Die Odyssee
Leonard Evers (*1985)
Familienoper für Kinder ab 7 Jahren
Libretto von Pamela Dürr nach Homers «Odyssee»
Auftragswerk des Opernhauses Zürich
Uraufführung
In deutscher Sprache mit deutscher Übertitelung. Dauer ca. 2 Std. inkl. Pause nach ca. 1 Std.
Ab 7 Jahren.
Unterstützt durch
Vergangene Termine
November 2021
Dezember 2021
Januar 2022
Gut zu wissen
Ab Freitag, 1. April entfällt die Maskenpflicht für das Publikum in allen Vorstellungen und Veranstaltungen im Opernhaus Zürich. Mehr Infos finden Sie hier.
Die Odyssee
Kurzgefasst
Die Odyssee
Nach dem Ende des Trojanischen Kriegs macht sich Odysseus auf den Heimweg nach Ithaka. Die Göttin Athene wünscht dem siegreichen Helden eine schnelle Rückkehr. Doch der Meeresgott Poseidon lässt Odysseus und seine Gefährten nicht so schnell an ihr Ziel gelangen und schickt sie auf eine Reise voller Abenteuer. Ganze zehn Jahre dauert es, bis der griechische Held endlich zu seiner Frau Penelope und seinem Sohn Telemachos zurückkehrt. Auf seiner Irrfahrt kreuz und quer durch das Mittelmeer wird Odysseus’ Schiff von Wind und Wellen durchgeschüttelt und an zahlreiche unbekannte Ufer geworfen. Berückend schöne Orte wie das Land der Lotos-Esser, aber auch unzählige Gefahren warten auf die Heimkehrer. So gilt es den einäugigen Riesen Polyphem zu überlisten und die zaubermächtige Kirke, die Odysseus’ Gefährten in Schweine verwandelt, ihm selbst aber den Weg in die Unterwelt weist, wo Odysseus auf seine verstorbene Mutter trifft. Verführungen und Unwetter warten auch auf dem Meer: Mit ihrem wunderschönen Gesang versuchen die Sirenen Odysseus anzulocken und sein Schiff zerschellen zu lassen; ein weiteres Mal gerät die Mannschaft zwischen den beiden Ungeheuern Skylla und Charybdis in Seenot. Als die hungrigen Reisegefährten die Rinder des Sonnengotts Helios verspeisen, verlängern die zornigen Götter die Heimreise erneut: Auf der paradiesischen Insel der schönen Kalypso vergisst Odysseus fast, dass er eigentlich auf dem Weg nach Hause ist.
Die Odyssee des Homer gehört zu den ältesten Erzählungen überhaupt und vermag Menschen jeden Alters zu faszinieren. Wir haben deshalb eine Oper in Auftrag gegeben, die in einer neuen Textfassung als Musiktheater für die ganze Familie zur Uraufführung kommt. Die Musik schreibt der junge holländische Komponist Leonard Evers, der unter anderem mit der Kammeroper Gold! bereits sehr erfolgreich Musiktheater-Werke für ein junges Publikum geschrieben hat. Der deutsche Regisseur Rainer Holzapfel ist erstmals am Opernhaus Zürich zu Gast und stellt sich der Herausforderung, die Opernhaus-Bühne in einen Ort stürmischer Irrfahrten zu verwandeln.
Fragebogen
Aus welcher Welt kommen Sie gerade?
Tagsüber bin ich gerade sechs Wochen lang im Mittelmeer herumgeirrt, habe gegen Meeresmonster gekämpft, bin den sagenumwobenen Sirenen begegnet, habe einen einäugigen Riesen überlistet, mich mit Zauberinnen abgegeben, habe Stürme überwunden und viele weitere Abenteuer erlebt. Abends ging ich dann immer nach Hause zu meiner Familie, wo die Abenteuer nicht minder aufregend waren.
Auf was freuen Sie sich in der neuen Familienoper Die Odyssee?
Auf das Publikum.
Wer ist Odysseus?
Wer das ist??? Puh, da muss ich etwas ausholen. Für mich ist Odysseus ein Anführer, ein König mit strenger Hand. Er ist aber auch liebender Ehemann und Vater. Ein Vorbild. Odysseus ist ein selbstbewusster und gleichzeitig selbstkritischer Mensch. Auch ein Zweifler. Immer auf der Suche nach Optimierung in jeglicher Hinsicht. Er ist ein Perfektionist. Er hat immer ein Ziel vor Augen, einen Gedanken im Hinterkopf. Er ist schlau, kalkulierend, manchmal vielleicht sogar ein bisschen manipulativ. Und hat doch das Herz am rechten Fleck. Er ist ein Typ mit Ecken und Kanten, mit harter Schale und weichem Kern, mit tausend Facetten. Treu und untreu zugleich. Er ist voller Widersprüche. Er ist aber stets bemüht. Es ist ihm nichts egal. Kurz: Odysseus ist ein Mensch. Ein Mensch mit hohen Idealen und vielen Fehlern. Mir persönlich ist er sehr sympathisch. Und ich freue mich riesig, ihn in unserer neuen Familienoper verkörpern zu dürfen.
Welche CD hören Sie immer wieder?
Die Gutenacht-Geschichten meiner Kinder. Man glaubt es kaum, wie oft sie dieselbe CD hören können… Wollt ihr nicht mal etwas anderes hören? Die Antwort: Nein Papi, die CD ist gut!
Welchen überflüssigen Gegenstand in Ihrer Wohnung lieben Sie am meisten?
Wenn ich etwas liebe. Ist es für mich nicht überflüssig. Ich habe aber natürlich Gegenstände zu Hause, die ich nur zweimal im Jahr benutze: Erstens wäre da meine heissgeliebte Pastamaschine für meine Ravioli ai funghi porcini. Zweitens mein Fleischklopfer. Er ist für die Zubereitung der Wienerschnitzel unverzichtbar, genauso wie das Kilo Butterschmalz!
Was bringt Sie zum Lachen?
Eine komische Situation. Ein lustiger Film. Ein guter Witz. Urmenschliche Dinge. Meine Kinder! Unglaublich, welche Freude und Lebensenergie sie ausstrahlen können, bereits um 7 Uhr morgens!
Welche Persönlichkeit würden Sie gerne einen Tag lang sein und warum?
Ich bin nicht gut mit «Was wäre wenn»- Fragen. Ich denke zu logisch und pragmatisch. So hat eben jeder seine Macken…
Was müsste passieren, damit die Welt auch in 100 Jahren noch existiert?
Ich weiss es nicht. Ich glaube aber, dass sie noch existieren wird. Die Frage ist mehr, in welcher Form. Deshalb finde ich es wichtig, dass Themen wie Klima und Nachhaltigkeit in unseren Köpfen präsent sind. Dass ein Bewusstsein geschaffen wird. Und dass gehandelt wird, wo Handlungsbedarf existiert. Der Gedanke, dass wir unserem Planeten Sorge tragen müssen, ist fundamental.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 87, November 2021.
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Probeneinblick mit Ruben Drole
Ruben Drole, einer unserer beiden Odysseus, fasst die Handlung unserer neuen Familienoper kurz und knapp in diesem Video zusammen und gibt einen Einblick in die Produktion.
Gespräch
Leonard, du hattest bereits mit deinem Musiktheaterstück Gold! grossen Erfolg beim jungen Opernpublikum, mit der Odyssee hast du nun eine Familienoper für unsere Hauptbühne geschrieben. Was bedeutet dir das Komponieren für Kinder?
Leonard Evers: Gold! war das erste grössere Stück, das ich direkt nach meinem Studium geschrieben habe. Eigentlich wollte ich damals noch ein bisschen in London weiterstudieren. Aber diese erste Arbeit für das Musiktheater war eine so packende Erfahrung, dass ich mich entschieden habe, einfach so weiterzuarbeiten. Der Erfolg von Gold! hat natürlich zu weiteren Aufträgen in diesem Bereich geführt: Im Rahmen der holländischen Organisation «Oorkaan», die Musiktheater für junges Publikum fördert, habe ich ein Puppentheaterstück nach Preusslers Krabat entwickelt und später das Stück Kriebel für ganz kleine Kinder ab 2 Jahren geschrieben, das gerade wieder in Amsterdam zu sehen ist. Dabei war es mir wichtig, ein ganz abstraktes, poetisches Stück zu konzipieren, das alle Sinne der Kinder anspricht und ihnen einen ganz haptischen Zugang zur Welt der Musik ermöglicht.
Auch diese weiteren Stücke waren erfolgreich und wurden mit Preisen bedacht. Hast du keine Angst, dass man dich aufgrund dieser Erfolge ausschliesslich als Komponist für Kinder wahrnimmt?
Leonard Evers: Ein bisschen hatte ich diese Befürchtung tatsächlich. Aber im Moment schreibe ich im Auftrag der Oper Amsterdam an einem grossen Stück für Erwachsene. Zwischen dem Komponieren für Erwachsene und für Kinder gibt es für mich aber ohnehin keinen Unterschied. Ich schreibe keine «Kindermusik» und glaube auch nicht, dass so etwas überhaupt existiert. Der entscheidende Unterschied ist für mich, dass Musik je nach Alter des Publikums eine unterschiedliche Wirkung hat. Ganz kleine Kinder haben logischerweise noch keine stilistische Referenz und daher auch nicht die Erwartungshaltung eines Erwachsenen. Letztere sind hingegen viel zu zivilisiert, um auf die Stühle zu springen oder lautstark mitzufiebern wie ein Kind. Wenn man diese Wirkung im Blick hat, kann man als Komponist eigentlich alles schreiben, auch für Kinder.
Mit Humanoid hast du zusammen mit der Librettistin Pamela Dürr auch schon eine Science fiction-Oper für Jugendliche geschrieben. Was gefällt dir, Pamela, besonders am Theater für junge Menschen?
Pamela Dürr: Ich habe überhaupt keine Vorbehalte, für Kinder oder Jugendliche zu schreiben. Man ist dabei besonders stark aufgefordert, über das jeweilige Zielpublikum nachzudenken: Wer sind diese Menschen? Was kann ein Stück bei ihnen auslösen? Wie kann man auf sie zugehen? Besonders wichtig finde ich, dass man junge Menschen herausfordert. Oft stellen sie ja ganz direkte und essenzielle Sinnfragen. Und diese sollten in den Stücken unbedingt reflektiert werden. Ich bin daher immer dagegen, Stoffe für Kinder zu verniedlichen.
Wie habt ihr auf den Vorschlag des Opernhauses Zürich reagiert, eine Familienoper nach Homers Odyssee zu schreiben?
Leonard Evers: Ich habe gleich Pamela angerufen, und wir haben keine Sekunde mit unserer Entscheidung gezögert. Die abenteuerlichen Erzählungen, für die Homers Epos so bekannt ist, passen sehr gut zu den Fantasiewelten, in die sich Kinder gerne hineindenken.
Pamela Dürr: Ich habe mich sofort daran erinnert, wie mich die griechische Mythologie als Kind fasziniert hat. Aber mir wurde auch schnell wieder klar, dass es sich bei der Odyssee um einen sehr krassen, blutrünstigen und tiefgründigen Stoff handelt, aus dem man genauso gut ein Stück über Heimatverlust oder Kriegstraumata machen könnte. Unsere erste Aufgabe bestand also darin, uns von vielen Episoden und Figuren des Epos zu verabschieden und einen Zugang zu finden, der sich für die ganze Familie eignet.
Und für welche Dramaturgie habt ihr euch entschieden?
Pamela Dürr: Im Zentrum von Homers Epos stehen die Irrfahrten des Odysseus: Bei seiner Rückkehr aus dem Trojanischen Krieg verirrt er sich auf dem Meer und gerät in die verrücktesten Fantasiewelten. Dieser Abenteuer-Reise, die Odysseus gemeinsam mit seinen Schicksalsgefährten durchlebt, folgt auch unsere Oper. Ausserdem haben wir uns entschieden, die Geschichte aus der Perspektive von Odysseus’ Sohn Telemachos zu erzählen. Dieser wartet mit seiner Mutter Penelope im Palast von Ithaka seit vielen Jahren auf den Vater, den er noch nie gesehen hat. Bei der Wiederbegegnung von Odysseus, Penelope und Telemachos hört bei uns die Geschichte dann auch auf, weil wir den Kindern die brutale Szene ersparen wollen, in der bei Homer kurz darauf alle Männer ermordet werden, die während Odysseus’ Abwesenheit seine Frau bedrängt haben.
Leonard Evers: In unserer Version gibt es aber auch zwei Götter, nämlich den Meeresgott Poseidon, dem in dieser Geschichte, die fast durchweg auf dem Meer spielt, eine wichtige Rolle zukommt, und Athene, die als Göttin der klugen Strategie gilt.
Pamela Dürr: Athene ist Poseidons Nichte. Die beiden stehen also für zwei Generationen und bilden auch sonst ein stark kontrastierendes Götterpaar: Poseidon versinnbildlicht die ungeheuren Kräfte der Natur, während sich Athene mit ihrer empathischen Kraft immer wieder für Odysseus einsetzt.
Können sich Kinder von heute mit solchen Götter und Heldenfiguren der Antike identifizieren?
Leonard Evers: Die griechischen Götter sind ja keine unnahbaren Wesen. Sie sind den Menschen täuschend ähnlich. Es liegt deshalb nahe, sie miteinander zu vergleichen, und manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass die Menschen den Göttern einen Schritt voraus sind.
Pamela Dürr: Trotzdem haben die Götter natürlich faszinierende Kräfte: Sie tauchen plötzlich auf um zu helfen oder zu strafen. Und für solche mit Superkräften ausgestattete Figuren sind Kinder ohnehin immer sehr empfänglich. Selbstverständlich haben wir uns überlegt, ob es nötig ist, diese alte Erzählung irgendwie ins Heute zu übersetzen. Wir haben uns aber ganz klar dagegen entschieden. Die Gelegenheit, einmal in diesen grossen, fantastischen Bildern zu sprechen, wollten wir gerade in der Welt von heute, in der sonst alles schnell, effizient und möglichst unaufwändig gehen soll, unbedingt nutzen.
Leonard Evers: In den meisten Fällen sind junge Leute mit dieser Geschichte ja noch gar nicht vertraut. Ich war deshalb unbedingt dafür, sie sehr direkt zu erzählen; sie enthält so viele Informationen, dass es nicht noch eine zusätzliche Ebene braucht. Ein Kind fragt sich nicht, wie es diese alte Erzählung in der Gegenwart zu verstehen hat, sondern eher wie es sich selbst in der Rolle des Odysseus fühlen oder verhalten würde.
An welchen Stationen führen Odysseus’ Irrfahrten in eurer Oper vorbei?
Leonard Evers: Odysseus bricht mit einem grossen Heer von Gefährten und Schiffen auf und ist am Ende allein, während das Meer immer wilder und gefährlicher wird.
Pamela Dürr: Die Inseln und Figuren, die auf unserer Reise vorkommen, haben sich nach und nach herauskristallisiert: Einige Charaktere wie beispielsweise der einäugige Riese Polyphem waren von Anfang an klare Favoriten. Dass dieses bedrohliche Monster bei Kindern hoch im Kurs steht, hat mir auch mein zehnjähriger Sohn klar bestätigt. Andere Szenen sind wegen ihrer theatralischen Anlage gut geeignet, so etwa die Episode um Kirke, die Odysseus’ Gefährten in Schweine verwandelt. Auch die Szene in der Unterwelt eignet sich aufgrund ihrer grossen Suggestivkraft gut für die Oper.
Leonard Evers: Es gibt aber auch wichtige Szenen, über die wir viel diskutiert haben, weil darin eigentlich nichts passiert. Zum Beispiel wenn Odysseus am Ende sieben Jahre bei der schönen Kalypso festsitzt.
Ihr habt euch trotzdem für die Kalypso-Szene entschieden. Liegt das daran, dass die handlungsarmen Szenen für die Musik interessanter sind als die textlastigen?
Leonard Evers: Musikalisch war es grundsätzlich mein Ziel, für jede Insel ein eigenes klangliches Idiom zu finden. Demgegenüber stand aber tatsächlich auch die Herausforderung, einiges an Text unterzubringen, weil es natürlich Handlung gibt, die erzählt werden soll. Die Szene bei Kalypso steht ganz am Ende der Reise und ist deshalb besonders wichtig: Odysseus hat in dieser Szene nicht nur sein Schiff und seine Gefährten verloren, sondern in gewisser Weise auch sich selbst. Gleichzeitig befindet er sich in den Armen einer wunderschönen Frau, was offensichtlich dazu führt, dass er sieben Jahre lang die Zeit vergisst. Was Odysseus hier erlebt, ist das Paradies, und doch ist es das absolute Gegenteil von der Heimat, die er eigentlich sucht: Bei Kalypso findet er eine objektiv perfekte, aber völlig unwirkliche Welt. Ich habe deshalb eine Art «Liftmusik» geschrieben, die eine schöne, aber völlig sterile und unpersönliche Atmosphäre verbreitet.
Pamela Dürr: Rund um die Kalypso-Figur könnte ich mir ein ganzes Stück für Erwachsene vorstellen… Für die Kinder ist aber entscheidend, dass hier Odysseus’ Kern zum Vorschein kommt. Er ist an diesem Punkt seiner Reise geschält wie eine Zwiebel. Das einzige Gefühl, das ihm bleibt, ist sein Heimweh. Und das können die Kinder gefühlsmässig sicher nachvollziehen.
Welches musikalische Spektrum umspannt deine Oper?
Leonard Evers: Es gibt darin ganz unterschiedliche Idiome. Einerseits gibt es sehr tonale Musik, die für mich – auch wenn das jetzt ein bisschen klischiert klingt – immer mit dem Heimkommen verbunden ist. So ist das eben mit der Tonalität. Man denkt sich immer: Das kenne ich! Dann gibt es aber auch Momente, in denen die Tonalität zugunsten anderer Ideen oder Charaktere in den Hintergrund tritt: So habe ich beispielsweise für Penelope eine Musik geschrieben, die nicht fortschreitet, sondern immer um sich selbst kreist. Telemachos hingegen hat eine sehr aktive, aufgeregte Sprache. Und dann gibt es natürlich viele Assoziationen oder Zitate aus Klangwelten, die mir für einzelne Episoden geeignet schienen.
Pamela Dürr: Leonard und ich haben viel über Klang und Tonwelten gesprochen, bevor ich angefangen habe, den Text zu schreiben. Das hat mir sehr geholfen. Er hat einen sehr spielerischen, unvoreingenommenen Zugang zur Musik und bringt auch mal einen Klangfetzen von einer holländischen Schlagerband ins Gespräch. Da schreibe ich natürlich gleich ganz andere Texte als für eine Stimme, die von einem dicken SinfonieorchesterKlang begleitet wird.
Eine Besonderheit in deiner Partitur ist das sehr differenzierte Verhältnis von gesprochenem und gesungenem Text. Wie gehst du da vor?
Leonard Evers: Das Verhältnis von Text und Musik ist in der Oper ja ein grosses Thema, und meistens verhält es sich so, dass man sich denkt: Wow, tolle Stimme! Aber was singt sie eigentlich? Ich finde aber, dass es genau umgekehrt sein muss: Zunächst sollte man wissen, worum es geht, um dann festzustellen: Das wird ja gesungen! Aus diesem Grund gibt es bei mir nahtlose Übergänge vom Sprechen ins Singen. Das Singen ist für mich immer eine intensivierte Form des Sprechens. Ich stelle mir deshalb auch stets die Frage: Warum singt man das? Und wenn ich keine Antwort darauf habe, dann wird eben gesprochen.
Besondere Klangfarben werden in deiner neuen Oper auch im Orchester zu hören sein. Für welche Besetzung hast du dich entschieden?
Leonard Evers: Ein Stoff wie die Odyssee braucht manchmal richtig volle, mächtige Klänge, etwa wenn die Götter auftreten. Da ich für ein eher kleines Ensemble komponieren sollte, entschied ich mich deshalb ausnahmsweise gegen eine Streicherbesetzung: das Herz des Ensembles besteht aus Blasinstrumenten. Ein Bläserensemble kann sehr flexibel eingesetzt werden und klingt je nach Stil ganz unter schiedlich, mal wie eine Big Band, mal nach Jazz oder Pop, mal wie Monteverdi oder wie ein Ensemble für zeitgenössische Musik. Ergänzt werden die Blasinstrumente durch besondere Farben wie Harfe, Gitarre, Perkussion und ein Akkordeon, das ich ein fantastisches Instrument finde, weil es sowohl als Soloinstrument als auch als «Leim» für die ganze Besetzung interessant ist. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Gesangsstimmen mit diesem Bläserensemble mischen werden. Durch die Arbeit mit dem Atem sind sich Gesang und Blasinstrumente ja sehr nahe.
Pamela Dürr: Mir gefällt deine Entscheidung auch in Bezug auf unsere Geschichte sehr gut, in der die Reise immer nur vorangeht, wenn der Wind bläst!
Das Gespräch führte Fabio Dietsche.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 86, Otkober 2021.
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Wie machen Sie das, Herr Bogatu?
Die Werkstätten des Opernhauses – allen voran die Schlosserei – haben entsprechend der Vorgabe des Bühnenbildners David Hohmann das Seeungeheuer Charybdis aus der griechischen Mythologie wahrhaftig auf die Bühne gestellt. Der Mythologie nach sog Charybdis dreimal am Tag das Meerwasser ein, und es bildete sich ein gigantischer, für Seefahrende äusserst gefährlicher Strudel. Ein Strudel ist in diesem Fall kein in Vanillesauce schwimmendes Gebäck, sondern ein trichterförmiger, endloser Schlund, von dem Schiffe und – in unserer Oper – einige der Gefährten des Odysseus verschlungen werden.
Ich denke, jede und jeder möchte einen alles verschlingenden Strudel aus Meerwasser im Wohnzimmer haben, und das ist unproblematisch umzusetzen: Machen Sie ein grosses Loch, ca. 20 m tief, füllen Sie es mit Wasser und einer Prise Salz. Nun einfach den Stöpsel ziehen und das Wasser bildet von alleine einen Strudel. Das bühnenbildnerische Problem dabei ist, dass unser Publikum die Charybdis dann nicht wirklich gut sehen könnte: Das Parkett liegt so flach zur Bühne, dass man bei ruhiger See den Meeresspiegel von vielen Plätzen aus nicht sieht. Man würde die Inszenierung also nur vom 2. Rang aus gut sehen, und das wäre ja schade!
Kurzerhand hat David Hohmann den Strudel deswegen senkrecht gestellt, so dass das ganze Publikum in den sich drehenden Schlund schauen kann. Leider ist das Problem dabei, dass das Wasser das nicht mitmacht. Deswegen haben wir einen riesigen Trichter aus Stahl und Holz gebaut, der sich während der Inszenierung von Rainer Holzapfel dank toller Videoprojektionen von Tieni Burkhalter auch in die Höhle des einäugigen Riesen Polyphem oder die Unterwelt verwandeln kann. Und diesen Trichter können wir nun drehen lassen. Wie im echten Strudel dreht sich dann alles mit und so steht beispielsweise Odysseus im Stück plötzlich auf dem Kopf. Da so ein riesiger Strudel sich zur Mitte hin immer schneller dreht, besteht unser Trichter aus drei Teilen, die wir unterschiedlich schnell und in beide Richtungen drehen können. Die einzelnen Trichterteile stehen je auf einem Stahlgerüst aus Rollen. Diese Rollen treiben wir mit sehr kräftigen Motoren an, und dadurch dreht sich das jeweilige Trichterteil mit.
Unsere Maschinisten haben Charybdis während der Proben so dressiert, dass der Trichter auch nur sanft hin und her schaukeln kann: Und schon ist für das Publikum aus einem Strudel ein Schiff in einer sanften Dünung geworden. Aber wehe, wenn die Gefährten des Odysseus die Götter verärgern, dann wird aus der Dünung schwerer Seegang, und wenn tatsächlich Charybdis entfesselt wird, ist das wirklich sehenswert. Schauen Sie sich das an!
Sebastian Bogatu ist Technischer Direktor am Opernhaus Zürich.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 87, November 2021.
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Die Odyssee
Synopsis
Die Odyssee
1. Akt
In Ithaka wartet Penelope seit vielen Jahren auf die Heimkehr ihres Mannes Odysseus, der in den Trojanischen Krieg gezogen ist. Sie wird von fremden Männern bedrängt, die im Königspalast Feste feiern und um sie werben. Ihr Sohn Telemachos ist zu einem jungen Mann herangewachsen. Er hat genug von den Unruhen im Palast und will, dass die Freier verjagt werden. Seine Mutter und die Amme Eurykleia versuchen ihn zu beruhigen und vertrauen fest auf Odysseus’ Heimkehr.
Die Göttin Athene bittet Poseidon, Odysseus bald heimkehren zu lassen. Doch der Herrscher der Meere lässt den Helden und seine Gefährten nicht so bald ankommen.
Odysseus und seine Gefährten sind im Land der friedlichen Lotosesser gestrandet. Vor lauter Glück und Entspannung vergessen die Männer, dass sie eigentlich nach Hause fahren wollen. Odysseus muss sie mit Gewalt zurück an Bord treiben.
Auf der Insel der Kyklopen erhoffen sich die Gefährten eine gastfreundliche Aufnahme. Doch sie geraten in die Höhle des einäugigen Schafhirten Polyphem, der sich als hungriges Monster entpuppt. Dem listigen Odysseus gelingt es, Polyphem betrunken zu machen. Gemeinsam stechen die Gefährten dem Riesen sein einziges Auge aus. Dann verstecken sie sich unter den Fellen von Polyphems Schafen und können so unbemerkt aus der Höhle fliehen. Zur Strafe entfesselt Polyphems Vater Poseidon einen schweren Sturm.
Wieder an Land findet Odysseus seine Gefährten als Schweine verwandelt vor. Kirke, die Herrscherin dieser Insel, will auch Odysseus verzaubern. Doch Athene schützt ihn. Kirke lässt sich überreden und gibt den Gefährten ihre ursprüngliche Gestalt wieder. Odysseus rät sie, in die Unterwelt zu steigen.
Im Reich der Toten sieht Odysseus seine Mutter wieder. Sie berichtet, dass Penelope und Telemachos noch am Leben sind. Achilles, der in Troja gefallene Held, und die Toten mahnen Odysseus, auf der Weiterfahrt die Rinder des Helios in Ruhe zu lassen. Hoffnungsvoll kehrt Odysseus zurück zu den Gefährten.
2. Akt
Die Gefährten segeln an den Sirenen vorbei, die Odysseus in Gestalt von Penelope und Telemachos erscheinen. Damit ihn der verlockende Gesang nicht in die Tiefe zieht, lässt sich Odysseus fesseln.
Zwischen den Meeresungeheuern Skylla und Charybdis liefern sich Poseidon und Athene einen erbitterten Götterkampf. Elpenor, der jüngste der Gefährten, verliert dabei sein Leben.
Auf Thrinakia angekommen, schläft Odysseus erschöpft ein. Die hungrigen Gefährten schlachten in der Zwischenzeit die Rinder des Sonnengotts Helios. Zur Strafe schicken die Götter einen sengenden Feuersturm, den nur Odysseus überlebt.
Odysseus kommt bei der schönen Kalypso wieder zu sich, wo er sieben Jahre lang bleibt. Doch sein Heimweh wird immer stärker. Er macht sich auf den Weg nach Ithaka.
Penelope hat entschieden, denjenigen zum Mann zu nehmen, der den Bogen des Odysseus zu spannen vermag, doch keiner schafft es. Da tritt Odysseus in Gestalt eines Bettlers zwischen die Männer. Als er seinem Sohn Telemachos hilft, den Bogen zu spannen, erkennt ihn Penelope. Nach zwanzig Jahren ist die Familie endlich wieder vereint.
Biografien
Eduardo Strausser, Musikalische Leitung
Eduardo Strausser
Eduardo Strausser wurde 1985 in São Paulo geboren und studierte an die Zürcher Hochschule der Künste Dirigieren. 2008 nahm er am Internationalen Forum für Dirigenten bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil, wo er die Möglichkeit hatte, mit György Kurtág und Brian Ferneyhough zu arbeiten. Darüber hinaus nahm er an Meisterkursen mit Bernard Haitink, David Zinman und Kurt Masur teil. Erste Engagements führten ihn u.a. zu der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz, zum Kammerorchester Festival Strings Lucerne, dem Kurpfälzischen Kammerorchesters Mannheim, dem Berner Symphonieorchesters, der Berliner Camerata und dem Philharmonischen Orchester Luxemburg. Es folgten Konzerte mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Orchestre de Chambre de Lausanne und dem Prager Rundfunk-Sinfonieorchester. Von 2014 bis 2016 war er Gastdirigent am Theatro Municipal de São Paulo, wo er Lohengrin, Elektra, Gomes’ Fosca, das Ballett Der Nussknacker sowie verschiedene Sinfoniekonzerte dirigierte. 2016 leitete er La bohème am Theatro Municipal in Rio de Janeiro, wenig später war er am Pult des Teatro La Fenice in Venedig zu erleben sowie am Teatro Verdi di Padova für La bohème. 2019/20 leitete er am Staatstheater Hannover Tosca, Die Zauberflöte, Hänsel und Gretel und Il barbiere di Siviglia. In der Saison 2020/21 debütierte er mit dem Royal Philharmonic Orchestra und kehrte zum Antwerp Symphony Orchester zurück, welches er 2019 zum ersten Mal dirigierte. Ausserdem gab er für Live-Streams Konzerte mit dem Detroit Symphony Orchestra und Collegium Musicum Basel.
Ann-Katrin Stöcker, Musikalische Leitung
Ann-Katrin Stöcker
Ann-Katrin Stöcker studierte Klavier, Solorepetition sowie Dirigieren in Frankfurt und ergänzte ihre Ausbildung mit einem Studium der Korrepetition, Liedbegleitung und Kammermusik am Conservatorio di Santa Cecilia in Rom. Sie ist mehrfach ausgezeichnete Bundespreisträgerin des Wettbewerbs «Jugend musiziert» und erhielt den Förderpreis für junge Musiker:innen des Lions-Clubs, war Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes und wurde von Yehudi Menuhins «Live Music Now» gefördert. Neben einer regen Konzerttätigkeit als Solokünstlerin und Kammermusikpartnerin war sie bereits während ihres Studiums als Solorepetitorin am Theater Augsburg, dem Staatstheater Braunschweig und der Oper Frankfurt engagiert. Von 2012 bis 2014 war sie am Staatstheater Braunschweig als Solorepetitorin mit Dirigierverpflichtung und als Assistentin des Generalmusikdirektors Alexander Joel tätig. Ihr Debüt als Dirigentin gab sie 2013 mit Mozarts Zauberflöte und der künstlerischen Leitung der Kinder- und Jugendkonzerte am Staatstheater Braunschweig. Sie arbeitet regelmässig als Assistentin mit Simone Young bei Projekten mit dem Orchestre de chambre de Lausanne und dem Orchestre de Paris und war im Sommer 2020 als Assistant Conductor bei den Bayreuther Festspielen engagiert. 2022 war sie Gast beim Jerusalem Lyric Opera Festival und brachte dort Mozarts Così fan tutte zur Aufführung. Sie ist dem Opernhaus Zürich seit 2014 verbunden und hat neben einer Stelle als Solorepetitorin auch die stellvertretende Studienleitung inne. Zuletzt leitete sie hier u.a. die Produktionen Gold!, Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse, Coraline, Odyssee, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer und zuletzt Das Land des Lächelns.
Rainer Holzapfel, Inszenierung
Rainer Holzapfel
Rainer Holzapfel studierte Musiktheater-Regie an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Hamburg. Neben Arbeiten des bekannten Opern- und Operettenrepertoires (Le nozze di Figaro, Carmen, Rigoletto, La traviata, Die Perlenfischer, La bohème, Der Vogelhändler, Die lustige Witwe u.a.) bildet ein Schwerpunkt seiner Arbeit die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen und unbekannten Werken, z.B. Fräulein Julie von Antonio Bibalo und Der mündliche Verrat von Maurizio Kagel (beides am Theater Bremen), die Uraufführung von vier Kurzopern am Europäischen Zentrum der Künste Dresden-Hellerau sowie die Schweizer Erstaufführungen von Jakob von Gunten (Schweitzer) und Antigona (Traetta) am Theater Biel Solothurn. Er leitete die interdisziplinären Projekte La Rappresentatione di Anima e di Corpo (Pocket Opera Nürnberg), Four Walls Don’t Stop (HAU Berlin), Wie Europa gelingt – eine Familienaufstellung (Deutsches Schauspielhaus Hamburg), Der Untergang des Hauses Usher (Theater Naumburg) und schrieb Pasticcii für das Musiktheater: Killing Orpheus (Theater Neustrelitz), La Signoria Doria (Volkstheater Rostock) und Ein Zug wird kommen (Theater Oberhausen). Im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters inszenierte er Stücke mit Kindern (Vom Teufel mit den drei goldenen Haaren / Folkwang Hochschule), für Kinder (Prinzessin Anna / Theater Vorpommern) und für die ganze Familie (Tom Sawyer und Huckleberry Finn / Landestheater Detmold). Mit dem Kinderstück Lotte und Luis (Hensel nach Kästner) am Jungen Schauspielhaus Düsseldorf wurde er für den FAUST Theaterpreis 2009 vorgeschlagen. Lehraufträge für Szenische Arbeit führten ihn an die Folkwang Hochschule Essen und an die Hochschule für Künste Bremen. Seit August 2020 ist er Hausregisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung am Volkstheater Rostock. 2021 inszenierte er am Opernhaus Zürich Die Odyssee.
David Hohmann, Bühnenbild
David Hohmann
David Hohmann studierte Bühnenbild an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und ist seit 2004 als freischaffender Bühnenbildner für Schauspiel- und Opernproduktionen tätig. Engagements führten ihn u.a. ans Theater Bochum, Theater Bremen, Staatstheater Hannover, Staatstheater Nürnberg, Junges Schauspielhaus Hamburg, Theater Bonn, Staatsschauspiel Dresden und an die Ruhrtriennale. Dabei arbeitet er mit RegisseurInnen wie Alexander Riemenschneider, Boris Nikitin, Cesare Lievi, Grete Pagan, Clara Weyde und Philipp Himmelmann. Für die Oper entwarf er die Bühnenbilder für Katja Kabanowa an der Opéra national de Lorraine, für Alcina an der Theaterakademie Hamburg und für Elektra am Stadttheater Klagenfurt. Für das Bühnenbild von Draussen vor der Tür am Theater Münster wurde er 2016 für den FAUST-Preis nominiert.
Lisa Brzonkalla, Kostüme
Lisa Brzonkalla
Lisa Brzonkalla studierte Kostümgestaltung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Engagements führten sie an die Australian Opera Sydney, zu den Bayreuther Festspielen, ans Berliner Ensemble und an die Schaubühne am Lehniner Platz. Als Kostümassistentin und Kostümbildnerin arbeitete sie zwei Jahre an den Städtischen Bühnen Freiburg. Von 1999 bis 2009 war sie freischaffend tätig, u.a. am Theater Biel Solothurn, am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken, am Deutschen Nationaltheater Weimar, an der Neuköllner Oper Berlin und am Theater Regensburg. Dabei hat sie für Oper, Ballett, Schauspiel sowie Film und Fernsehen gearbeitet. Von 2009 bis 2020 hat sie als Head of Costume Design die Kostümabteilung von TUI Cruises GmbH aufgebaut. Seit Januar 2020 ist sie wieder als freie Bühnen- und Kostümbildnerin tätig. Zuletzt entwarf sie die Kostüme für Die lustige Witwe und für Le nozze di Figaro, beides in der Regie von Rainer Holzapfel am Volkstheater Rostock.
Franck Evin, Lichtgestaltung
Franck Evin
Franck Evin, geboren in Nantes, ging mit 19 Jahren nach Paris, um Klavier zu studieren. Nachts begleitete er Sänger im Café Théâtre Le Connetable und begann sich auch für Beleuchtung zu interessieren. Schliesslich entschied er sich für die Kombination aus Musik und Technik. Dank eines Stipendiums des französischen Kulturministeriums wurde er 1983 Assistent des Beleuchtungschefs an der Opéra de Lyon. Hier arbeitete er u. a. mit Ken Russel und Robert Wilson zusammen. Am Düsseldorfer Schauspielhaus begann er 1986 als selbstständiger Lichtdesigner zu arbeiten und legte 1993 die Beleuchtungsmeisterprüfung ab. Besonders eng war in dieser Zeit die Zusammenarbeit mit Werner Schröter und mit dem Dirigenten Eberhard Kloke. Es folgten Produktionen u. a. in Nantes, Strassburg, Paris, Lyon, Wien, Bonn, Brüssel und Los Angeles. Von 1995 bis 2012 war er Künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung der Komischen Oper Berlin und dort verantwortlich für alle Neuproduktionen. Hier wurden besonders Andreas Homoki, Barrie Kosky, Calixto Bieto und Hans Neuenfels wichtige Partner für ihn. Im März 2006 wurde Franck Evin mit dem «OPUS» in der Kategorie Lichtdesign ausgezeichnet. Seit Sommer 2012 arbeitet er als künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung an der Oper Zürich. Franck Evin wirkt neben seiner Tätigkeit in Zürich weiterhin als Gast in internationalen Produktionen mit, etwa an den Opernhäusern von Oslo, Stockholm, Tokio, Amsterdam, München, Graz sowie der Opéra Bastille, der Mailänder Scala, dem Teatro La Fenice, der Vlaamse Opera und bei den Bayreuther Festspielen.
Tieni Burkhalter, Video
Tieni Burkhalter
Tieni Burkhalter studierte Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), wo er sich auf Video und Videoinstallation spezialisierte. Seine Werke wurden sowohl an Ausstellungen als auch an Experimentalfilmfestivals, u. a. der Videoex in Zürich und der Biennale de l’image en mouvement in Genf, gezeigt. Daneben war er als freier Mitarbeiter für das Schweizer Fernsehen sowie für verschiedene Filmagenturen als Kameramann und Ausstatter tätig und unterstützt bis heute zahlreiche Zürcher Galerien in Zusammenarbeit mit ihren Künstler:innen. Seit 2009 ist er als Videoproduzent für die Bühne tätig: Am Opernhaus Zürich waren seine Arbeiten bisher Teil von Der fliegende Holländer und Land des Lächelns (Andreas Homoki), A-Life (Choreografie: Douglas Lee), Anna Karenina und Das Mädchen mit den Schwefelhölzern (Christian Spuck), Pelléas et Mélisande und Die Sache Makropulos (Dmitri Tcherniakov), Faust (Edward Clug), Coraline (Nina Russi), Il trovatore (Adele Thomas) und Die Odyssee (Rainer Holzapfel). Für Dmitri Tcherniakov produzierte er ferner das Videodesign für Senza Sangue /Herzog Blaubarts Burg an der Staatsoper Hamburg, La Fille de Neige und Les Troyens an der Opéra National de Paris und Tristan und Isolde an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin.
Fabio Dietsche, Dramaturgie
Fabio Dietsche
Fabio Dietsche studierte Dramaturgie an der Zürcher Hochschule der Künste sowie Querflöte bei Maria Goldschmidt in Zürich und bei Karl-Heinz Schütz in Wien. Erste Erfahrungen als Dramaturg sammelte er 2012/13 bei Xavier Zuber am Konzert Theater Bern, wo er u.a. Matthias Rebstocks Inszenierung von neither (Beckett/Feldman) in der Berner Reithalle begleitete. Seit 2013 ist er Dramaturg am Opernhaus Zürich, wo er sein Studium mit der Produktionsdramaturgie von Puccinis La bohème abschloss. Hier wirkte er u.a. bei den Uraufführungen von Stefan Wirths Girl with a Pearl Earring und Leonard Evers Odyssee, an der Kammeroper Jakob Lenz von Wolfgang Rihm und an der Schweizerischen Erstaufführung von Manfred Trojahns Orest mit. Er arbeitete u.a. mit Robert Carsen, Tatjana Gürbaca, Rainer Holzapfel, Andreas Homoki, Ted Huffman, Mélanie Huber, Barrie Kosky, Hans Neuenfels und Kai Anne Schuhmacher zusammen. Zurzeit studiert er berufsbegleitend Kulturmanagement an der Universität Zürich.
Ruben Drole, Odysseus
Ruben Drole
Ruben Drole, Bassbariton, stammt aus Winterthur und studierte an der Musikhochschule Zürich. 2004 wurde er ins IOS und 2005 ins Ensemble des Opernhauses Zürich aufgenommen, wo er u.a. als Lucio Cinna (J.C. Bachs Lucio Silla), Haly (L’italiana in Algeri), Argante (Rinaldo), Wurm (Luisa Miller) und als Papageno in der von Nikolaus Harnoncourt geleiteten Zauberflöte zu erleben war. Als Papageno hat er 2015 auch sein Debüt an der Semperoper Dresden gegeben. Weitere Projekte mit Harnoncourt waren u.a. Kezal (Die verkaufte Braut) und Haydns Schöpfung bei der Styriarte Graz, Beethovens Christus am Ölberg in Wien und Luzern, eine Japan-Tournee (Mozarts Requiem und Händels Messiah) sowie Leporello (Don Giovanni) am Theater an der Wien. Im Zürcher Zyklus der Mozart/Da Ponte-Opern von Sven-Eric Bechtolf und Franz Welser-Möst wirkte er als Guglielmo (Così fan tutte), Figaro (Le nozze di Figaro) und Leporello mit. Dieselben Partien interpretierte er unter Welser-Möst auch mit dem Cleveland Orchestra. Bei den Salzburger Festspielen 2012 sang er den Achilla (Giulio Cesare) und trat dort 2013 in Haydns Il ritorno di Tobia und in Walter Braunfels’ Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna auf. In Zürich war er zuletzt u.a. als Figaro, Lord Rochefort (Anna Bolena), Papageno, Leporello, Alaskawolfjoe (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), als Peter in Hänsel und Gretel, Biterolf in Tannhäuser, Soldat in Die Geschichte vom Soldaten, Odysseus in Die Odyssee, Antonio in Le nozze di Figaro sowie als Herzogin/Raupe in Alice im Wunderland zu sehen. Ausserdem war er jüngst im Ballettabend Nachtträume zu erleben.
Andrew Moore, Odysseus
Andrew Moore
Andrew Moore, Bass-Bariton, stammt aus New Jersey. Er studierte an der Rutgers University und am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Er war 2017 Finalist beim New Jersey State Opera Alfredo Silipigni Wettbewerb und sang im gleichen Jahr mit den New Jersey Chamber Singers die Baritonpartie im Requiem von Fauré. 2018 nahm er am Merola Opera Program in San Francisco teil, wo er u.a. beim Schwabacher Summer Concert und in The Rake’s Progress sang. 2019 war er Teilnehmer der Metropolitan Opera National Council Auditions und erreichte das New England Region Finale, wo er mit dem Susan Eastman Encouragement Award ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr sang er an der Santa Fe Opera in den Produktionen La bohème, Così fan tutte und Jenůfa. Weitere Auftritte hatte er als Vicar (Albert Herring), Fiorello (Il barbiere di Siviglia), Talpa (Il tabarro), Figaro (Le nozze di Figaro), Guglielmo (Così fan tutte), Rocco (Fidelio), L’Arbre (L’Enfant et les sortilèges) und Adonis (Venus und Adonis). Von 2020 bis 2022 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und sang hier u.a. Mamma Agata in Viva la mamma, Gouverneur (Le Comte Ory), Masetto in Don Giovanni sowie die Titelpartie in Die Odyssee. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich. In der aktuellen Spielzeit ist er als Leporello (Don Giovanni) und Lukas (Jim Knopf) sowie in La rondine, Die lustige Witwe und Werther zu erleben.
Siena Licht Miller, Penélope
Siena Licht Miller
Siena Licht Miller, deutsch-amerikanische Mezzosopranistin, studierte am Curtis Institute of Music und am Oberlin Conservatory of Music Gesang. Sie vervollständigte ihre Ausbildung mit Kursen an der Opera Philadelphia, der Santa Fe Opera, dem Opera Theatre of St. Louis und beim Aspen Music Festival. Sie ist Stipendiatin der Bagby Foundation, Preisträgerin der Metropolitan Opera National Council Auditions, der Marilyn Horne Rubin Foundation und der Gerda Lissner Foundation. Höhepunkte ihrer bisherigen Karriere waren die Rollendebüts als Hermia in A Midsummer Night’s Dream, Zweite Dame in Die Zauberflöte und eine der zwei Solopartien in der Uraufführung von Denis and Katya von Philip Venables an der Opera Philadelphia. Am Aspen Opera Center sang sie die Titelrolle in Ravels L’Enfant et les sortilèges unter der Leitung von Robert Spano. Regelmässig widmet sie sich zudem dem Liedgesang. So sang sie bei der Reihe The Song Continues in der Carnegie Hall zur Feier ihrer Mentorin Marilyn Horne und ging mit einem Rezital zusammen mit dem Pianisten Kevin Murphy auf Tournee durch die USA. In der Spielzeit 2020/21 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und sang hier u.a. in Maria Stuarda, Simon Boccanegra, Viva la mamma, Salome, Odyssee, im Ballett Monteverdi, in L’italiana in Algeri sowie Flosshilde in Das Rheingold. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört sie zum Ensemble des Opernhauses Zürich und war hier jüngst in Barkouf, Salome, Anna Karenina, Lakmé, La rondine, Die Walküre und Götterdämmerung zu erleben. Ausserdem sang sie am Theater Winterthur die Titelpartie in Händels Serse.
Freya Apffelstaedt, Penélope
Freya Apffelstaedt
Freya Apffelstaedt, Mezzosopran, wurde in Südafrika geboren. Sie schloss 2021 ihr Masterstudium an der Hochschule für Musik und Theater München ab und gewann 2020 den zweiten Preis beim Hochschulwettbewerb Felix Mendelssohn Bartholdy, einen Sonderpreis beim Internationalen Klassik-Gesangswettbewerb «DEBUT» und den dritten Preis beim Bundeswettbewerb Gesang. 2023 war sie Finalistin des «Tenor-Viñas»-Wettbewerbs in Barcelona. Ausserdem ist sie Empfängerin des Deutschlandstipendiums und war Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes Bayreuth. Als Konzertsängerin umfasst ihr Repertoire nahezu alle gängigen Oratorien von Monteverdi, Schütz, Bach, Händel und Mozart bis hin zu Werken des 20. Jahrhunderts. Im Rahmen ihres Studiums trat sie in der Uraufführung der Oper liminal space auf, einer Kooperation der HfMT München mit der Münchener Biennale für Neues Musiktheater. Weitere Engagements umfassen die Rolle der Hippolyta in Brittens A Midsummer Night’s Dream an der Bayerischen Theaterakademie August Everding sowie Auftritte mit den Münchner Symphonikern und mit dem Konzerthausorchester Berlin. Im Sommer 2021 nahm sie am «Young Singers Project» der Salzburger Festspiele teil. Als Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich in den Spielzeiten 2021/22 und 2022/23 sang sie hier u.a. Penélope (Die Odyssee), Sœur Mathilde (Dialogues des Carmélites), Lisetta (Il mondo della luna), Gimgerde (Die Walküre) und Amastre (Serse).
Andrew Owens, Telémachos
Andrew Owens
Andrew Owens, Tenor, wurde in Philadelphia geboren und studierte am Oberlin Konservatorium Gesang. Er ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe, u.a. gewann er den Zarzuela Preis beim Francisco Viñas Wettbewerb. Er nahm am Young Singers Project der Salzburger Festspiele teil und war Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper München. Von 2012 bis 2014 war er Mitglied des Jungen Ensembles des Theater an der Wien, wo er an der Kammeroper u. a. in La bohème, La Cenerentola, Fidelio, Attila, Mathis der Maler und in La clemenza di Tito zu erleben war. Seither kehrte er als Mads in Werner Egks Peer Gynt, als Snout in A Midsummer Night’s Dream, als 4. Jude in Salome und zuletzt 2021 als Jacob Glock in Der feurige Engel ans Theater an der Wien zurück und gastierte in der Titelpartie von Don Carlos an der Kammeroper Wien. Jüngst war er ausserdem u. a. als Arturo in Lucia di Lammermoor an der Opera Philadelphia zu erleben, als Don Ramiro in La Cenerentola an der Irish National Opera, in Schumanns Szenen aus Goethes Faust mit dem Cleveland Orchestra, als Lukas in Haydns Die Jahreszeiten sowie in einer konzertanten Aufführung von Le Rossignol bei den Salzburger Festspielen und als Aménophis in Moïse et Pharaon am Rossini Opera Festival. Seit 2021 gehört Andrew Owens zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u. a. den 4. Juden, Telémachos (Die Odyssee), Peppe (Pagliacci), Van Ruijven (Girl with a Pearl Earring), Lord Arturo Bucklaw (Lucia di Lammermoor), Gualtiero (Il pirata), Xaïloum (Barkouf), Lord Cecil (Roberto Devereux) sowie Guglielmo Antolstoinoloff (Viva La Mamma) und Pylade (Iphigénie en Tauride).
Nathan Haller, Telémachos
Nathan Haller
Nathan Haller stammt aus Kanada und studierte Gesang an der Juilliard School in New York. 2013 war er Teilnehmer der Internationalen Meistersinger Akademie. Von 2015 bis 2017 war er Mitglied des Opernstudios OperAvenir am Theater Basel, wo er u.a. als Tamino (Die Zauberflöte), als Romeo in Blachers Romeo und Julia, in der Uraufführung Melancholia von Sebastian Nübling und Ives Thuwis, als Enoch Snow (Carousel) und als Oronte in Alcina zu erleben war. 2016 sang er Belmonte (Die Entführung aus dem Serail) am Akko Opera Festival in Israel. Auf der Konzertbühne war er u.a. am New York Festival of Song in der Carnegie Hall, mit dem russischen Kammerorchester St. Petersburg, in La Resurrezione unter William Christie und mit Masaaki Suzuki in Boston, New York, Leipzig und London zu hören. 2017/18 gastierte er an der Neuen Oper Wien als François in Leonard Bernsteins A Quiet Place, 2018/19 sang er Graf Albert (Die tote Stadt) mit der Nederlandse Reisopera und gastierte in Die Gezeichneten sowie als Albazar in Il turco in Italia am Opernhaus Zürich, wo er 2020/21 auch in der Hauptrolle von Mitterers Tapferem Schneiderlein zu sehen war. Seit der Spielzeit 2021/22 gehört Nathan Haller zum Ensemble des Opernhauses Zürich und war hier als Telemachos in der Uraufführung Die Odyssee, als Sir Hervey (Anna Bolena), Graf Elemer (Arabella), Bardolfo (Falstaff), Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), 1. Jude (Salome), Triquet (Jewgeni Onegin) und Gobin / Adolfo (La rondine) zu hören. Ausserdem sang er 2021 Lysander (A Midsummer Night’s Dream) an der Oper Malmö und 2023 Pong (Turandot) an der Deutschen Oper am Rhein.
Irène Friedli, Eurykleia / Eurykleia/Mutter
Irène Friedli
Irène Friedli ist in Räuchlisberg, Schweiz, aufgewachsen und schloss an der Musik-Akademie Basel mit dem Solistendiplom ab. Die Altistin ergänzte ihre Studien in der Interpretationsklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin, nahm an Meisterkursen von Brigitte Fassbaender teil und bildete sich bei Helen Keller weiter. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Liedwettbewerben. Seit 1994/95 ist sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich. Hier sang sie u.a. 2. und 3. Dame (Die Zauberflöte), Mercédès (Carmen), die Titelrolle in Ravels L’Enfant et les sortilèges, Elsbeth in Schlafes Bruder (UA), Lily in Harley (UA), Annina und Flora (La traviata), Flosshilde (Rheingold, Götterdämmerung), Marcellina (Le nozze di Figaro), Emilia (Otello), Lucia (Cavalleria rusticana), Olga in Peter Eötvös’ Drei Schwestern, Marthe in Gounods Faust, Margret (Wozzeck), Lovis in Ronja Räubertochter von Jörn Arnecke, Blumenmädchen und Stimme aus der Höhe (Parsifal), Gertrud/Knusperhexe (Hänsel und Gretel), Clotilde (Norma), Mutter/Andermutter (Coraline), Kartenaufschlägerin (Arabella) und Amme (Boris Godunow). In der Uraufführung der Familienoper Odyssee verkörperte sie Eurykleia/Mutter und in Girl with a Pearl Earring Tanneke. 2012 gastierte sie an der Opéra Bastille in Paris. Zuletzt trat sie in Zürich u.a. als Herzkönigin in Alice im Wunderland, Filipjewna in Jewgeni Onegin, Tisbe in La Cenerentola, Miss Bentson in Lakmé, Frau Waas/Frau Mahlzahn in Jim Knopf, Die Oberköchin in Amerika und Ninetta in I vespri siciliani auf.
Liliana Nikiteanu, Eurykleia / Eurykleia/Mutter
Liliana Nikiteanu
Liliana Nikiteanu studierte am Konservatorium in Bukarest. Ihr erstes Festengagement erhielt sie 1986 im Musiktheater Galati. Sie gewann zahlreiche Preise, und im Jahr 2000 wählte sie die Opernwelt zur «Besten Nachwuchssängerin des Jahres». Ihr Repertoire umfasst über 80 Rollen, die sie in Zürich, wo sie seit 1991 Ensemblemitglied ist, oder in anderen Opernhäusern gesungen hat, u.a. Octavian (Der Rosenkavalier) an der Bastille, der Wiener und Hamburgischen Staatsoper, Ježibaba (Rusalka) in Montreal, Sesto (La clemenza di Tito) in Dresden, Rosina (Il barbiere di Siviglia) in Wien und München, Dorabella (Così fan tutte) in Dresden, München, Salzburg und Aix-en-Provence, Fjodor (Boris Godunow) in Salzburg, Margarethe (La damnation de Faust) in Brüssel und Dulcinée (Don Quichotte) im Theater an der Wien. In Zürich verkörperte sie alle Mozartpartien ihres Fachs sowie Partien wie Ljubascha (Die Zarenbraut), Amme (Dukas’ Blaubart) und Fricka (Das Rheingold). Als Konzertsängerin reicht ihr Repertoire von Bach bis Berio. In Bamberg sang sie Berenice von Haydn unter Adam Fischer, in Paris Berlioz’ Les nuits d'été unter Heinz Holliger, in Kopenhagen Verdis Requiem und in Tel Aviv und Haifa Bruckners Te Deum unter Zubin Mehta. Zu den Dirigenten, die sie geprägt haben, gehören Nikolaus Harnoncourt, Claudio Abbado, Fabio Luisi, Franz Welser-Möst, John Eliot Gardiner, René Jacobs und Philippe Jordan. Zuletzt war sie in Zürich u.a. als Beggar Woman (Sweeney Todd), Teresa (La sonnambula), Marthe Schwertlein (Faust), Larina (Jewgeni Onegin), Tisbe (La Cenerentola), Frau Waas / Frau Mahlzahn (Jim Knopf) und Praškowia (Die lustige Witwe) zu erleben.
Ziyi Dai, Athene
Ziyi Dai
Ziyi Dai, Sopran, stammt aus China und studierte am China Conservatory of Music in Peking, sowie an der Manhattan School of Music und am Curtis Institute of Music in New York. Meisterkurse besuchte sie u.a. bei Javier Camarena, Enza Ferrari, Eric Owens und Ferruccio Furlanetto. Sie war Preisträgerin beim Huang Long Music Festival, beim Premiere Opera Foundation Gesangswettbewerb und beim Daniel Biaggi Palm Beach Opera Preis. Im Rahmen des Curtis Institute of Music sang sie Zerlina in Don Giovanni, Belinda in Dido and Aeneas und Miss Wordworth in Albert Herring. Zusammen mit ihrem Vater, dem Opernsänger Dai Yuqiang, sang sie in der Carnegie Hall in New York und am Kimmel Center for the Performing Arts Konzerte mit Arien von Verdi, Puccini und Lehár sowie mit bekannten Chinesischen Volksliedern. Von 2019 bis 2022 war sie Mitglied des Internationalen Opernstudios und hier u.a. als Comtesse Adèle in Le Comte Ory, Marmeladenverkäuferin/Königstochter in Das tapfere Schneiderlein, als Athene in Die Odyssee, als Flaminia (Il mondo della luna) und als Barbarina in Le nozze di Figaro zu erleben. 2022/23 sang sie am Opernhaus Zürich Papagena in Die Zauberflöte und beim Buxton International Festival Amina in La sonnambula.
Tatjana Schneider, Athene
Tatjana Schneider
Tatjana Schneider, Sopran, kommt aus Omsk/Russland und studierte Gesang an der Universität der Künste in Omsk und an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin. Nebenbei besuchte sie Meisterkurse bei Francisco Poyato und Robert Dean Smith. Sie ist Preisträgerin des Marie-Bieshu-Wettbewerbs in Moldawien, war Semifinalistin beim Voci Verdiani-Wettbewerb in Busseto und beim Riccardo Zandonai-Wettbewerb in Riva del Garda. Seit der Spielzeit 2016/17 ist sie Ensemblemitglied am Theater St.Gallen, wo sie u.a. als Susanna (Le nozze di Figaro), Euridice (Orfeo ed Euridice), Marzelline (Fidelio), Adina (L’elisir d’amore), Marguerite (Faust), Parthénis (La Belle Hélène), Marie (Cendrillon), Cleopatra (Giulio Cesare in Egitto) und Rosalba (Florencia en el Amazonas von Catán) zu erleben war.
Barnaby Rea, Poseidon
Barnaby Rea
Barnaby Rea, Bass, stammt aus Grossbritannien und studierte an der Guildhall School of Music and Drama. Er war von 2013 bis 2016 Mitglied des English National Opera Studios und wurde anschliessend Ensemblemitglied an der Oper Frankfurt. Dort sang er Rollen wie Pistola (Falstaff), Johann (Werther), Bosun (Billy Budd), Soljony (Drei Schwestern), Baron Zeta (Die lustige Witwe) und Lord Tristan Mickleford (Martha von Flotow). An der English National Opera war er als Sparafucile (Rigoletto), Basilio (Il barbiere di Siviglia), Colline (La bohème), Nourabad (Les Pêcheures de perles) und Lodovico (Otello) zu erleben. Weitere Gastengagements führten ihn an die Opera North, an die Scottish Opera, an die Opera Holland Park und zum Bergen International Festival Festival. In Mozarts Requiem ist er in der Royal Festival Hall in London aufgetreten, in Verdis Requiem in der Adrian Boult Hall Birmingham und in Bernsteins On the Town bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall. 2021 war er als Truffaldin in Ariadne auf Naxos beim Edinburgh International Festival und als Hobson in Peter Grimes am Teatro Real de Madrid zu erleben.
Alexander Fritze, Poseidon
Alexander Fritze
Alexander Fritze studierte Schlagwerk und Gesang an der Hochschule für Musik Saarbrücken. Er war in zahlreichen Hochschulproduktionen, in einer Aufführung von Bachs Matthäuspassion (Jesus) und bei diversen Liederabenden als Sänger auf der Bühne zu erleben. Sein professionelles Debüt gab er 2017 in der Rolle des 2. Geharnischten in einer Produktion von Die Zauberflöte an der Longborough Festival Opera in Gloucestershire. Im selben Jahr wechselte er in die Klasse von Prof. Rudolf Piernay an der Guildhall School of Music and Drama in London. Zudem besuchte er Meisterkurse bei Prof. Edith Wiens (Juilliard School New York) und Elizabeth McDonald (University of Toronto). Seit der Spielzeit 2021/22 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und war hier bisher in Salome, Die Odyssee, Dialogues des Carmélites und Macbeth zu erleben.
Thomas Erlank, Elpénor
Thomas Erlank
Thomas Erlank stammt aus Südafrika. Er studierte Musik an der Universität von Stellenbosch (Südafrika) und Gesang am Royal College of Music in London bei Patricia Bardon. 2011 gab er sein Debüt als Solist in Steve van der Merwes Eleven – A Requiem for a Parent in der St. George’s Cathedral in Kapstadt. Zu seinem Repertoire gehören u.a. Rollen wie Aeneas (Dido und Aeneas), Dr. Blind (Die Fledermaus), Acis (Acis und Galatea) und Il Podestà (La finta giardiniera). Beim Händel Festival in London sang er Lurcanio in Händels Ariodante. 2015 wirkte er in David Morins Dokumentarfilm Finding Messiah mit. Mit Werken von Mozart, Haydn und Händel war er u.a. in St. Martin-in-the-Fields, in der Cadogan Hall und beim Brighton Fringe Festival zu erleben. Von 2018 bis 2020 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios und sang hier 2018/19 den Tenorpart in der Ballettproduktion Winterreise von Christian Spuck, Borsa in Rigoletto, Ambrogio in der IOS-Produktion Il barbiere di Siviglia am Theater Winterthur sowie den Conférencier in der Uraufführung Last Call von Michael Pelzel. In der Spielzeit 2019/2020 war er in Belshazzar, in der Zauberflöte und in Fidelio zu hören. Seit der Spielzeit 2020/21 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang jüngst in Idomeneo, L’incoronazione di Poppea, Die Odyssee, Dialogues des Carmélites, L’Olimpiade, Tristan und Isolde sowie in La traviata und Salome. Ausserdem gastierte er im März 2023 als Solist in Mozarts Requiem in der Gulbenkian Foundation Lissabon zusammen mit dem Gulbenkian Orchestra.
Alejandro Del Angel, Elpénor
Alejandro Del Angel
Alejandro Del Angel, Tenor, stammt aus Mexiko und studierte Gesang am staatlichen Konservatorium und an der Universidad Nacional Autónoma in Mexiko-Stadt. Anschliessend war er Mitglied des Opernstudios Bellas Artes der Nationalen Opernkompanie Mexiko. Er gewann zahlreiche Preise bei Gesangswettbewerben, u.a. den ersten Preis beim Sinaloa Wettbewerb, und war Halbfinalist bei der Competizione dell’Opera Sochi 2019, Viertelfinalist bei Plácido Domingos Operalia in Lissabon 2018 sowie beim Tenor Viñas Wettbewerb 2020. Ausserdem ist er District winner der Kansas Metropolitan Opera Council Auditions 2021. Als Solist ist er bisher bei diversen Konzerten, Festivals, Opernproduktionen und Galas in Mexiko, den USA, Kolumbien und Spanien aufgetreten. Seit der Spielzeit 2021/22 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und war hier bisher in Salome, Die Odyssee, Le Comte Ory, Macbeth, Arabella, Nabucco und in Rigoletto zu erleben. Ausserdem gastierte er im März 2023 als Gastone in La traviata an der Opéra de Monte-Carlo.
Valeriy Murga, Eurylochos
Valeriy Murga
Valeriy Murga studierte an der Ukrainischen Nationalen Musikakademie Kiew. Sowohl beim 41. Concours International de Chant in Toulouse 1996 als auch beim 7. Julian-Gayarre-Wettbewerb in Pamplona 1998 gehörte er zu den Finalisten. 1997 gewann er den zweiten Preis beim Maria Callas Grand Prix in Athen und konnte 1999 am Cardiff Singer of the World-Wettbewerb (BBC) teilnehmen. 1997 bis 1999 war er Solist der Ukrainischen Nationaloper Kiew, wo er u.a. die Rollen Figaro, Don Giovanni, Germont, Escamillo, Onegin, den Fürsten Igor und Schaunard verkörperte. In seinem Repertoire befinden sich ausserdem Partien wie der Marchese di Posa (Don Carlo) und Schaklowity (Chowanschtschina). Am Opernhaus Zürich trat Valeriy Murga noch als Mitglied des IOS u.a. in Tosca (Sciarrone, Schliesser) und Rigoletto (Monterone) auf. Seit Beginn der Spielzeit 2000/01 ist er hier fest engagiert und war u.a. in Pique Dame (Jelezki), Carmen (Moralès), Salome (2. Soldat), Il barbiere di Siviglia (Fiorello/Ufficiale), La sonnambula (Alessio), Rigoletto (Marullo und Monterone), L’italiana in Algeri (Ali), Faust (Wagner) sowie in Familienopern wie u.a. Das Gespenst von Canterville (Dr. Bürkli), Robin Hood (Little John), Das verzauberte Schwein (Schwein) und Jim Knopf (Halbdrache/Oberbonze Pi Pa Po) zu hören. In Tiefland gastierte er am Liceu Barcelona und in L’italiana in Algeri an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Zuletzt war er in Zürich u.a. in Die Odyssee (Eurylochos), Dialogues des Carmélites (Le Geôlier), La bohème (Dottor Grenvil), Alice im Wunderland (Schlafmaus/Zwiddeldum), La rondine (Butler) und Die lustige Witwe (Bogdanowitsch) zu erleben.
Cheyne Davidson, Eurylochos
Cheyne Davidson
Cheyne Davidson erhielt seine musikalische Ausbildung an der Case Western Reserve University, dem Cleveland Institute of Music und der Manhattan School of Music. Unmittelbar nach seinem Studium wurde er eingeladen, als Escamillo mit Peter Brooks Tragédie de Carmen auf Europa-, Japan- und Israel-Tournee zu gehen. Nach Auftritten in den USA und Europa war er ein Jahr lang Mitglied des IOS. Seit 1992/93 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo er u.a. als Marcello, Schaunard und Benoît (La bohème), Escamillo (Carmen), Silvio (Pagliacci), Amfortas (Parsifal), Paolo Albiani (Simon Boccanegra), Donner und Gunther (Der Ring des Nibelungen), Alfio (Cavalleria rusticana), Faninal (Rosenkavalier), Lescaut (Manon Lescaut), Marco (Gianni Schicchi), Barone Douphol (La traviata), Enrico (Lucia di Lammermoor), Werschinski (Drei Schwestern), Eisenhardt (Die Soldaten), Chang (Das Land des Lächelns), als Le Bailli in Massenets Werther, Bill (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), Jonas Fogg (Sweeney Todd), Eurylochos (Die Odyssee) und als Benoît (La bohème) auftrat. Gastverträge führten ihn u.a. an die Opernhäuser Stuttgart, Köln und Hamburg, nach Basel und Luzern, an das Théâtre du Châtelet in Paris, die Oper Nancy, zur Hamburger Opernwoche, nach Belgrad und Budapest, zu den Bregenzer Festspielen und zum Classic Open Air Solothurn. Bei der ZKO Opera Box war er in Die schöne Galathée, in Il campanello di notte sowie in Il signor Bruschino zu erleben. Sein Salzburger Festspieldebüt gab er zu Pfingsten 2016 als Doc in der West Side Story; im Sommer 2016 war er ebenfalls in Salzburg in der Uraufführung von Thomas Adès’ Oper The Exterminating Angel zu erleben.
Unnsteinn Árnason, Polyphem/Achilles
Unnsteinn Árnason
Unnsteinn Árnason studierte an der Reykjavik Academy sowie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Sein Bühnendebüt gab er als Don Alfonso (Così fan tutte) im Schlosstheater Schönbrunn und sang dort seither Bartolo in Le nozze di Figaro, Simone in Gianni Schicchi und Dr. Frank in Die Fledermaus. Im Frühjahr 2016 debütierte er am Tiroler Landestheater in Innsbruck als Reinmar von Zweter in Tannhäuser und war dort anschliessend von 2017 bis 2021 Ensemblemitglied. In Innsbruck sang er Rollen wie Sparafucile in Rigoletto, den Eremiten im Freischütz, Kuligin in Katja Kabanowa, Luther und Crespel in Hoffmanns Erzählungen, Zuane in La Gioconda, Lord Tristan in Martha, Mr. Kofner in Menottis Der Konsul, Zuniga in Carmen, Pietro in Simone Boccanegra, Lotario in Manon und Masetto in Don Giovanni. Für seine Interpretation des Dr. Kofner in Der Konsul erhielt er 2019 den Österreichischen Musiktheaterpreis in der Kategorie Bester Männlicher Nachwuchssänger. Als Teilnehmer des Young Singers Project bei den Salzburger Festspielen sang er 2016 den Techniker Niklas Zettel in der Feenkönigin für Kinder sowie an der Wiener Kammeroper in Viktor Ullmanns Kaiser von Atlantis.
Oleg Davydov, Polyphem/Achilles
Oleg Davydov
Oleg Davydov studierte Gesang in Moskau und St. Petersburg. Am Konservatorium in St. Petersburg debütierte er 2016 als Fürst Gremin in Eugen Onegin. Er gewann diverse Preise und Auszeichnungen, darunter den zweiten Platz bei der 7. International Opera Competition in St. Petersburg 2015 und den Sonderpreis beim Galina-Wischnewskaja-Gesangswettbewerb in Moskau 2016. In den Spielzeiten 2017/18 und 2018/19 war er Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper, wo er u.a. die Rollen Usciere in Rigoletto, einen Hauptmann in Eugen Onegin, den 2. Gefangenen in Fidelio, Billy Jackrabbit in La fanciulla del West, Bertrand in Iolanta und Yakusidé in Madama Butterfly interpretierte. Seit der Spielzeit 2019/20 ist Oleg Davydov Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und war hier in Belshazzar, Die Zauberflöte, Fidelio, Les Contes d’Hoffmann, Salome und Die Odyssee zu erleben.
Chelsea Zurflüh, Kirke/Kalypso
Chelsea Zurflüh
Chelsea Zurflüh, Sopran, studierte Gesang an der Luzerner Musikhochschule sowie an der Hochschule der Künste Bern und am Schweizer Opernstudio Biel. Sie ist Preisträgerin des Musikwettbewerbs der Marianne & Curt Diennemann-Stiftung und des Kiefer-Hablitzel/Göhner Musikwettbewerbs, Studienpreisträgerin des Migros-Kulturprozent Gesangswettbewerbs sowie Gewinnerin des Elvirissima Gesangswettbwerbs. Im Dezember 2019 sang sie anlässlich der Vereidigung der Ständeräte im Bundeshaus in Bern die Landeshymne. Obwohl auch Musikstile wie Soul und Rock zu ihrem Repertoire gehören, liegt ihr Hauptfokus im klassischen Fach. In der Spielzeit 2020/21 debütierte sie am Theater Biel-Solothurn in Burkhards Casanova in der Schweiz sowie am Konzert Theater Bern als Adele in Die Fledermaus. Seit der Spielzeit 2021/22 ist sie Mitglied des Internationalen Opernstudios Zürich und war hier als Kirke und Kalypso in Die Odyssee, als Alice in Le Comte Ory, als Zaida in Il turco in Italia, als Clarice in Il mondo della luna, als Barbarina in Le nozze di Figaro und in Jakob Lenz zu erleben.
Pamela Dürr
Pamela Dürr
Pamela Dürr studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Bern, danach war sie Ensemblemitglied an den Staatstheatern Schwerin und Cottbus. Ab 2004 folgten freie Regiearbeiten in Berlin und der Schweiz (Sophiensaele Berlin, Schlachthaus Theater Bern, Kaserne Basel, Gessnerallee Zürich) und Theatertexte und -bearbeitungen für eigene Produktionen. Zahlreiche Hörspiele für Deutschlandfunk, RBB und SRF (Er nannte sich Lassuter, Bocksfuess und Rabeflügel u.v.m.) sowie Auftragsarbeiten für das Deutsche Theater Berlin, das Theater der Jungen Welt Leipzig, Staatstheater Mainz, Théâtre de l’ Est parisien, Nationaltheater Zypern, Thalia Theater Halle u.a. (Verminte Zone, Super Soap, Chimères – la valse des écorchés usw.) Die Arbeit mit Jugendlichen ist seit 2010 einer der Schwerpunkte ihrer Arbeit, darunter zahlreiche partizipative Stückentwicklungen und die Gründung und künstlerische Leitung der «Kulturkosmonauten», die in der Schweiz und im nahen Ausland bisher 54 Workshops verwirklicht haben. Seit 2016 schreibt Pamela Dürr auch Opernlibretti, u.a. Reise nach Tripiti und Orchestermäuse (Komposition Fabian Künzli). Die Odyssee ist ihre zweite Zusammenarbeit mit Komponist Leonard Evers nach der SciFi-Oper humanoid, die 2019 in Bern und Winterthur uraufgeführt wurde und 2022 am Staatstheater Hannover ihre Deutsche Erstaufführung haben wird.
Leonard Evers
Leonard Evers
Leonard Evers wurde in den Niederlanden geboren. Er studierte Komposition und Arrangement am Codarts Konservatorium in Rotterdam. Seine Musik vereinigt Elemente des Jazz, der Welt- sowie der Neuen Musik. Über die Jahre komponierte er Orchester- und Choralmusik, Jazz sowie Theater- und Filmmusik. Seine Kompositionen und Arrangements wurden von Ensembles wie dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Gelders-, dem Residentie- und dem Rotterdams Philharmonisch Orkest, dem Ensemble Windstreken, dem Nederlands Kamerkoor, dem Jeune Choeur de Paris und dem Ricciotti Ensemble aufgeführt. Für das Theater Sonnevanck komponierte er die Kinderoper Gold!, die seither viele Aufführungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in den Niederlanden verzeichnet. Mit Oorkaan und der Ulrike Quade Company entwarf er das Musiktheaterstück Krabat, das den «best music award» des International Puppet Theatre for Adults Festival Pierrot gewann. Es folgte das Stück Kriebel für Kinder ab 2 Jahren. 2019 wurde am Theater Winterthur und am Konzert Theater Bern seine Science-fiction-Oper humanoid uraufgeführt. Als Dirigent arbeitete Leonard Evers u.a mit De Nationale Opera (Amsterdam), Cappella Amsterdam, NedPho und mit Mitgliedern des Royal Concertgebouw Orchestra zusammen. Von 2013 bis 2018 war Leonard Evers Dirigent und künstlerischer Leiter des in Amsterdam gegründeten Ricciotti Ensembles. Am Opernhaus Zürich war 2016 eine Neuinszenierung von Leonard Evers Stück Gold! zu sehen.