In 80 Tagen um die Welt
Oper in zwei Akten von Jonathan Dove (*1959) für Kinder und Junggebliebene ab sieben Jahren basierend auf dem gleichnamigen Roman von Jules Verne, Libretto von Peter Lund
Auftragswerk des Opernhauses Zürich
In deutscher Sprache mit deutscher Übertitelung. Dauer 2 Std. inkl. Pause nach ca. 55 Min.
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November 2024
17
Nov17.00
In 80 Tagen um die Welt
Oper von Jonathan Dove, Uraufführung
Preise K: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20 / 15
24
Nov13.00
In 80 Tagen um die Welt
Oper von Jonathan Dove
Preise K: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20 / 15
Dezember 2024
01
Dez14.00
In 80 Tagen um die Welt
Oper von Jonathan Dove
Preise K: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20 / 15
07
Dez11.00
In 80 Tagen um die Welt
Oper von Jonathan Dove
Preise K: CHF 60 / 50 / 40 / 30 / 20 / 15
14
Dez11.00
In 80 Tagen um die Welt
Oper von Jonathan Dove
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21
Dez11.00
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Oper von Jonathan Dove
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26
Dez14.00
In 80 Tagen um die Welt
Oper von Jonathan Dove
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29
Dez14.00
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Oper von Jonathan Dove
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Januar 2025
02
Jan13.00
In 80 Tagen um die Welt
Oper von Jonathan Dove
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05
Jan14.00
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Oper von Jonathan Dove
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12
Jan14.00
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Oper von Jonathan Dove
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Gut zu wissen
In 80 Tagen um die Welt
Kurzgefasst
In 80 Tagen um die Welt
Topp, die Wette gilt!, sagt sich der exzentrische Gentleman Phileas Fogg, und setzt die Hälfte seines Vermögens aufs Spiel: Eigentlich bekannt für seine Häuslichkeit, will er in 80 Tagen die Erde umrunden und sich trotz möglicher Maschinenschäden, Zugentgleisungen oder Zusammenstösse pünktlich wieder bei seinen Freunden im noblen Londoner Reform-Club einfinden. Gemeinsam mit seinem Diener Passepartout macht er sich auf die Reise. Dabei werden sie vom englischen Kriminalbeamten Fix verfolgt, der Fogg für einen gesuchten Bankräuber hält. Ihre Reiseroute führt sie zu den Pyramiden nach Ägypten, über Indien nach Hongkong und von dort nach Amerika. Mal mit dem Zug, dem Schiff oder auf Elefanten reitend, erleben sie grosse Abenteuer, die sie mit List, Mut – und etwas Glück bestehen. Nebenbei lernen sie auch die indische Schönheit Aouda kennen, die sie fortan bei ihrer Weltumrundung begleitet.
Mit seinem 1873 erschienenen Roman erlangte der französische Schriftsteller Jules Verne Weltruhm. Das Buch, vielfach verfilmt, ist bis heute ein beliebter Klassiker. Mit seiner Abenteuergeschichte traf Verne einen Nerv der Zeit, liessen die Errungenschaften der modernen Technik – schnelle Dampfschiffe, Eisenbahnen oder der neu gebaute Suezkanal – die Welt doch immer kleiner werden. Der Roman basiert auf einer wahren Begebenheit, wonach der Amerikaner George Francis Train die Welt tatsächlich in 80 Tagen umrundet hatte.
Die diesjährige Kinderoper ist ein Auftragswerk des Opernhauses Zürich. Der britische Komponist Jonathan Dove, dessen Familienoper Das verzauberte Schwein vor einigen Jahren Gross und Klein an unserem Haus zu begeistern wusste, liess sich vom Stoff zu einer spritzigen Musik inspirieren. Das Libretto dazu schrieb Peter Lund, der auch die Regie übernimmt. In seiner Version gehen wir mit dem Jungen Max durch die Geschichte, der für sein Leben gerne liest und sich plötzlich als Passepartout mitten in Vernes Reisegeschichte wiederfindet.
Interview
Peter, wann bist du zum ersten Mal mit Jules Vernes In 80 Tagen um die Welt in Kontakt gekommen?
Als Jugendlicher, und zwar mit Begeisterung. Allerdings weiss ich nicht mehr, ob es das Buch war oder der Film mit Marlene Dietrich und David Niven. An den Film erinnere ich mich nicht so sehr, ausser, dass sie mit dem Ballon fliegen, was sie im Buch ja nicht tun. Ich musste den Roman auf jeden Fall noch einmal ordentlich lesen, bevor ich mich an das Libretto machte.
Was hat dich damals an diesem Stoff besonders fasziniert? Die Figuren? Die Wette, ob es möglich ist, die Welt in 80 Tagen zu umrunden, oder die Reise an sich?
Die Reise nicht unbedingt. Damals war ich noch kein weltinteressiertes Kind. Aber ich fand Phileas Fogg toll, der die Wette mit seinen Kameraden aus dem Londoner Reform-Club abschliesst. Fogg war meine Lieblingsfigur: eine Vaterfigur, die eine grosse Ruhe und Kraft ausstrahlt.
Was ging dir durch den Kopf, als dich das Opernhaus für ein Libretto von In 80 Tagen um die Welt anfragte?
Es war von Anfang an klar, dass wir irgendwie mit dem kolonialistischen Grundkern der Erzählung umgehen müssen, der Art der Erschliessung der Welt in den 1870er-Jahren. Dennoch wollte ich ganz viel vom Original transportieren, denn ich muss diese wunderbare Geschichte nicht erzählen, wenn ich sie nicht auch historisch verorte. Die Welt zu umrunden ist heutzutage mit dem Jet ja locker in 24 Stunden möglich. Ich liebe dieses Historische und bin immer wieder davon fasziniert, dass die Menschen damals genauso dumm und verliebt und böse waren wie wir heute. Und das möchte ich, gerade in unserer Zeit der Geschichtsvergessenheit, dem Publikum und besonders auch den Kindern näherbringen. Aber wir wollen auch zeigen, dass sich die Welt seither ein bisschen weitergedreht hat und dass wir heute anders miteinander umgehen müssen, als es im Buch zuweilen der Fall ist. Als ich mir dann eine moderne Rahmenhandlung und die Figuren Max und Josy dazu ausdachte, war es für mich relativ schnell klar, dass diese Geschichte auch heute spannend erzählt werden kann.
Jules Verne schildert seine Hauptfigur Phileas Fogg als einen Pünktlichkeitsfanatiker, der an der eigentlichen Reise, den fremden Ländern gar nicht so sehr interessiert ist. Ihm geht es in erster Linie um die Wette. Wer ist dieser Fogg bei dir?
Bei uns ist er ein bisschen menschlicher als im Buch, wo er als hochgradiger Neurotiker charakterisiert ist, bei dem die Stifte immer gerade liegen müssen. Wir alle kennen diese Menschen und wissen, wie sehr sie leiden und uns das Leben zur Hölle machen können. Diesen Charakterzug haben wir in unserer Fassung ein wenig aufgeweicht. Bei uns ist Fogg gewissermassen ein sekundärer «Tugend-Heini». Für eine Erziehungsperson ist das aber gar nicht so schlecht, wie ich finde. Ich habe es selber probiert mit meinen Patenkindern: Auch wenn man keine Lust hat, kann es nicht schaden, ein wenig auf Höflichkeit und Pünktlichkeit zu pochen. Und das tut Fogg. Ich sehe ihn sehr positiv. Allerdings lässt er sich nicht ins Herz blicken, was wiederum schwierig ist. Im Buch lächelt er eher selten. Es dauert eine ganze Weile, bis er Miss Aouda, die er in Indien kennenlernt, sein Eiskühltruhenherz öffnen kann. Durch die Musik wird Fogg in unserem Abend natürlich emotionaler und warmherziger. Man wird ihn mögen, und das ist ganz wichtig. Ausserdem ist er ein Sportsmann. Das ist typisch britisch und eine grosse Qualität, die heutzutage leider fast verloren gegangen ist: die Bedingungen einer Wette anzunehmen, den Gegner zu achten, eine Niederlage zu akzeptieren – nur so kann man miteinander spielen und wetten.
Ist Phileas Fogg für dich ein Held?
Vielleicht kein klassischer Held, aber definitiv ein Held. Er stellt sich nicht sonderlich in den Vordergrund, und das ist für das Theater immer ein bisschen schwierig: Fogg tut nichts, sondern managt alles. Aber es gibt bei uns genug andere Figuren, die viel auf der Bühne tun.
Im Buch widmet sich Foggs Diener Passepartout seinem Herrn fast bis zur Selbstaufgabe. Bei dir bekommt diese Figur eine ganz neue Grundierung: Wir gehen mit Max durchs Stück, der plötzlich in das Buch von Jules Verne fällt und die Rolle von Passepartout übernehmen muss.
Ja, und er muss in diese Rolle erst einmal hineinwachsen. Unser Max ist ein fantasievoller, sympathischer Knabe. Er liest gerne und ist damit ein schöner Sonderfall. Gleichzeitig übernimmt er für nichts in seinem Leben die Konsequenzen und geht mit Josy nicht zur Klimademo. Max schliesst sich der Demo aber nur deshalb nicht an, weil er lesen will, und nicht, weil er politisch anderer Meinung wäre. Er ist ganz einfach eine faule, kleine Kartoffel. In unserer Geschichte ist es Josy, die ihn als dezente Erziehungsberechtigte durch alle grossen Aufgaben führt. Und Max wächst daran. Wir merken schnell, dass er begeisterungsfähig ist und all diese Länder faszinierend findet. Er will seine Aufgabe gut erfüllen. Am Ende ist er wirklich ein anderer geworden.
Der Roman ist ein Rennen gegen die Zeit. Man fiebert mit, ob es Fogg und sein Diener Passepartout schaffen, die Wette rechtzeitig einzulösen. Es geht also auch ums Zuspätkommen, darum, ein Schiff abfahren zu sehen, um Pannen und Hindernisse, die den Protagonisten in den Weg gelegt werden. Das sind im Grunde klassische Elemente eines Albtraums...
Ja, und das Albtraumhafte ist bei uns sogar noch gesteigert, weil Max in dieses Buch gehext worden ist. Es ist nicht seine Welt. Es ist wie ein Zauberfluch, dass Max diese Reise zu Ende bringen muss, um am Schluss wieder durch den dicken Buchdeckel herauszufinden. Dafür hält sich Max eigentlich sehr bewundernswert.
Die Probleme werden überwunden, und daran wächst man ja auch.
Das ist etwas, was ein Kind viel selbstverständlicher hinnimmt als ein Erwachsener. Für Kinder ist doch immer alles neu: die Musikschule, der Sportverein oder die Schule. Als Erwachsener erlebt man das mit der Universität und mit dem Berufsanfang vielleicht noch zweimal in seinem Leben. Und selbst da haben wir uns bereits eine gewisse Routine angeeignet. Doch Kinder bewegen sich andauernd durch diesen Albtraum von Welt. Max erschreckt sich zunächst fürchterlich, wenn er in die Geschichte hineingesogen wird, danach aber findet er es ganz toll. Und genau so funktionieren Kinder: Zum ersten Mal in den Kindergarten zu gehen, ist eine grosse Sache, doch schon bald haben sie sich daran gewöhnt. Es ist eine grosse menschliche Qualität, dass wir das können. Max lernt, dass man bei dieser Welterkundung keine Angst haben muss.
Jules Vernes Buch ist eine Männergeschichte. Die einzig weibliche Figur, die darin vorkommt, ist Miss Aouda. Fogg und Passepartout retten sie vor dem Flammentod und nehmen sie anschliessend mit auf ihre Reise. Aber sie ist eher ein Geschenk, ein Opfer, ein Objekt. Hast du mit Josy hier absichtlich ein Gegengewicht geschaffen?
Definitiv. Ich komme ja ursprünglich von der Operette, und das ist die Plattform für die starke, selbstbewusste Frau, die sich nimmt, was sie will oder den Männern sogar Angst macht. Miss Aouda ist im Buch aber auch erstaunlich selbstbewusst. Sie ist zwar still und sagt nicht viel, doch sie übernimmt am Schluss die emotionale Situation. So sind diese perfekten Frauen: Im Grunde klüger als der Mann und dezent und charmant regelnd im Hintergrund, damit es keiner merkt. Und Aouda ist so eine kluge Frau und sehr gebildet. Unsere Miss Aouda exponiert sich noch mehr und hat vor allem mehr Humor. Auch Josy hat Humor, und sie ist vielleicht noch ein bisschen bissiger. Auf jeden Fall sind das zwei starke Frauen, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Eigentlich ist es doch sehr erstaunlich, dass Aouda diesen chauvinistischen Fogg überhaupt erträgt. Doch Fogg ist im Buch, und auch das muss man betonen, nie diffamierend: Er redet nicht schlecht über andere Völker oder Frauen. Und es ist seiner historischen Perspektive geschuldet, wenn er sich anmasst, zu sagen, eine Frau dürfe man nur retten, wenn man sie auch ernähren könne. Im Grunde denken heute doch noch immer alle Männer so. Wir wissen alle, wie schlecht es Männern geht, wenn sie weniger als ihre Frauen verdienen.
Der Roman von Jules Verne ist für Erwachsene oder Jugendliche geschrieben. Was macht dein Stück zu einem Stück für Kinder?
Wir haben mit Max eine starke Identifikationsfigur für die Kinder. Eine urkomische Figur ist ausserdem der schurkische Detektiv Fix, der Max und Fogg um den ganzen Globus verfolgt, weil er denkt, dass Fogg ein Bankräuber ist. Fix muss sich immer wieder neu verkleiden, um inkognito zu bleiben und darf bei uns richtig Quatsch machen. Fogg wiederum ist unfreiwillig komisch. Das sind die Pole.
Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem Komponisten Jonathan Dove? Ich habe das Gefühl, dass ihr euch besonders in eurem Humor getroffen habt.
Das stimmt. Wir kennen uns ja noch nicht so lange, aber während unserer Arbeit, die wir mitten in Corona angefangen haben und grösstenteils über Zoom geführt haben, sind wir richtige Freunde geworden. Wir sind beide schon in einem gesetzteren Alter und da ist es nicht so selbstverständlich, dass man sich so findet. Es war pures Glück und eine Arbeit, die wirklich Hand in Hand ging. Jonathans Gespür für den Aufbau eines Stücks ist phänomenal. Da ist selten ein Takt zu viel, alles funktioniert.
Du bist nicht nur der Librettist dieser Oper, sondern machst auch die Regie. Wie kommt man einmal um die Welt auf einer Opernbühne?
Mit vielen Bühnenbildern und vielen Umbauten. Die Personen bleiben, aber die Welt ändert sich. Dafür ist natürlich die Guckkastenbühne des Barocks wie geschaffen und wurde ja auch dafür erfunden. Wir arbeiten zusätzlich mit animierten Projektionen, aber nicht im Sinne von Bebilderung, sondern als Fortsetzung unserer Welt auf der Bühne. Aber eine herkömmliche Revue im Sinne von «ein anderes Land – ein anderes Bild» wird es nicht werden...
Du hast eine sehr prägnante Ästhetik für deine Inszenierung gewählt.
Max fällt ja in den Roman von Jules Verne. Und da haben wir gedacht, wir könnten die ganze Welt nur mit dem Buch erzählen, mit Papier, mit einzelnen Buchstaben, mit Seiten und Zeitungen von damals. Das beschränkt einen so wunderbar und regt die Fantasie an. Gerade bei Kindern finde ich es toll, wenn sie ein bisschen nachdenken müssen und plötzlich erkennen: Ah, das muss eine Pyramide sein! Viele Elemente des Bühnenbilds werden so aussehen, als seien sie aus Papier gefaltet. Unsere digital gewöhnten Kinder sollen dabei ruhig mitkriegen, dass man diese Dinge wirklich von Hand falten muss und nicht alles per Knopfdruck geschieht.
Bei Jules Verne herrschte noch dieser Fortschrittsglaube an die Technik. Heute bekommt man beim Thema Reisen gleich ein schlechtes Gewissen, man denkt an den Umweltfaktor, an Flugscham. Wie du bereits erwähnt hast, versucht Josy in deiner Version Max dazu zu bringen, an einer Klimademonstration teilzunehmen...
Zu Jules Vernes Zeiten konnte man ja noch nicht ahnen, dass das alles einmal in einer riesigen Klimakatastrophe enden würde. Mit Josy und Fogg thematisieren wir auch diesen Generationskonflikt, den wir gerade in unserer Gesellschaft sehen. Vom Alter her bin ich eher auf Foggs Seite, emotional aber näher bei Josy. Ich gehöre einer Generation an, die noch ohne Schuldgefühl fliegen konnte und viel von der Welt sehen durfte. Meine Neffen, die jetzt 18 Jahre alt sind und gerne auf Reisen gehen wollen, stellen sich natürlich die Frage: Fliegen oder nicht Fliegen? Dazu muss es für sie einen gewichtigen Grund geben. Ausserdem ist die Hälfte der Welt wegen Kriege, politischer Unruhen oder weil es sonst zu gefährlich ist, gerade sehr unerreichbar. Das ist schrecklich für die heutige Jugend. Ich durfte vor 30 Jahren noch eine ganz andere Welt erleben, in der gerade die Visakarte erfunden wurde und wo man überall willkommen war. Alles war so leicht.
Dennoch konnte man kürzlich in der Zeitung lesen, dass zwei 81-jährige beste Freundinnen aus Amerika die Welt in 80 Tagen umrundet haben. Sie waren mit dem Ballon unterwegs, mit dem Schiff, sogar auf einem Husky Schlitten und gaben für Übernachtungen im Hotel nie mehr als 29 Euro aus… Allerdings nahmen sie ab und zu das Flugzeug. Wäre das für dich eine Option?
Ich bin tatsächlich einmal mit der transsibirischen Eisenbahn von Moskau bis Sibirien gereist. Das ist immerhin in drei Wochen ein Drittel der Welt! Es war die mit Abstand beeindruckendste Reise, die ich je gemacht habe und eine unglaubliche Erfahrung, diese Meter wirklich zu fahren und zu spüren. Meinen Neffen würde ich allerdings eine Jahresweltreise in aller Ruhe und ohne Flieger vorschlagen – vielleicht eine Wanderreise, wie sie noch heute die Gesellen tun. Denn Reisen bildet. Ich hoffe sehr, dass meine Neffen das erleben dürfen.
Das Gespräch führte Kathrin Brunner
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 116, Oktober 2024.
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Ich sage es mal so
Stumme Antworten auf grundsätzliche Fragen – mit Felix Gygli, der den Phileas Fogg in Jonathan Doves Familienoper «In 80 Tagen um die Welt» singtIch sage es mal so ist eine Interviewform in unserem MAG, in der Künstlerinnen und Künstler des Opernhauses - nach einer Idee des SZ-Magazins - in Form eines Fotoshootings Auskunft über sich geben
Hintergrund
Mit gespitzten Ohren und wachem Blick sitzt Jonathan Dove im Chorsaal des Opernhauses Zürich. Gerade haben sich dort die Solistinnen und Solisten der Zürcher Produktion von In 80 Tagen um die Welt versammelt, um zum ersten Mal gemeinsam mit Klavierbegleitung durch das Stück zu gehen. Ein Hauch von Goldgräberstimmung weht durch den nüchternen Chorsaal. Dove, der im weissen T-Shirt vor einem Tablet mit den Noten sitzt, scheint sich wie ein kleiner Junge über seine Komposition zu freuen. Kaum zu glauben, dass der britische Komponist schon 65 Jahre alt ist. Doch Dove kann bereits auf ein umfangreiches Werkregister zurückblicken. Fast 70 Werke schrieb er für Chor, 25 für Kammermusik und nochmals so viele Orchesterwerke. Allein 37 Werke entstanden für die Bühne, darunter die Flughafenoper Flight über die authentische Geschichte eines Iraners, der 17 Jahre auf dem Flughafen Charles de Gaulle lebte, oder die Komödie Marx in London über den berühmten Philosophen und dessen chaotisches Privatleben. Dove gehört zu den meistgespielten lebenden Komponisten.
Das Zürcher Publikum lernte seine Musik bereits 2015 bei seiner Kinderoper Das verzauberte Schwein lieben, deren schmissig-freche Rhythmen, poetischen Akkordeonklänge oder melancholischen Posaunentöne, ebenso wie die originelle Geschichte über die Prinzessinnen Mab, Dot und Flora, die verbotenerweise das Buch des Schicksals öffnen. Die deutsche Übersetzung des zuvor auf Englisch uraufgeführten Kindermusicals übernahm Peter Lund für Zürich. Er ist es auch, der jetzt für Dove das Libretto von Jules Vernes Roman eingerichtet hat. Zum ersten Mal vertont Dove von Anfang an einen deutschen Text. «Ich hatte Respekt davor», erzählt er. «Aber ich fand es wichtig, auf Deutsch zu komponieren. Der Gesang soll klar und direkt sein. Hätte ich auf Englisch komponiert und es anschliessend übersetzen lassen, könnten die Sänger nicht so unmittelbar mit dem Publikum kommunizieren.» Auf den Midi-Files, die Dove am Klavier für die Sängerinnen und Sänger zur Vorbereitung eingespielt hat, singt er im hohen Tenor sämtliche Partien gleich selbst, und zwar auf Deutsch: mit Inbrunst und charmantem englischen Akzent. Zuweilen imitiert er sogar tutend ein Schiffshorn.
«Die Geschichte von Jules Verne ist ein grosses Abenteuer, aber man muss sie heutig erzählen. Sie lässt den britischen Imperialismus hochleben, der damals auf dem Höhepunkt war. Peters Idee, dass ein moderner Teenager das Buch liest und hilflos in diese Geschichte hineingezogen wird, ist ein wunderbarer Twist. Und doch ist unsere Version keine Schulstunde, ganz und gar nicht didaktisch.» Das Buch feiert auch den technischen Fortschritt. Dass es nur zur Entstehungszeit des Romans möglich war, exakt diese Reise durchzuführen, fasziniert Dove. So wurde der Suez-Kanal gerade fertiggestellt, die Briten hatten damit begonnen, ein durchgehendes Eisenbahnnetz in Indien aufzubauen, und in den USA wurde die transkontinentale Bahnverbindung vorangetrieben. Schnelle Dampfschiffe ersetzten die wetterabhängigen Segelschiffe und machten die gefährlichen Seereisen kürzer und sicherer. Zuvor war eine Reise um die Erde in 80 Tagen nahezu möglich.
Dove prüfte für Zürich auch andere Romane von Jules Verne, etwa Die Reise zum Mittelpunkt der Erde, oder 20.000 Meilen unter dem Meer. Seine musikalische Fantasie habe sich aber an den verschiedenen Ländern von In 80 Tagen entzündet. «Wie klingt Ägypten, wie Indien? Was ist der Sound von Amerika oder Hongkong?» Zumindest der indische Sound ist Dove wohlvertraut: An der Universität studierte er klassische nordindische Musik und verbrachte einige Zeit in Indien, wo er mit vielen Musikern zusammenarbeitete. Gleichwohl werden im Zürcher Orchester keine originalen indischen Instrumente wie Sitar oder Tabla zu hören sein. Dove schreibt für ein klassisches Kammerorchester, denn so hatte es das Opernhaus bei ihm in Auftrag gegeben. Ganz besonders reizte es Dove, die in der Geschichte verwendeten Transportmittel in Musik zu übersetzen. «Jeder Zug hat seinen eigenen Rhythmus, der amerikanische einen ganz anderen als der britische Zug. In einer Kutsche mit Pferden zu sein fühlt sich rhythmisch völlig anders an, als auf einem Elefanten sitzend quer durch Indien zu reisen. Das Gleiche gilt für die verschiedenen Boote oder Meeresdampfer, die Fogg und Passepartout in der Geschichte benutzen.»
Dove verfasste bereits mehrere Familienopern. Was motiviert ihn, für Kinder zu schreiben? Hat er eine Mission? «Zuallererst möchte ich mir selbst einen schönen Abend gönnen – damit wenigstens eine Person eine gute Zeit hat», sagt Dove mit einem Lächeln. «Die Idee zu meiner Familienoper Die Abenteuer des Pinocchio entstand, weil ich selbst diesen Titel auf der Bühne sehen wollte.» Es ist das Peter-Pan-Phänomen: Im Prinzip sei er immer ein kleines Kind geblieben, meint Dove. Andere Erwachsene müssten das Kind in sich suchen, er den Erwachsenen. Aber das Missionarische sei gleichwohl bei ihm vorhanden. «Wäre es nicht schön, wenn die Leute in unser Stück kommen, weil es eine bekannte Geschichte ist? Für viele Kinder – und möglicherweise ihre Eltern – wird es die erste Oper sein, die sie je gesehen haben. Wenn sie das Haus mit dem Gedanken verliessen, dass Oper Spass machen und aufregend sein kann, wäre das fantastisch. Ansonsten finden sie vielleicht nie heraus, dass Oper etwas Wertvolles ist, ein Ort der Schönheit, des Staunens und der Verzauberung.» Für Dove stellt das Musiktheater eine besondere Art von immersiver Erfahrung dar. «Geschichten werden durch Klänge und Rhythmen erzählt, die das ganze Publikum einbeziehen und ohne elektronische Unterstützung entstehen. Man ist mit jemandem im Raum, der einen Klang von enormer Kraft und Reichweite erzeugen kann. Niemals könnten untrainierte Stimmen so hoch und so laut singen.»
Ganz in der Tradition von Benjamin Britten engagiert sich Dove mit seinen Community-Opern, die Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, Bildung und Altersstufen zusammenbringen, für Kulturarbeit auf lokaler Ebene. 350 Beteiligte wirkten etwa bei The Palace in the Sky mit, nächstes Jahr bringt das Glyndebourne Festival seine Oper Uprising über den Klimanotstand heraus, an der gemeinsam mit professionellen Musizierenden mehr als 100 lokale Laien mitwirken werden. Ein ähnliches Projekt war auch The Monster in the Maze über den Helden Theseus, der das menschenfressende Monster Minotaurus auf Kreta besiegt. Das Werk wurde von Simon Rattle, den Berliner Philharmonikern, dem Festival in Aix-en-Provence und dem London Symphony Orchestra in Auftrag gegeben. Bei The Hackney Chronicles bezog Dove die Kinder sogar aktiv in den Prozess des Komponierens mit ein.
Jonathan Doves Eltern waren zwar keine Musiker, sondern Architekten – sein Bruder, seine Schwester und sein Schwager sind es heute ebenfalls –, doch Musik spielte gleichwohl eine grosse Rolle in Doves Elternhaus. Zu einem seiner prägendsten Kindheitserlebnissen gehörte das Klavierspiel seiner Mutter vor dem Einschlafen. Als Kind habe er versucht, diese Stücke am nächsten Tag aus dem Kopf auf dem Klavier nachzuspielen, so Dove. Manchmal habe er ein Kinderbuch wie den Hobbit auf dem Pult des Klaviers aufgeschlagen und dazu parallel am Klavier improvisiert. Durch eine Cousine, die Inspizientin in einem Londoner Theater in Greenwich London war, entdeckte er dann seine Liebe zum Theater. «Von ihr bekamen wir manchmal Requisiten aus abgespielten Produktionen als Weihnachtsgeschenk, einmal sogar eine Hängematte. In mir war immer diese tiefe Verbundenheit mit dem Theater, es war mein Zuhause.» Auch zum Gesang fand er über seine Mutter, die in einem Kirchenchor sang. Später kamen die Orgel, die Geige und Bratsche dazu, Dove spielte im Jugendorchester. Schon früh habe er ausserdem begonnen, Bühnenbildmodelle zu bauen. Perfekte Voraussetzungen also, um später für das Gesamtkunstwerk Oper zu schreiben. Seinem Musiktheater spürt man dieses innere Auge für die Bühne an, das Gefühl für spannungsvolle Bewegungsabläufe, das perfekte Timing für humorvolle Situationen. Dove, dessen Musik man als lingua franca bezeichnen kann und die von allen verstanden werden soll, zählt zu seinen Vorbildern denn auch Britten («für das Geschichtenerzählen»), Strawinsky («für die Harmonie»), Rossini, Mozart und Verdi («für die Komödie»).
Nachdem im Chorsaal die Schlusstakte von In 80 Tagen um die Welt erklungen sind, schauen fragende Blicke zu Dove. Welche Wünsche hat er? Was soll anders interpretiert werden? Er freue sich auf die Aufführung, lächelt Dove. Und macht eine lange Pause. Also keine weiteren Wünsche? Nein. Nur eine Stelle soll ganz frei genommen werden, auch wenn da Taktstriche stehen. Und dann geht die Probe doch noch weiter. Dove singt der Solistin der Miss Aouda vor, wie er sich indisch klingende Portamenti vorstellt. Vieles will er expressiver. Alles andere werde sich ergeben, wenn die Bühne dazukomme – sagt es, und legt sein Werk wieder in die Hände der Solistinnen und Solisten. Die Zeit drängt. Wie Phileas Fogg muss er jetzt an eine pünktliche Abreise denken. Für die Proben mit Orchester wird er im November wie verabredet zurück in Zürich sein.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 116, Oktober 2024.
