offenheit bewahren, können sie ihre Rolle als kreatives Instrument des Choreografen wirklich ausfüllen. In Nürnberg erlebe ich immer wieder auf sehr beglückende Weise, wie die Tänzer den Blick auf mein Werk verändern und bereichern.
In Zürich arbeitest du mit dem Junior Ballett. Das sind junge Tänzerinnen und Tänzer, die ganz am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Inwiefern beeinflusst das deine Arbeitsweise?
Die Arbeit mit jungen Tänzern liegt mir sehr am Herzen. Seit einigen Jahren choreografiere ich regelmässig beim Prix de Lausanne und arbeite dort mit den besten Absolventen der internationalen Ballettschulen zusammen. Erst letztes Jahr haben wir dort in nur zehn Tagen ein zehnminütiges Stück mit fünfzig Junioren kreiert, das war eine tolle Erfahrung. Bei jungen Tänzern spürt man diesen unbändigen Drang, sich dem Publikum zu präsentieren. Ihr geradezu unstillbarer Hunger auf Neues verleiht ihnen eine ganz eigene Energie, die das Arbeiten zu einem grossen Vergnügen macht. Das erlebe ich auch hier in Zürich auf wunderbare Weise. In der Art des Umgangs behandle ich die Tänzerinnen und Tänzer nicht anders als gestandene Profis. Diesen Respekt bin ich ihnen schuldig.
Das Gespräch führte Michael Küster.
Foto von Ludwig Olah.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 62, Oktober 2018.
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Biografien
Louis Stiens, Choreografie / Kostüme
Louis Stiens
Louis Stiens stammt aus München. Seine Tanzausbildung absolvierte er an der Heinz-Bosl-Stiftung sowie an der John Cranko Schule Stuttgart. Seit 2011 ist er Mitglied des Stuttgarter Balletts, dort wurde er zur Saison 2015/2016 zum Halbsolisten befördert. Er trat in einer Vielzahl von klassischen, neoklassischen und zeitgenössischen Stücken auf. Choreografen wie Marco Goecke, Demis Volpi und Edward Clug schufen Rollen für ihn. Louis Stiens ist seit langem auch als Choreograf tätig. Sein erster Pas de deux entstand im Rahmen eines Workshops bei der Heinz-Bosl-Stiftung. Es folgten mehrere Choreografien für den Junge Choreografen-Abend der Noverre Gesellschaft. 2012 entstand als Koproduktion vom Schauspiel Stuttgart und dem Stuttgarter Ballett die Uraufführung Dancer in the Dark, für die Stiens zusammen mit Marco Goecke die Choreografie schuf. Für das Stuttgarter Ballett entstanden die Choreografien Rausch, Qi und Skinny. Mit seinen Choreografien bewegt sich Louis Stiens auch abseits klassischer Bühnenräume. Als Koproduktion von Staatsoper Stuttgart, Stuttgarter Ballett und Schauspiel Stuttgart war Louis Stiens der Choreograf für Die sieben Todsünden von Kurt Weill und Bertolt Brecht, In der Saison 2022/23 wird er erstmals für das Ballett Zürich choreografieren.
Goyo Montero, Choreografie / Kostüme
Goyo Montero
Goyo Montero wurde 1975 in Madrid geboren. Er absolvierte seine Ausbildung zunächst bei Carmen Roche und dann am Königlichen Konservatorium für Professionellen Tanz in Madrid und an der Schule des Kubanischen Nationalballetts. Er war Erster Solist an der Deutschen Oper Berlin und Solist an der Oper Leipzig, dem Staatstheater Wiesbaden und dem Königlichen Ballett Flandern. Als Choreograf kreierte er u. a. Werke für die Deutsche Oper Berlin, die Oper Kiel, das Staatsballett von Ankara und Izmir, die Compagnie Modern Dance Turkey, das Ballett Carmen Roche, das Kubanische Nationalballett, das Ballet de Teatres de la Generalitat Valenciana und die Compagnien Maggio Danza, Compañia Nacional de Danza, Acosta Danza und das Nationalballett Sodre, Uruguay. Seit der Spielzeit 2008/2009 ist Goyo Montero Direktor und Chefchoreograf des Staatstheater Nürnberg Balletts. Seine Choreografien für das Staatstheater Nürnberg Ballett umfassen Werke wie Romeo und Julia, Carmen, Der Nussknacker, Don Juan, Cinderella, Black Bile, Cyrano, Four Quartets und Don Quijote.
Owen Belton, Musik
Owen Belton
Der kanadische Komponist Owen Belton lebt in Vancouver. Er studierte Fine and Performing Arts an der Simon Fraser University sowie Akustik und Computer Music Composition bei Owen Underhill und Barry Truax. Seit 1994 komponiert er Ballettmusik. Damals schrieb er Shapes of A Passing für Crystal Pite und das Ballet Jorgen in Toronto. Es folgten zahlreiche Werke für internationale Ballettcompagnien wie Kidd Pivot, das Kanadische Nationalballett, das Nederlands Dans Theater, das Ballett der Opéra de Paris, das Cullberg Ballet, das Ballett Nürnberg, das Oregon Ballet Theatre und die Compagnie «420 People» in Prag. Darüber hinaus entstanden Sounddesigns und Kompositionen für Theater. Ausserdem schrieb er die Musik zu diversen Fernseh- und Kurzfilmproduktionen. Für seine Musik zu Emergence wurde Owen Belton 2009 mit dem kanadischen Dora Mavor Moore Award für die beste Ballettpartitur ausgezeichnet.
Christopher John Parker, Kostüme
Christopher John Parker
Christopher Parker stammt aus Grossbritannien und absolvierte die Royal Ballet School in London. Nach einem ersten Engagement beim Scottish Ballet war er von 2007 bis 2010 Mitglied des Balletts Zürich. Anschliessend tanzte er im Aalto Ballett Essen und im Ballett Dortmund. Seit 2012/13 ist er wieder Mitglied des Balletts Zürich. Er war als Benvolio/Valerio in Christian Spucks Leonce und Lena, in Martin Schläpfers Forellenquintett und als Zauberer in Marco Goeckes Petruschka zu erleben. Ausserdem hatte er solistische Aufgaben in Spucks Sonett, in Balanchines The Four Temperaments, New Sleep und In the middle von William Forsythe sowie in Faust – Das Ballett von Edward Clug. Als Kostümbildner von Filipe Portugal war er für das Charlotte Ballet, das Stuttgarter Ballett und das Junior Ballet tätig.
Martin Gebhardt, Lichtgestaltung
Martin Gebhardt
Martin Gebhardt war Lichtgestalter und Beleuchtungsmeister bei John Neumeiers Hamburg Ballett. Ab 2002 arbeitete er mit Heinz Spoerli und dem Ballett Zürich zusammen. Ballettproduktionen der beiden Compagnien führten ihn an renommierte Theater in Europa, Asien und Amerika. Am Opernhaus Zürich schuf er das Lichtdesign für Inszenierungen von Jürgen Flimm, Grischa Asagaroff, Matthias Hartmann, David Pountney, Moshe Leiser/Patrice Caurier, Damiano Michieletto und Achim Freyer. Bei den Salzburger Festspielen kreierte er die Lichtgestaltung für La bohème und eine Neufassung von Spoerlis Der Tod und das Mädchen. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Martin Gebhardt Leiter der Beleuchtung am Opernhaus Zürich. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn heute mit dem Choreografen Christian Spuck (u. a. Winterreise, Nussknacker und Mausekönig, Messa da Requiem, Anna Karenina, Woyzeck, Der Sandmann, Leonce und Lena, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Dornröschen). Er war ausserdem Lichtdesigner für die Choreografen Edward Clug (u.a. Strings, Le Sacre du printemps und Faust in Zürich; Petruschka am Moskauer Bolschoitheater), Alexei Ratmansky, Wayne McGregor, Marco Goecke und Douglas Lee. Mit Christoph Marthaler und Anna Viebrock arbeitete er beim Händel-Abend Sale, Rossinis Il viaggio a Reims und Glucks Orfeo ed Euridice in Zürich sowie bei Lulu an der Hamburgischen Staatsoper. 2020 gestaltete er das Licht an der Oper Genf für Les Huguenots in der Regie von Jossi Wieler und Sergio Morabito. 2021 folgte Christian Spucks Orlando am Moskauer Bolschoitheater und 2022 Don Giovanni am New National Theatre Toyko.
Bertold Stallmach, Video-Design
Bertold Stallmach
Bertold Stallmach wurde in Lesotho geboren. Er studierte an der ZHdK in Zürich. Seit 2008 realisiert er eigene künstlerische Projekte, die im In- und Ausland gezeigt werden. Im Mittelpunkt seiner Ausstellungen stehen meistens Animationsfilme, welche sich häufig mit psychologischen und soziologischen Fragestellungen beschäftigen.
Michael Küster, Dramaturgie
Michael Küster
Michael Küster stammt aus Wernigerode (Harz). Nach dem Studium der Germanistik, Kunst- und Sprechwissenschaft an der Universität Halle war er Moderator, Autor und Sprecher bei verschiedenen Rundfunkanstalten in Deutschland. Dort präsentierte er eine Vielzahl von Klassik-Programmen und Live-Übertragungen wichtiger Konzertereignisse, u. a. aus der Metropolitan Opera New York, der Semperoper Dresden und dem Leipziger Gewandhaus. Seit 2002 ist er Dramaturg am Opernhaus Zürich, u. a. für Regisseure wie Matthias Hartmann, David Alden, Robert Carsen, Moshe Leiser/ Patrice Caurier, Damiano Michieletto, David Pountney, Johannes Schaaf und Graham Vick. Als Dramaturg des Balletts Zürich arbeitete Michael Küster seit 2012 u. a. mit Cathy Marston, Marco Goecke, Marcos Morau, Edward Clug, Alexei Ratmansky, William Forsythe, Jiří Kylián und Hans van Manen, vor allem aber mit Christian Spuck zusammen (u. a. Romeo und Julia, Messa da Requiem, Winterreise, Dornröschen). An der Mailänder Scala war er Dramaturg für Matthias Hartmanns Operninszenierungen von Der Freischütz, Idomeneo und Pique Dame.