Andrea Chénier
Musikalisches Drama mit historischem Hintergrund in vier Bildern
von Umberto Giordano
Libretto von Luigi Illica
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 2 Std. 30 Min. inkl. Pause nach dem 2. Akt nach ca. 1 Std. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
Vergangene Termine
April 2014
12
Apr19.30
Andrea Chénier
Oper von Umberto Giordano, Misch-Abo C
15
Apr19.30
Andrea Chénier
Oper von Umberto Giordano, Dienstag-Abo A
27
Apr14.00
Andrea Chénier
Oper von Umberto Giordano, Sonntag-Abo A
Mai 2014
04
Mai20.00
Andrea Chénier
Oper von Umberto Giordano, Sonntag-Abo C
10
Mai19.00
Andrea Chénier
Oper von Umberto Giordano, Italienische Oper-Abo, Verismo-Abo
Gut zu wissen
Andrea Chénier
Kurzgefasst
Andrea Chénier
Im Mittelpunkt dieses packenden Revolutionsdramas steht die historische Figur des jungen Dichters Andrea Chénier, der nur drei Tage vor der Hinrichtung Robespierres 1794 unter der Guillotine fiel. Anfangs glühender Verfechter der revolutionären Ideale, gerät Chénier im Laufe der Geschichte durch seine Liebe zur verfolgten Aristokratin Maddalena di Coigny in den Verdacht der neuen Machthaber. Die Mischung aus menschlicher Tragödie und politischem Historienkrimi mit tödlichem Ausgang wurde zu Umberto Giordanos grösstem Erfolg. Virtuos fängt der italienische Verist die Atmosphäre der französischen Revolution durch auskomponiertes Stimmengewirr oder das Zitieren von Hymnen wie der Marseillaise und der Carmagnole ein. Wie bereits an der Premiere wird Maestro Nello Santi Revolutionäres aus dem Orchestergraben erklingen lassen; ihm steht mit Martina Serafin als Adlige Maddalena, Yonghoon Lee als Andrea Chénier und Lucio Gallo als Proletarier Carlo Gérard eine exzellente Sängertrias zur Seite.
Andrea Chénier
Synopsis
Andrea Chénier
Erstes Bild
1789. FRANKREICH. IN EINEM SCHLOSS IN DER PROVINZ, KURZ VOR AUSBRUCH DER REVOLUTION Unter Aufsicht eines Haushofmeisters treffen die Lakaien im Schloss der Gräfin de Coigny Vorbereitungen für ein Fest. Der Diener Carlo Gérard schleppt ein Sofa an und lässt stellvertretend an ihm seinen Hass auf die Gesellschaft aus. Beim Anblick seines gebrechlichen Vaters, der sich noch im hohen Alter für die adelige Herrschaft abplagen muss, packt ihn Wut und Verzweiflung. Das Ende der Tyrannei, davon ist Gérard überzeugt, ist nicht mehr fern, denn in der Hauptstadt Paris gärt es im Volke. Das Erscheinen der von ihm heimlich begehrten Tochter des Hauses, Maddalena di Coigny, besänftigt seinen Zorn. In deren Begleitung befinden sich ihre Mutter, die Gräfin, und die Mulattin Bersi. Die Gräfin vergewissert sich, dass alles für das Fest bereit ist und fordert die Tochter auf, sich schleunigst umzuziehen. Maddalena beklagt sich über die neue Mode, durch die sie sich eingeengt fühlt. Schon kommen die ersten Gäste. Der Dichter Fléville stellt Flando Fiorinelli, einen Musiker aus Italien, und den Poeten Andrea Chénier vor, doch die Aufmerksamkeit der Gräfin gilt vor allem dem eben aus Paris eingetroffenen Abate, der die neuesten Nachrichten aus der Hauptstadt bringt. Nicht die besten: König Ludwig XVI. zeigt sich als Schwächling, der Einfluss seines Finanzministers Necker ist gross und die zunehmende Macht des Dritten Standes nicht zu unterschätzen. Um die betroffenen Gäste von den beunruhigenden Nachrichten abzulenken, führt Fléville mit einer Gruppe von Tänzern eine von ihm kreierte Schäferromanze auf. Andrea Chénier entdeckt Maddalena unter der ihn langweilenden Gästeschar; ihr Anblick berührt ihn. Als die Gräfin ihn auffordert, ebenfalls seine Dichtkunst unter Beweis zu stellen, weigert er sich, während sich Fiorinelli gerne zu einer musikalischen Einlage überreden lässt. Chénier wendet sich zum Gehen, wird aber von Maddalena aufgehalten, die mit ihren Freundinnen gewettet hat, ihn zum Dichten zu bringen und ihm das Wort «Liebe» zu entlocken. Als Chénier sich ihrer Bitte verweigert mit dem Hinweis darauf, dass die Muse ebenso launisch sei wie die Liebe, bricht sie in Lachen aus. Vor den neugierig gewordenen Gästen stellt sie ihn bloss, hat sie doch ihre Wette gewonnen. Und von Liebe – so höhnt sie – hätten auch schon andere Herren zu ihr gesprochen, ganz ohne Muse. Tiefverletzt bricht Chénier in einen Hymnus auf die Liebe aus, die mehr sei als ein Objekt des Spottes. Sein Bekenntnis zu Liebe und Heimat endet in einem leidenschaftlichen Plädoyer für die Armen und Unterdrückten. Die vornehme Gesellschaft ist schockiert, nur Maddalena hat den Dichter verstanden. Sie bittet ihn, der hierauf das Fest verlässt, um Verzeihung. Während die Gäste sich zu einer Gavotte formieren, hat Gérard – angespornt von dem mutigen Appell Chéniers – einer Gruppe ausgehungerter, zerlumpter Gestalten Zugang in das Schloss verschafft. Mit einer Demonstration ihres Hungers und ihrer Armut schockieren sie die Gesellschaft. Bleich vor Zorn zwingt die Gräfin Gérard, ihr Haus auf der Stelle zu verlassen. Dieser wirft ihr die Livrée vor die Füsse und fordert seinen unterwürfig um Gnade flehenden Vater auf, mit ihm zu kommen. Die vom Haushofmeister herbeigerufenen Bediensteten verjagen die Eindringlinge. Die Hausherrin entschuldigt sich bei den Gästen für den peinlichen Vorfall und lässt erneut zur Gavotte aufspielen.
Zweites Bild
1794. STRASSE IN PARIS MIT DEM DENKMAL MARATS
Auf den Strassen herrscht geschäftiges Treiben, Zeitungsjungen bieten laut schreiend die neuesten Blätter an. Vor dem Café Hottot, einem bekannten Treffpunkt der Prostituierten, versucht Bersi, die sich als Merveilleuse ihren Lebensunterhalt verdient, Kontakt mit Andrea Chénier aufzunehmen, der an einem der Tische Platz genommen hat. Als sie bemerkt, dass sie von einem Incroyable bespitzelt wird, verwickelt sie diesen in ein Gespräch und gibt vor, sich als echtes Kind der Revolution zu fühlen. Scheinbar ausgelassen trinkt sie auf die Vergnügungen des Lebens, verweist aber auch auf die Kehrseiten der Revolution. Der Karren des Henkers Sanson mit den zum Tode Verurteilten fährt in der Ferne vorbei. Der Incroyable hegt Verdacht und beschliesst, sie im Auge zu behalten, ist er sich doch sicher, sie in Gesellschaft jener Frau gesehen zu haben, die Carlo Gérard, der unterdessen zu einem der führenden Köpfe der Revolution avanciert ist, ihm zu suchen befahl. Roucher hat für seinen Freund Andrea Chénier einen Pass besorgt. Er weiss, dass dessen Leben in Gefahr ist und rät ihm dringend, Paris unverzüglich zu verlassen. Doch Chénier glaubt fest, dass sein Schicksal endlich die lang ersehnte grosse Liebe für ihn bereit hält, denn seit einiger Zeit gehen ihm Briefe einer unbekannten Dame zu, die mit «Speranza» («Hoffnung») unterzeichnet sind. Er zeigt Roucher ihren letzten Brief, in dem sie ihm ein Treffen ankündigt. Roucher schliesst nach dem Parfum des Briefes weniger auf eine Dame als auf eine Merveilleuse. Der Dichter will ihm nicht glauben, würde das doch seinen Traum zerstören. Das Volk drängt auf den Platz, um den Deputierten, die aus dem Palast kommen, zuzujubeln. Unter ihnen befindet sich auch Carlo Gérard. Der Incroyable versichert ihm, bis zum Abend jene Frau aufzutreiben, nach der sich Gérard in Leidenschaft verzehrt. Bersi kehrt mit einigen Merveilleusen zurück. Roucher ist sich sicher, dass sich Chéniers Briefschreiberin unter ihnen befindet. Als Bersi ihm zuflüstert, er möge Chénier zum Bleiben bewegen, sieht er seinen Verdacht bestätigt. Der Incroyable wird kurz darauf Zeuge, wie sie Chénier bittet, am Abend beim Denkmal Marats eine Dame zu treffen, die in grosser Gefahr sei. Ihr Name: Speranza. Obwohl Roucher ihn vor einem möglichen Hinterhalt warnt, will Chénier zum vereinbarten Treffpunkt kommen. Als die Dunkelheit hereinbricht, nähert sich Maddalena dem Denkmal. Chénier erkennt sie erst, als sie ihm die Worte «Non conoscete amor», die Chénier bei ihrer ersten Begegnung im Schloss an sie gerichtet hatte, in Erinnerung ruft. Der Incroyable, der die beiden beobachtet hat, entfernt sich eiligst, um Gérard zu informieren. Maddalena gibt sich als die unbekannte Briefschreiberin zu erkennen. Sie hat durch die Revolution alles verloren, ihre Mutter wurde vor ihren Augen ermordet. Sie konnte mit Bersi fliehen, die als Strassenmädchen für ihr Überleben sorgte. Bisher habe sie es nicht gewagt, Chénier um Hilfe zu bitten, doch nachdem nun auch er bei den Herrschenden in Ungnade gefallen sei, wolle sie ihn um Schutz bitten. Von ihren Gefühlen füreinander überwältigt, schwören Chénier und Maddalena, bis zum Tode zusammen zu bleiben. Vom Incroyable auf Maddalenas Spur geführt, steht Gérard plötzlich vor ihnen. Mit beleidigenden Worten wendet er sich an Maddalena. Chénier zieht den Degen und verwundet Gérard. Maddalena wird von Roucher in Sicherheit gebracht. Als Gérard erkennt, dass es Chénier war, der ihn verletzte, bittet er ihn, sich um Maddalena zu kümmern und zu fliehen, denn der öffentliche Ankläger Fouquier-Tinville habe bereits seinen Name auf die Liste gesetzt. Die herbeigeeilte Menge verlangt von Gérard den Namen des Täters. Der Verwundete findet noch Kraft, den Incroyable am Sprechen zu hindern, bevor er zusammenbricht. Das Volk fordert den Tod der Girondisten, die sie für diesen Anschlag verantwortlich glauben.
Drittes Bild
AM NÄCHSTEN TAG. SITZUNGSSAAL DES REVOLUTIONSTRIBUNALS
Der Sansculotte Mathieu, genannt Populus, verflucht die Verräter der Revolution und die Feinde Frankreichs. Das Vaterland braucht Gold und Soldaten. Mathieus Spendenaufruf bleibt ohne grosse Wirkung. Erst Gérards leidenschaftlicher Appell, der von seiner Verletzung geheilt unerwartet den Saal betritt, animiert die Frauen, ihre Wertsachen und ihre Söhne für den Krieg herzugeben. Die alte Madelon verschafft sich Gehör. Ihre Angehörigen sind beim Sturm auf die Bastille gefallen. Nur ein Enkel ist ihr noch geblieben, aber auch ihn wolle sie gerne dem Vaterland opfern. Auf der Strasse tanzt die Menge ausgelassen die Carmagnole. Der Incroyable berichtet Gérard von der Gefangennahme Chéniers. Er ist überzeugt, dass Maddalena auf der Suche nach dem Geliebten bald ins Netz gehen wird und drängt ihn, die Anklageschrift gegen Chénier aufzusetzen und zu unterschreiben. Gérard zögert. Ist Chénier wirklich ein Feind des Vaterlandes? Betroffen erinnert er sich an seine früheren Ideale, die darauf gerichtet waren, das Gewissen in den Herzen der Menschen aufzurütteln und für Gerechtigkeit einzutreten. Ihm wird bewusst, dass er noch immer ein Sklave ist, früher des Adels, dann der Revolution und jetzt seiner Begierde nach Maddalena. Seine Vision von einer Welt als einem Pantheon, in dem die Liebe alles Elend auslöscht und den Menschen mit der Gottheit verbindet, endet mit der nüchternen Feststellung, dass er nur noch Hass im Herzen hat, Hass aus Liebe zu Maddalena. Als Gérard den Incroyable zurückkommen sieht, unterschreibt er hastig und übergibt die Liste der Verurteilten dem Sekretär des Revolutionstribunals. Maddalena erscheint und bittet Gérard um Gehör. Gérard gesteht, ihr nachspioniert und Chéniers Verhaftung betrieben zu haben, um an sie heranzukommen, die ihn schon als Kind bezaubert und betört hat. Endlich will er sie besitzen. Maddalena versucht erst zu fliehen, bietet sich dann aber Gérard als Preis für Chéniers Leben an. Sie erzählt von ihrem Schicksal und beschämt Gérard mit ihrer grossen Liebe und Opferbereitschaft. Doch für ein Eingreifen zugunsten Chéniers ist es zu spät, schon bringt der Sekretär die Prozess-Akten. Das Volk drängt herein, um sich das Schauspiel des Prozesses gegen vier Angeklagte, unter ihnen Chénier und eine junge Aristokratin, Idia Legray, nicht entgehen zu lassen. Die Geschworenen und der Richter Dumas betreten den Saal, dann die vier Angeklagten. Der öffentliche Ankläger, Fouquier-Tinville, wirft Chénier vor, unter dem verräterischen General Dumouriez gedient und gegen die Revolution geschrieben zu haben. Chénier verteidigt sich: Ja, er war Soldat und sah dem Tod mutig ins Auge. Als Dichter machte er die Feder zur Waffe gegen Heuchelei. Ein Verräter des Vaterlandes war er nie. Gérard macht sich zum Zeugen für Chéniers Unschuld und gesteht, ihn fälschlich angeklagt zu haben. Er verflucht die Tyrannei der Revolution und fordert Chéniers Rehabilitierung. Doch der aufgebrachte Pöbel bringt Gérard zum Schweigen und verlangt Chéniers Tod. Dumas verkündet das Gerichtsurteil für die vier Angeklagten: Tod.
Viertes Bild
AM GLEICHEN TAG. HOF DES GEFÄNGNISSES ST-LAZARE
Chénier wartet mit seinem Freund Roucher auf die Hinrichtung und schreibt seine letzten Verse, eine leidenschaftliche Hymne auf die Poesie. Der Kerkermeister Schmidt lässt Gérard und Maddalena eintreten; sie hat die Erlaubnis, sich von Chénier zu verabschieden. Maddalena gelingt es, Schmidt zu bestechen und dazu zu bringen, sie anstelle der zum Tode verurteilten Idia Legray im Gefängnis zu behalten. Gérard hofft noch auf Rettung durch Robespierre als oberster Instanz. Endlich wieder vereint mit Chénier, erklärt Maddalena, dass sie nicht gekommen ist, um sich zu verabschieden, sondern um mit ihm zu sterben. Als der Morgen dämmert, werden die Verurteilten aufgerufen. Gemeinsam begeben sich Andrea Chénier und Maddalena auf den Weg zur Guillotine.
Biografien
Nello Santi, Musikalische Leitung
Nello Santi
Nello Santi, in Italien geboren, debütierte 1951 mit Rigoletto am Teatro Verdi, Padua, und legte damit den Grundstein für seine Karriere. 2016 feierte er sein 65-jähriges Dirigier-Jubiläum. Seit seinem ersten Dirigat 1958 am Zürcher Opernhaus ist er diesem Haus verbunden geblieben. Für seine Verdienste wurde er mit der Hans Georg Nägeli-Medaille, dem STAB-Preis 2001 und vom italienischen Staat mit dem Titel «Cavaliere» geehrt. Schon früh führte ihn seine Karriere an die Mailänder Scala, das Royal Opera House Covent Garden, die Pariser Opéra, das Teatro Colón Buenos Aires, nach San Francisco, an die Staatsopern von Wien, Hamburg und München, das Teatro La Fenice in Venedig und in die Arena di Verona, wo er 1995 sein 25-jähriges Jubiläum feierte. 1962 gab er sein Debüt an der Metropolitan Opera New York und wurde dort für mehr als 30 Jahre zu einer der prägenden Dirigentenpersönlichkeiten. Zahlreiche Opernmitschnitte sind auf DVD erschienen (I due foscari aus Neapel und Andrea Chénier aus der Wiener Staatsoper). Zehn Jahre lang war er Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Basel. Er konzertiert regelmässig mit dem Oslo Philharmonic Orchestra, dem NHK Sinfonieorchester Tokio, dem London Philharmonic Orchestra und dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo. 2005 war Nello Santi Principal Conductor des Pacific Music Festival von Sapporo. Sein traditionsbewusstes Dirigieren in der Nachfolge Toscaninis, de Sabatas oder Furtwänglers macht Nello Santi zu einem der weltweit gefragtesten Konzert- und Operndirigenten. 2013 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Zürich.
Grischa Asagaroff, Inszenierung
Grischa Asagaroff
Grischa Asagaroff ist als Sohn eines russischen Schauspielers, Theater- und Filmregisseurs in München aufgewachsen, wo er Theater-, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte studierte. 1966-69 war er Inspizient und Regieassistent an der Bayerischen Staatsoper München. 1971-79 wirkte er an der Deutschen Oper am Rhein in Dortmund unter Grischa Barfuss. Aus dieser Zeit datiert die enge Zusammenarbeit mit Jean-Pierre Ponnelle. Opernhäuser in Europa und Übersee holten Asagaroff, um neben eigenen Produktionen die mit Ponnelle erarbeiteten Werke einzurichten. 1979 kam er als Regisseur und szenischer Leiter des Opernstudios nach Zürich. 1986 nahm ihn Claus Helmut Drese als szenischen Leiter und persönlichen Mitarbeiter an die Wiener Staatsoper mit, wo er später auch Leiter des künstlerischen Betriebsbüros war. Während der Intendanz Pereira war er als Künstlerischer Betriebsdirektor fest in Zürich tätig. Nicht nur hier (u.a. Maria Stuarda, Barbiere, Don Pasquale, Puritani, Ernani, Fedora, Elisir, Sonnambula, Eugen Onegin, Manon Lescaut, Andrea Chénier), auch im Ausland hat er inszeniert, u.a. in Wien (Maria Stuarda, Il barbiere di Siviglia, Eugen Onegin), Saarbrücken (Der Ring des Nibelungen), Köln (L’italiana in Algeri), Athen (Così fan tutte, Cavalleria rusticana), Genua und Neapel (L’amico Fritz, Ernani), Lissabon (Tannhäuser), Madrid, Monte-Carlo und London (Don Pasquale), Tokio (u. a. Carmen, Cavalleria /Pagliacci, Don Giovanni), Chicago (u. a. Tosca, Simon Boccanegra) und Buenos Aires. 2012-15 war er Künstlerischer Betriebsdirektor bei den Salzburger Festspielen. Zuletzt inszenierte er an der Scala in Mailand Salieris Prima la musica, poi le parole und in Bukarest Un ballo in maschera.
Reinhard von der Thannen, Ausstattung
Reinhard von der Thannen
Reinhard von der Thannen stammt aus Österreich und studierte in Wien bei Erich Wonder. Schon während des Studiums war er am Schauspielhaus Hamburg, an den Opernhäusern von Frankfurt und Köln sowie am Residenztheater München mit ersten eigenen Arbeiten tätig. 1987–92 war er fester Bühnen- und Kostümbildner an der Freien Volksbühne Berlin. Daneben gastierte er u. a. an der Opéra de Paris, am Thalia Theater, am Schauspielhaus und an der Staatsoper Hamburg, am Theater Basel, am Schauspielhaus und am Opernhaus Zürich, am Burgtheater Wien, am Schauspielhaus Düsseldorf, in Mainz, Darmstadt und Stuttgart, am Schiller Theater und an der Deutschen Oper Berlin, der königlichen Oper Stockholm, der Oper Malmö, im Aaltotheater Essen, bei den Wiener Festwochen, an der Wiener Staatsoper und bei den Salzburger Festspielen (Così fan tutte sowie Die Fledermaus in der Regie von Hans Neuenfels). Selber führte Reinhard von der Thannen in der eigenen Ausstattung bei Salieris Catilina am Staatstheater Darmstadt 1994 erstmals Regie. 2013 inszenierte er Hänsel und Gretel an der Komischen Oper Berlin. 2016 wird er Gounods Faust bei den Salzburger Festspielen in eigener Ausstattung inszenieren. Seine Kostüme für Aristophanes’ Die Frösche und Lasker-Schülers Ich und ich erhielten den Berliner Kritikerpreis für die herausragendste Ausstattung und wurden vom BERLIN-Museum gekauft. 2014 wurde ein Teil seiner Entwürfe in die Theatersammlung des Kunsthistorischen Museums Wien aufgenommen. Mehrmals wurde er von der Zeitschrift Opernwelt zum «Kostümbildner des Jahres» gewählt, zuletzt für den Bayreuther Lohengrin von 2011. Seit 2006 hat Reinhard von der Thannen eine Professur für Kostümdesign an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg inne.
Martin Gebhardt, Lichtgestaltung
Martin Gebhardt
Martin Gebhardt war Lichtgestalter und Beleuchtungsmeister bei John Neumeiers Hamburg Ballett. Ab 2002 arbeitete er mit Heinz Spoerli und dem Ballett Zürich zusammen. Ballettproduktionen der beiden Compagnien führten ihn an renommierte Theater in Europa, Asien und Amerika. Am Opernhaus Zürich schuf er das Lichtdesign für Inszenierungen von Jürgen Flimm, Grischa Asagaroff, Matthias Hartmann, David Pountney, Moshe Leiser/Patrice Caurier, Damiano Michieletto und Achim Freyer. Bei den Salzburger Festspielen kreierte er die Lichtgestaltung für La bohème und eine Neufassung von Spoerlis Der Tod und das Mädchen. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Martin Gebhardt Leiter der Beleuchtung am Opernhaus Zürich. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn heute mit dem Choreografen Christian Spuck (u. a. Winterreise, Nussknacker und Mausekönig, Messa da Requiem, Anna Karenina, Woyzeck, Der Sandmann, Leonce und Lena, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Dornröschen). Er war ausserdem Lichtdesigner für die Choreografen Edward Clug (u.a. Strings, Le Sacre du printemps und Faust in Zürich; Petruschka am Moskauer Bolschoitheater), Alexei Ratmansky, Wayne McGregor, Marco Goecke und Douglas Lee. Mit Christoph Marthaler und Anna Viebrock arbeitete er beim Händel-Abend Sale, Rossinis Il viaggio a Reims und Glucks Orfeo ed Euridice in Zürich sowie bei Lulu an der Hamburgischen Staatsoper. 2020 gestaltete er das Licht an der Oper Genf für Les Huguenots in der Regie von Jossi Wieler und Sergio Morabito. 2021 folgte Christian Spucks Orlando am Moskauer Bolschoitheater und 2022 Don Giovanni am New National Theatre Toyko.
Jürg Hämmerli, Choreinstudierung
Jürg Hämmerli
Jürg Hämmerli studierte am Konservatorium Winterthur Musiktheorie und Klavier. 1984 erwarb er das Klavierlehrdiplom. Darauf folgten Dirigierstudien an der Musikhochschule in Zürich. Seine Gesangsausbildung an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik in Luzern schloss er 1989 ab. 1985 wurde er zum Leiter einer Jugendmusikschule gewählt und 1987 als Assistent des Chordirektors ans Opernhaus Zürich berufen. Von 1990 bis 1993 war er Stellvertreter des Chordirektors mit eigenen Einstudierungen. Seit der Spielzeit 1993/ 94 ist Jürg Hämmerli Chordirektor des Opernhauses Zürich. In dieser Zeit zeichnete er verantwortlich für Choreinstudierungen von ungefähr 100 Opernproduktionen und vielen Konzerten. Seine Arbeit ist in CD- und DVD-Aufnahmen sowie TV-Produktionen dokumentiert, darunter Traviata im Hauptbahnhof von 2008. In London, Paris, Moskau, Prag, Peking und anderen Städten hat Jürg Hämmerli Gastspiele gegeben oder Einstudierungen betreut. Für den Festakt zum Jubiläum «50 Jahre Diplomatische Beziehungen Schweiz – Volksrepublik China» in Shanghai im Jahr 2000 hat er mit dem Chinesischen Nationalchor Die Zauberflöte einstudiert, und er bereitete den Opernchor Zürich auf die 500-Jahr-Feier der Päpstlichen Schweizergarde 2006 in Rom vor. Neben seiner Arbeit mit dem Chor des Opernhauses Zürich und anderen professionellen Chören wie dem Chor der Nationaloper Sofia, dem Prager Rundfunkchor, dem Kammerchor Moskau, dem ehemaligen Schweizer Kammerchor oder dem Ensemble der am Opernhaus tätigen Zuzüger ist ihm die musikalische Betreuung des Zusatzchors sowie des Kinder- und Jugendchors der Zürcher Oper ein besonderes Anliegen.
Yonghoon Lee, Andrea Chénier
Yonghoon Lee
Yonghoon Lee studierte Gesang an der Seoul National University in seinem Heimatland Südkorea und am Mannes College of Music in New York. Seit seinem Debüt als Don Carlo am Teatro Municipal in Santiago de Chile führen ihn regelmässige Gastengagements u.a. an die Metropolitan Opera in New York, das Teatro alla Scala in Mailand, die Lyric Opera of Chicago, die Bayerische Staatsoper in München, die Oper Frankfurt, das Royal Opera House, Covent Garden, die Hamburgische Staatsoper, die Deutsche Oper Berlin, das Opernhaus Zürich, die Semperoper in Dresden, die Arena di Verona sowie zum Glyndebourne Festival und zu den Wiener Festwochen. Sein Repertoire umfasst Partien wie Cavaradossi (Tosca), Calaf (Turandot), Turridu (Cavalleria rusticana), Giuseppe Hagenbach (La Wally), Manrico (Il trovatore), Arrigo (La battaglia di Legnano), Macduff (Macbeth), Don José (Carmen), Pollione (Norma), Radamès (Aida), Luigi (Il tabarro), Dick Johnson (La fanciulla del West), die Titelpartie in Andrea Chénier, Canio (Pagliacci) und Samson (Samson et Dalila). Am Opernhaus Zürich debütierte er in der Spielzeit 2018/19 als Don Alvaro (La forza del destino) in der Regie von Andreas Homoki und unter der Leitung von Fabio Luisi. Jüngst sang Yonghoon Lee Calaf an der Semperoper Dresden, an der Seoul Metropolitan Opera in Korea sowie an der Washington National Opera, gab an der Wiener Staatsoper sein Rollendebüt als Dick Johnson (La fanciulla del West), übernahm die Rolle des Luigi an der Bayerischen Staatsoper und wird an den Münchner Opernfestspielen 2024 bei La fanciulla del West beteiligt sein.
Lucio Gallo, Carlo Gérard
Lucio Gallo
Lucio Gallo wurde in Tarent geboren und studierte am Giuseppe-Verdi-Konservatorium in Turin bei Elio Battaglia. Er ist ständiger Gast an den führenden Opernhäusern der Welt, u.a. an der Metropolitan Opera New York, der San Francisco Opera, dem Royal Opera House Covent Garden, der Wiener Staatsoper, der Berliner Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, der Hamburgischen und der Bayerischen Staatsoper, bei den Salzburger Festspielen, an der Mailänder Scala, in Tel Aviv, Stuttgart, Boston, Verona, Turin, Tokio, Peking, Venedig, Bologna, Florenz, Rom, Genua, Parma, Macerata und Cagliari. Zu seinen wichtigsten Partien zählen Graf und Figaro (Le nozze di Figaro), Leporello und Don Giovanni, Figaro (Il barbiere di Siviglia), Dandini (La Cenerentola), Simon (Simon Boccanegra), Scarpia (Tosca), Enrico (Lucia di Lammermoor), Escamillo (Carmen), Don Pizarro (Fidelio), Marcello (La bohème), Alfio (Cavalleria rusticana), Eugen Onegin, Jago, Amonasro, Jack Rance (La fanciulla del West), Macbeth, Germont, Rigoletto, Don Carlo (Ernani), Lescaut (Manon Lescaut), Telramund, Holländer und Wozzeck. Zu seinen jüngsten Erfolgen gehören Scarpia in Stuttgart, Simon Mago in Boitos Nerone bei den Bregenzer Festspielen, sowie Falstaff und Don Alfonso (Così fan tutte) an der Staatsoper Berlin und Don Pasquale am ROH in London. Am Opernhaus Zürich war Lucio Gallo als Carlo Gérard (Andrea Chénier), Don Pizarro, Alfio (Cavalleria rusticana) und Tonio (Pagliacci) zu erleben. Auf CD ist er u.a. in Aufnahmen von Il viaggio a Reims, Il barbiere di Siviglia und Le nozze di Figaro mit Claudio Abbado bzw. Zubin Mehta zu hören.
Martina Serafin, Maddalena di Coigny
Martina Serafin
Martina Serafin wurde in Wien geboren und studierte am Konservatorium ihrer Heimatstadt. Von 1995 bis 2000 war sie Ensemblemitglied an der Grazer Oper. Gastengagements führen sie an die renommiertesten Opernhäuser der Welt, darunter das Royal Opera House Covent Garden, die Mailänder Scala, die Metropolitan Opera in New York, das Liceu in Barcelona, die Deutsche Oper in Berlin, die Opernhäuser in Paris, Rom, Zürich, Amsterdam, Los Angeles, Bilbao sowie die Staatsopern in Wien, Dresden, München und Hamburg. Ihr USA-Debüt gab sie als Feldmarschallin in Der Rosenkavalier an der San Francisco Opera. Zu Martina Serafins wesentlichen Partien der letzten Zeit gehören die Titelpartien von Puccinis Tosca, Manon Lescaut und Turandot, Maddalena (Andrea Chénier), Donna Elvira (Don Govanni), Elisabetta (Don Carlo), Abigaille (Nabucco), Lady Macbeth (Macbeth), Lisa (Pique Dame), Kupava in Rimski-Korsakows La Fille de neige sowie Sieglinde (Die Walküre), Elisabeth (Tannhäuser), Isolde (Tristan und Isolde), Feldmarschallin (Der Rosenkavalier), Marie (Wozzeck), und die Titelrolle in Schumanns Genoveva. Als Turandot war Martina Serafin u.a. beim Puccini-Festival in Torre del lago mit dem Orchester der Mailänder Scala unter Riccardo Chailly, in der Accademia di Santa Cecilia in Rom, in der Arena di Verona (Dirigat: Daniel Oren, Regie: Franco Zeffirelli), bei der Eröffnung des Teatro Petruzzelli in Bari, am Opernhaus Zürich und erst kürzlich an der San Francisco Opera und an der Met zu erleben. Zukünftige Engagements führen sie als Isolde und als Floria Tosca an die Pariser Oper sowie ans Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel in der Titelrolle von Ponchiellis La Gioconda.
Judith Schmid, Bersi
Judith Schmid
Judith Schmid, Schweizer Mezzosopranistin, studierte Musik und Bewegung an der Hochschule der Künste Bern sowie Gesang an der Guildhall School of Music and Drama. Sie legt ihren Schwerpunkt auf die Opern- und Konzertbühne, widmet sich jedoch auch dem Lied und Oratorium. Seit über 20 Jahren ist sie u.a. am Opernhaus Zürich, wo sie langjähriges Ensemblemitglied war, oder auch am Staatstheater Nürnberg engagiert, etwa in Hosenrollen wie Smeton (Anna Bolena), Sesto (Giulio Cesare) und Silla (Palestrina) sowie als Adelaide (Arabella), Polina (Pique Dame), Federica (Luisa Miller), Maddalena (Rigoletto) Emilia (Otello), Erda (Rheingold, Siegfried), Waltraute (Walküre) sowie Erste Norn und Flosshilde (Götterdämmerung). Im Konzertbereich trat sie mit Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Münchner Rundfunkorchester, dem Opern- und dem Tonhalle Orchester Zürich unter Dirigenten wie Plácido Domingo, Mariss Jansons, Daniele Gatti, Franz Welser-Möst, Nello Santi, Marc Minkowski, Adam Fischer, Marcello Viotti oder Heinz Holliger auf. Seit 2017 ist sie Dozentin für Gesang an der Hochschule Luzern, ab September 2024 mit künstlerischer Professur. Neben zahlreichen Radio- und Fernsehaufzeichnungen sowie DVD-Produktionen hat Judith Schmid auch CDs veröffentlicht. Das Album Rosenblätter mit dem Pianisten Oliver Schnyder und Werken von Grieg, Hefti und Ravel wurde 2008 vom Schweizer Radio SRF 2 Kultur zu den besten CDs gewählt. Am Opernhaus Zürich ist sie in der Spielzeit 2024/25 als Suzuki (Madama Butterfly) und als Voix de la Tombe (Les Contes d'Hoffmann) zu erleben. Ein weiteres Engagement ist in der Spielzeit 2025/26 am Luzerner Theater geplant.
Yuriy Tsiple, Roucher
Yuriy Tsiple
Yuriy Tsiple wurde in der Ukraine geboren und studierte Gesang an der Universität für Musik in Bukarest bei Ionel Voineag. Bereits während seines Studiums wurde er vom Staatlichen Rumänischen Rundfunk und Fernsehen für Aufnahmen und Konzerte mit dem Rundfunkorchester und dem Kammerorchester des Staatlichen Rundfunks engagiert. Er gewann erste Preise bei renommierten rumänischen Wettbewerben wie 2007 beim Ionel-Perlea-Wettbewerb in Slobozia und beim Mihail-Jora-Wettbewerb in Bukarest. 2009/10 debütierte er an der Oper Frankfurt als Mitglied des Opernstudios. Er sang u.a. Roberto/Nardo in Mozarts La finta giardiniera, Alcindoro in La bohème und die Titelpartie in Telemanns Pimpinone. Er war Mitglied des Internationalen Opernstudios an der Opéra National du Rhin in Strassburg, wo er als Ali Baba in Cherubinis Ali Baba und als Malatesta in Donizettis Don Pasquale zu erleben war. 2011/12 sang er an der Opéra National du Rhin Schaunard in La bohème, Le Roi in Le Chat botté und debütierte als Don Parmenione in Rossinis L’occasione fa il ladro. Gastspiele führten ihn als Ali Baba an das Théâtre de l’Athénée in Paris, als Ramiro (L’Heure espagnole) zum Rumänischen Rundfunk nach Bukarest und als Conte (Le nozze di Figaro) an die Nationaloper Bukarest. Unlängst sang er Don Parmenione mit dem Orchestre National de l’Île de France. Seit 2012 ist er Ensemblemitglied der Oper Zürich, wo er u.a. als Moralès (Carmen), Schaunard, Gespenst von Canterville, Jake Wallace (La fanciulla del West), Il Barone di Trombonok (Il viaggio a Reims), Sheriff von Nottingham (Robin Hood), Kilian (Der Freischütz) und Cristiano (Un ballo in maschera) zu erleben war.
Krešimir Stražanac, Pietro Fléville
Krešimir Stražanac
Krešimir Stražanac, geboren in Kroatien, studierte bei Dunja Vejzović (Gesang) und Cornelis Witthoefft (Liedgestaltung) an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. Er gewann u.a. den internationalen La Voce-Wettbewerb des Bayerischen Rundfunks (im Bereich Kunstlied), den internationalen Cantilena-Wettbewerb Bayreuth (im Bereich Oper/Operette) und den internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerb in Slovenj Gradec, Slowenien. Im Oratorien- und Liedfach verfügt er über ein breitgefächertes Repertoire. Er sang u.a. die Bass-Partien in den Passionen, Bass-Kantaten, der h-Moll-Messe und im Weihnachtsoratorium von J. S. Bach, die Titelpartie in Mendelssohns Elias, die Basspartien in den Requien von Johannes Brahms und W.A. Mozart, Telemanns Lukaspassion, Rossinis Petite Messe Solennelle und César Francks Lés Béatitudes. Als Liedsänger ist er u.a. mit Schumanns Dichterliebe sowie Liedern von Brahms und Schönberg aufgetreten. 2007–2013 gehörte Krešimir Stražanac zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo er u.a. als Ping (Turandot), Harlekin (Ariadne auf Naxos), Livesay (Die Schatzinsel), Morales(Carmen) und Yamadori (Madama Butterfly) unter der Leitung von Dirigenten wie Nello Santi, Vladimir Fedoseyev, Zsolt Hamar, Franz Welser-Möst, Bernard Haitink und Placido Domingo auftrat. Auf CD/DVD ist Krešimir Stražanac in Gesamtaufnahmen von Carmen (Welser-Möst), Die Meistersinger von Nürnberg (van Zweden, live aus dem Amsterdamer Concertgebouw) und Fidelio (Haitink) zu hören.
Reinhard Mayr, Fouquier-Tinville
Reinhard Mayr
Reinhard Mayr, geboren in Grieskirchen (Oberösterreich), studierte am Konservatorium in Linz und ab 1994 an der Musikakademie Basel in der Klasse von Kurt Widmer, wo er auch mit René Jacobs arbeitete. Von 1997 bis 2001 studierte er Lied und Oratorium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Robert Holl. Noch während seines Studiums sang er den Sprecher (Die Zauberflöte) am Teatro Comunale in Florenz unter Simone Young und debütierte kurz darauf an der Volksoper Wien als Alidoro (La Cenerentola) unter Gabriele Ferro. Er blieb bis 2001 Ensemblemitglied dieses Hauses und sang dort u.a. Sarastro, Masetto, Colline und Warlaam. 1998 folgte das Debüt an der Wiener Staatsoper. Mit der Spielzeit 2001/02 wechselte Reinhard Mayr in das Ensemble des Opernhauses Zürich. Hier war er u.a. als Antinoo (Il ritorno d´Ulisse in patria) unter Nikolaus Harnoncourt, Tiridate (Radamisto) unter William Christie sowie als Masetto (Don Giovanni) und Frank (Die Fledermaus) unter Franz Welser-Möst zu erleben. Neben der Oper widmet sich Reinhard Mayr auch dem Lied- und Konzertgesang mit besonderer Vorliebe für die Kirchenmusik sowie das Liedschaffen Franz Schuberts. Er ist ständiger Gast zahlreicher Barockensembles. So hat er mit dem L´Orfeo Barockorchester Haydns Oper Die wüste Insel und Telemanns Orfeo aufgenommen. Reinhard Mayr trat in den vergangenen Jahren in vielen bedeutenden Konzertsälen wie dem Wiener Musikverein, der Royal Albert Hall, dem Concertgebouw Amsterdam, dem Leipziger Gewandhaus, der Tonhalle Zürich und bei der Styriarte auf, wo er u.a. unter Franz Welser-Möst, Nikolaus Harnoncourt, Riccardo Chailly, Sir Roger Norrington, Bertrand de Billy, Dennis Russel Davies und Thomas Hengelbrock gesungen hat.
Valeriy Murga, Mathieu, genannt 'Populus'
Valeriy Murga
Valeriy Murga studierte an der Ukrainischen Nationalen Musikakademie Kiew. Sowohl beim 41. Concours International de Chant in Toulouse 1996 als auch beim 7. Julian-Gayarre-Wettbewerb in Pamplona 1998 gehörte er zu den Finalisten. 1997 gewann er den zweiten Preis beim Maria Callas Grand Prix in Athen und konnte 1999 am Cardiff Singer of the World-Wettbewerb (BBC) teilnehmen. 1997 bis 1999 war er Solist der Ukrainischen Nationaloper Kiew, wo er u.a. die Rollen Figaro, Don Giovanni, Germont, Escamillo, Onegin, den Fürsten Igor und Schaunard verkörperte. In seinem Repertoire befinden sich ausserdem Partien wie der Marchese di Posa (Don Carlo) und Schaklowity (Chowanschtschina). Am Opernhaus Zürich trat Valeriy Murga noch als Mitglied des IOS u.a. in Tosca (Sciarrone, Schliesser) und Rigoletto (Monterone) auf. Seit Beginn der Spielzeit 2000/01 ist er hier fest engagiert und war u.a. in Pique Dame (Jelezki), Carmen (Moralès), Salome (2. Soldat), Il barbiere di Siviglia (Fiorello/Ufficiale), La sonnambula (Alessio), Rigoletto (Marullo und Monterone), L’italiana in Algeri (Ali), Faust (Wagner) sowie in Familienopern wie u.a. Das Gespenst von Canterville (Dr. Bürkli), Robin Hood (Little John), Das verzauberte Schwein (Schwein) und Jim Knopf (Halbdrache/Oberbonze Pi Pa Po) zu hören. In Tiefland gastierte er am Liceu Barcelona und in L’italiana in Algeri an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Zuletzt war er in Zürich u.a. in Die Odyssee (Eurylochos), Dialogues des Carmélites (Le Geôlier), La bohème (Dottor Grenvil), Alice im Wunderland (Schlafmaus/Zwiddeldum), La rondine (Butler) und Die lustige Witwe (Bogdanowitsch) zu erleben.
Alessandro Fantoni, Un incredibile
Alessandro Fantoni
Alessandro Fantoni wurde in Genua geboren. Er studierte Gesang in Genua und Parma bei Luisa Maragliano und Enzo Consuma. Zudem nahm er Unterricht bei Roberto Servile, an dessen Seite er seine Debüts als Gabriele Adorno (Simon Boccanegra) und Ismaele (Nabucco) gab. Auf dem Konzertpodium trat er u.a. in Beethovens 9. Sinfonie, in Rossinis Petite Messe Solennelle sowie in Gedenk-Konzerten für Luciano Pavarotti in Modena und Zürich auf. Ausserdem war er als Edmondo (Manon Lescaut), Cavaradossi (Tosca) und Turiddu (Cavalleria rusticana) zu erleben. Weitere Opernengagements führten ihn an die Dänische Nationaloper in Aahus (Ernesto in Don Pasquale, Roberto in Maria Stuarda, Alfredo in La traviata, Manrico in Il trovatore) sowie an zahlreiche italienische Opernhäuser, u.a. in der Rolle des Rinuccio in Gianni Schicchi. Er wurde 2010 beim Internationalen Ruggero-Leoncavallo-Wettbewerb ausgezeichnet. Seit dieser Spielzeit ist er Mitglied des IOS und ist u.a. in Fidelio, Les Contes d’Hoffmann, Pique Dame und Andrea Chénier zu hören.
Andreas Winkler, L'Abate
Andreas Winkler
Andreas Winkler ist in Innsbruck aufgewachsen. Er studierte an der Musikhochschule Köln Gesang bei Hans Sotin und besuchte Meisterklassen u.a. von Brigitte Fassbaender und Nicolai Gedda. Nach Anfängerjahren am Theater für Niedersachsen wurde er 2003 ans Opernhaus Zürich engagiert, wo er als Vašek (Die verkaufte Braut) debütierte. Es folgten Einladungen an viele internationale Opernhäuser und Musikfestivals (u.a. Pedrillo in Mozarts Entführung aus dem Serail beim Schleswig-Holstein Musikfestival, Tersite in Scarlattis Telemaco bei den Schwetzinger Festspielen, Ferrando in Così fan tutte am Teatro Verdi Triest und in Busonis Doktor Faust an der Bayerischen Staatsoper München). Konzertengagements führten ihn in die Severance Hall in Cleveland, die Kölner Philharmonie, das Leipziger Gewandhaus, das Prinzregententheater München, die Orchard Hall Tokio, die Royal Festival Hall in London und die Tonhalle Zürich. Zu den Dirigenten, unter deren Leitung er gesungen hat, zählen neben Nikolaus Harnoncourt und Franz Welser-Möst u.a. Daniele Gatti, Thomas Hengelbrock, Marc Minkowski, Christoph von Dohnányi und Bernard Haitink. Er arbeitete mit Regisseuren wie Jürgen Flimm, Martin Kušej, Matthias Hartmann, Peter Konwitschny, Nikolaus Lehnhoff, Claus Guth, Jens-Daniel Herzog und Sven-Eric Bechtolf. Am Opernhaus Zürich war er in jüngster Zeit als Jim Hawkins in Die Schatzinsel, als Goro (Madama Butterfly), Fedotik (Drei Schwestern), Haushofmeister (Der Rosenkavalier), Nathanaël (Les Contes d’Hoffmann), in Robin Hood und in La fanciulla del West zu erleben.
Dimitri Pkhaladze, Schmidt
Dimitri Pkhaladze
Dimitri Pkhaladze stammt aus Georgien und studierte in Tiflis. Noch während seines Studiums sang er u.a. Sarastro, Gremin, Sparafucile und Don Basilio (Il barbiere di Siviglia). 2006 studierte er bei Tengiz Mushkudiani und wurde zwei Jahre später Ensemblemitglied an der Paliashvili-Oper in Tiflis, wo er als Ramfis (Aida) zu hören war. 2009 war er Finalist beim Internationalen Gesangswettbewerb «Neue Stimmen» und wurde anschliessend an die Accademia d’arte lirica in Osimo (Italien) engagiert. Später wurde er Mitglied des Opernstudios der Opéra National du Rhin, wo er u.a. Don Pasquale, Colline (La bohème), Martino (L’ occasione fa il ladro) und den Polizeikommissar (Der Rosenkavalier) sang. Seit der Spielzeit 2012/13 ist er Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich. Hier war er u.a. als Anfisa in der Neuproduktion Drei Schwestern von Peter Eötvös, Pistola (Falstaff), Lodovico (Otello), Sir Gualtiero Raleigh (Roberto Devereux), Billy Jackrabbit (La fanciulla del West), Doktor Grenvil (La traviata) und Surin (Pique Dame) zu erleben. 2016 gastierte er als Daniello in Rossinis Ciro in Babilonia beim Rossini Opera Festival in Pesaro. In dieser Spielzeit ist er ausserdem in Le nozze di Figaro, Lady Macbeth von Mzensk, Don Carlo, im Feurigen Engel und Un ballo in maschera zu hören.
Christoph Seidl, Haushofmeister
Christoph Seidl
Christoph Seidl, Bass, studierte Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Ralf Döring. 2011 besuchte er einen Meisterkurs bei Angelika Kirchschlager, war Stipendiat des Richard Wagner Verbandes und gewann den ersten Preis beim internationalen Prof. Dichler-Wettbewerb in Wien. In der Spielzeit 2010/2011 debütierte er am Schlosstheater Schönbrunn als Antonio (Le nozze di Figaro), den er 2011 im Rahmen der Sommeroper Bamberg ein weiteres Mal interpretierte. Ausserdem verkörperte er Masetto und Commendatore (Don Giovanni) sowie Colline (La bohème). In der letzten Spielzeit war er in der Rolle des Hausknechts (Lady Macbeth von Mzensk) in Zürich zu erleben, wo er ab dieser Spielzeit zum IOS gehört und u.a. in Otello, Fidelio und Andrea Chénier zu sehen sein wird. Bei den diesjährigen Salzburger Festspielen hat er im Rahmen des «Young Singer’s Project 2013» den Osmin (Die Entführung aus dem Serail) gesungen.
Christoph Filler, Dumas
Christoph Filler
Christoph Filler, Bariton, stammt aus Österreich. Er studierte Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Peter Edelmann. Nach frühen Bühnenerfahrungen bei den Sängerknaben vom Wienerwald, dem Amadeus Knabenchor Wien sowie in Kinderpartien am Theater an der Wien und im Konzerthaus Wien gab er sein professionelles Debüt als Papageno. Seither war er als Johann (Die Opernprobe), Pluto/Aristäus (Orpheus in der Unterwelt), Padre (Der Mann von La Mancha) und Figaro (Le nozze di Figaro) zu erleben. Diesen Sommer debütierte er als Eisenstein (Die Fledermaus) an der Kammeroper Schönbrunn und sang den Figaro beim Festival am Semmering. Seit 2013 ist Christoph Filler Mitglied des IOS und wird u.a. in Salome und Andrea Chénier zu erleben sein.
Steven Forster, Tänzer
Steven Forster
Steven Forster wuchs in Zürich auf und liess sich an der Zürich Tanz-Theater-Schule ausbilden. Er ist Mitglied der Lit Dance Company sowie der Focus Crew. Als freischaffender Tänzer tanzte er unter anderem in mehreren Produktionen am Opernhaus Zürich, bei den Salzburger Festspielen, in diversen Operetten in der Schweiz sowie im Rahmen von Shows und Aufträgen von Unternehmen wie Lindt & Sprüngli, IWC, Bucherer, SRF, Freitag, Samsung, VZug, Salt, Stadler Rail, Coop, Cartier, Ricola sowie im Kunsthaus Zürich während der «Langen Nacht der Museen». 2019 war er im Ensemble von Jesus Christ Superstar im Le Théâtre und daraufhin Tänzer im Showensemble der MS Artania von Phoenix Reisen. In der Spielzeit 2022/23 war er in der Tanzkompagnie des Theaters St. Gallen unter der Leitung von Kinsun Chan engagiert und war nebenbei Gasttänzer im Stück Z.trone in der DOXS Tanzkompanie.