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Backstage
Wir haben einen Plan
Von London zu den Pyramiden von Ägypten, mit dem Elefant quer durch Indien, mit dem Schiff nach Hongkong und anschliessend nach Amerika: Eine Weltumrundung in 80 Tagen – was Phileas Fogg gemeinsam mit seinem Reisegefährten Passepartout im berühmten Buch von Jules Verne gelingt, schafft auch unsere Bühnenmannschaft. Und das sogar in nur zwei Stunden!
Zumindest hoffen wir das: Die Umbauten werden sportlich sein… Für die neue Familienoper In 80 Tagen um die Welt mit Musik von Jonathan Dove hat sich die Bühnenbildnerin Ulrike Reinhard nämlich Spektakuläres ausgedacht. Sage und schreibe 32 verschiedene Bühnenbilder werden in schnellem Wechsel zu sehen sein. Die Idee der Bühnenbildnerin ist es, dass Schiffe, Kutschen, Pyramiden, Elefanten, Kakteen und Meereswellen so aussehen, als ob sie aus einer Zeitung gefaltet wären. Auf der Bühne ist natürlich kein richtiges Zeitungspapier zu sehen, und die Bühnenbilder sind auch nicht gefaltet. Dass es trotzdem so wirkt, dafür haben sich die Bühnenbildnerin und die technische Produktionsleiterin Susan Klimmer so einiges ausgedacht. Aber sehen Sie selbst …
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 115, Oktober 2024.
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Fragebogen
Christopher Willoughby
Christopher Willoughby ist seit letzter Spielzeit Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich. Er studierte in London und war 2022 Finalist bei der Marilyn Horne Song Competition. In Zürich wird er ausserdem in Mozarts «Figaro», in «Lohengrin» und «Salome« zu hören sein.
Worauf freust du dich am meisten bei der neuen Produktion von In 80 Tagen um die Welt?
Auf die Kinder und ihre Leidenschaft. Ich durfte bereits in der letzten Spielzeit in einer Kinderoper singen und erleben, welch grosse Wirkung gutes Theater auf ein Publikum haben kann. Es ist ein Privileg, dass ich den Kindern die unglaubliche Welt der Oper näherbringen darf. Ich persönlich freue mich auch auf meine erste Flugerfahrung auf der Bühne!
Würdest du die Reise, die Max unternimmt, auch im echten Leben machen wollen?
Ich würde sicherlich gerne den grössten Teil der Welt erleben wollen, und Max’ Reise ist zweifellos aufregend und voll von neuen Erfahrungen. Aber die Gefahr und die Ungewissheit würden fast jeden abschrecken!
Max liebt es zu lesen. Welches Buch würdest du niemals weggeben?
Es gab so viele wichtige Bücher in meinem Leben, die mich als Kind etwas von der Spannung erleben liessen, die Max in dieser Produktion findet. In letzter Zeit habe ich Das Lied des Achilles von Madeline Miller gerne gelesen: Ein Buch voller Abenteuer, das gleichzeitig die Notwendigkeit von Kameradschaft erforscht, um gegen Widrigkeiten aller Arten zu triumphieren.
Wie klingt Jonathan Doves Musik?
Diese Oper ist fesselnd und dramatisch und dennoch für jedes Publikum zugänglich, ganz egal, ob es sich um die erste oder die hundertste Opernerfahrung handelt. Ich habe dieses Werk gerne gelernt und mag es sehr, wie sich die Persönlichkeit von Max in der Musik widerspiegelt.
Welche CD hörst du immer wieder?
Es ist schwierig, sich auf eine einzige zu beschränken, also muss ich zwei nennen Mein liebstes zeitgenössisches Album ist ein Live-Album von George Benson aus Ronnie Scott’s Jazz Club in London, mit dem Titel Live aus London. Für ein klassisches Album würde ich Amici e Rivali von Laurence Brownlee und Michael Spyres wählen, das ist ein musikalisches Feuerwerk!
Welchen überflüssigen Gegenstand in deiner Wohnung liebst du am meisten?
Ich besitze seit kurzem eine Espressomaschine. Wenn ich als Sänger auf Reisen bin, suche ich in jeder Stadt guten Kaffee. Aber nichts ist schöner, als nach Hause zu kommen und den eigenen Kaffee zu trinken. Das erinnert mich daran, dass ich endlich zu Hause bin!
Welche Bildungserfahrung hat dich am meisten geprägt?
Ich begann meine musikalische Laufbahn als Chorsänger an der Westminster Abbey und studierte an der Chorschule. Diese Erfahrung hat mich zu dem Musiker gemacht, der ich heute bin. Und nie werde ich meinen Auftritt als Zwölfjähriger beim ersten Abend der BBC Proms vor 5.500 Menschen vergessen, das machte mich süchtig!
Mit welchem Künstler, welcher Künstlerin würdest du gerne einmal zu Abend essen?
Ich hatte das Glück, am Opernhaus Zürich einige meiner liebsten zeitgenössischen Opernsänger zu treffen und mit ihnen zu arbeiten. Wenn ich eine Person aus der Vergangenheit wählen könnte: Maria Callas, und mit ihr über ihre Figuren, die sie auf der Bühne darstellte, sprechen.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 116, Oktober 2024.
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In 80 Tagen um die Welt
Synopsis
In 80 Tagen um die Welt
Max ist eine grosse Leseratte. Am besten gefällt ihm das Buch In 80 Tagen um die Welt von Jules Verne. Eine alte Geschichte zwar, aber mit vielen Abenteuern. Damals war die Welt riesengross und das Reisen noch nicht so angenehm und schnell wie heute. Max wird gestört von Josi, die ihn zu einer Klimademo mitnehmen möchte. Aber Max will in Ruhe weiterlesen. Da wird Josi böse und schreit Max an: «Bleib doch in deinem blöden Buch stecken!» Und plötzlich ist Max Passpartout… Max erblickt Phileas Fogg, der zur grossen Reise bereit ist. Rund um die Welt soll es gehen, in nur 80 Tagen! Wurde Max mit Foggs Diener Passepartout verwechselt und ins Jahr 1872 geschleudert? Nun muss er die ganze Reise machen, damit er hinten wieder aus dem Buch rauskommen kann! Schon heisst es einsteigen in den Zug!
In London laufen grosse Wetten, ob es Phileas Fogg tatsächlich schafft, pünktlich wieder zurück zu sein. Denn Fogg hat eines Tages vor seinen Freunden im Reformclub behauptet, er könne die Welt in genau 80 Tagen umrunden und hat für die Wette sein halbes Vermögen eingesetzt, ganze 20‘000 Pfund. Die andere Hälfte seines Geldes nimmt er für die Reise mit. In einem grossen Seesack.
Als erstes landen Fogg und Max in Ägypten. Max wundert sich über das helle Licht in Suez, über die Pyramiden und den Duft in diesem Land. Da erscheint der Detektiv Fix. Er ist Phileas Fogg seit London auf den Fersen, weil er glaubt, dieser hätte eine Bank in London ausgeraubt. Warum sollte Fogg sonst so überstürzt aus London abgereist sein? Mit so viel Geld? Aber Fix gelingt es nicht, Fogg festzunehmen: Der Konsul von Ägypten verlangt dafür handfeste Beweise.
Die Reise geht weiter mit dem Schiff nach Bombay. Detektiv Fix folgt den beiden. Auf dem Schiff wird es Max furchtbar schlecht, so sehr schaukelt es. Sie erreichen Bombay. Dort wollen sie einen Tempel besuchen, doch Fix hat sich verkleidet und behauptet Fogg und Max gegenüber, man dürfe einen Tempel nur mit Schuhen und Kopfbedeckung besuchen. Doch der Detektiv lügt! Als Fogg und Max in den Tempel wollen, werden sie gefasst und entkommen nur knapp einer Verhaftung.
Schnell in den Zug und auf nach Kalkutta! Doch auf dem Weg dorthin enden plötzlich die Gleise. Ausgerechnet in einem Urwald. Und wenn sie nicht pünktlich in Kalkutta sind, verpassen sie das Schiff nach Hongkong! Doch sie haben Glück. Für 2000 Pfund können sie auf einem Elefanten weiterreiten.
59 Tage bleiben ihnen noch – und wieder müssen sie die Reise unterbrechen: Sie beobachten, wie eine Frau den Feuertod erleiden soll, weil ihr Mann gestorben ist. Gemäss einem alten, grausamen Brauch muss die Ehefrau dann ebenfalls sterben. Doch Max, der eigentlich ein Hasenfuss ist, schleicht sich heldenhaft zum Feuer, und es gelingt ihm, die Frau zu retten. Es ist die charmante Miss Aouda, die von nun an mit Fogg und Max mitreisen wird.
Hongkong ist die nächste Station. Während Fogg und Aouda Kleider kaufen und ein Dinner geniessen, organisiert Max die Karten für das Schiff nach Amerika. Doch leider trifft er auf den verkleideten Fix. Fix verkauft ihm ein Narkotikum. Es ist Opium, das Max ganz schwindelig macht. Alles dreht sich, und Max glaubt zu fliegen. Eigentlich wollte er Fogg und Aouda informieren, dass das Schiff nach San Francisco früher abfährt als geplant! Doch das kann er jetzt nicht mehr. Als er wieder zu sich kommt, schafft es Max im letzten Augenblick auf die Carnatic, ein riesiges Dampfschiff. Doch Fogg und Aouda verpassen die Carnatic. Sie müssen in einem kleinen Schiff hinterher reisen, mit Fix an Bord!
Sie erleiden Schiffbruch und werden zum Glück vom grossen Schiff gerettet. Nun sind sie alle wieder vereint – und geniessen ein paar Tage Nichtstun auf dem Deck. Und endlich sehen sie Amerika... In San Francisco besteigen sie den Zug, der sie durch die Prärie nach New York bringen soll.
Doch unterwegs enden auf einmal die Gleise. Es gelingt ihnen, in einer Kutsche weiterzureisen. Aber auch diese Reise verläuft nicht ohne Probleme. Plötzlich hören sie ein lautes Geschrei, und Max wird von einem Sioux-Stamm gefangengenommen. Fogg, Aouda und Fix wollen Max befreien, werden aber selbst eingekesselt und an einen Pfahl gebunden. Inzwischen hat sich Max jedoch mit den Sioux angefreundet. Sie geben ihnen schliesslich vier Pferde, mit denen sie nach New York reiten können. Max ist jetzt zuversichtlich, dass sie rechtzeitig wieder zu Hause sein werden. Doch sie verpassen das grosse Schiff und müssen für ihr letztes Geld mit einem winzig kleinen Dampferboot über den Ozean. Auf dem offenen Meer geht ihnen auch noch die Kohle aus... Um ihr Ziel dennoch zu erreichen, verfeuern sie das ganze Schiff und schwimmen die letzte Strecke nach England.
Kaum haben sie englischen Boden erreicht, wird Phileas Fogg von Detektiv Fix festgenommen. Nur noch zwei Stunden, um die Wette zu gewinnen! Es scheint hoffnungslos zu sein. Im Gefängnis gestehen sich Aouda und Fogg gegenseitig ihre Liebe. Da kehrt Fix zurück. Er hat sich geirrt. Soeben wurde der richtige Bankräuber festgenommen. Fix muss Fogg wohl oder übel ziehen lassen. Und die Wette? Die Zeit ist eigentlich um. Doch wer die Geschichte kennt, weiss: Sie haben sich um einen Tag verrechnet und sind 24 Stunden früher angekommen, weil sie immer nach Osten gereist sind! Schnell geht es zu den Freunden in den Reformclub, die mit Phileas Fogg nicht mehr gerechnet haben...
Max ist plötzlich wieder zurück in der Realität und klappt das Buch zu. Josi kommt wieder. Noch zwanzig Minuten bis zur Demo! Sie müssen sich beeilen!
Biografien
Michael Richter, Musikalische Leitung
Michael Richter
Michael Richter wurde in Wien geboren und studierte Orchesterdirigieren bei Leopold Hager sowie Korrepetition bei Konrad Leitner an der dortigen Universität für Musik und Darstellende Kunst. Von 2000 bis 2003 war er als Solokorrepetitor mit Dirigierverpflichtung am Badischen Staatstheater Karlsruhe engagiert und dirigierte dort u.a. Aufführungen von Le nozze di Figaro, Die Fledermaus und Prokofjews Romeo und Julia. Seit 2003 ist Michael Richter am Opernhaus Zürich engagiert, zunächst als Solokorrepetitor und seit 2012 als Studienleiter. Er arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Ingo Metzmacher, Fabio Luisi und Heinz Holliger sowie mit Sängern wie Neil Shicoff, Jonas Kaufmann und Peter Seiffert, gab Konzerte als Pianist und Dirigent in verschiedenen Ländern Europas und arbeitete für die Salzburger Festspiele wie auch für das Lucerne Festival. 2017/18 dirigierte er die Uraufführung von Xavier Dayers Der Traum von Dir auf der Studiobühne des Opernhauses Zürich; 2018/19 sowie in der folgenden Spielzeit leitete er Vorstellungen von Humperdincks Hänsel und Gretel. 2022/23 übernahm er die musikalische Leitung von Alice im Wunderland am Opernhaus Zürich.
Peter Lund, Inszenierung
Peter Lund
Peter Lund wurde 1965 in Flensburg geboren und arbeitet seit 1987 als freischaffender Regisseur und Autor in Berlin. Seine Inszenierungen führten ihn bereits an zahlreiche deutschsprachige Stadt- und Staatstheater, u.a. Braunschweig, Bremen, Hamburg, Hannover, Basel, Innsbruck und Wien. Von 1996 bis 2004 war er Leitungsmitglied der Neuköllner Oper in Berlin, die sich mittlerweile zu einem der kreativsten Uraufführungsorte für heutiges Musiktheater entwickelt hat. Als Autor hat er dort u.a. die Musicals Das Wunder von Neukölln und Stella entworfen – letzteres wurde beim Deutschen Musical Theater Preis 2016 in sechs Kategorien ausgezeichnet. Ausserdem entstanden Die Krötzkes kommen! mit Niclas Ramdohr sowie mit dem Komponisten Thomas Zaufke die Produktionen Babytalk, Elternabend und Grimm!, das 2015 in der Kategorie «Bestes Buch» den Deutschen Musical Theater Preis erhielt. Seine Inszenierung von Axel an der Himmelstür an der Volksoper Wien wurde 2018 vom Österreichischen Musiktheaterpreis in vier Kategorien gewürdigt. Seine Stücke werden auf zahlreichen Bühnen nachgespielt – insbesondere Hexe Hillary geht in die Oper entwickelte sich in den letzten Jahren zum heimlichen Renner des musikalischen Kindertheaters. Von 2002 bis 2022 war Peter Lund Professor und später Studiengangsleitung für Musical/Show an der Universität der Künste Berlin. Aktuelle Arbeiten sind u.a. die Operetten Die Grossherzogin von Gerolstein an der Oper Graz, Die Blume von Hawaii am Volkstheater Rostock sowie Die Fledermaus an der Oper Leipzig.
Ulrike Reinhard, Ausstattung
Ulrike Reinhard
Geboren und aufgewachsen im Raum Stuttgart, absolvierte Ulrike Reinhard von 1985 bis 1989 ein Studium in Bühnen- und Kostümgestaltung am Mozarteum in Salzburg. Während zwei Jahren war sie Ausstattungsassistentin am Schillertheater in Berlin und ist seit 1990 freiberuflich als Bühnen- und Kostümbildnerin tätig. Von 2005 bis 2013 dozierte sie ausserdem am Theaterpädagogikzentrum in Reutlingen. Engagements als Bühnen- und Kostümbildnerin führten sie u.a. an die Theater Basel, Erfurt, Hildesheim, Hagen, das Theater der Jugend Wien und an die Staatstheater Darmstadt, Dresden, Hannover und Karlsruhe. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie seit vielen Jahren mit Peter Lund – gemeinsam entstanden Le nozze di Figaro (2014) am Stadttheater Osnabrück, Grimm (2016) an der Neuköllner Oper Berlin, Die Zirkusprinzessin (2017), Martha (2019) und Die Grossherzogin von Gerolstein (2023) an der Oper Graz, Die Csárdásfürstin (2018) und Der Zigeunerbaron (2020) an der Volksoper Wien, Friederike (2023) an der Bühne Baden bei Wien sowie Die Fledermaus (2024) an der Oper Leipzig.
Hanna Sophie Stejskal, Ausstattungsmitarbeit
Hanna Sophie Stejskal
Hanna Sophie Stejskal, geboren 1991 in St. Veit an der Glan, studierte bis 2018 Bühnen- und Kostümgestaltung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Neben ihrem Studium arbeitete sie als Ausstatterin an Projekten wie Madame et Monsieur Denis und Daphnis et Chloé von Jacques Offenbach in der Regie von Dominique Mentha, Donizettis Maria Stuarda (in gekürzter Fassung) in der Regie von Muhamed Hrustanović sowie an Kurzfilmen wie Manipulation, alles was ich habe..., Urlaub im Glas und ENDE EDEN. Es folgten das Bühnen- und Kostümbild für Muhamed Hrustanovićs Inszenierung der Zauberflöte am Nationaltheater Sarajevo (2018) und in Zusammenarbeit mit Peter Lund die Ausstattungen zu War’n Sie schon mal in mich verliebt? (2022) am Wiener MuTh sowie Friederike (2023) an der Bühne Baden bei Wien.
Franck Evin, Lichtgestaltung
Franck Evin
Franck Evin, geboren in Nantes, ging mit 19 Jahren nach Paris, um Klavier zu studieren. Nachts begleitete er Sänger im Café Théâtre Le Connetable und begann sich auch für Beleuchtung zu interessieren. Schliesslich entschied er sich für die Kombination aus Musik und Technik. Dank eines Stipendiums des französischen Kulturministeriums wurde er 1983 Assistent des Beleuchtungschefs an der Opéra de Lyon. Hier arbeitete er u. a. mit Ken Russel und Robert Wilson zusammen. Am Düsseldorfer Schauspielhaus begann er 1986 als selbstständiger Lichtdesigner zu arbeiten und legte 1993 die Beleuchtungsmeisterprüfung ab. Besonders eng war in dieser Zeit die Zusammenarbeit mit Werner Schröter und mit dem Dirigenten Eberhard Kloke. Es folgten Produktionen u. a. in Nantes, Strassburg, Paris, Lyon, Wien, Bonn, Brüssel und Los Angeles. Von 1995 bis 2012 war er Künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung der Komischen Oper Berlin und dort verantwortlich für alle Neuproduktionen. Hier wurden besonders Andreas Homoki, Barrie Kosky, Calixto Bieto und Hans Neuenfels wichtige Partner für ihn. Im März 2006 wurde Franck Evin mit dem «OPUS» in der Kategorie Lichtdesign ausgezeichnet. Seit Sommer 2012 arbeitet er als künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung an der Oper Zürich. Franck Evin wirkt neben seiner Tätigkeit in Zürich weiterhin als Gast in internationalen Produktionen mit, etwa an den Opernhäusern von Oslo, Stockholm, Tokio, Amsterdam, München, Graz sowie der Opéra Bastille, der Mailänder Scala, dem Teatro La Fenice, der Vlaamse Opera und bei den Bayreuther Festspielen.
Andreas Ivancsics, Video
Andreas Ivancsics
Andreas Ivancsics ist ein freischaffender Videokünstler, Bühnenbildner und Grafikdesigner. Er absolvierte eine Ausbildung zum Diplom-Tontechniker an der SAE Wien, arbeitete als freiberuflicher Tontechniker und Sounddesigner für diverse Theaterproduktionen und war von 2009 bis 2015 fest als Abteilungsleiter für Ton- und Videotechnik an der Bühne Baden angestellt. Weitere Stationen waren das Richard-Wagner-Festival in Wels (2013-2015), die Volksoper Wien (Frau Luna, 2013; Axel an der Himmelstür, 2016; Pinocchio, 2017; Die Csárdásfürstin, 2018), der Römersteinbruch St. Margarethen (Aida, 2014), das Royal Opera House Muscat im Oman (Lohengrin, 2016) sowie 2018 u.a. die Seefestspiele Mörbisch (Gräfin Mariza) und die Komische Oper Berlin (Der Zauberer von Oz). An der Wiener Volksoper folgten Peter Pan (2019), Der Zigeunerbaron (2020) und Roxy und ihr Wunderteam (2021). Weitere Höhepunkte waren u.a. Jesus Christ Superstar (2019) in Duisburg, La regina delle nevi (2019) beim OperaEstate Festival Veneto, Die Zauberflöte (2020) an der Semperoper Dresden, Tristan und Isolde (2021) bei den Musikfestspielen Königswinkel, das Bühnenbild zu La cage aux folles (2022) am Hoftheater Bad Freienwalde, Gräfin Mariza (2022) am Landestheater Linz und Sweeney Todd (2022) am Staatstheater Mainz. Zuletzt arbeitete er für die Oper Graz, das Theater Heidelberg, das Lehár Festival Bad Ischl und die Felsenreitschule Salzburg. Arbeiten von Andreas Ivancsic wurden mehrfach mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis ausgezeichnet.
Kathrin Brunner, Dramaturgie
Kathrin Brunner
Kathrin Brunner wurde in Zürich geboren. Sie studierte in ihrer Heimatstadt sowie an der Humboldt-Universität Berlin Germanistik, Musikwissenschaft und Französisch. Nach diversen Regiehospitanzen (u.a. Die Dreigroschenoper am Luzerner Theater; Regie: Vera Nemirova) und Dramaturgiehospitanzen ist sie seit 2008 Dramaturgin am Opernhaus Zürich. Hier arbeitete sie u.a. mit Regisseur:innen wie Achim Freyer (Moses und Aron), Harry Kupfer (Die Meistersinger von Nürnberg, Tannhäuser), Stephan Müller, Guy Joosten, Damiano Michieletto, Christof Loy (La straniera, Alcina, I Capuleti e i Montecchi, Don Pasquale, La rondine), Willy Decker (Il ritorno d'Ulisse in patria, The Turn of the Screw), Andreas Homoki (Wozzeck, Das Land des Lächelns, La forza del destino), Christoph Marthaler (Il viaggio a Reims, Orphée et Euridice), Barrie Kosky (Die Gezeichneten, Boris Godunow), Nadja Loschky, Nina Russi, Jan Essinger und Jetske Mijnssen (Idomeneo, Hippolyte et Aricie, Platée). Bei den Salzburger Festspielen 2012 erarbeitete sie La bohème mit Damiano Michieletto. Während der Corona-Pandemie war sie Co-Gründerin der Konzertreihe Altchemie live in der Alten Chemie Uetikon (https://www.altchemie.live).
Rebeca Olvera, Josi
Rebeca Olvera
Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Sie studierte am Conservatorio Nacional de Musica in Mexiko City und war von 2005 bis 2007 Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Anschliessend wurde sie hier festes Ensemblemitglied und sang u.a. Adina (L’elisir d’amore), Norina (Don Pasquale), Berenice (L’occasione fa il ladro), Giulia (La scala di seta), Rosina (Paisiellos Il barbiere di Siviglia), Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Madame Herz (Der Schauspieldirektor), Dorinda (Orlando), Isolier (Le comte Ory), Adalgisa (Norma) und Zaida (Il turco in Italia). Dabei arbeitete sie mit Dirigent:innen wie Ralf Weikert, Vladimir Fedoseyev, William Christie, Marc Minkowski, Nello Santi, Adam Fischer, Fabio Luisi, Diego Fasolis, Franz Welser-Möst, Emmanuelle Haïm und Alessandro De Marchi. Mit José Carreras gab sie Konzerte in Südamerika und Europa (Carreras-Gala 2007 in der ARD) und mit Plácido Domingo in Mexiko. 2016 sang sie Adalgisa in Norma neben Cecilia Bartoli im Théâtre des Champs-Élysées, beim Edinburgh Festival und im Festspielhaus Baden-Baden. In Zürich war sie als Despina, Musetta, Frasquita in Carmen, Mi in Das Land des Lächelns, Zaida in Il turco in Italia, Komtesse Stasi in Die Csárdásfürstin, Waldvöglein in Siegfried und Contessa di Folleville in Il viaggio a Reims zu hören – letztere Rolle sang sie auch an der Royal Danish Opera. Sie sang Isolier an der Opéra de Monte-Carlo und Clorinda (La Cenerentola) an der Wiener Staatsoper. Ausserdem trat sie als Berta (Il barbiere di Siviglia) und im Galakonzert Carmencita & Friends bei den Salzburger Festspielen auf.
Alina Adamski, Josi
Alina Adamski
Alina Adamski studierte an der Musikakademie in Łódź, an der Opernakademie der Warschauer Oper sowie am Conservatorio di Musica Francesco Venezze in Rovigo. 2017 war sie Mitglied des «Young Singers Project» bei den Salzburger Festspielen, wo sie als Frau Silberklang in Mozarts Der Schauspieldirektor zu erleben war. 2018 war sie Mitglied der Internationalen Meistersinger Akademie in Neumarkt. 2014 gewann sie den Wettbewerb «Bernsteinsaite» in Włocławek, 2015 den Kammermusik- sowie den Paderewski-Wettbewerb in Bydgoszcz und erhielt beim Stanisław Moniuszko-Wettbewerb in Warschau eine Auszeichnung für die «Beste Aufführung eines zeitgenössischen Liedes». Ausserdem war sie Preisträgerin beim Grand Prix de l'Opéra in Bukarest. Am Opernhaus in Łódź debütierte sie 2013 als Rosina (Il barbiere di Siviglia) und sang 2014 Arsena (Der Zigeunerbaron). In Warschau und Poznań gastierte sie als Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte. Von 2017 bis 2019 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war in dieser Zeit u.a. als Sandrina in Mozarts La Finta Giardiniera, als Amanda in Ligetis Le Gran Macabre oder als Atala in Offenbachs Häuptling Abendwind zu hören. Als Sopran in Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern und als Maria Bellacanta in Hexe Hillary geht in die Oper kehrte sie seither nach Zürich zurück. Jüngste Höhepunkte waren u.a. Waldvogel (Siegfried) im Gewandhaus zu Leipzig, Gilda (Rigoletto) an der Oper Halle, Madam Mao (Nixon in China) in Stuttgart und Giunia (Lucio Silla) am Salzburger Landestheater.
Indyana Schneider, Aouda
Indyana Schneider
Indyana Schneider, Mezzosopran, wuchs in Australien auf und studierte am Magdalen College der University of Oxford und an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Sie war Mitglied der Akademie der Wiener Staatsoper, wo sie in Olga Neuwirths Orlando und im Semichor von Händels Ariodante auftrat. Auf einer Tournee mit der Kent Chamber Opera verkörperte sie die Carmen und am Theater für Niedersachsen die Mercédès (Carmen). 2021 war sie Finalistin beim Joan Sutherland und Richard Bonynge Bel Canto Award und gewann 2022 den 2. Preis beim Walter und Charlotte Hamel Opernwettbewerb in Hannover. In der Spielzeit 2022/23 sang sie die Rolle der Meg Page (Falstaff) in einer Produktion der Hochschule in Hannover, die Rolle des Komponisten (Cover) in der Garsington Opera-Produktion von Ariadne auf Naxos und die Rolle der Zita in Gianni Schicchi mit Sir Bryn Terfel in der Titelrolle und unter der Leitung von Domingo Hindoyan. Jüngst sang sie die 2. Dame in der Zauberflöte am Sydney Opera House. Seit der Spielzeit 2023/24 ist sie Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich und sang hier seither in Iphigénie en Tauride, A Midsummer Night’s Dream und im jährlichen Opernstudio-Galakonzert.
Yajie Zhang, Aouda
Yajie Zhang
Yajie Zhang, Mezzosopran, wurde im chinesischen Anhui geboren und begann ihre Ausbildung in Shanghai. Ihr weiteres Studium führte sie erst nach Hannover und anschliessend nach Karlsruhe. 2013 gab sie ihr Operndebüt als Maddalena (Rigoletto) mit dem Shanghai Symphony Orchestra. Engagements führten sie u. a. an die Staatsoper Hannover, das NCPA in Beijing, das Shanghai Oriental Art Center und an die Opéra National de Paris. 2017 erhielt sie als jüngste Teilnehmerin des Internationalen Gesangswettbewerbs von ’s-Hertogenbosch den Grand Prix wie auch den Opernpreis und den Preis der Juniorjury. Mit Liederabenden, oft mit ihrem Liedpartner Hartmut Höll, gastierte sie bereits im Concertgebouw Amsterdam, beim Schleswig-Holstein Musik Festival, beim Oxford Lied Festival, im Berliner Pierre Boulez Saal, in der Philharmonie St. Petersburg und in Beijing. Zu ihrem Opernrepertoire zählen Partien wie Nicklausse / Muse (Les Contes d’Hoffmann), Cherubino (Le nozze di Figaro) und Tisbe (La Cenerentola). Von 2020 bis 2022 war sie Mitglied im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper und gehörte von 2022 bis 2024 dem Ensemble der Oper Leipzig an, wo sie u.a. als Hänsel (Hänsel und Gretel), Suzuki (Madama Butterfly), Flora (La traviata), Page (Salome) und Mrs Sedley (Peter Grimes) zu erleben war. Sie sang ausserdem u.a. in Braunfels‘ Die Vögel, Georg Friedrich Haas‘ Thomas, Wagners Parsifal, Webers Freischütz, Janáčeks Schlaues Füchslein, Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Dvořáks Rusalka. An der Bayerischen Staatsoper trat sie jüngst als 2. Magd (Elektra) auf und wird in der Spielzeit 2024/25 als Flosshilde (Das Rheingold) nach München zurückkehren.
Andrew Owens, Max
Andrew Owens
Andrew Owens, Tenor, wurde in Philadelphia geboren und studierte am Oberlin Konservatorium Gesang. Er ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe, u.a. gewann er den Zarzuela Preis beim Francisco Viñas Wettbewerb. Er nahm am Young Singers Project der Salzburger Festspiele teil und war Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper München. Von 2012 bis 2014 war er Mitglied des Jungen Ensembles des Theater an der Wien, wo er an der Kammeroper u. a. in La bohème, La Cenerentola, Fidelio, Attila, Mathis der Maler und in La clemenza di Tito zu erleben war. Seither kehrte er als Mads in Werner Egks Peer Gynt, als Snout in A Midsummer Night’s Dream, als 4. Jude in Salome und zuletzt 2021 als Jacob Glock in Der feurige Engel ans Theater an der Wien zurück und gastierte in der Titelpartie von Don Carlos an der Kammeroper Wien. Jüngst war er ausserdem u. a. als Arturo in Lucia di Lammermoor an der Opera Philadelphia zu erleben, als Don Ramiro in La Cenerentola an der Irish National Opera, in Schumanns Szenen aus Goethes Faust mit dem Cleveland Orchestra, als Lukas in Haydns Die Jahreszeiten sowie in einer konzertanten Aufführung von Le Rossignol bei den Salzburger Festspielen und als Aménophis in Moïse et Pharaon am Rossini Opera Festival. Seit 2021 gehört Andrew Owens zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u. a. den 4. Juden, Telémachos (Die Odyssee), Peppe (Pagliacci), Van Ruijven (Girl with a Pearl Earring), Lord Arturo Bucklaw (Lucia di Lammermoor), Gualtiero (Il pirata), Xaïloum (Barkouf), Lord Cecil (Roberto Devereux) sowie Guglielmo Antolstoinoloff (Viva La Mamma) und Pylade (Iphigénie en Tauride).
Christopher Willoughby, Max
Christopher Willoughby
Christopher Willoughby, Tenor, studierte an der Royal Holloway, University of London und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er war Finalist bei der Marilyn Horne Song Competition 2022 und zählt zu den Gewinnern der Charles Wood International Song Competition 2021. Im Rahmen des Atelier Lyrique beim Verbier Festival sang er 2023 Tom Rakewell in Strawinskys The Rake's Progress sowie den Narren in Bergs Wozzeck. Seit der Spielzeit 2023/24 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich.
Felix Gygli, Phileas Fogg
Felix Gygli
Der Schweizer Bariton Felix Gygli ist Gewinner der Kathleen Ferrier Awards 2023 und des Lied-Preises der Queen Sonja Competition 2024. Seit der Spielzeit 2023/24 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich. Er ist Samling Artist und war 2022/23 «Young Artist» im National Opera Studio in London. Seine Ausbildung absolvierte er an der Guildhall School of Music and Drama in London und an der Schola Cantorum Basiliensis. Er war Mitglied der Académie Lyrique des Verbier Festivals 2023, wo er mit dem Prix Thierry Mermod als «Vielversprechendsten Sänger» ausgezeichnet wurde. Im Januar 2024 nahm er am Carnegie Hall SongStudio unter der Schirmherrschaft von Renée Fleming teil. Felix Gygli sang beim Verbier Festival 2023 die Rolle des 2. Handwerksburschen (Wozzeck) und tritt als Starveling in Benjamin Brittens Midsummer Night’s Dream am Opernhaus Zürich auf. Er eröffnete die Saison 2023/24 mit dem Opéra Orchestre National de Montpellier in einem Opern-Gala-Konzert unter der Leitung von Chloé Dufresne. Ausserdem trat er mit dem Theater Orchester Biel Solothurn als Bariton-Solist in Brahms' Deutschem Requiem auf. Er ist leidenschaftlicher Liedsänger und gab mit den Pianisten JongSun Woo und Tomasz Domanski Liederabende in Grossbritannien, Frankreich und der Schweiz. Sein US-Debüt gab er mit einer Aufführung von Schuberts Winterreise mit dem Pianisten Pierre-Nicolas Colombat beim Boston Text and Tone Festival. Zu seinem Oratorienrepertoire gehören Faurés Requiem, Mendelssohns Elias und Bachs Matthäuspassion. 2022 gab er sein Operndebüt als Papageno in Mozarts Die Zauberflöte mit Ouverture Opéra Sion.
Nicholas Mogg, Phileas Fogg
Nicholas Mogg
Der britische Bariton Nicholas Mogg ist Mitglied des Solistenensembles der Staatsoper Hamburg, wo er zuvor dem Internationalen Opernstudio angehörte. Zu seinen jüngsten Rollen zählen Dancaïro und Morales (Carmen), Baron Dauphol (La traviata), Il Commissario Imperiale (Madama Butterfly) und Schlemihl (Les Contes d'Hoffmann) sowie Partien in Uraufführungen von Komponisten wie Samuel Penderbayne, Lorenzo Romano, Johannes Harneit und Salvatore Sciarrino. Kürzlich gab der Sänger wichtige Rollendebüts an der Staatsoper Hamburg – so war er als Ned Keene (Peter Grimes), Silvio (Pagliacci) und Guglielmo (Così fan tutte) zu hören. Zu den jüngsten Konzerthöhepunkten zählen sein Debüt als Solist in der Elbphilharmonie sowie Auftritte in der Barbican Hall, im Concertgebouw Amsterdam, im Palau de la Música Catalana, im Bozar Brüssel, im KKL Luzern und in der Philharmonie de Paris mit Dirigenten wie Sir John Eliot Gardiner, Ton Koopman, Daniel Reuss, Sir Roger Norrington und Alan Gilbert. Er ging ausserdem mit Bachs h-Moll-Messe auf Tournee und sang die Johannes- und die Matthäuspassion mit dem Orchestra of the 18th Century, Händels Utrechter Te Deum und Jubilate mit Holland Baroque sowie Händels Messias mit dem English Chamber Orchestra, dem Orquesta Ciudad de Valencia und dem Real Orquesta Sinfónica de Sevilla.
Ruben Drole, Fix
Ruben Drole
Ruben Drole, Bassbariton, stammt aus Winterthur und studierte an der Musikhochschule Zürich. 2004 wurde er ins IOS und 2005 ins Ensemble des Opernhauses Zürich aufgenommen, wo er u.a. als Lucio Cinna (J.C. Bachs Lucio Silla), Haly (L’italiana in Algeri), Argante (Rinaldo), Wurm (Luisa Miller) und als Papageno in der von Nikolaus Harnoncourt geleiteten Zauberflöte zu erleben war. Als Papageno hat er 2015 auch sein Debüt an der Semperoper Dresden gegeben. Weitere Projekte mit Harnoncourt waren u.a. Kezal (Die verkaufte Braut) und Haydns Schöpfung bei der Styriarte Graz, Beethovens Christus am Ölberg in Wien und Luzern, eine Japan-Tournee (Mozarts Requiem und Händels Messiah) sowie Leporello (Don Giovanni) am Theater an der Wien. Im Zürcher Zyklus der Mozart/Da Ponte-Opern von Sven-Eric Bechtolf und Franz Welser-Möst wirkte er als Guglielmo (Così fan tutte), Figaro (Le nozze di Figaro) und Leporello mit. Dieselben Partien interpretierte er unter Welser-Möst auch mit dem Cleveland Orchestra. Bei den Salzburger Festspielen 2012 sang er den Achilla (Giulio Cesare) und trat dort 2013 in Haydns Il ritorno di Tobia und in Walter Braunfels’ Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna auf. In Zürich war er zuletzt u.a. als Figaro, Lord Rochefort (Anna Bolena), Papageno, Leporello, Alaskawolfjoe (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), als Peter in Hänsel und Gretel, Biterolf in Tannhäuser, Soldat in Die Geschichte vom Soldaten, Odysseus in Die Odyssee, Antonio in Le nozze di Figaro sowie als Herzogin/Raupe in Alice im Wunderland zu sehen. Ausserdem war er jüngst im Ballettabend Nachtträume zu erleben.
Andrew Moore, Fix
Andrew Moore
Andrew Moore, Bass-Bariton, stammt aus New Jersey. Er studierte an der Rutgers University und am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Er war 2017 Finalist beim New Jersey State Opera Alfredo Silipigni Wettbewerb und sang im gleichen Jahr mit den New Jersey Chamber Singers die Baritonpartie im Requiem von Fauré. 2018 nahm er am Merola Opera Program in San Francisco teil, wo er u.a. beim Schwabacher Summer Concert und in The Rake’s Progress sang. 2019 war er Teilnehmer der Metropolitan Opera National Council Auditions und erreichte das New England Region Finale, wo er mit dem Susan Eastman Encouragement Award ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr sang er an der Santa Fe Opera in den Produktionen La bohème, Così fan tutte und Jenůfa. Weitere Auftritte hatte er als Vicar (Albert Herring), Fiorello (Il barbiere di Siviglia), Talpa (Il tabarro), Figaro (Le nozze di Figaro), Guglielmo (Così fan tutte), Rocco (Fidelio), L’Arbre (L’Enfant et les sortilèges) und Adonis (Venus und Adonis). Von 2020 bis 2022 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und sang hier u.a. Mamma Agata in Viva la mamma, Gouverneur (Le Comte Ory), Masetto in Don Giovanni sowie die Titelpartie in Die Odyssee. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich. In der aktuellen Spielzeit ist er als Leporello (Don Giovanni) und Lukas (Jim Knopf) sowie in La rondine, Die lustige Witwe und Werther zu erleben.
Flavia Stricker, Lord Crookneck, Konsul, Heizer
Flavia Stricker
Flavia Stricker, Sopran, studierte an der Musikhochschule Lübeck. Sie sang Fiordiligi (Così fan tutte) an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Galathée (Franz von Suppés Die schöne Galathée) an der Hochschule Lübeck. Ausserdem war sie in der Weihnachtsgala der Hamburger Symphoniker zu hören. Seit der Spielzeit 2023/24 ist sie Mitglied im Internationalen Opernstudio am Opernhaus Zürich. Hier singt sie zurzeit Maria Bellacanta in Hexe Hillary geht in die Oper.
Sylwia Salamonska, Lord Crookneck, Konsul, Heizer
Sylwia Salamonska
Sylwia Salamońska, Sopran, studierte bei Wojciech Maciejowski in Posen. Während ihres Studiums sang sie Rollen wie Susanna (Le nozze di Figaro), Donna Anna (Don Giovanni), Lauretta (Gianni Schicchi) und Zosia (Stanisław Moniuszkos Die Geister). In der Spielzeit 2023/24 war sie Teil des Opera Academy Young Talent Development Programme an der Nationaloper in Warschau. Dort debütierte sie als Erste Begleiterin Dircés in Luigi Cherubinis Medea. Ausserdem sang sie Frasquita (Carmen) an der Baltischen Oper in Gdańsk. 2024 sang sie neben Luca Pisaroni beim Festival «Stars and Rising Stars» in München. Sie ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe, darunter der Internationale Halina Słonicka Gesangswettbewerb in Polen (1. Platz), der 21. Internationale Juventus Canti Gesangswettbewerb in Vrable in der Slowakei (3. Platz und Sonderpreis), der Internationale Gesangswettbewerb Riccardo Zandonai in Riva del Garda (Finalistin) und der Internationale Gesangswettbewerb Mikuláš Schneider-Trnavský in Trnava in der Slowakei (Finalistin). Ab der Spielzeit 2024/25 ist Sylwia Salamońska Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich.
Irène Friedli, Sir Pumpkin, Elefantenführer
Irène Friedli
Irène Friedli ist in Räuchlisberg, Schweiz, aufgewachsen und schloss an der Musik-Akademie Basel mit dem Solistendiplom ab. Die Altistin ergänzte ihre Studien in der Interpretationsklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin, nahm an Meisterkursen von Brigitte Fassbaender teil und bildete sich bei Helen Keller weiter. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Liedwettbewerben. Seit 1994/95 ist sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich. Hier sang sie u.a. 2. und 3. Dame (Die Zauberflöte), Mercédès (Carmen), die Titelrolle in Ravels L’Enfant et les sortilèges, Elsbeth in Schlafes Bruder (UA), Lily in Harley (UA), Annina und Flora (La traviata), Flosshilde (Rheingold, Götterdämmerung), Marcellina (Le nozze di Figaro), Emilia (Otello), Lucia (Cavalleria rusticana), Olga in Peter Eötvös’ Drei Schwestern, Marthe in Gounods Faust, Margret (Wozzeck), Lovis in Ronja Räubertochter von Jörn Arnecke, Blumenmädchen und Stimme aus der Höhe (Parsifal), Gertrud/Knusperhexe (Hänsel und Gretel), Clotilde (Norma), Mutter/Andermutter (Coraline), Kartenaufschlägerin (Arabella) und Amme (Boris Godunow). In der Uraufführung der Familienoper Odyssee verkörperte sie Eurykleia/Mutter und in Girl with a Pearl Earring Tanneke. 2012 gastierte sie an der Opéra Bastille in Paris. Zuletzt trat sie in Zürich u.a. als Herzkönigin in Alice im Wunderland, Filipjewna in Jewgeni Onegin, Tisbe in La Cenerentola, Miss Bentson in Lakmé, Frau Waas/Frau Mahlzahn in Jim Knopf, Die Oberköchin in Amerika und Ninetta in I vespri siciliani auf.
Liliana Nikiteanu, Sir Pumpkin, Elefantenführer
Liliana Nikiteanu
Liliana Nikiteanu studierte am Konservatorium in Bukarest. Ihr erstes Festengagement erhielt sie 1986 im Musiktheater Galati. Sie gewann zahlreiche Preise, und im Jahr 2000 wählte sie die Opernwelt zur «Besten Nachwuchssängerin des Jahres». Ihr Repertoire umfasst über 80 Rollen, die sie in Zürich, wo sie seit 1991 Ensemblemitglied ist, oder in anderen Opernhäusern gesungen hat, u.a. Octavian (Der Rosenkavalier) an der Bastille, der Wiener und Hamburgischen Staatsoper, Ježibaba (Rusalka) in Montreal, Sesto (La clemenza di Tito) in Dresden, Rosina (Il barbiere di Siviglia) in Wien und München, Dorabella (Così fan tutte) in Dresden, München, Salzburg und Aix-en-Provence, Fjodor (Boris Godunow) in Salzburg, Margarethe (La damnation de Faust) in Brüssel und Dulcinée (Don Quichotte) im Theater an der Wien. In Zürich verkörperte sie alle Mozartpartien ihres Fachs sowie Partien wie Ljubascha (Die Zarenbraut), Amme (Dukas’ Blaubart) und Fricka (Das Rheingold). Als Konzertsängerin reicht ihr Repertoire von Bach bis Berio. In Bamberg sang sie Berenice von Haydn unter Adam Fischer, in Paris Berlioz’ Les nuits d'été unter Heinz Holliger, in Kopenhagen Verdis Requiem und in Tel Aviv und Haifa Bruckners Te Deum unter Zubin Mehta. Zu den Dirigenten, die sie geprägt haben, gehören Nikolaus Harnoncourt, Claudio Abbado, Fabio Luisi, Franz Welser-Möst, John Eliot Gardiner, René Jacobs und Philippe Jordan. Zuletzt war sie in Zürich u.a. als Beggar Woman (Sweeney Todd), Teresa (La sonnambula), Marthe Schwertlein (Faust), Larina (Jewgeni Onegin), Tisbe (La Cenerentola), Frau Waas / Frau Mahlzahn (Jim Knopf) und Praškowia (Die lustige Witwe) zu erleben.
Christian Sturm, Mr. Butternut, Schaffner, Sailor, Indianerhäuptling
Christian Sturm
Christian Sturm studierte u.a. bei Christian Gerhaher an der Hochschule für Musik und Theater München und erarbeitete an der Bayerischen Theaterakademie August Everding zahlreiche Partien für die Opernbühne. Im Konzertbereich gehören die Passionen Bachs ebenso zu seinem Repertoire wie Werke von Händel, Mozart, Haydn, Mendelssohn und Britten. Von 2009 bis 2014 war er festes Ensemblemitglied der Wuppertaler Bühnen und kehrt regelmässig als Gast dorthin zurück. In Wuppertal war er u.a. als Fenton (Falstaff), Conte di Almaviva (Il barbiere di Siviglia), Oronte (Alcina) und jüngst als 1. Tenor (Three Tales) zu erleben. Gastengagements führten ihn u.a. als Tamino (Die Zauberflöte) an die Deutsche Oper am Rhein, als Nerone (L’incoronazione di Poppea) ans Staatstheater Wiesbaden, als Aeneas (Dido and Aeneas) nach Basel und Winterthur, als 1. Jude (Salome) an das Nationaltheater Mannheim, als Alfred (Die Fledermaus) nach Stuttgart und Heidelberg, als 2. Jude an die Israeli Opera und an die Oper Leipzig, als Junger Diener (Elektra) an die Oper Frankfurt, als Janek (Die Sache Makropulos), Mastro Trabuco (La forza del destino) und Edrisi (Król Roger) an das Anhaltische Theater Dessau, als Nerone an das Theater Trier und als Heinrich der Schreiber (Tannhäuser) an das Teatro Reggio Emilia sowie nach Modena und zu den Opernfestspielen in Heidenheim. Seit 2009 ist er regelmässiger Gast beim Richard Wagner-Festival im österreichischen Wels, u.a. als Knappe in Parsifal, Steuermann (Holländer) und als Walther von der Vogelweide (Tannhäuser). Am Opernhaus Zürich war er zuletzt in der Titelrolle von Das tapfere Schneiderlein zu erleben.
Tomislav Jukic, Mr. Butternut, Schaffner, Sailor, Indianerhäuptling
Tomislav Jukic
Tomislav Jukić, Tenor, stammt aus Kroatien. Er ist Preisträger bedeutender internationaler Gesangswettbewerbe, darunter die Mikuláš Schneider-Trnavský International Vocal Competition und der Internationale Antonín Dvořák Gesangswettbewerb (2023). Er studierte bei Martina Zadro an der Musikhochschule in Zagreb und nahm an Meisterkursen bei Renata Pokupić, Nikola Kitanovski, Alexei Tanovitski und Mikhail Sinkevich teil. Zu seinen Engagements gehörten die Tenorpartie in Monteverdis Vespro della Beata Vergine mit dem Chor des Kroatischen Rundfunks und dem Ensemble Concerto dei Venti in Split, Rijeka und Zagreb sowie sein Debüt als Merkur (Boris Papandopulos Amphitryon) in einer Produktion der Musikhochschule in Zagreb. Jüngst sang er Goro (Madama Butterfly) am Opernhaus in Ljubljana, gab ein Solorezital beim Festival Allegretto in Žilina (Slowakei) und war Solist in einem Konzert mit dem Dubrovnik Symphony Orchestra. Tomislav Jukić ist ab der Spielzeit 2024/25 Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich.