Elektra
Tragödie in einem Aufzug von Richard Strauss (1864-1949)
Libretto von Hugo von Hofmannsthal nach seiner gleichnamigen Tragödie
nach der Tragödie von Sophokles
In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 1 Std. 45 Min. Keine Pause. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Gut zu wissen
Elektra
Kurzgefasst
Elektra
Die grossartige Sopranistin Evelyn Herlitzius, international gefeiert als «ideale Elektra», ist erneut in der Titelpartie von Richard Strauss’ Elektra am Opernhaus Zürich zu hören. Waltraud Meier singt in dieser Wiederaufnahme der hochgelobten Inszenierung von Martin Kušej erneut die Klytämnestra, Tamara Wilson ist erstmals als Chrysothemis zu sehen. Die musikalische Leitung hat Simone Young, die sich als Wagner- und Strauss-Dirigentin welt-weit einen Namen gemacht hat und vor vier Jahren in Zürich die Neuproduktion von Wagners Lohengrin dirigierte.
Mit einem riesenhaften Orchesterapparat entfesselte Richard Strauss in Elektra Klänge, die man bis zur Uraufführung des Stückes 1909 in Dresden so noch nicht gehört hatte; ihre expressionistische Wildheit hat bis heute nichts von ihrer verstörenden Wirkung eingebüsst. Der archaische Stoff erschreckt und fasziniert gleichermassen: Eine junge, unendlich einsame Frau – Elektra – wird allein durch den Gedanken am Leben gehalten, den Mord an ihrem Vater Agamemnon rächen zu müssen. Als die Rache vollbracht ist und ihr Bruder Orest die Mutter Klytämnestra und deren Geliebten Aegisth umgebracht hat, tanzt Elektra einen ekstatischen Tanz, auf dessen Höhepunkt sie tot zusammenbricht.
Die geniale Stelle
Die Erkennungsszene gehört seit den Anfängen des europäischen Theaters zum festen Bestandteil der dramaturgischen Mittel, die von den Dichtern verwendet werden, um die Zuschauer in die Welt ihres Dramas hineinzuziehen. Die starke emotionale Wirkung solcher Szenen scheint auf zwei Momenten zu beruhen: Zum einen kennt jeder aus eigener Erfahrung den Schmerz der Trennung von geliebten Menschen und die Freude des Wiedersehens, kann sich also leicht in jene hineinversetzen, die das in gesteigerter Form erleben. Zum anderen liegt in der Vorstellung, dass sich zwei Menschen nach Jahren der Trennung doch noch wiederfinden und an dem Punkt anknüpfen, an dem sie getrennt worden sind, eine der grossen Hoffnungen des Menschen: die Hoffnung auf den Sieg über die Zeit, über die Vergänglichkeit. Der Moment des Wiederfindens scheint eine Brücke zu spannen über den Abgrund des Leids, der zwischen der Trennung und dem Wiedersehen liegt, ja, er scheint ihn zum Verschwinden zu bringen. Es liegt für jeden unmittelbar auf der Hand, dass dies nicht möglich ist, und Dramatiker, die solche Szenen schufen, sind mit diesem Widerspruch zwischen Hoffnung auf das Unmögliche und desillusionierender Realität jeweils verschieden umgegangen: Mancher hat die vergangene Zeit schlicht ignoriert und den Zuschauern für einige Momente im Theater den schönen Traum gelassen, andere haben sich gerade die Zerstörung dieser Illusionen zum Ziel gesetzt.
Für die Erkennungsszene seiner Elektra wählt Richard Strauss letzteren Weg. In dem Augenblick, da die Heldin begreift, wer der fremde Mann ist, der vor ihr steht, entringt sich ihr in einem wilden Schrei nur der Name des geliebten Bruders: «Orest!» Dazu erklingt im Orchester ein grell dissonierender Akkord, dessen harmonische Gestalt in der Literatur auf verschiedenste Arten gedeutet wird. Manche Wissenschaftler haben ihn kurzerhand als atonal klassifiziert, andere fanden eine polytonale Schichtung von einfachen Dreiklängen und wieder andere zeigten höchst spitzfindige Möglichkeiten, ihn doch noch im Rahmen einer extrem ausgeweiteten Tonalität zu erklären. Wie man diese Analysen immer bewerten mag, entscheidend ist der Eindruck, den dieser Klang auf den unvoreingenommenen, nicht analysierenden Hörer und Zuschauer der Oper ausübt: Das Erlebnis einer mit überwältigender Wucht hereinbrechenden Klangballung, die selbst innerhalb der an Dissonanzen überaus reichen Elektra-Musik einen Ausnahmefall darstellt und deren schockierende Wirkung durch die grelle Instrumentation noch einmal verstärkt wird. Was darauf folgt, ist eine lange Passage, in der die Musik endgültig aus den Fugen zu geraten scheint. Wild abstürzende Passagen, donnernde Schlagzeugeinwürfe, Linien, die jubelnd zum Tanz anzusetzen scheinen und im Schmerzgekreisch der hohen Holzbläser verenden, triumphierende Fanfaren, die sofort wieder ersticken – dies ist kein Freudenschrei, dies ist ein Ausbruch nackten Entsetzens. Eines Entsetzens, das die menschliche Vorstellungskraft übersteigt. Es ist der restlose Zusammenbruch aller Hoffnungen: Elektra kann nun nicht mehr zweifeln, dass ihre schlimmste Befürchtung eingetroffen ist: Der Orest, der da vor ihr steht, ist nicht ihr Bruder, nicht das Kind, das sie in Erinnerung hatte und das sie erwartete. Er ist herangewachsen und ist nun Orest, die Kampfmaschine, Orest, der Rächer, aufgezogen und ausgebildet zu dem einzigen Zweck, die eigene Mutter kaltblütig zu ermorden. Unter der Maske der Verstellung hat er die Wahrheit gesagt: Orest ist gestorben, zu dem sehnlich erwarteten Bruder führt kein Weg zurück. Für ihn gibt es nur noch einen Weg: den in die Zukunft, zum Muttermord, in den Wahnsinn. Dass dies der Wahnsinn des ersten Weltkriegs ist, legt die Musik nahe, in deren dissonanten Klangballungen und donnernden Entladungen man bald so etwas wie ein vorausgehendes Echo der kommenden «Stahlgewitter» hörte. Doch die kommende Katastrophe ragt auch in einem anderen Sinne in das Stück hinein: In dem deutlichen Gefühl, dass etwas zu Ende geht, eine grosse Kultur unwiderruflich zerbricht, dass eine Epoche der Barbarei anbricht, in der das alte Europa untergehen wird. Damit wird es wohl zusammenhängen, dass eine der unvergesslichen Passagen dieser monumentalen Tragödie gerade jene kleine, ganz schlichte, untröstliche Phrase der Elektra ist: «…dass das Kind nie wieder kommt, nie wieder kommt.»
Text von Werner Hintze.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 30, Juni 2015
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Elektra
Synopsis
Elektra
Innerer Hof im Palast von Mykene. Elektra wird nur von einem Gedanken beherrscht: ihren Vater Agamemnon, der durch die Hand ihrer Mutter Klytämnestra und ihres Buhlen Aegisth fiel, zu rächen. Sie duldet den Spott der Mägde, denen sie so rätselhaft wie unheimlich ist. Nur die jüngste Magd verteidigt die Königstochter, wofür sie von den anderen bestraft wird. Wie jeden Tag beschwört Elektra zur Todesstunde den grausamen Mord an ihrem Vater herauf, ruft seinen Schatten an und visioniert den Moment, in dem sie ihn gemeinsam mit ihrem Bruder Orest, der – sehnlichst von ihr zurückerwartet – in der Fremde weilt, und ihrer Schwester Chrysothemis rächen wird, um dann sein Grab mit Siegestänzen zu ehren.
Chrysothemis schreckt sie aus ihren Triumphträumen auf, warnt sie vor Klytämnestra und Aegisth, die sie in einen finsteren Turm sperren wollen. Vergeblich bittet sie die Schwester, ihren Hass endlich zu begraben, damit auch sie wieder ein freies Leben führen kann. Sie sehnt sich nach einem «Weiberschicksal» mit Mann und Kindern; an die Rückkehr des Bruders glaubt sie nicht länger. Elektra hat nur Hohn für sie. Aus dem Palast ertönt Lärm, Klytämnestra nähert sich. Noch einmal bittet Chrysothemis Elektra, der Mutter aus dem Weg zu gehen, denn sie habe wieder geträumt. Doch nun hat Elektra erst recht Lust, mit Klytämnestra zu reden. Diese, psychisch zerrüttet von Angstträumen, gegen die auch die zahllos gebrachten Tieropfer nichts geholfen haben, findet Elektra zum ersten Mal scheinbar verständnisvoll. Sie schickt ihre Vertrauten fort, um mit ihrer Tochter allein zu reden, befragt sie nach einem Mittel gegen ihre Träume. Lustvoll enthüllt ihr Elektra: «Wenn das rechte Blutopfer unter’m Beile fällt, dann träumst du nicht länger». Ehe Klytämnestra begreift, dass sie selbst gemeint ist, steigert sich Elektra in die blutrünstige Vision ihres Todes. Eine Vertraute eilt herbei und flüstert der von Grauen gepackten Klytämnestra etwas ins Ohr. Unter triumphalem Gelächter kehrt diese in den Palast zurück. Ratlos bleibt Elektra zurück, doch dann erfährt sie von Chrysothemis: «Orest ist tot». Zwei Boten haben die Nachricht überbracht. Elektra will es nicht glauben, doch als ein junger Diener losreitet, um Aegisth diese Neuigkeit zu überbringen, kann auch sie nicht länger zweifeln.
Nun fleht Elektra Chrysothemis an, ihr bei dem Rachewerk zu helfen, doch die Schwester schreckt davor zurück. Elektra verflucht sie. Entschlossen, die Tat allein und ohne Zögern auszuführen, gräbt sie nach dem von ihr aufbewahrten Beil, mit dem Agamemnon erschlagen wurde. Ein Fremder tritt herein und gibt sich als der Bote aus, der Orests Tod bezeugen könne. Durch die bitteren Klagen Elektras, die er für eine Magd hält, befremdet, fragt er sie nach ihrem Namen und erfährt entsetzt, das er in diesem erbarmungswürdigen Wesen seine Schwester vor sich hat. Nun gibt auch er sich als ihr Bruder Orest zu erkennen, der zurückgekommen ist, um den Vater zu rächen. Ihre selbstvergessene Wiedersehensfreude bringt fast seinen Plan in Gefahr. Sein Begleiter mahnt zur Tat. Orest betritt mit ihm den Palast. In entsetzlicher Spannung bleibt Elektra, die es versäumte, ihm das Beil mitzugeben, zurück. Aus dem Inneren des Hauses gellen die Todesschreie Klytämnestras. Aufgeschreckte Mägde und Chrysothemis eilen aus dem Haus, fliehen jedoch zurück in Todesangst vor dem heimkehrenden Aegist. Elektra empfängt ihn mit tückischer Freundlichkeit und lockt ihn ins Haus. Dort wird auch er von Orest erschlagen. In das folgende Gemetzel, das Orest mit seinen Getreuen unter den Anhängern des Aegisth veranstaltet, mischen sich die Jubelgesänge von Chrysothemis. Elektra, überwältigt von der vollzogenen Tat, ist ihrer selbst nicht mehr mächtig. Sie sieht sich als Anführerin des Siegesreigens. Nach einigen Schritte des angespanntesten Triumphes stürzt sie zusammen. Chrysothemis ruft nach Orest.
Biografien
Simone Young, Musikalische Leitung
Simone Young
Simone Young war von 2005 bis 2015 Intendantin der Staatsoper Hamburg und Generalmusikdirektorin des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Hier dirigierte sie ein breites musikalisches Spektrum von Mozart über Verdi, Puccini, Wagner und Strauss bis zu Hindemith, Britten und Henze. Seit 2017/18 ist sie erste Gastdirigentin des Orchestre Chambre de Lausanne. Als Wagner- und Strauss-Dirigentin hat sich Simone Young schon früh einen Namen gemacht: Sie leitete komplette Ring-Zyklen an der Wiener und der Berliner Staatsoper sowie ihren eigenen Ring in Hamburg. An der Bayerischen Staatsoper dirigierte sie u.a. Elektra, Salome, Frau ohne Schatten, Ariadne auf Naxos, Die Meistersinger von Nürnberg und Die Walküre. Engagements führten die in Sydney geborene Dirigentin an weitere führende Opernhäuser der Welt, u.a. an die Opéra National de Paris, das Royal Opera House Covent Garden in London und die Metropolitan Opera New York. Neben ihrer umfangreichen Operntätigkeit ist Simone Young auch auf dem Konzertpodium international präsent. Sie arbeitete mit allen führenden Orchestern zusammen, darunter die Wiener Philharmoniker, die Berliner Philharmoniker und das London Philharmonic Orchestra. Von 1999 bis 2002 leitete sie als Chefdirigentin das Bergen Philharmonic Orchestra, von 2001 bis 2003 war sie Künstlerische Leiterin und Chefdirigentin der Australian Opera in Sydney und Melbourne. Ab 2022 wird sie Chefdirigentin des Sydney Symphony Orchestra sein. Zahlreiche CD-Einspielungen mit Simone Young liegen vor, darunter acht Bruckner-Sinfonien in der Urfassung mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. Nebst vielen anderen Auszeichnungen wurde sie für ihre erste Opernsaison in Hamburg als «Dirigentin des Jahres» geehrt und ist Trägerin des Ordens «Chevalier des Arts et des Lettres» und der Goethe-Medaille.
Martin Kušej, Inszenierung
Martin Kušej
Martin Kušej wurde in Kärnten geboren und studierte Regie in Graz. Nach Assistenzen in Salzburg und Ljubljana entstanden ab 1987 eigene Inszenierungen u.a. am Burgtheater Wien, am Bayerischen Staatsschauspiel, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Thalia Theater Hamburg sowie an der Volksbühne Berlin. Von 1993 bis 2000 war er Hausregisseur am Schauspiel Stuttgart. Dort inszenierte er 1996 seine erste Oper (Purcells King Arthur), worauf Produktionen folgten am Opernhaus Zürich (Salome, Die Zauberflöte, Robert Schumanns Genoveva), bei den Salzburger Festspielen in Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt (Don Giovanni, La clemenza di Tito), an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin (Carmen), an der Bayerischen Staatsoper (Macbeth, Rusalka, La forza del destino) und an der Nederlandse Opera in Amsterdam (Lady Macbeth von Mzensk, Der fliegende Holländer). 2005 und 2006 leitete er den Bereich Schauspiel der Salzburger Festspiele. Seit der Spielzeit 2011/12 ist er Intendant des Residenztheaters München und wird ab der Spielzeit 2019/20 die Leitung des Burgtheaters Wien übernehmen. Martin Kušejs Theaterarbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, etwa durch Einladungen zum Berliner Theatertreffen. 2008 erhielt er zudem den Nestroy für die beste Regie und wurde 2012 mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet. Im Opernbereich präsentierte Martin Kušej zuletzt Idomeneo am Royal Opera House Covent Garden mit einer Wiederaufnahme an der Opéra de Lyon und eine Neuproduktion von Die Entführung aus dem Serail beim Festival von Aix-en-Provence.
Rolf Glittenberg, Bühnenbild
Rolf Glittenberg
Rolf Glittenberg hat an wichtigen Opernhäusern, Theatern und Festivals wie z.B. dem Thalia Theater Hamburg, dem Zürcher Schauspielhaus, dem Wiener Burgtheater, der Wiener Staatsoper, dem Edinburgh Festival, der Nederlandse Opera Amsterdam, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Stuttgart und den Salzburger Festspielen gearbeitet. Er hat für Regisseure wie George Tabori, Johannes Schaaf, Dieter Giesing, Claus Peymann, Götz Friedrich, Luc Bondy und Peter Mussbach Bühnenbilder entworfen. Am Opernhaus Zürich entstanden die Bühnenräume für Martin Kusejs Inszenierungen der Opern Elektra, Die Zauberflöte und Genoveva sowie für Sven-Eric Bechtolfs Inszenierungen von Lulu, Otello, Die tote Stadt, Der Rosenkavalier, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, Salome, Falstaff und Don Carlo. Er zeichnet sich zudem verantwortlich für die Bühne des Ring des Nibelungen und Cardillac mit Franz Welser-Möst und Sven-Eric Bechtolf an der Wiener Staatsoper, Idomeneo mit Nikolaus Harnoncourt als Dirigent und Regisseur bei der Styriarte in Graz und in Zürich, Ariadne auf Naxos mit Daniel Harding und Sven-Eric Bechtolf bei den Salzburger Festspielen sowie Der Stein der Weisen mit Felix Breisach in Winterthur.
Jürgen Hoffmann, Lichtgestaltung
Jürgen Hoffmann
Jürgen Hoffmann arbeitete nach seiner Ausbildung zunächst an der Deutschen Oper in Berlin. 1971 wechselte er ans Opernhaus Zürich. Er wurde dort 1992 zum Leiter der Beleuchtung ernannt und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 für die Lichtgestaltung von etwa 8 Neuproduktionen und bis zu 20 Wiederaufnahmen pro Jahr verantwortlich. Neben seiner Arbeit am Opernhaus Zürich war er weltweit als Lichtgestalter an zahlreichen führenden Opernhäusern tätig. Er arbeitete mit vielen namhaften Regisseuren und Bühnenbildnern zusammen. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Regisseuren Harry Kupfer, Sven-Eric Bechtolf und Claus Guth sowie den Bühnenbildnern Rolf Glittenberg und Christian Schmidt. Seit seiner Pensionierung ist er als freier Lichtgestalter tätig. Seine letzten Arbeiten waren u.a. Rusalka an der Staatsoper Wien, Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier an den Salzburger Festspielen sowie die Händel Oper Poro an der Komischen Oper in Berlin in der Inszenierung von Harry Kupfer. Jüngst war seine Lichtgestaltung in u.a. La Cenerentola an der Wiener Staatsoper und Ariadne auf Naxos an der Scala in Mailand zu sehen.
Janko Kastelic, Choreinstudierung
Janko Kastelic
Janko Kastelic ist ein kanadisch-slowenischer Dirigent, Chorleiter, Pianist und Organist. Er begann seine musikalische Ausbildung in Kanada am Royal/Western Conservatory of Music und der St. Michael‘s Choir School. Er hat einen Abschluss in Dirigieren, Komposition und Musiktheorie von der Universität Toronto und setzte sein Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien fort. Seit 2017 ist er Chordirektor am Opernhaus Zürich. Er war einer der Kapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle, Studienleiter des JET-Programms für junge Sänger am Theater an der Wien und Assistent bei den Bayreuther Festspielen sowie Gastchordirektor an der Hamburgischen Staatsoper. Zu den Positionen, die er im Lauf seiner Karriere bekleidet hat, gehört auch die Stelle des Generalmusikdirektors und Operndirektors am Slowenischen Nationaltheater Maribor, des Zweiten Chordirektors an der Wiener Staatsoper sowie des Korrepetitors an der Opéra National de Paris. Er war Assistenzprofessor an der Universität Ljubljana und Mentor an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Seine künstlerischen Leistungen sind dokumentiert auf mehreren Live-Aufnahmen, darunter Tschaikowskis Pique Dame und Schönbergs Moses und Aron. Er arrangierte und dirigierte auch Werke für die Feierlichkeiten zum Mozartjahr 2006. Zu seinen Arbeiten beim Klangbogen-Festival in Wien gehört die europäische Erstaufführung von Blochs Macbeth. Janko Kastelic ist auch ein engagierter Pädagoge, der sich der Förderung der nächsten Generation von Musikerinnen und Musikern verschrieben hat.
Waltraud Meier, Klytämnestra
Waltraud Meier
Waltraud Meier, geboren in Würzburg, studierte Anglistik sowie Romanistik und nahm privaten Gesangsunterricht in Köln. Ihr internationales Debüt gab sie 1980 in Buenos Aires als Fricka (Walküre). Mit dem triumphalen Erfolg als Kundry in Parsifal begann 1983 bei den Bayreuther Festspielen ihre Weltkarriere, die sie an die grossen Bühnen Europas und Amerikas führte. In Bayreuth wechselte sie ins dramatische Sopranfach und sang die Isolde in der Tristan-Inszenierung von Heiner Müller unter Daniel Barenboim. Ebendort verkörperte sie 2000 die Sieglinde in der Walküre des «Millenniums-Rings». Heute gilt Waltraud Meier als eine der international bedeutendsten Wagner-Sängerinnen unserer Zeit. Auch im italienischen und französischen Fach ist die Sängerin weltweit als Eboli, Amneris, Santuzza und Didon (Les Troyens) gefragt. In der Saison 2003/04 widmete sie sich ausschliesslich dem Konzert- und Liedgesang, der seither in ihrer Arbeit einen grossen Raum einnimmt. Klytämnestra sang sie jüngst an der Semperoper Dresden, an der Deutschen Oper Berlin, an der Metropolitan Opera New York, an der Finnish National Opera Helsinki, an den Staatsopern Berlin und Wien, am Gran Teatre del Liceu Barcelona sowie zuletzt an der Scala in Mailand. Die mit vielen Preisen und Auszeichnungen geehrte Künstlerin ist Kammersängerin der Bayerischen Staatsoper sowie der Wiener Staatsoper. Eine umfangreiche Diskographie sowie viele auf DVD festgehaltene Produktionen zeugen von Waltraud Meiers stimmlicher und darstellerischer Vielseitigkeit.
Evelyn Herlitzius, Elektra
Evelyn Herlitzius
Evelyn Herlitzius erhielt ihre musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Es folgten Engagements in Saarbrücken und Karlsruhe. 1997 debütierte sie an der Sächsischen Staatsoper Dresden als Leonore (Fidelio). In Dresden erarbeitete sie sich viele grosse Partien ihres Fachs wie Jenůfa, Elisabeth / Venus (Tannhäuser), Sieglinde (Die Walküre), Brünnhilde (Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung), Kundry, Lady Macbeth von Mzensk und Jeanne (Die Teufel von Loudun). Sie gastierte u. a. an der Staatsoper Wien (Leonore, Isolde), an der Deutschen Oper Berlin (Ring-Zyklus, Elisabeth / Venus), De Nederlandse Opera Amsterdam (Färberin), Deutsche Staatsoper Berlin (Salome) und am Teatro alla Scala di Milano (Wozzeck / Marie, Lohengrin / Ortrud). Ihr Debüt bei den Bayreuther Festspielen gab sie 2002 mit Brünnhilde und wurde erneut für den Ring-Zyklus 2003 und 2004, für Kundry 2006 und 2007 und für Isolde 2015 eingeladen. Elektra sang sie u. a. in Zürich, Berlin, München, Barcelona und Wien. Sie arbeitete mit Dirigenten und Regisseuren wie Sir Georg Solti, Giuseppe Sinopoli, Daniele Gatti, Adam Fischer, Christian Thielemann, Fabio Luisi, Kent Nagano, Pierre Boulez, Sebastian Weigle, Simone Young, Franz Welser-Möst, Daniel Barenboim, Ingo Metzmacher, Willy Decker, Jürgen Flimm, Andreas Homoki, Harry Kupfer, Christof Loy, Peter Mussbach, Hans Neuenfels und Christoph Schlingensief zusammen. 2002 wurde sie zur Kammersängerin ernannt. Sie ist Trägerin des «Christel-Goltz-Preises» (1999) und des Deutschen Theaterpreises «Faust» (2006 und 2014). In Zürich war sie zuletzt als Elektra und als Emilia Marty in Die Sache Makropulos zu sehen.
Tamara Wilson, Chrysothemis
Tamara Wilson
Tamara Wilson begann ihre Laufbahn im Houston Grand Opera Studio und gastiert inzwischen an den renommiertesten internationalen Opernbühnen. In der Spielzeit 2014/15 debütierte die Sopranistin an der Metropolitan Opera in New York als Aida und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Norma. 2015/16 folgte ihr Debüt als Leonora (La forza del destino) an der English National Opera. Ausserdem war sie u.a. als Elisabetta (Don Carlo) an der Oper Frankfurt, Amelia (Un ballo in maschera) an der Deutschen Oper Berlin und Lucrezia Contarini (I due Foscari) konzertant im Concertgebouw Amsterdam zu erleben. Im Konzert war sie ausserdem u.a. mit Wagners Wesendonck-Liedern mit der Milwaukee Symphony unter Asher Fish, in Strauss’ Friedenstag mit der American Symphony in der Carnegie Hall, mit Ausschnitten aus Wagners Walküre im Concertgebouw Amsterdam unter Valery Gergiev sowe in Verdis Messa da Requiem bei den BBC Proms unter Marin Alsop sowie in Lyon unter Leonard Slatkin zu hören. Jüngst hat sie u.a. als Elisabetta (Don Carlo) an der Bayerischen Staatsoper München debütiert, Elvira (Ernani) am Théâtre du Capitole in Toulouse gesungen, ist als Leonora (Il trovatore) ans Teatre del Liceu in Barcelona zurückgekehrt und war als Aida an der Met in New York und als Ariadne an der Scala in Mailand zu erleben. Auf dem Konzertpodium war sie u.a. in Vaughan Williams’ Sea Symphony mit der Atlanta Symphony, in Brittens War Requiem mit der North Carolina Symphony und als Solistin in Mahlers zweiter Sinfonie mit der Oregon Symphony zu hören. 2016 wurde Tamara Wilson mit dem renommierten Richard Tucker Award ausgezeichnet.
Michael Laurenz, Aegisth
Michael Laurenz
Michael Laurenz begann seine Gesangskarriere als Tamino bei den Schlossfestspielen Wernigerode. Es folgten Engagements mit den Stuttgarter Philharmonikern und an der Kammeroper München. Als Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich (2008–2010) sang er u.a. die Titelpartie in Offenbachs BarbeBleue und Siegfried in Oscar Straus’ Die lustigen Nibelungen. 2010 wurde er ans Opernhaus Zürich engagiert und war hier u.a. als Arbace (Idomeneo), Lindoro (Haydns La fedeltà premiata), Dr. Cajus (Falstaff), Tanzmeister (Ariadne auf Naxos), Valzacchi (Der Rosenka
valier), Iwan (Die Nase), Abdisu (Palestrina), Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), Der Schäbige (Lady Macbeth von Mzensk), David (Die Meistersinger von Nürnberg), Aegisth (Elektra), Monostatos (Die Zauberflöte), Pirzel (Die Soldaten) und in der Titelrolle von Robin Hood zu hören. Michael Laurenz gastiert regelmässig an den grossen Opernhäusern und Festivals Europas, darunter die Bregenzer Festspiele, die Pariser Oper, die Salzburger Festspiele
und die Bayerische Staatsoper. Höhepunkte der letzten Zeit waren Valzacchi (Der Rosenkavalier) in Amsterdam, Andres (Wozzeck) an der Mailänder Scala, Meckie Messer beim Kurt Weill-Fest in Dessau, Aegisth (Elektra) sowie Albert Gregor (Die Sache Makropulos) an der Vlaamse Opera, Tanzmeister (Ariadne auf Naxos) in Glyndebourne, Willy (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny) in Zürich, Basilio (Le nozze di Figaro) an der Oper Köln und Flute (A Midsummer Night’s) am Theater an der Wien. Er ist Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und war dort zuletzt in Arabella, Die Zauberflöte für Kinder, Les Contes d’Hoffmann und Orest zu hören.
Christof Fischesser, Orest
Christof Fischesser
Christof Fischesser studierte Gesang in Frankfurt am Main. Im Jahr 2000 gewann er den ersten Preis beim Bundeswettbewerb für Gesang in Berlin, worauf er an das Staatstheater Karlsruhe engagiert wurde. 2004 wechselte er an die Staatsoper Berlin, von 2012 bis 2015 war er Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich, mit dem ihn seither eine enge Zusammenarbeit verbindet. Er gastierte ausserdem an der Wiener Staatsoper, am Royal Opera House London, an der Opéra Bastille Paris, dem Teatro Real in Madrid, der Staatsoper München, der Komischen Oper Berlin, der Semperoper Dresden, der Opéra de Lyon, am Théâtre du Capitole de Toulouse, an der Houston Grand Opera, der Lyric Opera Chicago sowie den Opernhäusern von Antwerpen, Kopenhagen und Göteborg. Sein breitgefächertes Repertoire umfasst u.a. Rollen wie König Marke (Tristan und Isolde), Landgraf (Tannhäuser), König Heinrich (Lohengrin), Gurnemanz (Parsifal), Sarastro (Zauberflöte), Figaro (Le nozze di Figaro), Rocco (Fidelio), Banquo (Macbeth), Mephisto (Faust) und Baron Ochs von Lerchenau (Der Rosenkavalier). Zahlreiche CDs und DVDs dokumentieren sein künstlerisches Schaffen, so z.B. Beethovens Fidelio unter Claudio Abbado (mit Nina Stemme und Jonas Kaufmann), Massenets Manon unter Daniel Barenboim (mit Anna Netrebko und Rolando Villazon) oder Wagners Lohengrin unter Kent Nagano (mit Anja Harteros und Jonas Kaufmann). In Zürich war er u. a. als König Heinrich, Rocco, Orest (Elektra), Kaspar, Daland, Fürst Gremin, Gurnemanz (Parsifal), Il Marchese di Calatrava, Padre Guardiano (La forza del destino) sowie als Hunding (Die Walküre) zu erleben.
Alexander Kiechle, Der Pfleger des Orest
Alexander Kiechle
Alexander Kiechle, Bass, stammt aus Bayern. Er studierte Gesang an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Andreas Schmidt. 2012 war er zudem Richard-Wagner-Stipendiat in Ulm. Zu seinem Opernrepertoire gehören u.a. Sarastro (Die Zauberflöte), Caronte und Plutone in Monteverdis Orfeo, Falstaff (Nicolais Die lustigen Weiber von Windsor), Wassermann (Rusalka), Osmin (Die Entführung aus dem Serail), Commendatore (Don Giovanni) und Hunding (Die Walküre). Im Rahmen der Münchener Biennale 2014 sang er die Bass-Partie in Claude Viviers Oper Kopernikus. 2015 war er als Stani (Joseph Beers Polnische Hochzeit) mit dem Rundfunkorchester des BR unter Ulf Schirmer zu erleben. 2016/17 war er Mitglied im Opernstudio der Opéra de Lyon, wo er u.a. Der Lautsprecher in Ullmanns Der Kaiser von Atlantis sang. Seit 2017/18 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war hier u.a. in Salome, Fidelio, La fanciulla del West, Parsifal, La traviata und Die Gezeichneten zu hören. Im Rahmen der Bayreuther Festspiele 2018 war er in der Uraufführung Der verschwundene Hochzeiter von Klaus Lang in der Titelpartie zu erleben.
Marion Ammann, Die Aufseherin
Marion Ammann
Marion Ammann stammt aus Zürich. Sie schloss ihr Lehrdiplom an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik in Luzern ab und war danach Mitglied im Opernstudio in Biel. Sie gewann zahlreiche Preise; so wurde sie vom Migrosbund und den Kantonen Graubünden und Solothurn ausgezeichnet und war Bayreuther Stipendiatin. Sie gastierte an Opernhäusern wie dem Opernhaus Zürich, dem Teatro Colòn Buenos Aires, der Scala in Mailand, der Semperoper Dresden, in Helsinki, Amsterdam, Stuttgart, Karlsruhe und Leipzig. Ihr Repertoire umfasst Partien von Mozart (Dorabella, Elvira, Contessa), Bellini (Adalgisa, Imogene), Verdi (Elvira, Odabella, Aida, Lady Macbeth), Puccini (Tosca), Wagner (Elsa, Senta, Sieglinde, Isolde, Elisabeth), Strauss (Kaiserin, Salome, Arabella) und Beethoven (Leonore). Grosse Erfolge feierte sie als Isolde in Köln, Wuppertal und Lübeck, als Elsa mit dem WDR Köln, am Wagner Festival in Wels unter Ralf Weikert und an der Oper Leipzig unter Axel Kober sowie als Salome und als Kaiserin in Die Frau ohne Schatten an der Nationaloper in Helsinki, Graz, Antwerpen und am Staatstheater Karlsruhe. Ihre rege Konzerttätigkeit führt sie ins In- und Ausland, an Festivals wie die Osterfestspiele Luzern, die Martinů Festtage Basel, ans Casino Basel, an die Tonhalle Zürich, zum Concertgebouw Amsterdam, nach Montreux, Porto, Kyoto, Osaka, Beijing u.a. Zuletzt war sie im April 2019 am Grand-Théâtre de Genève als Ortlinde in Die Walküre zu erleben.
Judith Schmid, 1. Magd
Judith Schmid
Judith Schmid, Schweizer Mezzosopranistin, studierte Musik und Bewegung an der Hochschule der Künste Bern sowie Gesang an der Guildhall School of Music and Drama. Sie legt ihren Schwerpunkt auf die Opern- und Konzertbühne, widmet sich jedoch auch dem Lied und Oratorium. Seit über 20 Jahren ist sie u.a. am Opernhaus Zürich, wo sie langjähriges Ensemblemitglied war, oder auch am Staatstheater Nürnberg engagiert, etwa in Hosenrollen wie Smeton (Anna Bolena), Sesto (Giulio Cesare) und Silla (Palestrina) sowie als Adelaide (Arabella), Polina (Pique Dame), Federica (Luisa Miller), Maddalena (Rigoletto) Emilia (Otello), Erda (Rheingold, Siegfried), Waltraute (Walküre) sowie Erste Norn und Flosshilde (Götterdämmerung). Im Konzertbereich trat sie mit Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Münchner Rundfunkorchester, dem Opern- und dem Tonhalle Orchester Zürich unter Dirigenten wie Plácido Domingo, Mariss Jansons, Daniele Gatti, Franz Welser-Möst, Nello Santi, Marc Minkowski, Adam Fischer, Marcello Viotti oder Heinz Holliger auf. Seit 2017 ist sie Dozentin für Gesang an der Hochschule Luzern, ab September 2024 mit künstlerischer Professur. Neben zahlreichen Radio- und Fernsehaufzeichnungen sowie DVD-Produktionen hat Judith Schmid auch CDs veröffentlicht. Das Album Rosenblätter mit dem Pianisten Oliver Schnyder und Werken von Grieg, Hefti und Ravel wurde 2008 vom Schweizer Radio SRF 2 Kultur zu den besten CDs gewählt. Am Opernhaus Zürich ist sie in der Spielzeit 2024/25 als Suzuki (Madama Butterfly) und als Voix de la Tombe (Les Contes d'Hoffmann) zu erleben. Ein weiteres Engagement ist in der Spielzeit 2025/26 am Luzerner Theater geplant.
Deniz Uzun, 2. Magd
Deniz Uzun
Deniz Uzun stammt aus Mannheim und Izmir/Türkei. Sie studierte Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in ihrer Heimatstadt sowie der Indiana University in Bloomington. Während ihres Studiums war sie als jüngste Teilnehmerin Preisträgerin des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin 2012 sowie Finalistin der Metropolitan Opera Competition 2015. Sie war Stipendiatin der Liedakademie des Heidelberger Frühlings und des Richard Wagner Verbandes. 2018 war sie Preisträgerin am Hans-Gabor-Belvedere Wettbewerb in Jūrmala/Lettland, 2021 gewann sie jeweils den Eva Marton-Preis am Eva Marton Wettbewerb in Budapest und 2022 den Elena-Obraszova-Preis beim Tenor Viñas Gesangswettbewerb in Barcelona. 2015/16 war sie Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper. Von 2016-2021 war sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich. Hier war sie u.a. als Jacob in der Kinderoper Gold!, als Sonetka (Lady Macbeth von Mzensk), Alisa (Lucia di Lammermoor), in den Titelpartien von J. Arneckes Ronja Räubertochter und Ravels L’Enfant et les sortilèges, als Lucilla in La scala di seta, Zelim in La verità in cimento, Ino in Semele, Hänsel in Hänsel und Gretel mit russischen und georgischen Liedern im Ballett Anna Karenina sowie in einem Liederabend mit dem Titel Opera goes Folk zu hören. 2021/22 debütierte sie als Dido (Dido und Aeneas) am Teatro Massimo di Palermo, sang Olga (Yevgeny Onegin) und Mrs. Meg Page (Falstaff) an der Komischen Oper Berlin sowie Carmen am Salzburger Landestheater. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört sie zum Ensemble der Komischen Oper Berlin.
Irène Friedli, 3. Magd
Irène Friedli
Irène Friedli ist in Räuchlisberg, Schweiz, aufgewachsen und schloss an der Musik-Akademie Basel mit dem Solistendiplom ab. Die Altistin ergänzte ihre Studien in der Interpretationsklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin, nahm an Meisterkursen von Brigitte Fassbaender teil und bildete sich bei Helen Keller weiter. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Liedwettbewerben. Seit 1994/95 ist sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich. Hier sang sie u.a. 2. und 3. Dame (Die Zauberflöte), Mercédès (Carmen), die Titelrolle in Ravels L’Enfant et les sortilèges, Elsbeth in Schlafes Bruder (UA), Lily in Harley (UA), Annina und Flora (La traviata), Flosshilde (Rheingold, Götterdämmerung), Marcellina (Le nozze di Figaro), Emilia (Otello), Lucia (Cavalleria rusticana), Olga in Peter Eötvös’ Drei Schwestern, Marthe in Gounods Faust, Margret (Wozzeck), Lovis in Ronja Räubertochter von Jörn Arnecke, Blumenmädchen und Stimme aus der Höhe (Parsifal), Gertrud/Knusperhexe (Hänsel und Gretel), Clotilde (Norma), Mutter/Andermutter (Coraline), Kartenaufschlägerin (Arabella) und Amme (Boris Godunow). In der Uraufführung der Familienoper Odyssee verkörperte sie Eurykleia/Mutter und in Girl with a Pearl Earring Tanneke. 2012 gastierte sie an der Opéra Bastille in Paris. Zuletzt trat sie in Zürich u.a. als Herzkönigin in Alice im Wunderland, Filipjewna in Jewgeni Onegin, Tisbe in La Cenerentola, Miss Bentson in Lakmé, Frau Waas/Frau Mahlzahn in Jim Knopf, Die Oberköchin in Amerika und Ninetta in I vespri siciliani auf.
Hamida Kristoffersen, 4. Magd
Hamida Kristoffersen
Hamida Kristoffersen stammt aus Norwegen. Sie absolvierte ihre Gesangsausbildung an der Universität Tromsø, besuchte Meisterkurse bei Kiri Te Kanawa, Brigitte Fassbaender, Barbara Hendricks sowie Enza Ferrari und nimmt seit 2013 regelmässig Unterricht bei Patricia McGaffrey in New York. Ausgezeichnet wurde sie u.a. mit dem «Premio Verdi 2013» und einem Ingrid Bjoner-Stipendium bei der «Queen Sonja Competition». Sie war als Mimì (La bohème) und als Contessa (Le nozze di Figaro) mit der Arctic Opera und dem Arctic Philharmonic Orchestra zu erleben. Ausserdem sang sie 2014 Konzerte mit dem Norwegian Radio Orchestra und dem Oslo Philharmonic Orchestra. In der Spielzeit 2014/15 wurde Hamida Kristoffersen Mitglied im Internationalen Opernstudio in Zürich und war hier u.a. als Pamina (Die Zauberflöte), Tamiri (Il re pastore), Giannetta (L’elisir d’amore) und Annina (La traviata) sowie in Die Frau ohne Schatten, Luisa Miller, und Fälle von Oscar Strasnoy zu erleben. 2015 debütierte sie als Micaëla (Carmen) an der Oper Oslo und sang im Sommer 2017 Mimì (La bohème) an der Oper Hedeland in Dänemark. 2016-2019 war sie Ensemblemitglied in Zürich, wo sie u.a. als Dama (Macbeth), Berta (Il barbiere di Siviglia), Erste Dame (Die Zauberflöte), in der Uraufführung von Xavier Dayers Der Traum von Dir, als Blumenmädchen (Parsifal), Anna Kennedy (Maria Stuarda), als La Virtù (L’incoronazione di Poppea), als Gretel und Sandmännchen (Hänsel und Gretel) sowie als Diane (Hippolyte et Aricie) auf der Bühne stand. Dabei arbeitete sie mit DirigentenInnen wie Gianandrea Noseda, Emmanuelle Haïm, Ottavio Dantone, Nello Santi, Laurence Cummings, Enrique Mazzola und Simone Young.
Natalia Tanasii, 5. Magd
Natalia Tanasii
Die moldawische Sopranistin Natalia Tanasii ist Gewinnerin des 2. Preises beim begehrten Wettbewerb «Neue Stimmen» und debütierte bereits auf wichtigen europäischen Bühnen wie den Salzburger Festspielen, dem Opernhaus Zürich, La Monnaie, der Hamburgischen Staatsoper und dem Teatro Real in Madrid. 2014 wurde sie Mitglied im Jungen Ensemble der Oper Oslo, wo sie Micaëla in Bieitos Carmen sang, und trat im Southbank Centre London in Brittens War Requiem unter Marin Alsop auf. 2015/16 nahm sie als Jerwood Young Artist am Glyndebourne Festival teil und war dort als Füchslein und Chocholka in Janáčeks Das schlaue Füchslein zu erleben. 2016/17 sang sie in Bieitos War Requiem an der Oper Oslo und am Teatro Arriaga in Bilbao und gab ihr Debüt als Fiordiligi (Così fan tutte). In ihrer Heimat tritt sie regelmässig in Konzerten und Rezitalen auf und wurde mit einem «National Award for Outstanding Achievement in Arts» ausgezeichnet. Von 2017 bis 2019 gehörte sie zum Internationalen Opernstudio in Zürich und sang hier u.a. Ein Sklave (Salome), Undis/Wilddrude (Ronja Räubertochter), Kate Pinkerton (Madama Butterfly), Arminda (La finta giardiniera), Sandmännchen (Hänsel und Gretel), Javotte (Manon) und die 5. Magd in Elektra. Sie gastierte ausserdem in Lissabon und sang dort Mimì in La bohème sowie im Sommer 2020 bei den Salzburger Festspielen die 5. Magd (Elektra) unter Franz Welser-Möst. Jüngst sang sie an der Staatsoper Hamburg sowie am Prager Nationaltheater die Mimì in La bohème.
Justyna Bluj, Die Vertraute
Justyna Bluj
Justyna Bluj wurde in Polen geboren und studierte an der Academy of Music in Krakau bei Olga Popwicz Gesang. Sie besuchte zudem Meisterklassen bei Neil Shicoff, Piotr Beczala, Helmut Deutsch, Marek Rzepka, Paola Larini u.a. Ab der Spielzeit 2016/17 war sie Mitglied der Opera Academy an der Polish National Opera in Warschau und 2017 zudem Stipendiatin der Eugenia Jütting Stiftung. Sie war in verschiedenen Produktionen der Polish National Opera zu erleben, u.a. in About the Kingdom of Day and Night and Magic Instruments, als Nonne in Der feurige Engel, eine Produktion, mit der sie auch am Festival d’Aix-en-Provence gastierte sowie in einem Liederabend mit Helmut Deutsch. Zu ihrem Repertoire gehören ausserdem Erste Dame (Die Zauberflöte) und die zweite Frau in Dido und Aeneas. Von 2018-2020 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios und war hier in Macbeth, Rigoletto und Sweeney Todd zu erleben sowie als Berta in der IOS-Produktion von Il barbiere di Siviglia am Theater Winterthur. In der Spielzeit 2019/20 sang sie u.a. in La traviata, Belshazzar, Iphigénie en Tauride und Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse.
Yuliia Zasimova, Die Schleppträgerin
Yuliia Zasimova
Yuliia Zasimova wurde in der Ukraine geboren. Sie studierte an der Tschaikovsky National Music Academy in Kiev, wo sie ihr Gesangsstudium 2016 abschloss. Während ihres Studiums war sie Mitglied des Opernstudios der Akademie und war dort als Amor in Orfeo ed Euridice und als Marfa in Rimski-Korsakows Die Zarenbraut zu erleben. 2017 nahm sie am Wettbewerb «Neue Stimmen» teil und war im gleichen Jahr Halbfinalistin beim «Le Grand Prix de L’Opéra» Gesangswettbewerb in Bukarest. 2018 war sie Preisträgerin beim internationalen Byulbyul Wettbewerb in Baku, Aserbaidschan, und debütierte im gleichen Jahr beim LvivMozArt Festival in der Ukraine als Aretea in Dmytro Bortnianskyis Alcide. Von 2018 bis 2020 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich. Hier war sie in Hänsel und Gretel, Rigoletto, Manon, Le nozze di Figaro, Elektra und Coraline zu hören. 2022 war sie als Solistin in Vivaldis L’olimpiade in der Moskauer Philharmonie und der Tschaikovsky Concert Hall Moskau zu hören, gab ein Konzert in Turin mit dem Orchestra Teatro Regio und war in Zürich als Anna in Nabucco zu erleben. In der Spielzeit 2023/24 gibt sie als 1. Dame in der Zauberflöte ihr Debüt an der Bayerischen Staatsoper.
Iain Milne, Ein junger Diener
Iain Milne
Iain Milne stammt aus Aberdeenshire/Schottland. Er schloss sein Studium an der Royal Academy of Music in London mit Auszeichnung ab, war Mitglied des National Opera Studio in London und des Internationalen Opernstudios in Zürich. Sein Operndebüt gab er in der Titelrolle von Mozarts La clemenza di Tito. Seither sang er u.a. in Peter Maxwell Davies’ The Lighthouse an der Royal Academy und Tamino an der Hampstead Garden Opera. Engagements als Solist in Oratorien führten ihn zudem nach Hamburg (Händels Messiah), nach Aberdeen (Haydns Schöpfung) und in die Fairfield Halls in Croydon (Elgars Dream of Gerontius). Als Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich war er u.a. als Orlando (Haydns Orlando paladino), als Erster Priester (Die Zauberflöte), Brighella (Ariadne auf Naxos) sowie in Lohengrin, Fälle, Elektra, Il viaggo a Reims, Le Comte Ory und Der Zauberer von Oz zu hören. Seit der Spielzeit 2016/17 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u.a. Normanno in Lucia di Lammermoor, Roderigo in Otello, Jakob Glock in Prokofjews Der feurige Engel, Jack in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Pong in Turandot, Gastone in La traviata, Menaldo Negroni in Die Gezeichneten, The Beadle in Sweeney Todd, Mister Bobo / Ander-Bobo in Coraline, Walther von der Vogelweide in Tannhäuser und Misail in Boris Godunov. Ausserdem sang er den 1. Juden in Salome, Van Ruijven in Girl with a Pearl Earring, Normanno in Lucia di Lammermoor, Cajus in Falstaff und Pang in Turandot. Jüngst übernahm er an De Nationale Opera Jack / Tobby Higgins in Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny.
Richard Walshe, Ein alter Diener
Richard Walshe
Richard Walshe wurde in England geboren und studierte an der Royal Academy of Music in London, wo er 2016 sein Studium abschloss. Anschliessend absolvierte er das Ausbildungsprogramm der Royal Academy Opera bei Mark Wildman und Iain Ledingham. 2016 gewann er den Richard Lewis/ Jean Shanks Award der Royal Academy of Music, 2017 den Audrey Strange Memorial Prize bei der Royal Over-Seas League sowie den 2. Preis und den Publikumspreis bei der Mozart Singing Competition in England. Er debütierte im Rahmen des Christine Collins Young Artists Programme als Colline (La bohème) an der Opera Holland Park und sang die Rolle bei einer konzertanten Aufführung der Northern Ireland Opera. An der Royal Academy Opera hat er Figaro (Le nozze di Figaro), Melisso (Alcina), Leporello (Don Giovanni), Brown (Die Dreigroschenoper) und Amantio di Nicolao (Gianni Schicchi) gesungen. Als Teilnehmer des Young Singers Project übernahm er bei den Salzburger Festspielen 2017 die Rolle des Herrn Eiler in Der Schauspieldirektor für Kinder. Im Sommer 2018 war er Mitglied des Glyndebourne Festival Chors, und seit 2018/19 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich.